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Sander Cohen

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Samstag, 24. August 2013, 10:21

REC-Review: "Resident Evil 5"



Story & Charaktere:

Zu der Story muss ich wohl nichts großartiges schreiben. Afrika wird Schauplatz vom Wahnsinn. Genauer gesagt, das Dorf Kijuju, ein fiktiver Ort, der in der Nähe von Nigeria angesiedelt sein könnte. Dort haben sich sowohl Las Plagas als auch ein Parasit namens Uroboros breitgemacht. Die Bewohner reagieren feindlich auf alles, was menschlich ist und mittendrin ist Chris Redfield.

Zugegeben, die Story ist besser als die von Resident Evil 4, hat aber mehr Anlaufschwierigkeiten. Die Story ist natürlich nicht so klein, wie ich oben kurz geschrieben habe, sondern etwas größer, aber ich will an dieser Stelle nicht groß Spoiler setzen. Dass die Story in Afrika spielt, tut der Story richtig gut. Warum sollte ein Resident Evil auch nicht an dem Ort spielen, an dem vielleicht das Leben entstanden ist? Umso erfreulicher, dass die Story wirklich etwas besser geworden ist, als bei Resident Evil 4. Bei Resident Evil 4 war die Story nur schmückendes Beiwerk, damit der Spieler einen Grund gehabt hat, warum er den Horror mitmachen musste. Bei Resident Evil 5 ist es zwar so ähnlich, hat aber noch eine weitere Dimension dazu bekommen:

In Resident Evil: The Umbrella Chronicles war einer der Schwachpunkte gewesen, dass sich die Fans erhofft haben, dass es eine Konfrontation zwischen den Erzfeinden Chris Redfield und Albert Wesker geben würde. Dieser Showdown kam in Resident Evil: The Umbrella Chronicles nicht vor. Eine herbe Enttäuschung, die aber bei Resident Evil 5 einer der Trumpfkarten ist. Der Showdown zwischen Chris Redfield und Albert Wesker findet in der Story von Resident Evil 5 statt. Das ist der Pluspunkt bei der Story. Darüber hinaus ist es Albert Wesker, der die Story auch zusammenhält. Anders als Osmund Saddler in Resident Evil 4 ist bei Resident Evil 5 der Hauptbösewicht Wesker wieder mit dabei. Durch ihn bekommt die Story zum Ende hin immer mehr Fahrt.
Der Anfang der Story leidet unter chronischer Lethargie, ähnlich wie bei Resident Evil 4. Bei Resident Evil 4 wiederholte sich die Story immer dann, wenn man Ashley gefunden hat, denn genau 20 Minuten später wurde Ashley irgendwie wieder entführt. Bei Resident Evil 5 ist es Ricardo Irving, der diese chronische Langeweile in der Story am Anfang vermittelt, denn der Waffenhändler entkommt jedes Mal, wenn der Spieler ihn beinahe hat. Eine etwas nervige Angelegenheit am Anfang von Resident Evil 5.

Ebenso nervig ist die Vorhersehbarkeit der Story. Man kann erahnen, was mit Irving, Excella und Wesker passieren wird. Das Finale ist zwar stärker als das von Resident Evil 4, aber viel zu vorhersehbar. Es gibt leider keine Wendungen in der Story und wenn es welche gibt, kann man schon im Schlaf vorhersagen, was passieren wird.

Ebenso schwach sind die Charaktere selbst. Hintergründe zu den Charakteren bekommt man quasi nur durch lange Dokumente, die man separat durchlesen muss, aber in der Story fehlen den Charakteren gewisse Merkmale. Es fehlt den Charakteren an Tiefe. Hinzu kommt, dass Wesker allen Charakteren die Show stiehlt. Weskers Größenwahn ist perfekt inszeniert, so gut, dass andere Charaktere dagegen leider verblassen. Auch die Szene mit Ozwell E. Spencer ist zwar großartig geworden, aber irgendwie zu kurz, bedenkt man die Wichtigkeit des Umbrella – Vaters, der seinen einzigen Auftritt eben nur in Resident Evil 5 hatte.

Alles in allem eine solide Story, mit einem derben Beigeschmack. Es ist keine Kunst, die Story von Resident Evil 4 zu überbieten, aber es ist auch keine tolle Sache, eine Story zu haben, die nur für kurze Zeit auf einem Höhepunkt ist und dann wieder steil nach unten saust.



Gegner & Bossgegner:

Schon bei Resident Evil 4 gab es keine Zombies mehr im direkten Sinn. Die Gegner hießen damals Ganados und hatten mehr drauf, als die sonst bekannten Zombies. In Resident Evil 5 hören die Gegner auf dem Namen Majini, was soviel wie “böser Geist” bedeuten soll. Die Majini sind beweglicher als die Ganados, können ebenfalls Leiter hochklettern, Türen und Fenster benutzen und besitzen unterschiedliche Waffen. Zu den Neuerungen bei den Gegnern gehören definitv Schusswaffen.

Insgesamt kann man die Majini in drei Arten unterteilen: Die normalen Majini denen man in Kijuju begegnet und welche die Bewohner des Dorfes Kijuju sind. Dann gibt es die Marschland – Majini, welche eine Volk aus Einheimischen sind. Diese Majini tragen verzierrte Masken und benutzen klassische Waffen. Zum Ende hin begegnet man dann noch den Stützpunkt – Majini, welche mit Maschinengewehren, Elektroschockern und Raketenwerfern ausgerüstet sind.
Insgesamt sind die normalen Gegner gut gelungen. Dank Mimik und Gestik teilweise sogar erschreckend realitätsnah. Doch die Künstliche Intelligenz machte nicht nur den Ganados zu schaffen, sondern auch den Majini. Wurfwaffen werden meistens daneben geworfen, manche Majini ignorieren einen sogar.
Neben den normalen Majini gibt es noch die mittleren Gegner. Darunter findet man zum Beispiel den Henker, den Kettensägenmann oder aber auch die bekannten Licker und die teuflischen Reaper.

Und am Ende bleiben dann natürlich die Bossgegner. Die Bossgegner von Resident Evil 5 können sich optisch als auch von der Inszenierung her sehen lassen. Sei es eine gealterte Form des El Gigante namens Ndesu oder der Verwandte von U3 namens U8. An Bossgegnern wird die Palette sehr gut aufgefahren. Kritikpunkt bei den Bossgegnern ist, dass man die Bossgegner mit Magnums und Raketenwerfen in einer Minute besiegen kann. Selbst Bossgegner sollten so stark sein, das selbst ein Raketenwerfer diese nicht mit dem ersten Treffer zerlegt. Wer die Herausforderung bei den Bossgegnern sucht, sollte die Hände von Magnum und Raketenwerfer lassen, denn dadurch sieht jeder Gegner alt aus.

Auch der Endkampf ist gut inszeniert und besser als der gegen Osmund Saddler in Resident Evil 4, aber auch dort gilt, dass man die Finger von allzu starken Waffen lassen sollte, um die Spannung und die Herausforderung nicht zu zerstören.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Fehlen von handfesten Informationen zu den Gegnern. Man bekommt nur Infos über die Majini, den Marschländern und zu U8. Zu allen anderen Gegnern gibt es im Spiel keine Informationen. Selbst im Lösungsbuch sind die Gegner – Infos nur spärlich beschrieben.



Waffen & Extras:

Wie in Resident Evil 4 kann man auch bei Resident Evil 5 Waffen kaufen. Neu ist, das man bestimmte Waffen in silbernen Waffenkoffern erst aufsammeln muss, damit die Partnerin Sheva diese auch benutzen kann. Andere Waffen werden hingegen nach einer bestimmten Handlung freigeschaltet. So schaltet man Bonuswaffen wie die Gatling oder dem Langbogen erst frei, nachdem man eine andere Waffe vollständig getunt hat. Das Tunen in Resident Evil 5 läuft dieses Mal ohne Händler ab. Die Währung im Spiel sind nigerianische Naira, die man während des Spiels aufsammelt, findet oder durch den Verkauf von Schätzen und Gegenständen wie zum Beispiel Waffen und Munition bekommt.

Die Währung selbst ist kurz und knapp gehalten. Während bei Resident Evil 4 die Peseten in vierstelligen Bereichen gefunden werden konnten, so sind die nigerianischen Naira wertloser. Sprich man wird keine Fässer mit 1000 Naira finden, sondern mit 50 Naira oder dreistelligen Werten. Vierstellige Werte bekommt man meistens durch Schätze oder von bestimmten Gegnern, wobei die Bossgegner kaum direkt etwas hinterlassen. Anders als bei Resident Evil 4 bekommt man Belohnungen bei Bossgegnern meistens vor oder nach dem Kampf erst, aber nicht direkt vom Gegner selbst. So hinterlässt der finale Endgegner keine Naira, sondern man muss die Belohnung in Form eines Schatzes am Anfang des Endkampfes finden, indem man mit einer Waffe mehrmals auf einem Felsvorsprung schiesst, bis dieser wegbricht und somit den Schatz freilegt.

Das Tuningsystem ist dagegen komplizierter geworden. Bei Resident Evil 4 konnte man beim Händler in drei Kategorien suchen, dem Verkauf, dem Kauf von Waffen und dem Tuning – Bereich. Diese drei separaten Bereiche gibt es in Resident Evil 5 nicht mehr. Es gibt lediglich zwei Menüs namens Verwalten und Kaufen. Im Kaufen – Menü werden Waffen und Co. erstanden. Im Verwalten – Menü kommt dann das Chaos. Dort wird alles geregelt: Der Verkauf von Waffen, das Tuning von Waffen, das platzieren im Inventar und der Verkauf von Schätzen. Alles in dem Menü. Ihr geht zum Beispiel auf eine Waffe, drückt auf eine Taste und plötzlich kommt ein kleines Kästchen wo ihr die Optionen

- Geben
- Kombinieren
- Verkaufen
- Verbessern
- Bewegen

etc. habt. Diese Klappmenü erscheint bei jedem Gegenstand auf Knopfdruck und macht die Angelegenheit eher komplizierter als übersichtlicher. Warum hat man an einem Extra – Punkt fürs Tuning gespart? Das wäre die beste Option gewesen. Neu ist, dass ihr das Steuerkreuz auf eurem Gamecontroller belegen könnt. Das bedeutet, dass ihr im Inentar, welches aus neun Feldern besteht, die Waffen und Gegenstände so arrangiert, dass ihr im Siel bloß auf das Steuerkreuz und die richtige Richtungstaste drücken müsst, damit ihr nicht umständlich ins Inventar müsst. Ebenso neu ist das Inventar. Es besteht wie gesagt aus neun Feldern, welche frei belegt werden können. Darüberhinaus hat Sheva ihr eigenes Inventar, ebenfalls aus neun Feldern. Man kann zwischen beiden Inventaren hin – und her platzieren und Gegenstände austauschen. Im Spiel ist das manchmal kompliziert, da das Inventar in Echtzeit wie bei Resident Evil: Outbreak 1 und Resident Evil Outbreak: File 2 abläuft. Gegner greifen also bei geöffnetem Inventar an.

Alles in allem ist die Waffenauswahl gut, aber für Profis wird diese Waffenauswahl nach kurzer Zeit langweilig. Das komplette Menü ist schwerer und komplizierter zu bedienen und wirkt einfach nur kalt. Ein Händler wäre besser gewesen und hätte für mehr Atmosphäre gesorgt.

Bei den Extras ist es leider ebenso kalt. Wer sich die Stimmung und Atmosphäre komplett verhauen will, der sammelt fleißig Punkte mit jedem Kapitel und kauft sich unendlich Munition für die Waffen. Bonusspiele gibt es gut wie keine. Einzig allein der “Mercenaries – Modus” und der kostenpflichtige DLC “Versus – Modus” sind als Bonusspiele vorhanden. Wobei der “Versus – Modus” wie gesagt kostenpflichtig ist. Den hätte man lieber von Anfang an dem Spiel beipacken sollen, denn als DLC nützt er deutschen Spielern nichts, da der “Versus – Modus” keine Freigabe von der USK bekommen hat. Die Geldmacherei von Capcom hat sich in dem Punkt also nicht rentiert. Andere Bonusspiele wie ein Separate Ways oder ein zweites Assignment – Spiel gibt es nicht. Es gibt ein paar Bonusskostüme, allerdings haben diese keinen praktischen Nutzen wie zum Beispiel die Ritterrüstung von Ashley in Resident Evil 4. Die Kostüme sind nur schmückendes Beiwerk. Artwork – Galerien gibt es ebenso wenig. Pluspunkte gibt es nur für die Grafikfilter, die das Spiel in einem neuen Setting erstrahlen lassen und für den Videobetrachter, mit welchem man die Zwischensequenzen erneut anschauen kann. Überflüssig ist hingegen die Resident Evil – History. Es ist im Grunde nur eine leicht aufgebohrte Version der bisherigen Resident Evil – Timeline. Den Soundtrack kann man sich leider ebenso wenig im Spiel anhören, dieser muss separat gekauft werden. Auch wer auf Artworks steht, muss leider mehr Geld aus dem Fenster werfen, als nötig. Bei der Collectors Edition ist zwar ein Making – of dabei, dieses ist aber nicht von besonderer Qualität. Insgesamt sind die Extras mehr als mager. Es wäre mehr gegangen, zumindest für ein Hauptspiel der Resident Evil – Reihe.



Gameplay:

Rein spielerisch gesehen hat sich bei Resident Evil 5 kaum etwas geändert. Immer noch spielt man aus einer Perspektive, bei dem man den Helden leicht über die Schulter schaut und ebenso gibt es die Aktionstaste, mit der man durch Fenster springt, Leitern hochklettert oder Türen öffnet oder sogar einen Nahkampfangriff ausführt.

Neu dagegen ist die K.I. – gesteuerte Partnerin an eurer Seite. Diese ist zwar schon seit Resident Evil 4 mit an Bord, ist aber wenigstens effektiver als Ashley Graham. Die neue Partnerin hört auf dem Namen Sheva Alomar und wird euch durch das gesamte Spiel begleiten. Es gibt im Spiel nur sehr wenige Momente, wo man kurz von Sheva getrennt ist. Das gute an Sheva ist, dass sie nicht hiflos ist, wie es bei Ashley der Fall war, denn Sheva kann mit allen Waffen gut umgehen. Symbolisch betrachtet ist Sheva aber eine brünett – gefärbte Blondine, denn die Künstliche Intelligenz bei Sheva ist nicht immer astrein. So jagt sie ab und zu Benzinfässer hoch, wenn man daneben steht, steckt euch Dinge ins Inventar, die man in dem Moment gar nicht braucht, ist verschwenderisch mit Munition und Heilmitteln und steht manchmal im Weg.

Durch Sheva wird leider auch die Spannung genommen, die Resident Evil 4 durch Ashley gehabt hat. Denn Sheva kann sich wehren und das nimmt dem Spiel etwas an Spannung. Zwar war es nervig gewesen, immer auf Ashley aufzupassen, aber gerade daduch entstand so etwas wie Spannung, die durch Sheva nicht existiert.

Eine weitere Neuerung ist das Deckungssystem. Man kann sich an Wände drücken oder in die Hocke gehen, um feindlichen Beschuss zu entgehen. Das ganze ist recht nützlich bei den bewaffneten Gegnern, verpasst dem Spiel aber auch ungewollt eine Atmosphäre wie bei einem Shooter. Wo wir bei einem derben Minuspunkt des Spieles sind!

Das Spiel wurde von Jun Takeuchi entwickelt. Dieser hat mit dem Shooter “Lost Planet” einen gewaltigen Shooter erschaffen. Es spricht niemand dagegen, dass Lost Planet ein saugeiles Spiel und Jun Takeuchi ein geiler Spieleentwickler ist, aber Resident Evil 5 trägt zu sehr die Handschrift von Lost Planet. Resident Evil 5 will ein Survival – Horror – Spiel sein, ist aber in Wahrheit ein mit Action überladener Shooter, der in einer Horrorwelt spielt. Von Horror – Atmosphäre und Schockmomenten keine Spur. Spieler sollten deswegen eher zu den Konkurrenten “Dead Space” und “Silent Hill” greifen.

Auch die Level sind teilweise deplaziert im Spiel. Zum einen wurde Resident Evil 5 als Horrorspiel bei Sonnenschein vermarktet, was aber nicht mal annähernd an der Wahrheit dran ist. Denn Resident Evil 5 spielt nur kurz bei Sonnenschein und wird immer düsterer, bis es in einem Finale endet, das bei Nacht spielt. Auch der Schwierigkeitsgrad ist etwas merkwürdig geworden, denn er bietet selbst auf “Profi” keine Herausforderungen mehr, da man nach einmaligen durchspielen alle Schwiergkeitsgrade mit voll getunten Waffen spielen kann, die im Zweifelsfall noch unendlich Munition beinhalten.

Alles in allem ist Resident Evil 5 vom Gameplay her gut geworden, aber mit einigen Lücken, die man hätte füllen müssen, statt sie so zu lassen, wie sie am Ende geworden sind.



Grafik & Sound:

Grafisch setzt Resident Evil 5 ein hohes Maß an. Die Charaktere sind detailliert, ebenso die Gegner und sowohl Charaktere als auch Gegner verfügen über sehr gute Animationen sowie Mimik und Gestik. Licht – und Schatteneffekte wurden ebenfalls sehr gut umgesetzt und sorgen für die richtige Atmosphäre. Teilweise sind manche Boden – und Wandtexturen allerdings matschig und wirken wie mit einem Weichzeichner versehen.

Hinzu kommen einige Bugs, die nicht nur grafischer Natur sind. So gibt es stellenweise Tearing und stellenweise Clipping – Bugs. Durch diese Grafikfehler wird die Spielphysik leicht zurückgesetzt. Das bedeutet, dass durch diese Grafik – Bugs einige Objekte durchsichtig werden. Man kann zum Beispiel das Schrotgewehr durch einen Maschendrahtzaun ziehen, obwohl das rein physikalisch gar nicht möglich ist. Manche Gegner wie zum Beispiel ein paar Licker bleiben klebend in der Luft hängen und fallen erst kurze Zeit später tot auf dem Boden.

Diese Fehler treten auch bei der Künstlichen Intelligenz auf, wenn zum Beispiel der Henker eine volle Minute regungslos an einem Ort stehen bleibt oder wenn Gegner ihre Wurfwaffen zwar in Richtung des Helden zielen, aber dann in die entgegengesetze Richtung werfen. Zwar hat das nichts mit Grafik zu tun, aber diese Bugs ziehen sich nicht nur grafisch durch das Spiel.

Vom Sound her ist Resident Evil 5 kein Meilenstein wie Dead Space, welches vom Sounddesign ungeschlagen ist, aber Resident Evil 5 braucht so einen Meilenstein beim Sound auch nicht. Der Sound und die Soundeffekte schmiegen sich langsam und nicht aufdringlich in das Spiel hinein, was wenigstens etwas bei der kaputten Atmosphäre rettet.
Beim Sountrack hingegen wird man typische, afrikanische Klänge derbe vermissen. Denn Resident Evil 5 besitzt kaum afrikanische Klänge, die zum Setting beigetragen hätten.

Alles in allem ist Resident Evil 5 im Punkt Grafik und Sound sehr gelungen.



Allgemeines:

Neben den ganzen oben genannten Punkten gibt es einige, die man nicht kategorisieren kann. Resident Evil 5 besitzt ein ordentliches Handbuch, welches informativ ist und als gutes Begleitwerk zum Spiel beiträgt. Ebenso ist das Spiel als Collectors Edition erhältlich und auch andere Merchandising – Atikel besitzt das Spiel wie ein separates Lösungsbuch, einen separat erhältlichen Soundtrack und vieles mehr. In diesen Punkten ist Resident Evil 5 super geworden.

Auch der Online Koop – Modus bei Resident Evil 5 kann sich sehen lassen und ist eine gute Ergänzung zum normalen Singleplayer, auch wenn natürlich die Frage bleibt, wie lange die Server bei Resident Evil 5 in Betrieb bleiben werden. Hinzu kommt der Wiederspielwert, welcher für das Hauptspiel ganz okay ist, aber nicht überragend ist. Der Wiederspielwert entsteht eher durch das Bonusspiel “Mercenaries” und durch den Online – Modus. Singleplayer werden hingegen schnell die Langeweile des Hauptspieles zu spüren bekommen.

Schlecht hingegen ist zum einem, das Resident Evil 5 nun ein Kontrollpunktesystem besitzt, welches freies speichern überflüssig werden lässt. Statt zu speichern gibt es nun unsichtbare Kontrollpunkte, an denen das Spiel automatisch speichert. Ob das so besonders gut ist, bleibt fraglich, mit dem Fehlen von Schreibmaschinen wurde jedenfalls wieder ein Teil der Resident Evil – Tradition vernichtet.

Vernichtend wirken auch die ganzen Versprechungen im Vorfeld durch Werbekampagnen, Interviews und Co. Das Spiel spielt nicht die ganze Zeit bei Sonnenschein, es besitzt kaum die Physik der Zerstörung, die im Vorfeld als große Evolution angekündigt wurde. Denn außer dem Henker und ein paar zerstörbaren Marktständen ist die gesamte Umgebung nicht zerstörbar! Auch die Installation bei der Playstation 3 und die dauernden, nervigen, schwarzen Ladebildschirme, auf denen nur kurz ein Teil der Resident Evil – History zu lesen ist, sind nervig und fordern schon etwas Geduld.
Ältere Spieler werden bei den Quick Time – Events so manche Nerven verlieren und die ein und anderen grauen Haare mehr dazu bekommen.

Richtig derbe sind Dinge, die angedacht waren, aber nicht umgesetzt worden sind. So gab es mehrere Beta – Konzepte, die man auch in Trailern sehen konnte, die aber nicht umgesetzt worden sind. So gab es Gegner, die Enterhaken besaßen, Gegner, welche Objekte der Umgebung als Waffen benutzt haben, wie zum Beispiel einen Sessel und Gegner, welche die Umgebung zum Nachteil umgewandelt haben für den Helden, wie zum Beispiel wenn Chris auf einem Bus steht und die Gegner diesen Bus auf die Seite kippen.
Das alles waren Konzepte, die man ins Spiel eingebaut hatte, diese dann aber vor der Veröffentlichung wieder herausgenommen hat.

Ebenso wirkt sich das Wetter nicht auf den Helden aus. Die Hitze Afrikas müsste für Hitzeschläge und Schweißperlen sorgen. Stattdessen hat man auf derartige Wettereffekte ebenfalls verzichtet. Gerade diese Konzepte hätten Resident Evil 5 zu einem besseren Spiel gemacht. Natürlich sind die oben genannten Konzepte vielleicht nur kleine Schritte, aber kleine Schritte reichen, um ein Spiel neu zu definieren und besser zu machen.



Fazit:

Ist Resident Evil 5 noch ein richtiges Resident Evil-Spiel? Meine Meinung ist gespalten. Zum einen ist die Grafik sehr schön geworden, ebenso die Auswahl des Schauplatzes. Aber leider ist das ganze Spiel mehr ein Shooter, als ein Survival Horror-Spiel. Nervig ist vor allem auch die K.I., welche mich in Form von Sheva Alomar schon des öfteren zur Weißglut gebracht hat.

Ich weiß nicht, was ich zu Resident Evil 5 schreiben soll. Im Grunde genommen ist es ein tolles Spiel, das immer wieder mal Spaß macht, dass aber keinen Sucht-Faktor besitzt, wie zum Beispiel Teil 4 der Serie. Hinzu kommt, dass jede Art von Grusel und Horror fehlt, also all die Dinge, mit denen die Serie angefangen hat. Der einzige Moment, wo die alte Atmosphäre aufkommt, ist der DLC “Lost in Nightmares”. Aber zu den beiden DLCs schreibe ich nichts, denn die bekomme separat ihre kleine Review. Lohnen tun sich beide DLCs aber auf jedem Fall.

Bei Teil 5 wurden nahezu alle Wurzeln komplett abgeschnitten, selbst die Schreibmaschinen gibt es nicht mehr. Und selbst der Händler aus Teil 4 wurde in Spanien zurückgelassen. Es macht vieles richtig, aber auch vieles falsch.

Wertung:

83%

Getestet auf: Playstation 3 & Xbox 360
Publisher: Capcom
Entwickler: Capcom

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