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Sander Cohen

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Samstag, 24. August 2013, 10:42

REC-Review: "Resident Evil 4"

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Story & Charaktere:

"Basta, hijo de puta!"

"Öhm, wie bitte?"
"Basta, hijo de puta!" "Basta, hijo de puta!" "Basta, hijo de puta!"
"Ja nee, is klar! Hau bloß ab du mit deiner Sichel und deinen roten Augen. Ich sagte..."
PENG!

Ja, so kann es gehen, wenn man von einem spanischen Bauern als Hurensohn bezeichnet wird und dieser mit einer Sichel ankommt, um die Schulter des Helden zu massieren. Leider hat der Bauer nicht mit dem fliegenden Stück Metall aus der Red 9 unseres Helden gerechnet. Am Ende war der Bauer nur noch ein Haufen Scheisse mit einer Kugel im Kopf. Und ehe wir uns versehen, blubbert die Leiche auch noch feige in Blubberblässchen weg und ab in die Erde, wo er das Trinkwasser wahrscheinlich mit seinen toten Überresten infizieren will.

Das alles ist leider der Alltag im spanischen Dorf "Pueblo", wo sich Kühe "Guten Morgen" sagen und wo die Bauern selbst während sie vom Wahnsinn befallen sind, noch die Ernte pflegen oder die Hühner verscheuchen. Kinder gibt es in diesem Dorf keine, die liegen tot auf einem Karren im nahegelegenen Bauernhof, wo die Kuh friedlich frisst, während nebenan Kinderleichen verwesen. Ein toller Alltag in Spanien also. Wenigstens scheint hier sowas wie ein Dauerurlaub zu herrschen. Alles ist vom Wahnsinn befallen, aber jeder tut so, als ob er normal im Kopf wäre. Naja, vielleicht liegt es wieder einmal daran, das man nicht genau sagen kann, was denn "normal" ist.

Für die Bauern, die man Ganados ( zu deutsch "Vieh" ) nennt, scheint es normal zu sein, dass man Besucher auf Scheiterhaufen verbrennt, nur um nebenbei die nomale Arbeit zu erledigen. Auch scheinen Besucher überhaupt nicht gerne im Dorf gesehen zu werden. So auch, als Leon S. Kennedy dort ankommt.

Die Geschichte fängt ganz gemütlich an. Leon kommt mit Hilfe von zwei Polizisten ins Dorf "Pueblo". Zumindest wird er zu dem Waldweg gebracht, der zum Dorf führt. Nebenschwaden ziehen umher. Es scheint Herbst zu sein, jedenfalls liegt das Laub über dem ganzen Waldboden verstreut. Die spanischen Polizisten lassen wir im Auto zurück, die haben anderweitig Dinge zu erledigen wie das pinkeln an Straßenböschungen oder wahrscheinlich das rauchen im Dienstfahrzeug.

Leon ist also auf sich allein gestellt. Außer ein paar Krähen gibt es kein Empfangskomitee. Das ändert sich, als wir die erste Hütte besuchen. Darin wohnt ein komischer, naja, nennen wir ihn einfach einen komischen Kauz. Er spricht kein Englisch und labert Leon irgendwie mit spanischen Zeug voll. Pech für Leon, denn der Kauz zückt eine Axt und versucht Leon eine neue Narbe für die Narbensammlung zu zufügen. Hätte Leon in der Schule spanisch gerlernt, dann hätte er wohl schon vorher erahnt, wohin das ganze führen würde.

Wir zögern nicht und schießen dem Kerl ein Loch in dem Kopf. Von draußen hören wir, wie sich unsere Polizisten auf grausame Art und Weise ins Jenseits verabschieden. Das war es dann mit dem pinkeln an Straßenböschungen. Das wir in Spanien sind, merken wir spätestens, als von draußen weiteres spanisches Gebrabbel zu hören ist. Wir töten also alles, was spanisch spricht und nicht bei drei auf den Bäumen ist und kämpfen uns direkt ins Dorf vor. Dort der nächste Schock:

Die Bewohner verscheuchen die Hühner, laden Stroh auf einem Karren und die Kühe trinken friedlich aus der Jauche. Nur in der Mitte des Platzes sehen wir etwas, was uns erahnen lässt, dass hier in diesem Dorf etwas mächtig schief läuft. In der Mitte sehen wir einen Scheiterhaufen auf dem ein Polizist vor sich hin brutzelt. Arme Sau denken wir uns und schleichen heimlich weiter in das Dof hinein. Leider werden wir dabei erwischt. Wir flüchten in ein Haus, verbarrikadieren uns und müssen mit ansehen wie ein Mann mit einem Leinensack auf dem Kopf ankommt und seine rostige, blutbefleckte Kettensäge anschmeisst. Uns wird klar, dass diese Wahnsinnigen nicht dumm sind. Wir wissen, dass wir uns in eine Falle begeben haben, denn das verbarrikadieren war keine so kluge Entscheidung gewesen.

Das ist der Auftakt zu einem Spiel, dass eine komplette Survival Horror - Serie auf dem Kopf gestellt hat. Resident Evil 4 erzählt von der Geschichte einer verrückten Sekte namens "Los Illuminados", welche mit Hilfe eines Parasiten, den man "Las Plagas" die Welt beherrschen wollen. Dazu haben sie die Tochter des amerikanischen Präsidenten entführt und am Ende muss Leon S. Kennedy die Suppe gewaltig auslöffeln.

Die Story von Resident Evil 4 ist frisch, denn man verzichtet nahezu auf altbewährte Dinge wie den T - Virus oder die Umbrella Corporation. Stattdessen führt man mit der Sekte und der Entführung neue Punkte in die Story ein. Bisher ging es immer ums nackte Überleben, bei der Story von Resident Evil 4 ist das nicht anders, aber dank der Entführung müssen wir auch erstmals einen Beschützer und Vermisstensucher spielen.

Bei den Charakteren in der Story fühlen wir uns sofort wohl, auch wenn uns dauernd irgendwelche Verrückten an den Hals wollen, so schließen wir die Charaktere des Spieles sofort in unser Herz, was an der Charaktertiefe liegt. Selbst die Bösewichte sind auf skurile Art und Weise charamant, was aber an markanten Merkmalen liegt. So ist Saddler, der Hauptbösewicht, ein Mensch, den wir durch seine schleimige Stimme sofort mögen. Salazar hingegen mögen wir wegen seinem Modestil und seines etwas lustigen Auftretens. Dau kommt noch seine Körpergröße, denn der Zwerg kann kaum über das Geländer seines Balkons schauen. Und am Ende gibt es da noch den Bürgermeister Bitores Mendez, der uns im Gedächtinis bleibt als spanischer Rasputin. Die Bösewichter haben also alles Merkmale, die man sich gut merken kann und die diese auch auszeichnen.

Bei den Helden ist es ähnlich. Während wir Leon wegen seiner arrogant - coolen Art mögen, hassen wir Ashley hingegen wegen ihrer nervigen, schrilen Stimme. Luis hingegen tritt eher wie eine Mischung aus spanischem Gentleman und Playboy auf. Wo hingegen der Händler mit seiner Art besticht, die man nicht vergessen wird. Den Händler in Worte zu fassen ist eine schwere Angelegenheit, darum belassen wir es bei einem "Welcome, stranger", welches wir durch einen eng angelegten Schal sagen, den wir wie eine Gasmaske um dem Mund gewickelt haben.

So toll sich das alles anhören mag, so hat die Story von Resident Evil 4 nicht viel zu bieten. Insgesamt betrachtet ist es in der gesamten Reihe die wohl schwächste Story, was selbst die guten Charaktere nicht wett machen können. So fängt die Story super an, hat Atmosphäre und hat Tiefe, aber zum Ende hin saust die Story derbe in den Keller, was an den ständigen Entführungen von Ashley liegt. Irgendwann fragt man sich, warum man für das erschießen von Ashley nicht belohnt wird. Storymäßig geht einen Ashley derbe auf dem Sack, was daran liegt, dass sie regelmäßig wieder entführt wird. Kaum haben wir das Barbie - Girl gerettet, schon wird sie wieder entführt oder läuft rückwärts in eine Falle. Irgendwann nervt es und wir wünschen uns, dass es nur ums Überleben gehen würde und nichts um Babysitting im spanischen Streichelzoo.

Alles in allem wäre bei der Story mehr gegangen. Die Frage, ob man Überlebender, Beschützer oder Babysitter ist, ist leider zu sehr zweifelhaft. Irgendwie verkommt das ganze zu einer Babysitting - Tour mit einem bitteren, leicht gereizten Nachgeschmack.

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Gegner & Bossgegner:

Die Zeiten mit schlurfenden Zombies sind vorbei! In Resident Evil 4 sind die Gegner erstmals mit sowas etwas wie einer durchdachten Künstlichen Intelligenz versehen. Das bedeutet, dass die Gegner kaum noch ihren Körper als Waffen benutzen, sondern mehr auf richtige Waffen wie Sichel, Raketenwerfer, Armbrust oder Morgenstern setzen, statt ihre Zähne in die Schulter des Helden zu versenken.

Die Gegner können von nun an auch Leitern benutzen, Türen und Fenster öffnen und werden den Helden nahezu überall innerhalb eines Areales hin folgen. Die Zombies aus älteren Teilen hatten damit leider Probleme gehabt. Was die Gegner auch von den normalen Zombies unterscheidet ist die Kommunikation zum Helden. Die Ganados reden spanisch mit Leon und geben somit Warnungen preis, die der Spieler im Notfall zur Hilfe nehmen kann. So werden Gegner, die "Detras imbecil" sagen meistens hinter Leon sein, da der Satz sowas wie "Hinter dir, Idiot" bedeutet. Somit kann der Spieler also schon einplanen, das bald ein Angriff von hinten kommen wird, wenn der Spieler nichts unternimmt.

Ein Augenmerk verdienen auch die Zwischengegner und Bossgegner. Diese sind saugut inszeniert. Gerade die Bossgegner definieren Resident Evil neu. Gab es in früheren Resident Evil - Spielen kaum Bossgegner, so erwarten einen pro Abschnitt drei Bossgegner, also insgesamt neun Bosskämpfe. In den Bonusspielen sind zumindest bei Separate Ways und Assignment Ada Bossgegner enthalten. Bei Mercenaries sind des dafür Zwischengegner wie die Bella Sisters oder Super Salvador.

Bei den Gegnern gibt es kaum Kritikpunkte. Es gibt bei der Künstlichen Intelligenz kleinere Schwachpunkte und Aussetzer. Auch wurden viele Gegner zu vorhersehbar platziert. So kann man Dr. Salvador bereits von der Tür aus von Bitores´ Haus sehen und von dort in Ruhe abknallen. Nur ein Beispiel von vielen. Auch sind die Bossgegner mit getunten Waffen keine Herausforderung mehr. Viele Gegner lassen sich zudem vom "Vor - und zurück - Trick" verarschen.

Abschließend kann man sagen, dass die Gegner von Resident Evil 4 sehr gut gelungen sind. Duch ihr Aussehen und ihre Sprache tragen sie zur Atmosphäre des Spieles super bei. Allerdings sollte man sich darauf gefasst machen, dass man einige Gegner doppelt sehen wird, denn Resident Evil 4 lässt Klonarmeen antanzen, was die Gegner betrifft.

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Waffen & Extras:

In Resident Evil 4 wurde auch das Waffensystem komplett auf dem Kopf gestellt. Mit Teil 4 hat man sich entschlossen, einen Händler einzuführen. Bei diesem Händler kann man Waffen kaufen, Waffen und Schätze verkaufen und gekaufte Waffen tunen. Das alles wird finanziell durch das Sammeln von Peseten ermöglicht.

Peseten werden von Gegnern hinterlassen. Krähen können ebenfalls Peseten hinterlassen. Zudem hinterlassen die Bossgegner des Spieles immer oder meistens einen fünfstelligen Pesetenbetrag. Außerdem bringt der Verkauf von Schätzen ebenfalls Peseten aufs Konto. Peseten zu finden und zu sammeln stellt in Resident Evil 4 kein großes Problem dar. Man findet sie an jeder Ecke. Schwierg wird es nur, wenn man Peseten hat, diese aber nicht einsetzen kann. Denn die Waffen in Resident Evil 4 werden nicht von Anfang an komplett getunt. Das Tunen der Waffen ist nur mit Spielfortschritt möglich. Das heisst, der Händler schaltet erst neue Tuningpunkte für eine Waffe frei, wenn man das Tuning vorher schon gekauft hat bzw. einen gewissen Spielefortschritt erreicht hat.

Insgesamt gibt es genügend Waffen, die für Abwechslung sorgen. Dazu kommen noch Bonuswaffen in den Bonusspielen, wovon aber nicht alle für das Hauptspiel freigeschaltet werden können. Ebenfalls positiv ist anzumerken, dass der Händler eine Erweiterung zur Spieleatmosphäre darstellt, indem er mit seiner Stimme und seinen Humor eine Eigenart entwickelt, die man nicht vergessen wird. Das Inventar von Resident Evil 4 findet man nun in Form eines Koffers, den man bis zu einer bestimmten Koffergröße erweitern kann. Gegenstände in diesem Invetar können frei platziert werden. Dinge wie Schätze oder Schlüsselobjekte kommen in einem separaten Bereich zum lagern und nehmen dadurch keinen Platz weg.

Bei den Extras fährt Resident Evil 4 sehr gute Bonusspiele auf. Zwar fehlen eine Artwork - Galerie, ein separat anhörbarer Soundtrack und ein Making - of, aber das sind Dinge, die Resident Evil 4 auch vielleicht gar nicht braucht. Dafür hat es einen Videobetrachter, in dem man die Zwischensequenzen des Hauptspieles anschauen kann und die Zwischensequenzen von Separate Ways ebenfalls anschauen kann. Dazu kommt der Mercenaries - Modus, bei welchem man mit fünf Charakteren in vier verschiedenen Arealen Punkte sammeln muss, indem man Gegner tötet, das ganze natürlich auf Zeit. Der Mercenaries - Modus glänzt damit, das man Nebencharaktere wie Hunk, Wesker und Krauser spielen kann, dass es neue Waffen gibt, wie Krauser Bogen, dass es einen neuen Gegner gibt, der auf dem Namen "Super Salvador " hört und dass es ein neues Areal, nämlich die Wasserwelt gibt. Zwar sind vier Schauplätze nicht viel, dafür stimmt der Rest.

Hinzu kommen die Bonusspiele Assignment Ada und Separate Ways. In Assignment Ada muss man ohn speichern fünf Plaga - Proben besorgen und unzählige Gegner überwinden. Die Schwierigkeit besteht eben dadurch, dass der Inventarplatz ziemlich klein ist und das man nicht abspeichern kann. Bei Seperate Ways spielt man fünf Kapitel mit Ada Wong durch. Man erfäht Dinge, die zur Story beitragen und es bringt Abwechslung mal mit Ada spielen zu können. Bei Separate Ways sind neue Waffen vorhanden wie die Armbrust. Der Händler taucht auch auf und es kann gespeichert werden. Bei beiden Bonusspielen, also Separate Ways und Assignment Ada tauchen Bossgegner ebenfalls auf. So ist Saddler der Endgegner von Separate Ways und um einiges schwerer als im Hauptspiel, was an seiner menschlichen Form liegt. Auch Krauser wird noch zweimal ein "stell dich ein" geben. Bei Mercenaries hingegen gibt es nur Zwischengegner wie die Bella Sisters, Garrador, J.J. und der neue Super Salvador.

Insgesamt können sich die Bonusspiele sehen lassen und machen trotz kleinerer Mängel eine Menge Spaß.

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Gameplay & Allgemeines:

Das Gameplay von Resident Evil 4 hat sich grundlegend verändert. Neu ist zum einen die Aktionstaste. Mit dieser Taste springt man über Zäune, öffnet Türen oder schubst Leitern um. Durch die Belegung einer Aktionstaste kommt der Spieler gut zurecht. Schlimmer wäre es gewesen, wenn es verschiedene Taste für verschiedene Aktionen gegeben hätte.
Ebenfalls neu ist die Taste, welche separat mit dem Messer belegt worden ist. So hat das Messer eine eigene Taste, verschwendet dafür aber auch keinen Inventarplatz. Das Messer ist darüberhinaus ein wichtiger Bestandteil beim Gameplay. So kann man in Resident Evil 4 das Messer nahezu in jeder Lage benutzen, ganze Areale kann man nur mit dem Messer bewaffnet meistern. Und auch einige Bossgegner reagieren allergisch auf das Messer.

Komplett neu sind hingegen die Quick Time - Events. Bei Resident Evil 3 waren es keine richtigen Quick Time - Events gewesen, wie vielleicht einige meinen. Bei Resident Evil 3 waren es Entscheidungsfragen, die zwei mögliche Wege parat hielten. Bei Resident Evil 4 sind die Quick Time - Events hingegen wichtiges Tastendrücken, welche nur eine Entscheidung liefert, nämlich zu leben oder zu sterben. Diese Quick Time - Events verhindern das entspannte Zurücklehnen während den Zwischensequenzen, aber auch mitten im Game selbst ist man davor nicht geschützt. Diese Events finden vor allem auch bei den Bossgegnern statt. Und obwohl die Tasten meistens immer die selben sind, so werden ältere Spieler sicherlich ihre Probleme damit haben.

Resident Evil 4 makiert den Neubeginn einer Spieleserie, welche Capcoms unerbitterliches Streitross ist. Die Frage, die sich natürlich stellt ist, ob Resident Evil 4 den Titel "Survival Horror" überhaupt noch tragen darf. Viele Fans werden Schlüsselmomente vermissen, wenn zum Beispiel Hunde oder Krähen durch das Fenster gesprungen kommen. Solche Momente gibt es bei Resident Evil 4 nicht. Resident Evil 4 erzeugt eher so ein mulmiges Drücken in der Magengegend. Gerade wenn man es das erste Mal spielt und nicht weiß, was passieren wird, wird dieses innerliche Drücken immer größer. Spätestens mit dem ersten Auftreten von Dr. Salvador und seinem motorisierten Weib.

Richtige Schockmomente wollen einfach nicht aufkommen. Stattdessen sorgen Gewitter und Regenschauer bei Nacht für mulimige Momente, bei denen man nicht weiß, was passieren wird. Hinzu kommt, dass der Spieler immer auf Ashley aufpassen muss, denn diese wird nicht von jedem Gegner verschleppt. Las Plagas zum Beispiel wollen Ashley lieber tot sehen. Der Spieler muss also dauernd Kindergärtner spielen. Schlimm wird es, wenn nicht nur Gegner eine Gefahr für Ashley darstellen. Als Spieler muss man auch auf versteckte Fallen achten, schauen, dass Ashley nicht in die Reichweite von Fernwaffen wie Dynamitstangen oder Armbrustbolzen kommt. Zum Glück wurden dem Spieler zwei Befehle gegeben, um Ashley kontrollieren zu können, nämlich "Wait" und "Follow me". Mit diesen Befehlen kann man Ashley bitten zu warten oder Leon wieder zu folgen. Im ersten Abschnitt, dem Dorf Pueblo" ist das nicht tragisch, denn dort kann man Ashley in Containern verstecken, wo sie so lange bleibt, bis die Gefahr gebannt ist. Bei den anderen zwei Abschnitten Burg und Insel ist das leider nicht mehr der Fall.

Allgemein kann man sagen, dass Resident Evil pro Abschnitt ( Dorf, Burg, Insel ) immer schwerer wird, wobei der Inselabschnitt deplaziert wirkt. Dorf und Burg gehören quasi zusammen, aber die Forschungsinsel ist da irgendwie außen vor. An für sich kann man in Sachen Gameplay bei Resident Evil 4 kaum Abzüge verteilen. Minuspunkte bekommt es da nur wegen der fehlenden Horror - Atmosphäre. Resident Evil 4 baut eher eine spanische, mulmige Atmosphäre auf, als eine richtige Schocker - Stimmung. Es als Shooter zu vergleichen ist mittlerweile nicht mehr angesagt, da der Nachfolger Resident Evil 5 zeigt, wie übertrieben man Gegner platzieren kann. Resident Evil 4 ist definitiv kein Shooter, sondern eher ein verharmlostes Survival Horror - Spiel, wenn es um Atmosphäre und Stimmung geht.

Zum Thema "Allgemeines" lässt sich nicht viel sagen. Das Spiel bietet viele Merchandising - Artikel wie Sammlerfiguren, einen separaten Soundtrack, ein Lösungsbuch und andere Artikel. Das handbuch des Spieles ist in Ordnung, aber kein Überrenner. Resident Evil 4 benutzt das klassische Speichersystem mit Schreibmaschinen, für die man aber keine Farbbänder mehr braucht.

Das Spiel gibt es in mehreren Versionen. Resident Evil 4 ist für den Gamecube, die Playstation 2, den Nintendo Wii, dem PC und dem iPhone erhältlich. Die beste Version ist zweifellos die Wii - Version die mit ihrer neuartigen Steuerung punkten kann. Die PC - Version wurde von Ubisoft ( nicht Capcom ) verhunzt. Die Version für den PC ist ein grafisches Debakel, dem nur Community - Mods aus der Misere helfen können und dafür fette Minuspunkte bekommt. Entwickler sollten ein Spiel so portieren, dass umständliches Downloaden von Mods überflüssig wird, zumindest die Mods, die nötig sind, um ein Spiel so aussehen zu lassen, wie die anderen Versionen. Klargestellt werden muss, dass nicht Capcom die PC - Version verhunzt hat, sondern die Franzosen von Ubisoft (Beschwerden bitte nach Frankreich).

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Grafik & Sound:

Zu der Grafik von Resident Evil lässt sich nicht allzu viel sagen. Die Grafik ist selbst heute noch auf einem guten Niveau und kann sich sehen lassen. Gegner, Charaktere und die drei Schauplätze wurden sehr gut grafisch dargestellt. Hinzu kommt, dass die Licht - und Schatteneffekte für eine passende Atmosphäre sorgen. Musik und Sound sind nicht zu aufdringlich und passen perfekt ins Spielgeschehen. Einzige Kritikpunkte sind die verhunzte PC - Grafik, matschige Texturen und die einen und anderen Bugs.

Ansonsten kann das Spiel in Sachen Grafik, Musik und Sound nahezu komplett auftrumpfen.

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Fazit:

Was soll ich zu Resident Evil 4 großartig noch sagen? Das Spiel ist nahezu perfekt. Es gibt zwar viele, kleine Nachteile, aber der Rest des Spieles ist einfach perfekt. Die Wahl, welche Version man nimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. PC-Spieler können die von Ubisoft missratene Version mit Hilfe von verschiedenen Mods stark verbessern und sogar andere Charaktere benutzen. Gamecube-Besitzer und Playstation 2-Besitzer machen ebenfalls nichts falsch mit dem Kauf. Die beste Version ist meiner Meinung nach die Wii-Version, da sie die Gamecube-Grafik mit perfekter Steuerung bereichert. Seit geraumer Zeit gibt es auch eine Playstation 3-Version und eine Version für die Xbox 360 vom Spiel. Beide kosten jeweils knapp 20,00 Euro und nur in den Online-Stores heruntergeladen werden. Ihr bekommt dann das Spiel als Download-Version. Es muss jeder selbst wissen, ob ihm das ganze 20,00 Euro wert ist, wo es das Spiel auf den anderen Plattformen viel günstiger gibt. Und man sollte wissen, das man als Sammler keine Hülle bekommt, die man sich ins Regal stellen kann. Man muss es aber selbst für sich entscheiden, welche Version man nimmt.

Die andere Frage ist, ob Resident Evil 4 überhaupt noch ein Resident Evil-Spiel ist? Ich sage ja, denn Resident Evil 4 bietet noch Gruseleffekte und Atmosphäre, die bei Teil 5 wiederrum auf der Strecke geblieben sind. Insgesamt sollte jeder Fan von Survival Horror dieses Spiel einmal gespielt haben. Ich persönlich bereue es, dass ich Resident Evil 4 erst sehr spät zocken konnte.

Die für mich größte Bereicherung des Spiels ist übrigens der Händler. Das Tunen von Waffen ist mehr als nützlich und lässt einem sogar gewisse Freiräume. Mein Problem ist momentan nur, dass ich so viele Peseten habe, dass der Händler mich nun schon mit der Waffe bedroht, da er die Kohle haben will. Scherz beiseite.

Wertung:

94%

Getestet auf: Playstation 2, Playstation 3, Xbox 360 & Nintendo Wii.
Publisher: Capcom
Entwickler: Capcom (PC-Version von Ubisoft)

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