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Sander Cohen

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Samstag, 24. August 2013, 10:49

Weskers Report 2



Kapitel 1: Die weibliche Versuchsperson

31. Juli 1978 (Montag)

Es war der Sommer vor 20 Jahren, und ich war gerade einmal 18 Jahre alt, als ich zum erste Mal hier war.
Ich kann ihn immer noch riechen, den Gestank in der Luft, die von den Rotorblättern des Helikopters herum gewirbelt wurde. Aus der Luft sah das Anwesen ziemlich normal aus, aber am Boden hatte es etwas furchteinflößendes...
William Birkin, zwei Jahre jünger als ich, interessierte sich für nichts als die Forschungsdateien die er ständig las. Erst zwei Tage zuvor waren wir hierher versetzt worden.
Es war derselbe Tag, an dem sie entschieden hatten, das Trainingszentrum zu schließen, zu dem wir gehörten.
Alles könnte von Anfang an so geplant gewesen sein, aber vielleicht war es auch nur purer Zufall.
Nur Spencer kennt die Wahrheit...
Hier, im Arclay-Loboratorium, war Spencers persönliche Basis für die „T-Virus“ Forschung.

Als wir aus dem Helikopter sprangen, sahen wir schon den Manager des Labors am Lift auf uns warten.
Ich kann mich nicht mal mehr an den Namen von dem Typen erinnern.
Sein offizieller Titel war mir auch völlig egal, denn von diesem Tage an gehörte das Labor nur noch Birkin und mir.
Wir hatten die volle Autorität als Chef-Entwickler bekommen.
Das war natürlich Spencers Wille gewesen. Wir waren die Auserwählten.

Wir ignorierten den Labor Manager und betraten den Lift, ich mir am Vortag eine Karte von dem Gebäude besorgt und gut eingeprägt.
Birkin wollte nicht wirklich anstößig sein, dennoch hatte er nie Zeit für andere. Länger als 5 Sekunden mit uns zusammen zu sein, hätte wohl die meisten Leute wütend gemacht. Wie dem auch sei, der Labor-Manager zeigte keinerlei Reaktion.
Als egoistischer junge Mann, der ich damals war, nahm ich keine Notiz von seiner Unterreaktion.
Ich tanzte nach Spencers Pfeife und der Labor-Manager wusste besser als ich Bescheid über dessen Willen und handelte entsprechend.
Als wir im Lift waren, konzentrierte sich Birkin immer noch auf die Papiere. Sie enthielten detaillierte Informationen über Ebola, ein Philovirus, das zwei Jahre zuvor in Afrika entdeckt worden war.
Auch noch heute forschen viele Leute aus aller Welt an Ebola.
Allerdings gibt es zwei völlig verschiedene Gründe dafür.
Die eine Seite forscht an dem Virus, um Menschenleben zu retten während die andere weitaus unheilvollere Gründe habt.

90 % der mit Ebola infizierten Personen sterben. Einmal infiziert, zerstört das Virus die physische Struktur des Körpers in nur 10 Tagen.
Es gibt keine Heilmittel und keine Aussicht auf Besserung. Die Wirkung von Ebola als Biowaffe hätte unvorstellbar schreckliche Folgen.
Natürlich war das Einsetzen von Bio-Waffen schon lange verboten, so dass es illegal gewesen wäre, das Potential des Virus als Bio-Waffe zu testen.
Es ist aber durchaus legal zu erforschen, wie sich das Virus aufhalten lässt, wenn es durch andere als Waffe eingesetzt wird.

Es ist nur ein winzig kleiner Schritt von der einen Perspektive zur anderen - praktisch gesehen gibt es überhaupt keinen Unterschied, da man zuerst erforschen muss, wie man das Virus als Waffe einsetzt um herauszufinden, wie man es dann wieder aufhalten kann.
Das heißt, man behauptet einfach, man forsche an der Vorsorge und Heilung während das wahre Ziel das genaue Gegenteil ist.

Wie dem auch sei, Birkin war weder an dem einen noch an dem anderen Weg interessiert, da dieses Virus zu viele Schwächen besaß.
Erstens: Es stirbt ab, sobald es in Kontakt mit Sonnenlicht kommt und kann daher außerhalb des Körpers nur ein paar Tage überleben.
Zweitens: Das Virus hat nicht genug Zeit, seinen nächsten Wirt zu befallen, da es seinen momentanen Wirt zu schnell tötet.
Drittens: Das Virus wird nur durch Körperflüssigkeiten übertragen und ist somit recht einfach abzuwehren.
Wie auch immer, man bedenke:
Was wäre, wenn die infizierte Person aufstehen und laufen könnte? Und was, wenn diese Person instinktiv den direkten physischen Kontakt mit nicht infizierten Personen suchen würde?

Das Ebola-Gen gehört zu den RNA-Genen. RNA-Gene besitzen die Fähigkeit, menschliche Gene zu mutieren, und was wäre, wenn diese Mutation dem Menschen eine Art "Unsterblichkeit" verleihen würde?
Diese Kreatur wäre eine "Menschliche Biologische Waffe" - im Grunde genommen tot als Mensch, dennoch in der Lage, weitere Menschen zu infizieren, so lange der mutierte Teil noch aktiv ist und ihn am Leben erhält...

Es war pures Glück für uns, dass das Ebola-Virus nicht solche negativen Eigenschaften an den Tag legte.
Somit hatten wir dieses "spezielle Ebola" mit seinen besonderen Eigenschaften für uns ganz allein.

Nun, die Organisation um Spencer arbeitete an der Herstellung dieser lebendigen Waffe...
Offiziell lief sie als pharmazeutische Firma, spezialisiert auf Erforschung und Heilung dieses Virus, aber in Wirklichkeit war es nichts anderes als eine Fabrik zur Produktion von biologischen Waffen.
Die Entdeckung des "Founder Virus", welches Gene modifizieren kann, schien die Geburt des ganzen Projektes gewesen zu sein.
Aber um aus diesem "Founder Virus" tatsächlich eine "Menschlich Biologische Waffe" herzustellen, war es nötig, eine Variante mit zusätzlichen Besonderheiten zu erschaffen.
Das war das "T-Virus-Projekt".

Das "Founder Virus" ist ein RNA-Virus. RNA-Viren sind bekannt für ihre Tendenz zur Mutationen. Dies erlaubt uns, Veränderungen an ihm vorzunehmen und seine Eigenarten zu verstärken.
Birkin fragte sich, ob es möglich war, das Ebola-Gen mit dem mutierten "Founder Virus" zu kombinieren, um dessen Eigenschaften zu verbessern. Die Probe des Ebola-Virus war bereits im Labor angekommen.
Und aus diesem Grunde waren wir nun hier.

Nachdem wir von Lift zu Lift gewechselt hatten, erreichten wir den Hochsicherheitsbereich des Labors.
Und sogar Birkin erhob erstaunt den Blick von seinem Report als wir „Sie“ (Lisa Trevor) zum ersten Mal sahen...

Wir wussten rein gar nichts über sie. Sie war das größte Geheimnis dieses Labors, und ihre Daten hatten dieses Anwesen niemals verlassen.
Die Aufzeichnungen zeigten, dass sie von Anfang an hier war, seit das Institut gegründet wurde.
Sie war jetzt 25 Jahre alt. Niemand hier wusste, wer sie war oder warum sie hier war.
Sie war die menschliche Versuchsperson, an der das T-Virus entwickelt wurde.
Das Experiment hatte am 10. November 1967 begonnen. Sie hatte über 11 Jahre lang die verschiedendsten Viren injiziert bekommen.

Birkin murmelte irgend etwas... War das ein Fluch? Oder ein Gebet?
Wir hatten jedenfalls verstanden, dass es jetzt keinen Weg merh zurück gab.
Wir mussten die Forschungen zu einem erfolgreichen Ende bringen oder wir würden hier genauso verrotten wie dieses verlorene Mädchen. Wir hatten keine Wahl.
Dennoch.... ihr bloßer Anblick - sorgfältig und straff festgezurrt auf einem völlig verdreckten Krankenbett - bewirkte etwas in unserem Gewissen.
War das Teil von Spencers Plan?

Kapitel 2: Alexia

27. Juli 1981 (Sonnabend) (3 Jahre nach dem letzten Report)

"Heute ist ein 10 Jahre altes Mädchen zur Senior-Forscherin des Südpol-Laboratoriums ernannt worden. Ihr Name ist Alexia Ashford."
Ich war zu der Zeit 21 Jahre alt und Birkin gerade 19.
Das Gerücht über diese Alexia als neue Chefin am Südpol beherrschte die Gespräche unter den Arclay-Forschern, es verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Der Name "Ashford" war legendär unter den älteren Mitarbeitern, die lang genug bei UMBRELLA gewesen waren, um sich an ihn zu erinnern.
Wann immer die Forschungsarbeiten an einem toten Punkt angelangt waren, hörte man sie sagen: "Wenn nur Dr. Ashford noch leben würde..."
Uns sagte dies damals noch nicht sehr viel.

Vermutlich war dieser Dr. Edward Ashford ein großartiger Wissenschaftler des ersten Forschungsteams gewesen, welches das "Founder Virus" erschaffen hatte, und auch Mitbegründer des "T-Virus"-Projektes.
Wie dem auch sei, Dr. Ashford war kurz nach der Gründung von UMBRELLA gestorben. 13 Jahre waren seit dem vergangen.

Warum erwartete man hier eigentlich so viel von den Ashfords?
Tatsache war, dass das Südpol-Labor, welches nach des Dr. Edward Ashfords Tod von seinem Sohn Alexander gegründet worden war, bisher keinerlei Resultate vorzeigen konnte. Somit konnte wohl auch nicht sehr viel von des Doktors Enkelin Alexia erwartet werden.
Und dennoch, von diesem Tag an sagten unsere albernen Untergebenen: "Wenn nur Miss Alexia hier wäre!"

Es schien, als gäbe es kein Potential für Zukunftsentwicklungen in diesem Labor, solange wir diesen Haufen von Idioten als Mitarbeiter hatten, die Menschen offensichtlich nur nach ihrer Abstammung beurteilten.
Diese primitiven Narren konnten niemals die Initiative ergreifen und würden ihr armseliges Leben lang kleine, unbedeutende Forscher bleiben. Ihrer eigenen Meinung nach standen sie bereits mit einem Bein im Grab.

Aber ich war anders. Ich konnte die richtigen Entscheidungen treffen. Wenn ich als Chef-Entwickler emotionale Einflüsse hätte zählen lassen, dann hätte sich die Entwicklung des "T-Virus" noch wesentlich mehr verzögert. Um zu Ergebnissen zu kommen, musste jemand gefasst bleiben und unter allen Umständen vernünftige Entscheidungen treffen. Und dieser jemand war ich.

Und dann hatte ich plötzlich eine Idee:
Der Erfolg unserer Forschung könnte darin liegen, eine vernünftige Verwendung für diese "antiken Gentlemen" zu finden...
Da sie sowieso jeden Moment tot umfallen konnten, wären sie nicht von deutlich größerem Nutzen, wenn man sie für ein paar "Experimente" einsetzen würde, bevor sie von ganz allein das Zeitliche segneten?
Die Aufgabe des Managements ist es schließlich, alles und jeden für den Erfolg des Projektes heranzuziehen.
Aber Birkin wurde über diesen Gedanken sehr ärgerlich...
Auch seine Reaktion auf die Alexia-Gerüchte war so rührend.

Obwohl er es niemals gesagt hatte, ich wußte, dass es es ihn vor Stolz platzen ließ, mit nur 16 Jahren der jüngste Chef-Entwickler aller Zeiten geworden zu sein. Und Alexia, dieses 10jährige Mädchen im Südpol-Labor, hatte nun seine symbolische Trophäe in nutzlose Stücke zerschlagen. Es muss das erste Mal gewesen sein, dass er sich geschlagen gefühlt hatte.
Birkin würde niemals jemanden akzeptieren können, der jünger als er war, einen großen Namen hatte und auch noch weiblich war.

Und es war unvorstellbar, dass ER, William Birkin, an einen so weit entfernt gelegenen Ort versetzt werden sollte, wo seit Ewigkeiten keinerlei Erfolge erzielt worden waren!
Nach all der Zeit war er immer noch ein Kind...
Aber so unreif er auch war, er musste sich zusammennehmen!

Über die letzten 3 Jahre hatte unsere Forschung die zweite Stufe erreicht.
Zu dieser Zeit erreichte der "T-Virus" die benötigte Stabilität zur Erschaffung von "lebenden Bio-Waffen" - besser bekannt als Zombies.

Aber das Virus würde niemals in der Lage sein, das menschliche Genom zu 100 % zu verändern. Es gab zwar Kompatibilitäten zwischen dem Virus und den Genen, doch es hatte einfach niemand die exakt passenden Gene.
Etwa 10 % der Menschheit würde mit dem Leben davonkommen, also die Krankheit nicht entwickeln, selbst wenn ein Zombie sie mit dem Virus infizieren würde.
Es gab nichts, was wir in dieser Sache tun konnten, egal wie sehr wir es versuchten.
Eine Erfolgsquote von 90 % war nachweislich gut genug, um als biologische Waffe tauglich zu sein, doch Spencer schien damit nicht zufrieden zu sein.
Unser Boss wollte eine "stand-alone" Waffe, die die gesamte Bevölkerung auslöschen konnte.
Nur.... Wozu?

Im Grunde genommen liegt der eindeutige Vorteil von biologischen Waffen in den geringen Entwicklungskosten.
Doch unsere „lebendige Bio-Waffe“ begann langsam, ziemlich teuer zu werden.
Spencer hätte diesen Weg niemals eingeschlagen, wenn er den finanziellen Erfolg gesucht hätte, denn hätte man unsere Ergebnisse zur Nutzung in Verbindung mit herkömmlichen Waffen hergestellt, hätte man anständig Profit machen können.
Aber an diesem Punkt weiter und weiter zu forschen, um eine "stand-alone Ausrottungswaffe" zu erschaffen, machte absolut keinen wirtschaftlichen Sinn.

Warum ignorierte Spencer weiterhin konsequent die Kosten?
War es sein Ziel, die gestammte Kriegsindustrie zu monopolisieren, indem er sämtliche Konzepte der Kriegsführung auf den Kopf stellte?
Vielleicht konnte ich ihn dann doch ein wenig verstehen...
Ich wusste immer noch nicht, was seine wahren Absichten waren.

Unabhängig von Spencers Absichten arbeitete Birkin wie besessen daran, eine „Lebende Bio-Waffe“ mit Schwerpunkt "verbesserte Kampffähigkeiten" zu entwickeln.
Er versuchte dies, indem er nicht nur menschliche Gene veränderte sondern zusätzliches Erbgut von anderen Lebewesen hinzufügte.
Diese rücksichtslos kämpfenden „Lebenden Bio-Waffen“ würden alle Menschen töten, einschließlich derjenigen, die kugelsichere Westen oder Kampfanzüge für biologische Kriegsführung trugen und auch die Menschen, die dem Tod durch Infektionen entkommen waren.
Diese brutalen Kreaturen wurden später als "Hunter" bekannt.

Dann mussten diese Experimente für eine Weile auf Eis gelegt werden, um die Versuchspersonen vor Birkin zu schützen.
Birkin, den dieser grundlose Hass gegen Alexia quälte, hatte begonnen, sich äußerst eigenartig zu benehmen.

Immer wieder arbeitete er ganze Nächte hindurch und wiederholte desorganisierte Experimente, eines nach dem anderen. Ich und meine Leute mussten die Daten so schnell wie irgend möglich sammeln und verzeichnen, bevor uns die Versuchspersonen wegstarben.
Doch mit Birkins Geschwindigkeit konnten wir bald einfach nicht mehr mithalten.
Der Manager des Labors lieferte unaufhörlich neue Versuchspersonen, als ob das nichts wäre, aber bei Birkins Verschleiß überlebten auch diese nicht lange.
Es war die Hölle.

Aber "Sie", Lisa Trevor, die erste Versuchsperson überhaupt, überlebte diese Hölle immer und immer wieder...
Sie war nun 28 Jahre alt und hatte bereits 14 Jahre ihres Lebens in diesem Labor verbracht.

Die unzähligen Injektionen des "Founder Virus" über diese letzen 14 Jahre und deren Auswirkungen konnten jedoch von ihren Gehirnzellen nicht viel übrig gelassen haben. Wenn ihr dennoch auch nur ein Funken klarer Verstand geblieben war, wäre der TOD ihr einziger Wunsch gewesen.
Doch sie lebte weiter.
Warum war sie die einzige, die dieses Martyrium überleben konnte?
Die Experimentaldaten unterschieden sich nicht wesentlich von denen aller anderen Versuchspersonen.
Wir würden noch viel Zeit brauchen, um die Antwort auf diese Frage zu finden.

Kapitel 3: Alexias Tod

31. Dezember 1983 (2 Jahre nach dem letzten Report)

Mein sechster Winter im Arclay-Labor.
Zwei nahezu völlig sinnlose Jahre waren vergangen, ohne positive Erfolge verzeichnen zu können, aber jetzt war der Wendepunkt endlich erreicht!
Der Auslöser war ein Bericht gewesen, den wir an diesem Morgen empfangen hatten.
Alexia war gestorben!

Es hieß, dass sie sich versehentlich mit dem von ihr selbst entwickelten T-Veronica-Virus, infiziert hatte...
Zu dieser Zeit war Alexia erst 12 Jahre alt und damit definitiv viel zu jung, um derart gefährliche Forschungen zu betreiben...

Das Gerücht ging um, Alexia hätte sich absichtlich mit dem Virus infiziert, aber das schien doch ziemlich unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher war es, dass sie den frühen Tod ihres Vaters, Alexander Ashford, vor einem Jahr noch immer nicht verwunden hatte und aus Unkonzentriertheit einen Fehler machte.

Nach Alexias Tod wurden die Forschungsarbeiten im Südpol-Labor von ihrem Zwillingsbruder Alfred übernommen, ihr einziger noch lebender Blutsverwandter. Aber niemand erwartete irgendwelche weltbewegenden Resultate von ihm. Die Reihe der Ashford-Familie schien nun so gut wie ausgestorben zu sein, ohne jemals etwas Bemerkenswertes entwickelt zu haben.
Wie ich es erwartet hatte, schien die Legende um diese Familie nicht mehr zu sein, als eben eine Legende.

Aber Alexias Tot veränderte Birkins Bewußtsein – oder sollte ich besser sagen, verwandelte ihn zurück in die Person, die er einst gewesen war.
Ein Hauptfaktor in Birkins psychologischer Gesundung war, dass die mit ihm arbeitenden Forscher anfingen, ihm mehr Respekt entgegenzubringen.
Nach Alexias Tod gab es niemanden mehr, der mehr Potential hatte als er.
Dennoch, in seiner Gegenwart über Alexia zu sprechen, war nach wie vor ein Tabu.

Birkin war strikt dagegen, dass ich versuchen wollte, eine Probe des T-Veronica-Virus zu bekommen... Also unterließ ich es vorläufig.
Ich musste auf eine bessere Gelegenheit warten, um die Wahrheit über Alexias Forschungen herauszufinden.
Auch die Tatsache, dass Alexia tot und Birkin nun wieder in einer viel stärkeren Position war, ließ ihn nicht vernünftig werden.
Wie dem auch sei, in diesen Tagen musste ich mich viel größeren Problemen zuwenden.

Das Arclay-Labor befand sich im Zentrum einer Bergregion, umgeben von nichts als tiefen Wäldern. Während meiner Zeit dort ging ich oft hinaus, um spazieren zu gehen, habe aber nie eine Menschenseele dort draußen getroffen.
Ein Helikopter war in der Tat der einzige Weg, dieses Areal zu erreichen, wodurch es unerreichbar für Unbefugte wurde.
Diese absolute Abgelegenheit und die relativ geringe Anzahl von Beschäftigten waren wichtige Faktoren für das Institut gewesen, um das Potential eines Desasters bei einem eventuellen Ausbruch des Virus so gering wie möglich zu halten.

Aber biologische Waffen sind nicht so simpel wie man glauben mag.
Die Viren würden nicht nur Menschen befallen.
Und kein Virus befällt nur einen einzigen Träger.

Zum Beispiel kann das Grippe-Virus neben Menschen auch Vögel, Schweine, Pferde und sogar Seelöwen befallen.
Es wird noch komplizierter, wenn nicht alle Spezies einer Familie infiziert werden können. Zum Beispiel könnten Enten und Hühner von einer Virusart befallen werden, aber nicht die anderen Vogelarten. Weiterhin könnte dasselbe Virus - abhängig von seinen Varianten - verschiedene Träger befallen. Es ist unmöglich, alle Träger von auch nur einem Virus zu kennen.

Das größte Problem war die hohe Anpassungsfähigkeit des "T-Virus".
Während Birkin nicht viel zustande brachte, hatte ich die Möglichkeit einer Sekundär-Infektion durch das T-Virus studiert.

Ich fand heraus, dass das T-Virus von nahezu allen Spezies angenommen wird. Nicht nur von Menschen und Tieren, sondern auch von Pflanzen, Insekten und Fischen. Fast jede Lebensform dieser Erde hat das Potential, das T-Virus aufzunehmen, zu vervielfachen und zu verbreiten.

Während ich ganz allein durch die Wälder streifte, fragte ich mich oft, warum Spencer ausgerechnet diesen Ort gewählt hatte.
In diesen Wäldern gab es unzählige der verschiedensten Lebewesen. Was würde passieren, wenn das Virus freigesetzt würde und in Kontakt mit einem möglichen Träger käme?
Wenn es Insekten wären, würde es aufgrund ihrer Größe vermutlich keine größere Sekundär-Infektion geben.
Aber Insekten können sich enorm vermehren und bewegen sich in weitem Radius.
In diesem Falle, wie schnell und wie weit würde sich das Virus verbreiten?
Angenommen, es handelt sich um Pflanzen. Hier mag es zunächst so scheinen, dass die Möglichkeit einer Massen-Infektion gering wäre, da sich Pflanzen nicht fortbewegen.
Aber was ist mit ihren Pollen?

Dieser Ort war zu gefährlich.
Wenn man es so betrachtete, machte es durchaus Sinn, dass die Ashfords den Südpol als Standort für ihr Labor gewählt hatten.
Im Gegensatz dazu, schien dieser Ort geradezu dafür ausgewählt worden zu sein, das Virus zu verbreiten.
Aber das konnte doch nicht wahr sein, oder etwa doch?
Was wollte Spencer von uns?

Diese Gedanken waren zu gefährlich, um sie mit irgend jemandem im Labor zu teilen.
Die einzige Person, an die ich möglicherweise wenden konnte, war Birkin. Leider es war offensichtlich, dass es keine Möglichkeit gab, mit ihm darüber zu sprechen.
Was ich brauchte, waren mehr Informationen, aber woher?
Zu dieser Zeit begann ich zu begreifen, dass ich die Grenzen meiner Fähigkeiten als Forscher nahezu erreicht hatte.

Um Spencers wahre Absichten herauszufinden, musste ich eine Position übernehmen, die mir Zugang zu den Informationen ermöglichte, die ich benötigte.
Ich hätte nicht gezögert, meine derzeitige Position aus diesem Grunde jetzt und sofort aufzugeben.
Aber ich wollte nicht zu hastig vorgehen, denn wenn Spencer Zweifel an meinen Motiven gehabt hätte, wäre das Spiel aus gewesen, bevor es überhaupt begonnen hatte.

Ich konzentrierte mich also weiterhin auf Birkin und die Forschungen und hütete mich davor zu verraten, womit sich meine Gedanken in Wirklichkeit beschäftigten.
Während wir intensiv weiter arbeiteten, hatten wir Lisa, die weibliche Versuchsperson, schon fast vergessen.
Sie war ein Fehler, ohne Nutzen, doch sie lebte immer noch.
Wir nannten sie "einen Fehler", weil sie keine brauchbaren Daten lieferte.

Bis wir 5 Jahre später jenes Experiment durchführten...

Kapitel 4: Nemesis

1. Juli 1988 (Freitag) (5 Jahre nach dem letzten Report)

Es war unserer 11. Sommer im Arclay-Labor, ich war jetzt 28 Jahre alt.

Birkin war Vater geworden. Er hatte ein mittlerweile 2jähriges Mädchen, Sherry, die Mutter Annette ebenfalls Forscherin im Arclay-Labor.
Es war schwer zu glauben, dass sie in der Lage waren, zu heiraten und ein Kind auf die Welt zu bringen, während beide HIER arbeiteten. Andererseits, gerade weil Birkin nicht normal war, konnte er seine Forschungen fortsetzen.
Nur ein Verrückter konnte hier erfolgreich sein...

Nach 10 Jahren hatte unsere Forschung endlich die dritte Stufe erreicht.
Eine hoch entwickelte, intelligente "kämpfende Bio-Waffe", die programmierte Befehle ausführen würde wie ein bis zur Perfektion ausgebildeter Soldat. Dies war das Monster, das wir zu erschaffen versuchten. Wir nannten es "Tyrant".

Doch Menschen, die für die genetische Verwandlung zum Tyranten geeignet schienen, waren extrem selten.
Das liegt in der Natur des "T-Virus".
Diese Variante des "T-Virus", welche das Ideal zu Erschaffung von Zombies und Huntern darstellte, funktionierte zwar bei den meisten Menschen, aber sie besaß den inakzeptablen Fehler, dass es die Gehirnzellen seiner Opfer zu schnell zerstörte.

Um den Träger in einen Tyranten umzuwandeln, mussten wir seine Intelligenz auf einem gewissen Niveau halten. Zur Lösung dieses Problems arbeitete Birkin an einer Variante, welche nur eine geringe Schädigung des Gehirnes hervorrief, wenn sie perfekt zum genetischen Code des Trägers passte.
Allerdings, Menschen mit genau dieser genetischen Übereinstimmung waren extrem selten...

Eine Simulation des genetischen Analyse-Teams ergab, dass sich nur ein einziger von zehn Millionen infizierten Menschen in einen Tyranten verwandeln würde, alle anderen würden schlicht zu Zombies mutieren.
Es wäre sicherlich möglich gewesen, eine fortschrittlichere Variante des „T-Virus“ zu entwickeln, die mehr Menschen zu Tyranten machen würde, aber dafür benötigten wir zuerst einmal ausreichend Versuchspersonen mit einer perfekten Übereinstimmung für diese neue Variante.

Aber wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit, an solche Versuchspersonen zu kommen, war niederschmetternd gering, denn selbst auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent würden sich im Höchstfall nur ca. 50 solcher Exemplare überhaupt befinden.
Nun, tatsächlich konnten wir selbst unter größten Anstrengungen nur ein paar wenige Menschen dieser Art auftreiben, die zudem auch nur eine ungefähre Übereinstimmung aufwiesen.

Zum ersten Mal seit Beginn unserer Forschungen waren wir an einem völlig toten Punkt angelangt.

Und dann wurde uns das Gerücht zugetragen, dass ein europäisches Labor an der Entwicklung einer "lebenden Bio-Waffe" der 3. Generation arbeitete...
Es war das "Nemesis-Projekt".

Diesmal handelte ich schnell, um eine Probe davon zu bekommen.
Natürlich war Birkin wieder dagegen, aber irgendwie schaffte ich es, ihn zur Zustimmung überreden. Wir brauchten dringend etwas, das wir als weitere Basis nutzen konnten.
Er musste akzeptieren, dass unsere Forschungen am Ende waren, bis wir die perfekt passende Versuchsperson gefunden hätten. Und das tat er auch.

Ein paar Tage später dann erreichte uns in tiefster Nacht endlich ein Packet aus Übersee. Nach einer längeren Reise über viele Umwege war "es" heil und unversehrt in einer kleinen, unscheinbaren Holzkiste auf dem Helikopterplatz der Anlage abgesetzt worden.

"Nemesis Prototyp" stand in großen Lettern auf der Kiste.

Wir hatten wahrlich einige Hebel in Bewegung gesetzt, das französische Labor dazu zu bringen, uns ihre Arbeit zukommen zu lassen, aber ohne Spencers Unterstützung hätte es nicht funktioniert.

Birkin zeigte absolut kein Interesse an Nemesis, aber wenigstens sah er ein, wie wichtig dieses Experiment für unsere eigene Arbeit war.

Diese "Waffe" basierte nämlich auf einer brandneuen Idee.
Die Grundlage für eine nahezu unbesiegbare Kampfmaschine, erzeugt durch genetische Mutation - das war Nemesis.

Tatsächlich handelte es sich um einen Parasiten, der durch genetische Veränderungen mit Intelligenz versehen wurde, allerdings ohne die Fähigkeit, selbstständig Entscheidungen treffen zu können.
Sobald sich dieser Parasit im Gehirn eines anderen Lebewesens eingenistet hatte, übernahm er die volle Kontrolle über dessen Geist und Körper und verlieh ihm seine hoch entwickelten Kampffähigkeiten.

Verwirklicht wurde dieses Projekt dadurch, Intelligenz und biologischen Körper für den Kampf einzeln anzubieten und sie dann zu kombinieren, um eine "lebende Bio-Waffe" herzustellen.
Wenn das erfolgreich war, brauchten wir uns keine Gedanken mehr über die Probleme zu machen, die wir uns zuvor ausgerechnet hatten...

Doch es gab auch hier ein Problem. Der Parasit nistete sich in seinem Wirt nicht immer auf die Art ein, die wir uns wünschten.
In dem Untersuchungsbericht, der der Probe angeheftet war, sahen wir nichts als eine lange Liste von Todesfällen.

Die Wirte überlebten gerade mal 5 Minuten, nachdem Nemesis die Kontrolle über ihre Gehirne übernommen hatte.
Aber wir wussten bereits, dass auch ein unfertiger Prototyp extrem gefährlich sein würde.
Wenn wir es schafften, das Überleben des Wirtes sicherzustellen, dann durften wir hoffen, die Führung im "Nemesis-Projekt" zu übernehmen.
Das war mein Ziel.

Natürlich plante ich sofort, Lisa, die weibliche Versuchsperson, einzusetzen.
Mit ihrer abnormalen Überlebensfähigkeit könnte sie den Nemesis-Prototypen eine lange Zeit in sich tragen. Und auch wenn dieser Versuch scheitern sollte, hatten wir nichts verloren.
Wie dem auch sei, unsere Experimente nahmen nun eine unerwartete Wendung.

Wir verloren Nemesis an Lisa, als er versuchte, in ihr Gehirn einzudringen. Zunächst konnten wir nicht verstehen, wie das geschehen konnte.
Niemals hätten wir gedacht, dass SIE den Parasiten übernehmen würde und nicht umgekehrt!
Das war der Anfang.

Ihren vorherigen Zustand hätte man ruhig als sinnlos dahinvegetierende Kreatur bezeichnen können, mehr tot als lebendig, doch als Nemesis in sie eintrat, schien eine Reaktion zu passieren, etwas in ihr begann zu erwachen...
Wir mussten sie dringend noch einmal gründlich untersuchen.
Während der letzen 10 Jahre war sie bis ins kleinste Detail überprüft worden, doch wir hatten entschieden, die alten Daten einfach zu ignorieren und ganz von vorn zu beginnen.
Nach unendlich vielen Untersuchungen und Tests hatte Birkin schließlich begriffen, was passiert war. Definitiv existierte etwas in ihr.

Was auch immer es war, es führte über das eigentliche "T-Virus" Projekt weit hinaus und zeigte uns eine völlig neue und andere Möglichkeit auf.

Das war der Beginn des Projektes "G-Virus", welches all unsere urspünglichen Ziele verändern sollte...

Kapitel 5: G-Virus

31. Juli 1995 (Montag) (7 Jahre nach dem letzten Report)

Es war wieder Sommer und 17 Jahre her, seit ich diesen Ort zum ersten Mal besucht hatte.
Wann immer ich dort ankomme, erinnere ich mich an den Geruch des Windes an diesem Tag. Nichts hatte sich seitdem verändert, weder die Gebäude noch die Umgebung.
Ich konnte Birkin, der bereits vor mir angekommen war, am Helikopterlandeplatz stehen sehen.
Ich hatte ihn seit langer Zeit nicht gesehen.
4 Jahre waren vergangen, seit ich das Arclay-Labor das letzte Mal verlassen hatte.

Zu der Zeit als Birkins "G-Virus"-Projekt genehmigt worden war, hatte ich mich um eine Versetzung in das Informationsbüro beworben und war sofort akzeptiert worden. Es muss allen Beteiligen ganz normal erschinen sein, dass ich meine Kariere als Forscher aufgegeben hatte und umsatteln wollte.
Tatsächlich ging das "G-Virus" Projekt weit über meine Fähigkeiten hinaus.
Selbst wenn ich keinen Grund gehabt hätte, Spencers wahre Absichten herauszufinden, so wusste ich doch, dass ich meine Grenzen als Forscher nunmehr endgültig erreicht hatte.

Trotz des orkanartigen Windes, den der Helikopter machte, erhob Birkin niemals seinen Blick von seinen Forschungsunterlagen. Obwohl es offensichtlich war, dass er Arclay noch immer regelmäßig besuchte, arbeitete er nicht mehr in dieser Anlage.

Birkin war einige Zeit zuvor in ein riesiges, unterirdisches Laboratorium in Raccoon City versetzt worden. Dort war die Basis für die Arbeiten am „G-Virus“ Projekt, welches von ihm selbst und nur von ihm geleitet wurde.

Noch 4 Jahre vorher hätte ich niemals gedacht, dass Spencer dem "G-Virus" Projekt zustimmen würde, weil es nur auf einer Vermutung basierte und vom eigentlichen Konzept einer biologischen Waffe abwich.

Der grundsätzliche Unterschied zwischen dem „G-Virus“ und dem „T-Virus“ ist, dass der infizierte Organismus selbständig weiter mutiert. Weil ein Virus die ungeschütze Form eines Genes ist, mutiert es sehr leicht. Eine Mutation kann beispielsweise passieren, wenn das Virus alleine ist, sich aber in einem anderen Organismus befindet... Aber das ist eine andere Geschichte.

Ein Gen in einem Körper mutiert dagegen nur schwer, auch wenn seine Struktur von einem Virus verändert wurde, außer unter bestimmten äußeren Einflüssen, wie z.B. radioaktiver Strahlung.
Wie dem auch sei, ein Organismus, der mit dem „G-Virus“ infiziert wurde, mutiert auch ohne äußere Einwirkung immer weiter, bis zu seinem Tode.

Dieselben Eigenschaften existieren im "T-Virus".

Als wir die "lebende Bio-Waffe" in verschiedenen Situationen beobachteten, stellten wir einige genetische Veränderungen fest, die durch ein aktiviertes Virus in dessen Körper ausgelöst wurden. Allerdings, im Falle des „T-Virus“ waren immer äußere Einflüsse nötig, um die Rekombinationen auszulösen, und die Resultate waren immer nahe an dem, was wir erwarteten.

G-infizierten Organismen fehlte diese Vorhersagbarkeit jedoch völlig.

Niemand konnte vorhersehen, wie es sich rekombinieren würde, und was wir auch versuchten, um diesen Prozess aufzuhalten, es mutierte immer weiter, es machte unsere Manipulation völlig wertlos.

7 Jahre zuvor hatte Birkin Anzeichen dieses Effektes in der weiblichen Versuchsperson gefunden. Äußerlich hatte sie sich nicht verändert, aber innerlich veränderte sie sich stetig und blieb am Leben, indem sie mit all den experimentellen Viren, die sie bekommen hatte, verschmolz und coexistierte. Die 21 Jahre der inneren Mutation hatten sie soweit entwickelt, dass sie den Nemesis-Parasiten "akzeptieren" konnte.

Das "G-Virus" Projekt bestand nun darin, diese Abnormalität zum absoluten Limit zu treiben.

Doch das Resultat dieses Projektes konnte entweder die Evolution des perfekten Organismus sein oder aber seine totale Zerstörung.
Kann man das eine Waffe nennen?
Warum hatte Spencer diesem Projekt zugestimmt?

Obwohl ich nun schon 4 Jahre beim Informationsbüro war, konnte ich seine Motive immer noch nicht einschätzen.
Und jetzt kam Spencer nicht einmal nach Arclay.
Als ob er vorher gesehen hätte, das hier etwas passieren würde.

Das Bild von Spencer verschwand aus meinem Kopf wie eine Fatamorgana in der Wüste.
Aber irgendwann würde sich von ganz allein eine Gelegenheit bieten.
Wenn ich bis dahin noch am Leben bin.

Der Lift brachte uns beide, Birkin und mich, zum Hochsicherheitsbereich, zu dem Ort, wo wir sie zum ersten Mal gesehen hatten. Chef-Entwickler John, Birkins Nachfolger, erwartete uns dort.
Er war aus dem Chicagoer Labor hierher versetzt worden, und es hieß, er wäre ein exzellenter Wissenschaftler, doch mir erschien er viel zu normal, um für dieses Labor zu arbeiten.

Er hatte Zweifel aufgrund der mit diesen Forschungen einhergehenden Grausamkeiten und bat seinen Vorgesetzten, diese Situation zu korrigieren.
Das hatte genügend Aufmerksamkeit erregt, sogar bei mir im Informationsbüro.
Alle waren der Meinung, dass es nur er gewesen sein konnte, wenn irgendwelche Informationen nach außen dringen würden.
Wir ignorierten John und konzentrierten uns darauf, Lisa endgültig zu erlösen.
Sie zu töten.

Sie hatte tatsächlich nach der Übernahme von Nemesis ein wenig Intelligenz zurückgewonnen, doch es führte zu nichts, außer dass sie begonnen hatte, sich eigenartig zu benehmen.
Ihr extrem seltsames Verhalten eskalierte in immer neuen Varianten.
In diesen Tagen schälte sie die Haut der Gesichter von anderen Frauen ab und trug sie über ihrem eigenen.
Alte Aufzeichnungen zeigten, dass sie sich auf dieselbe Art benommen hatte, bevor sie das erste Mal das "Founder Virus" bekommen hatte.
Wir waren uns nie sicher gewesen, was sie so reagieren ließ, aber ihre Beseitigung war beschlossene Sache, als ihr der dritte Forscher zum Opfer gefallen war.

Nun, da die Erforschung des „G-Virus“ auf ihrem Weg zum Erfolg war, hatte sie ihren Status als wertvolle Versuchsperson verloren und war somit überflüssig.

3 Tage lang wurde überprüft und bestätigt, dass ihr Leichnam keinerlei Lebenszeichen mehr zeigte, erst dann wurde sie auf endgültigen Befehl des Labor-Managers weggebracht.

Selbst jetzt wusste ich immer noch nicht, wer sie war und warum zur Hölle sie überhaupt dorthin gebracht worden war.

Natürlich war das genau dasselbe, wie mit all den anderen Versuchspersonen.

In jedem Falle, wäre sie nicht dagewesen, hätte das "G-Virus" Projekt vermutlich niemals existiert, und in diesem Falle würde die Situation für Birkin und mich ganz anders aussehen.

Als ich das Arclay Labor verließ, dachte ich noch lange über Lisa nach.

Wie berechnent ist Spencer wirklich?

(Der "Vorfall" ereignete sich 3 Jahre nach diesem Bericht.)

Sander Cohen

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Samstag, 24. August 2013, 10:51

Ursprünglich vom User Valaina aus dem Englischen übersetzt!
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