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(Anmerkung: Gepielt wurde der Einzelspieler ohne Rallye-DLC)

Man stelle sich vor: Mit Vollgas über endlos erscheinende Straßen rauschen, dazu jede Menge Gleichgesinnte und ohne Highway-Cops, die einem den Spaß verderben. Forza Horizon lässt diesen Traum Wirklichkeit werden.

In FH dreht sich alles um das "Horizon"-Festival, einer Großveranstaltung für Autofans. Jedes Jahr strömen Leute als aller Welt her, um den Titel als Champion einzustreichen. Jedoch sind die Plätze begrenzt. So tritt der Spieler als No-Name an, um das letzte Ticket zu holen und den 3-maligen Champion Darius Flynt vom Thron zu stoßen.

Bei FH handelt es sich um einen Open World-Racer, man ist also nicht permanent auf einer Rennstrecke unterwegs, sonder kann in freien Fahrten die Gegend erkunden und sich so auf die Suche nach neuen Wettkämpfen machen. Zwischendurch begegnet man anderen Teilnehmen, die man abseits der Challenges herausfordern kann. Die Wettkämpfe selber sind in Klassen unterteilt. Um in die nächste zu kommen, ist eine bestimmte Anzahl an Punkten notwendig. Man muss nicht zwingend immer gewinnen, jedoch bringt ein Platz in der Mitte des Podiums die meisten Punkte und Credits, welche man in neue Autos und deren Aufrüstung investieren kann. Und das ist auch nötig, denn in vielen Rennen sind nur bestimmte Fahrzeugtypen zugelassen, z.B. mit Allradantrieb oder aus einem bestimmten Fertigungsland. Abseits der Veranstaltungen gibt es auch illegale Straßenrennen, bei denen man die Kasse extra füllen kann. In jeder Klasse gibt es außerdem eine Art "Nemesis". Wenn man diesen schlägt, gibt es Extrageld.

Die Palette der verfügbaren Autos ist groß. So gibt es neben den typischen Sportlern a la Ferrari oder Lambo auch Klassiker aus vergangen Tagen oder Alltagsautos mit stärkerer Motorisierung. Neben all diesen lassen sich in Scheuen auch besondere Schätze finden, welche vom Mechaniker wieder flottgemacht werden. Zusätzlich zu diesen finden sich überall Upgrade-Reklameschilder. Zerstört man diese, erhält man einen Prozent auf alle Tuningteile. Wer nicht allzuviel Zeit in die Suche stecken will, kann sich eine "Schatzkarte" besorgen. Diese kostet allerdings eine Kleinigkeit (und damit ist nicht die Spielwährung gemeint).

Grafisch bewegt sich FH in der oberen Liga. Alle Autos sind bis ins Detail ihren Vorbildern nachempfungen und auch die Umgebung präsentiert sich großartig. Zusammen mit der Cockpit-Ansicht erhält man ein erstklassiges Spielerlebnis. Auch der Soundtrack passt perfekt ins Geschehen. Dieser reicht von Indie über Rock bis hin zu Elektronica.

Leider gibt es im Paradies auch ein paar Wermutstropfen. Der größte davon sind die teils zu starken Kontrahenten. Diese rauschen meist ohnye Fahrfehler selbst durch enge Kurven, während man selber mit dieser Taktik gern mal in der Begrenzung landet. Es scheint bei Rennspielen wohl Gang und Gäbe zu sein, dass die Gesetze der (Spiel-)Physik für die KI-Teilnehmer nicht gelten. So ist man teils zu unfairen und ruppigen Fahrmanövern gezwungen, wenn man im Feld mithalten will. Es ist dabei vor allem bei sehr kurvigen Kursen kaum möglich, diese mit hoher Geschwindigkeit zu absolvieren, weil sie oft wenig oder keine Auslaufzonen haben und der Protagonist dazu das Lenkrad nicht voll einschlägt. Wer zu 100 % immer auf Sieg fahren will, wird eine Strecke öfters mal wiederholen oder oft Gebrauch von der optionalen Rückspulfunktion machen müssen.

Eine andere Kehrseite wäre (mal wieder) die DLC-Politik. Wer diese nicht laden kann/will, bekommt gern mal das Gefühl, nur das halbe Spiel gekauft zu haben. Vor allen Dingen bei den Autos sind einige Felder frei. Zwar sind ein paar Inhalte wie der "1000 Club" kostenfrei, dennoch muss diese Politik bei einem Neupreis von knapp 70 € nicht sein.

Fazit: Spaßiger Racer mit hoher Langzeitmotivation, aber auch kleineren Macken.