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Sander Cohen

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Montag, 14. April 2014, 20:23

Review: God of War III

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Würde man in der Welt von God of War in ein Restaurant gehen in dem Kratos der Chefkoch ist, so würde man auf der Speisekarte solche Dinge wie “Hydra am Spieß” oder “Hackbällchen aus der Minotauren-Hüfte” finden. Grund genug also, in dieser Review mal in die Welt von Kratos abzutauchen.


STORY & CHARAKTERE

Die Story von God of War III fängt genau da an, wo Teil 2 aufgehört hat, nämlich mit dem Krieg gegen die Götter. Während Kratos vor allem Zeus vernichten will, so wollen die Titanen den Olymp komplett in Schutt und Asche legen. Logisch dass die Götter ihre Niederlage nicht einfach kampflos hinnehmen und ebenfalls zum Angriff ausholen. Doch auch die Titanen spielen nicht fair in Bezug auf Kratos und so steht Kratos am Ende den Göttern allein gegenüber.

Die Story von God of War III ist auf dem selben hohen Niveau wie bei den Vorgängern. Man muss nicht erwähnen, dass die griechische Mythologie als Story-Grundgerüst mehr als nur gut funktioniert. Hinzu kommt noch, dass sich die Story um Rache dreht, dabei aber niemals in irgendwelche Klischees verfällt, die manche Rache-Storys vielleicht vermuten lassen. Wer allerdings die Vorgänger nicht gespielt hat, wird mit der Story seine Probleme haben, denn die Wurzel allen Übels wird ja bereits im ersten Teil der Serie genannt – die Büchse der Pandora, die im dritten Teil wieder eine entscheidende Rolle spielt.

Bei den Charakteren muss man klar sagen, dass sich die Entwickler wirklich Gedanken gemacht haben. So haben alle Charaktere eine gewisse Tiefe und bestimmte Merkmale wie zum Beispiel der Gott Hermes, der mit seinen frechen Sprüchen zu Recht dafür sorgt, dass ihm Kratos am Ende beide Beinchen absäbelt. Die Charaktere kommen logischerweise aus der griechischen Mythologie und besitzen eine enorme Mimik und Gestik, die man nur selten in Spielen findet. Anerkennen muss man auch die englischen Sprecher, die ihren Job genial geleistet haben. Die deutschen Sprecher dagegen sind nicht immer optimal besetzt worden.

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GEGNER

In God of War III muss sich Kratos vielen verschiedenen Gegnern aus der griechischen Mythologie stellen. Das fängt bei den kleinen Skeletten an, geht dann zu den größeren Kalibern wie den Zyklopen über und geht dann abschließend in die Premiumklasse über mit gigantischen Bossgegnern, wovon einer sogar titanische Ausmaße hat. Erschwerend bei den Gegnern kommt hinzu, dass sie in Massen auftreten und teilweise sogar spezielle Taktiken benötigen, da sie unter anderem fordernd sein können. Ein Beispiel ist der Kampf gegen eine Horde Minotauren auf einem schwebenden Würfel, der an einer Kette hängt. Während uns Minotauren umzingeln und in die Mangel nehmen, versucht ein anderer Minotaur die Kette zu durchtrennen, sodass nicht nur der Würfel nach unten fällt, sondern Kratos in den sicheren Tod gleich mit. So fordernd manche Gegner auch sind, die Entwickler haben immer wieder kleine Hilfen eingebaut. So kann Kratos auf bestimmten Gegnern reiten um andere Gegner zu töten oder er kann eine Gorgone enthaupten und deren Versteinerungsblick dafür nutzen, um die Feinde um ihn herum zu versteinern.

Die Höhepunkte bei den Gegnern sind wie schon erwähnt die Bosskämpfe. Bereits am Anfang muss sich Kratos auf dem Kopf der Titanin Gaia gegen den Meeresgott Poseidon behaupten. Ein Auftakt, den es nur in der God of War-Serie gibt. Noch imposanter ist es, wenn sich Kratos mit dem Titanen Kronos messen will. Ein Kampf gegen einen Titanen, wo man auf dem Körper des Titanen herum klettert und bei dem Kratos ausschaut wie eine Ameise auf einem Elefanten.

Insgesamt macht das Spiel in punkto Gegner-Design nahezu alles richtig, einzig allein die Begegnungen mit den Göttern Helios und Hermes sind vor Langeweile kaum zu retten und die Gegner haben die Künstliche Intelligenz nicht gerade mit Löffeln gefressen. Aber seien wir mal ehrlich: Es geht Kratos ja auch nicht um das Ergebnis einer neuen Griechenland Pisa-Studie, sondern darum, welcher Gegner am Ende als bestes Geschnetzeltes bestehen kann.

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WAFFEN & EXTRAS

Wer Kratos kennt der weiß, dass der alte Knabe kein üppiges Arsenal an Waffen braucht, um bei den Göttern einen ordentlichen Frühjahrsputz zu veranstalten. Die Anzahl der Waffen in God of War III ist also überschaubar, aber gut. Für jeden ist etwas dabei. Sei es nun die Nemesis-Peitsche, die ordentliche Elektroattacken austeilt oder die Boxhandschuh-ähnlichen Cestus – für jeden ist etwas ordentliches dabei. Hinzu kommen Accessoires wie die Stiefel von Hermes, mit denen Kratos an Wänden entlang laufen kann oder der Kopf des Sonnengottes Helios, mit dem sich versteckte Eingänge finden lassen können. Jede Waffe hat außerdem eine besondere Fähigkeit, so könnt ihr zum Beispiel mit den Klingen des Gottes Hades Gegner beschwören, die für euch die Drecksarbeit erledigen. Wie immer können Waffen und Accessoires getunt werden. Ebenso die Gesundheitsanzeige und die Magieanzeige, die mit Gorgonenaugen und Phönixfedern verbessert werden. Sammelt ihr hingegen Minotaurenhörner, so könnt ihr die neue Leiste erweitern, die euch mit längerer Zeit belohnt, die ihr wiedderum für den Bogen des Apollo braucht. Die alten Truhen in denen rote, blaue oder grüne Orbs enthalten sind, sind ebenfalls wieder mit von der Partie.

Bei den Extras sieht es etwas mager aus. Making-of-Videos und Kampfarenen sind die einzigen Extras nach dem Ende des Spiels. Neue Kostüme bekommt man als kostenpflichtigen DLC. Hinzu kommen Dinge wie Lösungsbücher, Artbooks, Soundtracks und andere separat erhältliche Merchandising-Artikel.

Mehr Kostüme und mehr Extras hätten durchaus sein müssen. Heutzutage ist ein üppiges Extra-Menü bei Spielen schon so etwas wie Pflicht. God of War III kommt dieser Pflicht nicht nach.

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GAMEPLAY

Ein Spiel sinkt oder steigt mit dem Gameplay. Bei God of War III ist das Gameplay einfach, aber genial. So ist die Steuerung immer perfekt und einfach zu bedienen. Selbst die Quick-Time-Events wurden verbessert, da die Tasten auf dem Bildschirm nun so angezeigt werden, wie sie auch auf dem Controller angeordnet sind. Pluspunkte bekommt das Gameplay durch die vielen Rätsel, sowie tollen Kletter- und Sprungpassagen. Neu hinzu kommen die Abschnitte, bei denen man mit mehreren Harpyien Abgründe “überfliegen” muss oder wo man in riesigen Tunnel nach oben bzw. unten fliegen muss und dabei Hindernissen ausweichen muss. Natürlich darf auch das berühmte Sex-Minispiel nicht fehlen. Erfreulich ist unter anderem auch, dass es kein richtiges Inventar gibt und dass das Spiel kaum Bildschirmanzeigen hat. Traditionell gibt es in God of War III eine feste Kamera, die immer den Blickwinkel bestimmt und festlegt. Diese Kamera ist aber nie unfair platziert. Man sieht immer genau, wo es weiter geht, was wiederrum ebenfalls ein Pluspunkt ist, denn God of War III ist ein Spiel, bei dem der Weg leicht zu erkennen ist.

Einziger Minuspunkt ist die Steuerung bei manchen Dingen wie zum Beispiel der Verfolgung des Gottes Hermes. Manchmal zickt der Controller rum und Kratos kann zum Beispiel nicht immer sofort auf einem Sims entlang laufen, weil die Steuerung nicht will.

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GRAFIK & SOUND

Das God of War nicht nur ein visueller, sondern auch ein optischer Orgasmus ist, das erkennt selbst der Maulwurf von Rene Marik. Lichteffekte, Schatteneffekte, Wassereffekte und Textureffekte wie glänzende Marmörböden sind auf höchstem Niveau. Hinzu kommen gut entworfene Charaktere, Gegner und Titanen, sowie riesige Gebäude und weite Landschaften, die sogar mit Weitsicht trumpfen können. Gerade die Schauplätze sind mit viel Liebe zum Detail entworfen worden und unterscheiden sich auch voneinander. Hinzu kommt eine gute Physik-Engine, die das Paket quasi abrundet. Dennoch ist God of War III nicht auf der selben Stufe wie Uncharted 2 oder Killzone 3, was an Tearing, einer nicht konstanten Bildrate und matschigen Texturen liegt. Desweiteren ist der Hades-Abschnitt optisch der Tiefpunkt des Spiels. Insgesamt kann sich die Grafik aber mehr als sehen lassen.

Und was ist mit dem Sound? Mystische Chöre und ein visueller Orgasmus, den selbst der Titan Kronos bei der Zeugung seiner 12 Götterkinder nicht erlebt hat – das sind die Zutaten aus denen der Sound von God of War III besteht. Der Soundtrack ist an Epik und Bombast kaum zu übertrumpfen und die vielen detaillierten Geräusche bei der Soundkulisse sind an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Die wuchtigen Soundeffekte wechseln sich mit sanfteren Tönen immer mal wieder ab und werden ergänzt durch Effekte wie Echos oder herunter tropfenden Wassertropfen. Hinzu kommt eine gute Sprachausgabe der Sprecher, welche den Sound fast perfekt abrundet. Einziger Minuspunkt ist der, dass der Soundtrack an manchen wenigen Stellen zu viel und zu aufdringlich ist. Wer aber damit kein Problem hat, der bekommt ordentlich was auf die Ohren. Übrigens ist der Soundtrack auch einzeln erhältlich.

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FAZIT

God of War III ist der Abschluss von Kratos' Abenteuer. Allerdings ist dieser Abschluss nicht so geglückt, wie die anderen Teile der Serie, was an diversen Dingen wie zum Beispiel Bugs, Tearing etc. liegt. Dennoch ist dieses Spiel ein absoluter Pflichtkauf für alle God of War-Fans und auch für diejenigen, die gerne wissen möchten, wie der Rachefeldzug von Kratos endet.

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WERTUNG

8 von 10
Getestet auf Playstation 3
Publisher: Sony
Entwickler: Santa Monica Studios

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schmatz (14.04.2014)

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