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Sa!nt on Trip

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Dienstag, 29. April 2014, 11:22

Review: Saints Row 2


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Saints Row 2, der Nachfolger des recht gefeierten GTA-Klons (etwa 1 Million mal verkauft), knüpft direkt an die Ereignisse des Vorgängers an. Nachdem man von allen übrigen Beteiligten des Bandeskriegs offenbar hereingelegt und man die Yacht des Bürgermeisters samt seiner Passagiere (darunter auch der Spieler) in die Luft gejagt wurde, wacht man nach 6 Jahren Koma im Gefängniskrankenhaus auf. Sofort hegt man den Gedanken "Nichts wie raus". In dieser Situation finden man gleich einen Gleichgesinnten. Der Anfang eines neuen genialen Open World-Abenteuers ?

Der Spieler (welchen man wie gehabt selbst kreiert, später dazu mehr) stellt kurz nach dem Ausbruch ernüchternd fest, dass sich in den 6 Jahren in der Stadt deutliche Veränderungen zugetragen haben. Während die Saints komplett von der Bildfläche getilgt wurden, sind erneut 3 Großbanden in die Stadt eingefallen: Die Bruderschaft (Biker & Rocker), die Söhne Samedis (Drogendealer) und die Ronin (Yakuza-Verschnitt). Als ob das nicht reicht, hat auch der Ultor-Konzern, dem unter Anderem das Stadion gehört, erheblichen Einfluss gewonnen und so zieren seine Werbeplakate so gut wie jede Ecke. Natürlich will der Spieler dies nicht einfach so zulassen, sondern wieder für geordnete Verhältnisse a la Saints sorgen. Jedoch muss er diesmal komplett von vorn beginnen, ohne jegliche Verbündete. Zufällig erfährt man dann, dass auf den Saints-Vetereanen Gat der elektrische Stuhl wartet. Und hier beginnt es.

Saints Row 2 schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Vorgänger und auch sein Vorbild GTA. Offene Welt mit Haupt- und Nebenmissionen, Bonusgegenstände und jede Menge abgedrehte Action zieren den Spielverlauf. Auch hier ist die Story wieder eher simpel gestrickt. Natürlich hat man sich auch einige Neuerungen einfallen lassen. Diese beginnt beim Spieler, denn man kann sich sowohl zwischen einem männlichen als auch einem weiblichen Hauptakteur entscheiden. Neben kosmetischen Möglichkeiten lassen sich auch andere Eigenschaften wie Gestik, Mimik oder der Bewegungsstil einstellen. Hinzu wurde auch das Arsenal an verfügbaren Klamotten aufgestockt. Hat man den Prolog beendet, kann man auch den Stil der kompletten Bande verändern oder das Domizil mit neuen Möbeln versehen.

Gewachsen ist selbstverständlich auch die Stadt. Unter anderem wurde sie um einen Univsersitätsbezirk und eine größere Arena erweitert. Zwei kleinere Inseln sind ebenfalls hinzugekommen, auf denen jedenfalls das Gefängnis und ein Atomkraftwerk steht. Eine signifikante Änderung erwartet den Spieler auch beim ehemaligen Bandenhaus, aber hier wird nicht zu viel verraten. Auch bei den Nebenaktivitäten hat sich einiges getan. Einige wurden gestrichen, ein paar verändert und einige neu eingeführt. So wurden die permanenten Aktivitäten Attentäter und Lieferung vereinfacht. Bei den Autos sind keine Modifikationen mehr nötig und bei den Auftragsmorden muss man bestimmte Aktionen durchführen (Alkohol trinken, bestimmte Kleidung tragen), um das Ziel anzulocken. Stundenlanges Suchen nach den Individuuen gehört nun glücklicherweise der Vergangenheit an. Neue Aktivitäten sind unter anderem das Fuzz!-Spiel, bei man einen gefakten Polizisten spielt und mit einem Kameramann live Polizeibrutalität zur Schau stellt oder der Fight-Club, bei dem man sich bis zu 6 Gegnern im gnadenlosen Nahkampf gegenübersieht. Alle Aktivitäten haben jedoch eine kleine Macke (wenn man es denn als so eine sehen will): Man bekommt pro Stufe ein wenig zu viel Respekt. Das komplette Absolvieren einer Aktivität reicht erstmal für ein kleines Dutzend von Hauptmissionen aus. Im Vorgänger musste man deutlich mehr für seinen Respekt tun. Zusätzlichen Respekt gewinnt man mit dem neuen Belohnungssystem. Für jedes ausgeschaltete Bandenmitglied oder bestimmte Fahrmanöver erhält man ein kleines bisschen Bewunderung. Je mehr man hintereinander schafft bzw. je spektakulärer, desto höher fällt die Belohnung aus.

Auch bei Freizeitaktivitäten gibt es Neues. So wurde die Zahl der Autorennen deutlich aufgestockt und das Markieren des Territorums hat sich auch ein wenig verändert. War es sonst ein kleines Tastenspielchen, muss nun a la Paint ein kleiner Begreich mit dem Logo (welches man ebenfalls auswählen kann) ausgefüllt werden. Um an mehr Geld zu kommen, können von jedem Geschäft Anteile erworben werden, auch Domizile werden nun gekauft und anschließend möbeliert.

So spaßig der neue Aufenthalt in Stilwater ist, im Grunde spielt er sich ziemlich gleich wie sein Vorgänger. Selbst der Grundablauf ist der gleiche: Prolog, danach die gegnerischen Banden nach belieben ausschalten, zwischendurch geht ein Kamerad hopps, und am Ende warten dann noch 3 Epilogmissionen. Auch wenn man etwas Abwechslung in die Missionen gebracht hat (Drogenfarm per Helikopter ausschalten, Endkampf in der Monstertruck-Arena), fühlen sich vor allen Dingen die Festungsaufgaben alle gleich an und sind auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad aufgrund der mangelnden KI keine große Herausforderung. Sind die Taschen gut mit Munition und Fast-Food gefüllt, gibt es keine großen Hinternisse bei der Story. Nervig ist es jedoch immer noch, wenn ein Kamerad das Steuer übernimmt, hier kommt es beim Missionserfolg aufgrund der KI manchmal zu einem Zufallseffekt. Übrigens: Im Gegensatz zum ersten Teil kann das Spiel nach Beenden der Story weitergespielt werden.

Interessenten sei unbedingt die unzensierte Version anzuraten, denn SR 2 gehört sicherlich zu dem am stärksten für den deutschen Markt angepassten Spiele. Neben den üblichen Verdächtigen wie Blut und Ragdoll (im Vorgänger noch unangetastet!) mussten mehrere Aktivitäten und Bonuswaffen weichen, außerdem wurden die Filmsequenzen an bestimmten Stellen mit einem Schwarzbild versehen. All dies trübt den Spielspaß erheblich, da sich unter den entfernten Inhalten viele neue Features befinden. Die unzensierte PC-Version kann nur mit einem Proxy über STEAM aktiviert werden, jedoch sollte man schon aufgrund ihres hohen Hardwarehungers lieber zu einer Konsolenvariante greifen.

Fazit: Spaßiger Nachfolger, erfindet das Rad jedoch nicht neu.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sa!nt on Trip« (29. April 2014, 11:31)


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