Resident Evil Community Forum

Ab und zu bekomme ich richtig Lust auf ein fettes Special. Im alten Forum waren das meistens so unregelmäßige Dinge wie das "REZ Mag". Ich habe lange überlegt, welches Special ich hier im neuen Forum als erstes raushauen könnte und hier ist es also. Ein Blick hinter die Kulissen des Gegner-Designs von Resident Evil 6. Die Skizzen und Ideen stammen von Tomonori Takano, dem Art-Director von Resident Evil 6. Ich habe mir die Freiheit genommen und das ganze für euch übersetzt.

Der Großteil der Notizen wurde in der Ich-Form geschrieben, die ich aber weggelassen habe. Klingt an manchen Stellen vielleicht etwas komisch, aber das ganze in der Ich-Form zu schreiben, klang irgendwie noch komischer. Viele Skizzen sind übrigens Beta-Material, also Dinge, die es zum großen Teil so nicht ins Spiel geschafft haben. Vielleicht gefallen euch manche Designs und Ideen ja sogar besser, als im fertigen Spiel.^^

In diesem Sinne viel Spaß bei unserem ersten Special!

J'AVO



Ursprünglich sollten die J'avo schwarzes Blut weinen. Es sollte so aussehen, als hätten sie Schmerzen. Außerdem sollten sie durch den Stress der Mutation weiße Haare bekommen.

NEO-UMBRELLA SOLDIER



Diese Entwürfe wurden gefertigt, bevor die eigentlichen J'avo fertig waren. Das moderne Design war zwar gut, aber nicht "anders" genug, daher wurden die Entwürfe verworfen. Es sollte eine Maske werden, die seltsam aber cool ausschaut. Außerdem sollten die Spieler ein vertrautes Gefühl beim Anblick der Maske haben. Am Ende wurde ein guter Kompromis gefunden.



Während der Entwicklung sollten mehrere Variationen der Soldaten erschaffen werden, aber die finanziellen Mittel erlaubten nur die Veränderung der Maske. Es musste also eine Maske entworfen werden, die dem Soldaten eine "Einzigartigkeit" verlieh. Am Ende wurde dann das schlichteste Design übernommen.



Der Entwurf der Maske sollte so einfach wie möglich sein. Als Inspirattion dienten die Prachtkäfer. Die Grundidee war keine Maske, sondern ein Helm, der die Umgebung reflektieren sollte, sodass man ein bisschen Gänsehaut beim Anblick bekommen würde.



Dieser Entwurf zeigt einen soliden Helm. Der Helm durfte nicht größer sein, da sonst die Bewegungen des Gegners beeinträchtigt würden. Natürlich war dieser Entwurf nicht mehr an dem dran, was ein Neo-Umbrella Soldat sein sollte. Das Design wurde also schnell wieder fallengelassen.



Dieser Entwurf ist keine Maske mehr, sondern mehr ein Schild. Von weitem sieht es wie eine dreieckige Metallplatte mit Augen aus.



Nach etlichen Entwürfen ist dies nun das finale Design. Es enthält Elemente von Masken, die man beim Fechten trägt. Aber auch Elemente von Insekten wie Singzikaden und Grashüpfern.

NOGA TRCHANJE



Dieser Entwurf zeigt die Noga Trchanje. Normalerweise haben Spinnen acht Beine, aber bei dieser Mutation entschied man sich dafür, dass sechs Beine ausreichend wären, um den Spinnencharakter darzustellen. Der Entwurf zeigt außerdem, wie die Gegner sich umdrehen, sobald die Mutation vollzogen ist.



Dies ist ein weiterer Entwurf für die Noga Trchanje. Er wurde aber schnell wieder verworfen, da die Gegner auf diesem Entwurf deutlich kleiner gewesen wären, als die Spielfigur. Um etwas mehr Spannung in die Sache zu bringen, wurde die finale Version des Gegners der Größe der Spielfigur angepasst.

NOGA LET



Dieser Entwurf macht deutlich, wie extravagant der Gegner sein sollte. Der untere Teil des Körpers wurde aus Kostengründen vom Noga Trchanje übernommen. Es sollte den Entwicklern auch helfen, sich mehr auf die Flügel des Gegners zu konzentrieren.

NOGA SKAKANJE



Dieser Entwurf sieht mehr aus wie ein Dinosaurier und ist weit entfernt von der finalen Version. Man wollte dem Gegner mehr Gewicht verleihen, aber das führte dazu, dass sich der Entwurf immer weiter vom Insekten-Thema der J'avo entfernte.



Das Problem bei diesem Entwurf war die Körpergröße gewesen. Der Entwurf wurde verworfen, weil die Gegner hier viel zu klein waren. Man ging davon aus, dass die Noga Skakanje durch Türen und Fenster passen mussten, aber das war bei diesen Gegnern nicht nötig gewesen.



Dieser Entwurf zeigt schon fast die finale Version. Der Gegner wurde schmaler gemacht und dafür größer. Der Spieler ist also gezwungen, nach oben zu schauen.



Die Inspiration für die Beine sind nicht Grashüpfer, sondern tatsächlich Flöhe gewesen. Auf dem Entwurf ist auch eine veränderte Körperhaltung zu sehen, welche für mehr Gänsehaut beim Spieler sorgen sollte.

RUKA KHVATANJE



Bei diesem Entwurf ging es darum, dem Spieler eine gewisse Erfahrung sammeln zu lassen. Der Gegner musste dem Spieler vermitteln, was er tun würde, daher zeigt der Entwurf zwei Körperhaltungen. Eine des Angriffs und eine normale.



Der nächste Entwurf zeigt links den Greifangriff des Gegners. Rechts sieht man einen Entwurf für den Arm, wenn er noch nicht vollständig mutiert ist. Er sollte erst mutieren, wenn er sich dehnt. Allerdings wurde die Idee verworfen, da es nicht interessant genug war.



Es gab ein ewiges Hin und Her mit dem Gegner-Design. Dieser Entwurf ist ein Resultat davon. Der Entwurf zeigt den Versuch, den Arm noch schockierender zu gestalten. Der Arm und die Idee waren zwar gut, aber auch hier wurde das Insekten-Thema der J'avo verfehlt.

TELO EKSPLOZIJA



Bei diesem Gegner ging es darum, dass er explodieren sollte. Der Entwurf sollte so grotesk wie nur möglich sein. Am Anfang bestand die Idee darin, den Magen des Gegners anschwellen zu lassen, aber der Entwurf wurde verworfen. Im finalen Entwurf sollte der gesamte Oberkörper anschwellen, damit der Spieler den Gegner von allen Seiten sehen konnte.

TELO KRLJUSHT



Diese Gegner benötigten die wenigste Veränderung von allen. Auch wenn der Entwurf nicht unbedingt das Insekten-Thema der J'avo wiederspiegelt, so wurden doch Elemente von Kakerlaken eingebaut. Am Ende wurde aber wieder alles über den Haufen geworfen und das Design wurde geändert.

GLAVA DIM



Der Entwurf zeigt deutlich, dass er nicht dem finalen Entwurf entspricht. Die grundlegende Idee war es, einen Gegner zu entwerfen, dessen Arm mutiert. Am Ende wurde jedoch die Idee mit dem Arm fallengelassen und der Kopf sollte mutieren und ein Gas absondern

GLAVA SLUZ



Dieses Design zeigt die Sluz-Mutation wie sie ursprünglich gedacht war. Zwar zeigt der Entwurf eine Alien-Kreatur, aber die grundlegende Inspiration für den Kopf und dem Mund war eine Spinne gewesen. Das Design des Gegners wurde komplett überarbeitet, aber der Grundgedanke mit der Spinne wurde in der finalen Version beibehalten. In Resident Evil 6 erkennt man äußerlich keine Spinne mehr, aber der Gegner kann Spinnweben auf die Spielfigur spucken.

GLAVA SMECH



Bei diesem Entwurf ging es grundsätzlich darum, dass der Gegner in seinem Mund lodern sollte. Allerdings war das nicht interessant genug gewesen, da man das lodern nur bei einem Angriff sehen würde. Also musste der Entwurf letzten Endes interessanter gestaltet werden. Der Gegner musste dem Spieler auch ohne lodernden Angriff faszinieren.



Auf diesem Entwurf kann man ein kleines Easteregg beim Gegner-Design erkennen. Der Entwurf zeigt, dass beim Glava Smech zwei Gesichter nach der Kopfspaltung entstehen. Eine Idee, die man im Spiel beim genauen hinsehen erkennen kann.

MUTATIONEN



Dieser Entwurf zeigt in Miniaturformat die Konturen vieler J'avo-Mutationen. Der Entwurf diente als Übersicht für den Art-Director. Erwähnenswert ist, dass der Entwurf entstand, als die finalen Gegner-Versionen noch nicht festgelegt waren. Viele der abgebildeten Gegner haben es so tatsächlich ins Spiel geschafft.

FLIEGENDE KREATUR



In Resident Evil 6 sollte es ursprünglich viele Kämpfe in der Luft geben, also war es nötig gewesen, diverse fliegende Gegner zu entwerfen. Auf diesem Bild sieht man einen fliegenden Gegner, dessen Inspiration eine Motte war. Der Entwurf wurde verworfen, da man während der Entwicklung des Spiels auf fliegende Gegner verzichten wollte.

ZOMBIE



Die Entwicklung der Zombies gestaltete sich unspektakulär. Man beließ es bei dem typischen Zombie-Design, allerdings mit der Vorgabe, dass die Zombies so aussehen sollten, als seien sie mal normale Menschen gewesen. Es war wichtig, dass die Spieler bemerkten, dass die Zombies ein gewisses Alltagsleben besaßen.

ZOMBIE DOG C



Dieser Entwurf zeigt die erste Idee für den Zombie Dog C. Die grundlegende Idee war es, keine Dobermänner zu verwenden, sondern einen deutschen Schäferhund. Die Idee mit dem Schäferhund wurde verworfen, allerdings wollte man den neuen mutierten Hunden einen Charakter geben und so entschloss man sich für streunende Hunde.



Dieser Entwurf zeigt das klassische Design mit einem Dobermann als Vorlage. Der Spieler sollte die Möglichkeit haben, den mutierten Hunden den Kiefer zu brechen. Die Idee wurde verworfen, ebenso das bekannte Dobermann-Design. Der Grund dafür ist das China-Setting im Spiel. Man beschloss keine Dobermänner zu verwenden, da die Hunde in China häufig Mischungen aus unterschiedlichen Rassen sind.

WHOPPER



Die Größe der Türen im Spiel war noch nicht entschieden, also wurde ein Entwurf angefertigt, der eine große, dicke und muskulöse Kreatur zeigt. Die einzelnen Details des Gegners wurden später von den Entwicklern hinzugefügt. Ursprünglich sollten die Spieler diesen Gegner so lange mit Blei vollpumpen, bis im Magen des Gegners ein Schwachpunkt auftaucht. Man entschied sich dagegen, da es offenbar zu kompliziert gewesen wäre.

SHRIEKER



Für diesen Gegner sollten ursprünglich diverse Körperteile anderer Zombies verwendet werden. Allerdings passte es nicht zum Gesamtbild des Shriekers und so wurden nur bestimmte Körperteile stark verändert.

UBISTVO



Dieser Gegner sollte eine Kettensäge besitzen. Der Entwurf sollte zeigen, dass dieser Gegner komplett mutiert in einem Kokon entstanden ist. Dies ist der finale Entwurf mit der organischen Kettensäge, allerdings wurde das Design an einem anderen Entwickler weiter gegeben.

STRELATS



Dieser Entwurf zeigt einen Gegner, der Nadeln verschießen sollte. Da es keine Idee für einen tierischen Gegner gab, war die Kreatur auf dem Entwurf noch menschlicher Natur. Man entschied sich gegen diesen Entwurf, da es genug menschliche Gegner gab. Man wollte etwas anderes haben. Etwas mit einer anderen Form und mit einer anderen Bewegung.