Ich war schon Sonntag im Kino und wusste bis jetzt ehrlich nicht was ich dazu schreiben soll oder besser gesagt, ich wusste nicht wo ich überhaupt anfangen soll...
Gott, war der Scheiße!
Und wenn ich der Meinung bin, muss das was heißen, denn ich fand die anderen Filme wie bereits erwähnt ja noch in Ordnung. Die hatten auch ihre Macken, aber die konnte man sich wenigstens noch als "coole Action-/Popkornfilme" ganz gut ansehen. Aber gegen "The Final Chapter" waren es sogar Meisterwerke. Denn der macht so ziemlich alles falsch.
angefangene Handlungsstränge und Charaktere aus den Vorgängern werden totgeschwiegen, das in Extinction aufgefahrene Klon-Thema erreicht hier ein Ausmaß das an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten ist und die Actionszenen ... vermutlich waren die sogar in Ordnung. Keine Ahnung! Ich meine, ich kann das leider schlecht beurteilen, da der Film zu 80% Nachts spielt, durch das 3D noch dunkler wird und die Actionsequenzen viel zu hektisch geschnitten sind!
Ich habe seit Godzilla (dem neueren von Gareth Edwars) keinen so dunklen Film mehr gesehen. RE Apocalypse fand ich in dem Belang ja auch schon schlimm, aber ich hätte nicht gedacht, dass man das nochmal übertreffen kann.
Zudem hat man sich aus unerfindlichen Gründen dazu entschieden im letzten Teil eines Franchise einen Haufen neuer Charaktere einzuführen mit denen ich anscheinend mitfiebern und -fühlen soll. Was nur nicht funktioniert, weil
A) die meisten von denen kaum Tiefe besitzen, die sie bräuchten um mich zu interessieren und
B) die meisten Szenen in denen sie sterben so dunkel sind, dass ich nicht einmal sagen kann ob es jetzt Kanonenfutter A oder Kanonenfutter B erwischt hat. Ich mein's ernst! Da wird im Film einer von einem Zombie-Hund angesprungen und ich hab mir erstmal nur gedacht "Wen hat es denn jetzt erwischt?"
Warum in aller Welt hat man denn nicht einfach auf neue Schauspieler verzichtet und die Leute aus Retribution nochmal zurückgeholt? Der Tod von Jill oder Ada hätte mich zumindest ansatzweise berühren können.
Ich könnte jetzt noch ewig so weiter schreiben, denn es gibt so viel worüber ich mich bei dem Film aufregen könnte. Aber das könnte mehrere Seiten lang werden und das ist mir jetzt zu aufwändig für diesen Schmu. Vielleicht ein andern mal. -_-
Einzig allein die Introsequenz ist wieder gut gemacht, auch wenn Dr. Marcus vom Charakter her komplett entfremdet wurde.
Das fand ich sogar auch positiv und dass dieser Dr. Marcus nichts mit dem in RE0 gemein hat, stört mich tatsächlich nicht einmal. Ich fand es sogar eine nette Hommage, dass er eine ähnliche Rolle wie in Zero einnahm.
Isaacs nimmt ja im Grunde dieselbe Rolle ein wie Spencer in Zero. Er verrät Marcus, lässt ihn umbringen und reißt sich alles was ihm gehörte unter den Nagel. Sogar Wesker war auch mit darin verstrickt. Das fand ich sogar eine nette Parallele.
Was mir auch aufgefallen ist: Claires Freund Doc war ein Verräter, genau wie Neill in Revelations, mit dem sie was hatte.
Nur gibt es an dieser netten interessanten Introsequenz ein fettes Contra und das hast du ja schon erwähnt:
Hat nicht der Ashford den T-Virus erschaffen und entdeckt für seine Tochter im zweiten Film? Warum dann quasi das ganze nochmal machen nur mit einem anderen Doktor, der wieder vom Anderson zweckentfremdet wird...
Genau so ist es. Charles Ashford hat das T-Virus erschaffen, damit seine gelähmte Tochter wieder ohne Krücken gehen konnte und Umbrella hat ihm die Forschung abgenommen um sie als Waffe zu benutzen. So wird es in Apocalypse erklärt. Und es kommt sogar noch besser:
Dieselbe Schauspielerin die im ersten Teil für das Hologramm der Red Queen Modell stand, spielte in "Apocalypse" Angela Ashford, das sollte verdeutlichen, dass Charles Ashford die Red Queen programmiert hat (Kaplan in "Resident Evil": "Die Tochter des Programmierers stand dafür Modell.").
Aber hey, jetzt wird die Red Queen von Millas und Pauls Tochter gespielt und Paul erzählt das so in seinem neuesten Film, also wird es wohl so passen. Bis der nächste RE-Film von ihm kommt, wo es dann heißt, dass Weskers Großcousine für die Red Queen Modell stand.
Ein weiteres Indiz, dass Anderson sich entweder mit seinen eigenen Filmen nicht auskennt oder sie ihm einfach scheißegal sind.
Wenn letzteres zutrifft, könnte ich allerdings nicht verstehen, wie ein Regisseur sich selbst und seinen eigenen Filmen gegenüber so ignorant sein kann.
Keine Ahnung wo die tolle Introsequenz gewesen sein soll, nach 30 Sekunden war der komplette Plot inklusive "Überraschung" am Ende verraten.
No shit.
Alicia Marcus. Geht's noch offensichtlicher?
Achja, eins noch. In einer Sache lag ich aber richtig: der Film hat mich stellenweise unterhalten, nur anders als ich gedacht hätte. Nämlich im komödiantischen Sinne.
"Albert Wesker, Sie sind gefeuert!" Ja okay, es wurde aus Robocop geklaut, aber hier war es unwahrscheinlich komischer.
Auch wenn es wirklich ein verdammt unwürdiger Abgang für Wesker war, wenn man bedenkt, dass er in Afterlife Kopfschüsse, Flugzeugabstürze und Atomexplosionen überlebt hat und es im Spiel mehrere Raketen und einen Vulkan gebraucht hat um ihn unschädlich zu machen.
Hier wurde er halt von
besiegt.
Auch gut, gegen Ende: "Scheiße, wer bist'n du?" Ich konnt' nicht mehr.
Und natürlich: die große Heilung der Welt! Da hab ich mich nur noch gefragt, ob Anderson eigentlich noch alle Nadeln an der Tanne hat und uns komplett verarschen will.
Die Welt wurde gerettet, weil Jemand eine Ampulle mit einem Anti-Virus im Freien auf den Boden geschmissen und zerbrochen hat und sich der Scheiß jetzt über die Luft in der ganzen Welt ausbreiten wird. Ähm ... ja genau, als ob ein Viertel-Liter Antiserum ausreicht um die ganze Welt zu heilen. Das hast du ja toll durchdacht Anderson.
"Es wird Jahre dauern bis der Anti-Virus sich auf die ganze Welt ausgebreitet hat."
Wird es nicht! Nicht in zehn, nicht in fünfzig, nichtmal in hundert Jahren, wird sich das Zeug über die Luft auf die ganze Welt ausbreiten. NIE, du blöde Kuh!
Wenn ich hier in Bayern einen fahren lasse, fliegt das Methan doch auch nicht bis nach Peking oder Moskau oder Namibia oder was weiß ich tausende Kilometer wohin, wo man es nachweisen könnte! Wie kommt man bitte auf so eine dämliche Scheiße?!
Jaja. Das war's dann mit der sinnlosen Action, totgeschwiegenen Charakteren und schamloser Selbstignoranz eines Regisseurs ...
Hoffen wir auf ein Reboot das den klassischen Resident Evil gerecht wird.