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Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

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Freitag, 31. Juli 2015, 00:16

Biohazard - Rakshasa

Aloha Freunde!
Ein paar von euch kennen mich sicher noch und wissen das ich früher viel geschrieben habe. Würde das gerne wieder machen... also mache ich es auch.
Wie immer gilt bei mir, ich schreibe frei Schnauze, drehe am RE Plot nach Lust und Laune und bin recht freizügig bei Liebeszenen. Wer damit klar kommt, möge weiterlesen :D Ich bin ganz sicher kein Profi, aber ich mache es einfach gern und vielleicht hat ja der eine oder andere Spaß daran, zu lesen was ich so schreibe. Und bevor sich einer Hoffnungen macht, Zoe Marsters ist wieder dabei! :P



Biohazard






Kapitel.1.






Der Besprechungsraum wirkte fast wie ein Klassenzimmer, die in Reihe und Glied stehenden Tische und Stühle, die Tafel am Kopfende des Raumes, all das machte mehr den Eindruck einer Schule als ein Besprechungsraum für Elite Polizisten zu sein. Nun ja, im Grunde wurden sie hier ja auch unterrichtet. Zoe war neu hier, frisch in Raccoon City angekommen, gerade von der Akademie gekommen und direkt in diesen Job gepurzelt. Die junge, gebürtige Deutsche, war von ihrem Ausbilder empfohlen worden, hatte das „Glück“ gehabt direkt angenommen zu werden. Zoe drehte nervös eine Strähne ihres, vollen, Satinbraunen Haares um ihren rechten Zeigefinger. Sie alle warteten auf ihren Captain, Albert Wesker. Sie war ihm vor ein paar Tagen schon begegnet, als sie sich bei ihm vorstellen musste. Das beklemmende Gefühl vor ihm zu sitzen, während er an seinem Schreibtisch saß und mit vollkommen ernstem Blick ihre Akte überflog, hing ihr immer noch nach. Diese kalten, eisblauen Augen, die markanten, aristokratischen Gesichtszüge, die tiefe, sonore Stimme mit der er sie so unvermittelt ansprach das sie beinahe zusammengezuckt wäre, all das war sehr deutlich in ihrer Erinnerung hängen geblieben. Er war hochgewachsen, drahtig, gut gebaut, ein Bild von einem Mann, so gut aussehend, dass allein dieser Umstand sie schon in seiner Nähe nervös werden ließ. Was aber am meisten an ihr nagte, war die Strenge in seinem Blick und in seiner Stimme, die Distanziertheit. Sie war sich wie ein Eindringling vorgekommen, obwohl er sie tatsächlich in sein Team aufgenommen hatte. Zoe war nicht sonderlich qualifiziert, was er auch ungeniert zur Sprache brachte. Ihr beinahe einziger Vorzug der sie für diese Stelle mehr oder weniger nützlich machte, war der Umstand das sie so ziemlich mit allem umgehen konnte das man laden und abfeuern konnte, mit besonderem Augenmerk auf Scharfschützengewehre. Natürlich hatten sie bereits einen guten Scharfschützen, Chris Redfield, trotzdem hatte er sie aufgenommen, auf Probe, wie der Captain betonte. Sein Ton sagte "Mach einen Fehler und du bist wieder draußen"
Abgesehen davon war von ihren vorhergehenden Ausbildern ihre Teamfähigkeit besonders gelobt worden, auch das merkte er an, nicht ohne eine Geste zu machen, die ihr sagte das er dies eher abschätzig betrachtete, aus welchen Gründen auch immer. Am liebsten hätte sie ihm „Wenn sie mich nicht haben wollen, dann sagen sie es einfach!“ vor den Kopf geknallt, aber natürlich hatte sie geschwiegen, ihren Ärger herunter geschluckt, wie man es von ihr erwartete. Als er endlich zustimmte sie aufzunehmen, hätte sie beinahe erleichtert geseufzt, sich gerade noch so zusammen gerissen. Sie wäre am liebsten aufgesprungen und aus seinem Büro gestürmt um dieser herben, kühlen Aura zu entkommen, die er verströmte.
Jetzt saß sie da, in der vordersten Reihe, an dem Tisch der praktisch Kopf an Kopf mit dem des Captains war, der einzige Tisch der noch frei gewesen war, als sie hier eintrudelte. Wenn sie Glück hatte würde er nur vor der Tafel stehen und irgendwas erklären und sich nicht ihr direkt gegenüber setzen... allein der Gedanke war... seltsam. Es war der einzige noch freie Tisch gewesen, als sie den Raum betreten hatte, zwei Minuten zu spät, bereits in Panik, aber Wesker war noch nicht da. Sie hatte sich eilig an den besagten Tisch gesetzt, schließlich nervös auf die Tür geschaut, hin und wieder den Blick durch den Raum schweifen lassen. Die Anderen Mitglieder der S.T.A.R.S zu denen sie nun gehörte, kannten sich alle untereinander, sie hatte mit noch keinem von ihnen gesprochen. Rechts von ihr an einem Tisch, saß ein großer breitschultriger Kerl, ein halber Bär, mit rötlich braunem Haupthaar und Bart. Auf der Weste seiner Uniform stand, B.Burton. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte der Bär sie freundlich an. Seine Augen hatten etwas ehrliches, liebenswürdiges an sich, auch wenn seine recht massige Erscheinung einschüchternd wirkte. Unsicher erwiderte sie das Lächeln.
„Du bist also die Neue?“ hörte sie ihn sagen, als sie den Blick schon wieder abgewandt hatte.
Zoe drehte den Kopf wieder in seine Richtung.
„Ja... ich bin Zoe, Zoe Marsters“
„Barry...“ er machte eine Pause und deutete auf den Namen an seiner Weste „Burton“
Hinter Zoe erhob sich eine amüsierte Stimme: „Musstest du das etwa erst nachlesen Barrybär?“
„Halt die Schnauze Vickers“ brummte Burton mit einem Grinsen.
Vickers war ein schlaksiger, seltsam unkoordiniert wirkender Mensch, zu den Schönsten gehörte er auch nicht gerade. Sie fragte sich im Stillen welche Funktion der Zappelfillip, der offenbar die Füße nicht still halten konnte, in diesem Team hatte.
„Brad Vickers, Pilot“ sagte er in einem Ton der seiner Meinung nach wohl cool war und warf sich ein wenig in Pose.
Zoe blickte ihn irritiert an.
„Zoe Marsterss, Scharfschütze“ entgegnete sie trocken genug um ihn glauben zu lassen sie würde ihm drohen.
Der Pilot zappelte noch eine Weile neben ihrem Tisch herum, wusste offenbar nicht was er sonst noch sagen wollte, zappelte schließlich zurück an seinen Platz. Zoe neigte sich leicht zu Barry herüber.
„Muss man den Kerl mögen?“ fragte sie skeptisch.
Barry unterdrückte ein Lachen und schüttelte den Kopf.
„Nein, aber Brad ist ganz in Ordnung, er kann nicht so gut mit Frauen, gib ihm etwas Zeit warm zu werden“ nahm Burton seinen Kollegen in Schutz.
„Verstehe“ gab die neue Rekrutin zurück.

Als die Tür des Besprechungsraumes aufging und ein Captain Wesker mit ausholenden Schritten in den Raum kam, hörte man ein kurzes hektisches, Scharren von Stuhlbeinen auf dem hellgrauen Linoleum Fußboden, dann herrschte völlig Stille.
„Guten Morgen“ erhob sich Weskers Stimme über den schweigsamen Raum.
Er hielt sich nicht damit auf, seine Verspätung zu erklären oder zu entschuldigen, was offenbar auch niemand erwartete, keiner fragte nach. Der Captain strich eine verirrte blonde Strähne zurück in die Gelfrisur, blickte auf ein paar Unterlagen die er gerade auf den Schreibtisch am Kopfende des Raumes geworfen hatte und blickte dann auf. Zu ihrem Unbehagen, trafen sich ihre Blicke und er hielt den ihren ein paar Herzschläge lang, unbarmherzig fest, ohne ein Wort zu sagen. Das Eisblau seiner Augen, bohrte sich in das sanfte Moosgrün der ihren. Zoe spürte wie sich ihr die Nackenhärchen aufstellten, wollte am liebsten aufstehen und gehen, einfach so, aber sie riss sich zusammen. Dieser Mann machte sie wirklich nervös, aus verschiedenen Gründen, er war ihr Vorgesetzter, er war offenbar ziemlich kühl und streng und unverschämt attraktiv, kein guter Cocktail für Rekrutin Marsters Wohlbefinden. Als er ihren Blick endlich losließ und in den Rest der Runde blickte, vermutlich um zu sehen ob alle anwesend waren, traute sie sich ihre Position ein wenig zu verlagern, da sie sehr steif und unbequem dagesessen hatte. Doch kaum hatte sie sich einen Millimeter bewegt, sah er sie auch schon wieder an und sie fror in ihrer Bewegung ein. Das macht der doch mit Absicht! Dachte sie ein wenig ärgerlich.
„Marsters“
Mittlerweile sollte sie es gewohnt sein, so unpersönlich, nur mit ihrem Nachnamen angesprochen zu werden, aber Zoe tat sich immer noch schwer damit. Es fühlte sich einfach irgendwie falsch an.
„Ja, Sir“
„Binden sie ihre Haare zusammen, wir sind hier nicht auf einem Schönheitswettbewerb“ sagte er in so sachlichem Ton, dass sie im ersten Moment stutzte.
„Ich... ja, Sir“ erwiderte sie ein wenig kleinlaut, kramte ein Haargummi aus ihrer Hosentasche und tat wie ihr geheißen.
„Für sie gilt das gleiche Valentine“ sagte er ohne von den Papieren aufzusehen, denen er sich wieder gewidmet hatte.
Zoe wollte einen neugierigen Blick hinter sich werfen, als Wesker vor ihr mit den Fingern schnippte.
„Hier vorne spielt die Musik, Marsters. Ihre Aufmerksamkeit bleibt nach vorne gerichtet“
Mit gerunzelter Stirn sah sie ihn an, verärgert über die schnippische Geste.
„Ja, Sir“ erwiderte sie ein wenig gepresst.
„Vickers wenn sie nicht sofort die Füße vom Tisch nehmen, lasse ich sie für den Rest der Besprechung auf dem Fußboden sitzen“
Mann ist der schlecht drauf...

Captain Wesker wickelte seinen theoretischen Unterricht so kühl und streng ab wie erwartet, allerdings drückte er sich deutlich aus, ging auf Fragen ein und Zoe konnte seinen Erklärungen ziemlich gut folgen. Er mochte ein Eisblock sein, aber als Lehrer schien er durchaus tauglich. Einmal lobte er sie sogar beinahe, als sie eine Frage richtig beantwortete, die niemand anders zu beantworten wusste oder wollte. Es ging um strategische Positionierungen von Scharfschützen, was ja so oder so ihr Metier war. Wesker entließ sie alle schließlich in die Mittagspause. Für den Nachmittag waren praktische Übungen und Training angesagt, wenn sie ehrlich war, graute es ihr ein wenig davor. Sie hatte furchtbare Angst davor zu versagen, den Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Das würde sie schon irgendwie schaffen, vielleicht konnte sie sich irgendwie ein wenig im Hintergrund halten, unauffällig bleiben, damit Wesker sie nicht die ganze Zeit mit Argusaugen im Blick behielt. In der Kantine setzte sie sich still und leise neben Barry, der mit der anderen Frau und einem Kerl zusammen saß, der ihr vorher nicht aufgefallen war. Die Brünette mit den stahlgrauen Augen war Jill Valentine, freundlich aber recht still, der Kerl war Christopher Redfield, alle nannten ihn Chris. Er war nett, ein ruhiger Geselle, wie Valentine, aber durchaus gesprächig wenn man es schaffte ihn für ein Thema zu interessieren. Seine braunen Augen, wirkten ständig ein wenig abwesend, als wäre er in Gedanken ganz wo anders unterwegs, aber egal was man ihn fragte, er reagierte immer richtig und prompt, was diesen Eindruck Lügen strafte. Zoe beschloss dass sie Barry, Jill und Chris mochte, Vickers der am Ende des Tisches saß und sich mit einem Streifenpolizisten unterhielt, die S.T.A.R.S und die „normale“ örtliche Polizei befanden sich nämlich im selben Gebäude, war ihr nach wie vor etwas suspekt. Irgendetwas an dem Zappelphillip mit dem dünnen braunen Haar, war falsch. Joseph Frost der plötzlich irgendwann zu ihrer Linken saß, war eine Quaselstrippe die ihr schnell auf die Nerven ging, irgendwann hörte sie seinem Redeschwall gar nicht mehr zu, aber das schien der Kerl mit dem lächerlichen Bandana gar nicht wahrzunehmen. Die deutschstämmige Rekrutin sammelte allerdings bei den Gesprächen am Esstisch, alle möglichen Informationen wissbegierig auf. Es kristallisierte sich bald heraus, dass Barry der Waffenspezialist war und sie als Scharfschützin somit wohl im Einsatz am meisten mit ihm zu tun haben würde. Zoe war froh darüber, mit dem Bärchen Burton, wie sie ihn in Gedanken heimlich nannte, würde sie gut klarkommen. Er war so ziemlich der Älteste in der Runde, älter als der Captain wenn sie das richtig verstanden hatte. Ursprünglich war Chris als Scharfschütze für die Gruppe geplant, dass sie nun ebenfalls diese Rolle übernehmen würde, schien den jungen Rekruten nicht zu stören, wofür sie dankbar war. Machtkämpfe und Rivalengerangel, konnte sie wirklich nicht brauchen. Chris schien vernünftig und bodenständig zu sein, er sah in ihr keine Konkurrentin sondern eine Kameradin, ein Mitglied des Teams. Alles in allem, fühlte sie sich bereits besser aufgehoben, als sie anfangs zu hoffen gewagt hatte.
„Ist der Captain eigentlich immer so... streng?“ warf sie die Frage in die Runde, als es für einen Moment still war.
Es war Barry der ihr als erster antwortete: „So ziemlich, aber zu den Neuen ist er immer besonders streng, das legt sich irgendwann, hallte einfach durch, zeig ihm das du dich nicht verunsichern lässt, dann hört er irgendwann damit auf dich zu ärgern“
Ein allgemeines Nicken ging durch die Runde.
„Das ist auch okay so“ meinte Chris sachlich „Er tastet dich sozusagen mental ab, will sehen wie du auf Druck und Stress reagierst. Der Job den du gewählt hast, erfordert eine Menge Durchhaltevermögen, man muss einiges aushalten. Er will sicher sein, dass du im Einsatz nicht zusammen klappst, dass könnte deinen Tod und auch der deiner Kameraden bedeuten“
Zoe seufzte.
„Das macht Sinn. Dann steht mir wohl noch einiges bevor vermute ich“
Joseph deutete auf Vickers der sich immer noch angeregt mit dem Streifenpolizisten unterhielt, ein Schönling mit Boybandfrisur und Fitnessstudio Body.
„Wenn die Knalltüte da drüben das packt, dann schaffst du das zwei Mal, mindestens“ meinte er leichthin.
„Ryman hat es nicht geschafft“ meinte Valentine.
„Ich rede von Vickers“ korrigierte Joseph sie.

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Wesker's Lady (24.09.2018)

Zoe Wesker

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Freitag, 31. Juli 2015, 21:03




Kapitel.2.

Auf dem Weg zum Trainingsgelände kam sich Zoe eher vor als sei sie auf dem Weg zum Schlachthof, rechnete jeden Moment damit Wesker mit dem Hackebeil auf sie zukommen zu sehen. Aber Wesker stand an einer Reihe von Schießständen, ein Klemmbrett in der einen und eine Stoppuhr in der anderen Hand.
„Wir werden heute das L96A1 auseinander nehmen, zusammensetzen und damit ein paar Zielübungen machen. Wie immer stoppe ich die Zeit, notiere mir alle Daten“ begann Wesker als sie schließlich in einem Halbkreis vor ihm standen.
Zoe stellte fest das Valentine ein wenig kleiner war als sie und war froh nicht die Kleinste zu sein. Sie glaubte nicht das es Zufall war, dass Wesker ausgerechnet hier und heute ein Scharfschützengewehr gewählt hatte, er wollte sie auf die Probe stellen. Das war sein gutes Recht, sie war die Neue und musste sich beweisen, zeigen dass sie ihren Platz bei den S.T.A.R.S verdiente. Sie war ein wenig beruhigt dass sie damit anfangen durften, dies war eine Aufgabe, der sie sich durchaus gewachsen sah. Tatsächlich funktionierte der Ablauf wie ein Uhrwerk, sie war sogar ein klein wenig schneller als Chris, der bis dato den Rekord geführt hatte. Redfield brach selbstverständlich nicht in Jubelschreie aus, aber er gratulierte ihr zu der guten Zeit beim demontieren und zusammensetzen der Waffe. Wesker notierte sich die Zeiten und nickte zufrieden, nachdem er ihre Waffen geprüft hatte, offenbar hatte niemand ihn enttäuscht.
„Sie waren gut Marsters“ sagte er schließlich ohne sie anzusehen, schritt die Reihe der Schießstände entlang.
Zoe war sich nicht sicher ob sie etwas sagen sollte, also schwieg sie lieber. Auch bei den Ziel- und Schießübungen, überzeugte sie den Captain, der wieder zufrieden nickte. Nach einem Trainingslauf der eher an den Drill beim Militär erinnerte, als an eine polizeiliche Ausbildung, neigte Wesker den blonden Kopf leicht zur Seite, sah sich die notierten Zeiten an und schließlich die neue Rekrutin.
„Ihre Zeit liegt noch im Rahmen Marsters, geradeso, sie könnten besser sein, arbeiten sie an ihrer Ausdauer“
„Ja... Sir“ erwiderte Zoe etwas atemlos von der Tortur.
„Okay, wir machen eine kleine Pause, dann widmen wir uns einer Einsatzübung. Sie haben eine halbe Stunde Zeit, wieder zu Atem zu kommen, etwas zu trinken und sich zu sammeln, dann geht es direkt weiter“ erhob Wesker seine Stimme an das ganze Team.
Als Zoe sich zu den anderen gesellen wollte, die sich etwas abseits auf eine Bank setzten und nach ihren Wasserflaschen griffen, sprach Wesker sie an.
„Rekrut Marsters“
Die junge Frau unterdrückte den Impuls ein „Doh!“ von sich zu geben und den Kopf einzuziehen, blieb stehen und drehte sich zu ihrem Ausbilder herum.
„Ja, Sir?“
Sein Blick war bohrend wie immer, als er sie ansah.
„Sie waren besser als ich erwartet habe. Aber an ihrer Ausdauer müssen sie wirklich arbeiten, sie könnten schneller sein, wenn sie gegen Ende des Laufs nicht fast auf ihren Lungen laufen müssten“
Zoe, erwiderte seinen Blick versuchte nicht betreten zu erscheinen.
„Ich war bis vor kurzem noch Raucher Sir, ich denke das wird sich bessern, je mehr Zeit zu der letzten Zigarette die ich hatte vergeht“
Wesker nickte langsam.
„Verstehe. Gut, dann bin ich gespannt wie das ganze in ein oder zwei Monaten aussehen wird“ gab er zurück und machte sich eine Notiz.
„Sie können gehen“ meinte er schließlich, immer noch auf sein Klemmbrett blickend.
Zoe zögerte einen Moment, starrte auf seine Hand, zwischen deren Fingern der Kugelschreiber über dem Papier auf dem Klemmbrett schwebte. Sie fragte sich ob er sich die Sache notiert hatte, sie vermutete das er es getan hatte, dass er in spätestens zwei Monaten, eine deutliche Verbesserung erwartete. Und genau jetzt, hatte sie das unheimliche Verlangen nach einem dieser verdammten Glimmstängel.
„Wollen sie mir noch irgendwas sagen?“ fragte er plötzlich in ihre Gedanken hinein und sah wieder in ihr Gesicht.
„Ich... ähm, nein, Sir“
„Dann gehen sie und trinken sie etwas, sie sollen mir bei der Einsatzübung nicht aus den Stiefeln kippen“
Zoe nickte stumm, wandte sich ab und lief ein wenig zu eilig zu den anderen. Vermutlich grinste er bei ihrem hastigen Abgang in sich hinein, dachte sie säuerlich. Wesker wusste mit Sicherheit wie einschüchternd er auf sie wirkte, Menschen die so waren wie er, spürten so etwas und genossen das auch noch. Hastig griff Zoe nach der Wasserflasche die Barry ihr reichte, trank ein paar gierige Schlucke und atmete erst einmal tief durch.
„Was wollte Wesker von dir?“ fragte er sie neugierig.
„Er war unzufrieden mit meiner Leistung beim Hindernislauf“ brummte sie widerwillig, zupfte an ihrer dunklen Uniform herum. Nach einer Pause fügte sie an: „Ich habe das Gefühl er wird mich bei der Einsatzübung auseinander nehmen“
Als keiner etwas sagte, blickte sie nervös in die Runde der Kameraden. Offenbar war das bei Wesker tatsächlich üblich, um den Neuen die Hörner abzustoßen.
Na toll...

Nach ziemlich exakt einer halben Stunde, schallte ein Pfiff über den Übungshof. Eilig wurden die Wasserflaschen abgestellt, alle Gespräche eingestellt und das Team begab sich wie folgsame Hunde zu Wesker, der sie alle zu einem Übungsgebäude führte. Ein vierstöckiger, grauer Klotz, mit Fenstern ohne Scheiben.
„Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Barry, Marsters und...“ Wesker unterbrach sich selbst, als Vickers sich ohne Vorwarnung zu seinen eigenen Füßen erbrach.
„Was ist los Vickers? Sind sie krank?“ wollte der Captain wissen.
„Keine Ahnung Capatin... glaube schon“ stöhnte der Zappelphillip mit blassem Gesicht.
„Gehen sie sich umziehen, nach Hause und zu einem Arzt, ich will morgen ein Artest sehen“ sagte Wesker knapp.
Als Vickers sich davon schleppte, sah Zoe ihm neidisch nach, sie wäre auch lieber krank gewesen als sich dem zu stellen was Wesker geplant hatte.
„Also gut. Wir stellen zwei Gruppen auf, da Vickers ausfällt, übernehme ich seinen Platz. Burton, Marsters und Redfield sind in einer Gruppe. Valentine, Frost und ich in der anderen. Wir werden zwei Durchläufe machen, eine Gruppe besetzt das Haus, während die andere versucht es zu übernehmen und die darin befindliche Gruppe zu überwältigen. Burtons Gruppe wird als erste als Hausbesetzer fungieren und meine Gruppe wird versuchen euch da raus zu jagen“
So etwas wie ein Lächeln huschte über das Gesicht des Captains. Zoe schluckte, das wurde ja immer besser, jetzt musste sie sich nicht nur beweisen, nein Wesker war sogar in der gegnerischen Gruppe. Nervös begaben sie sich in Stellung, Weskers Gruppe zog sich für ziemlich genau fünf Minuten zurück, um die Sache realistischer zu Gestalten, im Einsatz war es eher unwahrscheinlich das der Angreifer wusste, wo die stationäre Gruppe sich genau befand. Zoe war als Scharfschütze die Wahl zwischen oberstem Stock oder dem Dach geblieben. Sie hatte das Dach gewählt auch wenn sie sich ziemlich sicher war, das Wesker dort als erstes nach ihr suchen würde, er hatte den unfairen Vorteil, dass er ganz genau wusste, welche Funktion sie hatte und wo sie am ehesten zu finden sein würde. Allerdings hatte sie eine Überraschung für ihn parat, hatte ihren Rücken mit Übungsminen gesichert, auf der Treppe zum Dach lagen zwei an unterschiedlichen Stellen, vor der Tür am Ende der Stufen, die direkt auf das Dach führten, lag eine weitere. Tatsächlich hörte sie nach kurzer Zeit die erste Mine hochgehen, sie gab ein schrilles Pfeifen von sich. Zoe robbte zur Tür, begab sich seitlich der Tür in Stellung. Wer auch immer die Mine ausgelöst hatte, war aus dem Spiel, im echten Einsatz wäre diese Person jetzt tot oder so gut wie tot, durch das verlieren diverser Gliedmaßen. Sie hörte Valentine auf der Treppe fluchen.
„Ich bin raus... ne verdammte Übungsmine“
„Niemand hat gesagt das die nicht erlaubt wären“ murmelte Zoe zufrieden.
Als sie ein Klicken hörte, warf sie sich automatisch auf den Boden. Irgendwo außerhalb des Hauses auf dem Gelände, versuchte jemand auf sie zu schießen. Noch hatte die Weste keinen Treffer ausgelöst. Die Waffen und Westen waren für die Übungen mit Sensoren ausgestattet und meldeten jeden Treffer mit einem Pfeifen, jeden knappen Schuss der daneben ging mit einem Klicken. Eine kleine Panikwelle schwappte über ihren Verstand hinweg. Irgendwie hatte sie im Gefühl das Wesker sich eine erhöhte Position gesucht hatte und sie vermutlich schon eine Weile beobachtete, und gerade versucht hatte sie aus dem Rennen zu nehmen oder aus der Reserve zu locken. Die große Preisfrage war, wo befand sich der wasserstoffblonde Captain?? Der Dachrand war von einem leichten Mauervorsprung umgeben, der sie so lange deckte, bis jemand eine höhere Position als sie selbst einnahm. Sie robbte zu eben jenem Dachrand und rief sich das Bild ihrer Umgebung in Erinnerung. Wesker musste entweder auf dem Hauptgebäude sein, und somit eigentlich außerhalb des Übungsgeländes, oder in dem Hügel hinter dem Übungsgebäude, der bereits zum Raccoon Forest gehörte. Sie tippte auf den Hügel, glaubte nicht das Wesker sich weiter entfernt hatte. Eine weitere Mine löste aus, Joseph war also aus dem Spiel. Da sie hörte wie Burton fluchte und etwas zu Chris sagte, das deutlich vor dem Gebäude stattfand, blieben also nur noch sie und Wesker, aber wie sollte sie ihn ausschalten wenn sie seine exakte Position nicht kannte? Sie robbte zurück zur Tür, entschärfte die letzte Übungsmine, begab sich ins Innere des Gebäudes. Das Scharfschützengewehr hängte sie sich um, zog stattdessen die Übungspistole und schlich sich nervös von Raum zu Raum, früher oder später würde Wesker auftauchen, da war sie sich sicher. Das Katz und Maus Spiel, jagte ihren Puls in die Höhe. Sie blickte vorsichtig um eine Ecke, sah einen Schatten der sich in den Flur bewegte, in den sie gerade hatte gehen wollen und zog sich hastig wieder zurück. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Immerhin hatte sie bis zum Schluss durchgehalten, wenn Wesker sie jetzt besiegte, war das nicht unbedingt ein schlechtes Ergebnis, versuchte sie ihren Verstand zu beruhigen. Trotzdem wollte sie nicht aufgeben. Nur noch der Captain und sie waren im Spiel. Sie legte die Übungsmine im Gebäude aus, die einzige die sie noch hatte, nahm eine andere Tür und wich in eine Abstellkammer aus. Entnervt blickte sie auf die kahlen Wände, sie hatte sich nicht absichtlich in eine Sackgasse manövriert. Derbe Flüche huschten durch ihren angespannten Verstand. Nervös kaute Zoe auf der rosigen, vollen Unterlippe, wartete auf ein Geräusch oder etwas anderes das ihr sagte, wo Wesker sich befand, aber der Mistkerl schlich leise wie eine Katze durch das Übungsgebäude. Vorsichtig ließ sie sich auf ein Knie nieder, spähte durch das Schlüsselloch, beinahe hätte sie erschrocken aufgeschrien, als er gerade in diesem Moment an der Tür vorbei schritt. Jetzt musste sie nur noch schnell sein, die Tür aufstoßen, dann war sie hinter ihm, konnte ihm in den Rücken schießen und das Match als Sieger beenden. Ihre Hand zitterte als sie diese zögerlich zur Klinke erhob.
Du kannst das...
Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit, lag ihre Hand auf der Türklinke. Rasant drückte sie die Tür auf, mit gezogener Waffe, doch da war kein Wesker. Sie hörte ein Klicken, spürte einen etwas unsanften Druck im Rücken.
„Sie sind gerade gestorben, Marsters“ hörte sie die kühle Stimme des Captains sagen.
„Verdammt... ich hätte sie fast gehabt.. ich hätte nicht zögern dürfen“
„Richtig“ bestätigte Wesker ihr mit einem leicht amüsierten Unterton „Sie waren zu zögerlich, aber ich muss sagen ich bin mit ihrer Leistung so weit zufrieden, sie waren clever, vorsichtig und aufmerksam... am Schluss wie gesagt zu zaghaft, aber sie haben von ihrem Team definitiv als Beste abgeschnitten“
Wesker nahm die Übungswaffe von ihrem Rücken, Zoe drehte sich langsam zu ihm herum. Mit der verdammten Waffe in der Hand, sah er noch attraktiver aus als sonst. Ein dezentes Schmunzeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, dass sie erleichtert erwiderte. Sie war sehr viel besser durchgekommen, als sie erwartet hatte. Aber noch war die Sache nicht vorbei, jetzt war ihre Gruppe als Angriffstrupp gefragt. Zoe konnte sich nicht vorstellen wie das laufen sollte, Chris und sie waren beide Scharfschützen, sie konnten Burton ja wohl kaum allein ins Gebäude gehen lassen und hoffen das die anderen sich oft genug zeigten, um sie aus der Entfernung abzuschießen. Wesker rief alle zusammen, erneut begaben sie sich in Position. Burtons Gruppe, in welcher sich auch Zoe befand, zog sich zurück um den anderen Zeit zu lassen sich zu positionieren.
„Willst du als Schütze in die Hügel, oder willst du zum Innenangriff?“ fragte Chris sie unvermittelt.
„Ähm, ich glaube im Innenangriff tauge ich nicht viel“ gab die Rekrutin etwas betreten zu.
Chris lächelte charmant.
„Kein Problem, dann ab mit dir auf die Schützenposition“
Erleichtert grinste sie ihren Kameraden an, bevor sie den Weg zum Hauptgebäude einschlug. In den Hügeln würde man sie vermuten, auf dem Dach des Hauptgebäudes eher nicht, dachte Zoe im Stillen und hoffte das sie dadurch jemanden erwischen konnte. Die Entfernung war zwar recht groß, aber sie glaubte dass die Sensoren in Waffe und Weste auf die Entfernung funktionierten, im echten Einsatz war ein Schuss aus dieser Entfernung mit der entsprechenden Waffe durchaus machbar und tödlich. Zoe lag auf dem Dach, das Visier zugeklappt um keine verräterischen Reflexionen zu verursachen bevor es richtig losging. Sie sah auf die Digitaluhr an ihrem Handgelenk, dieselbe Uhr die alle anderen hatten. Ein Piepen sagte ihr das die Zeit um war, Weskers Gruppe musste nun fertig sein und der Angriff konnte starten. Angestrengt kniff sie die Augen zusammen und blickte auf das Dach, besah sich die Fenster der einzelnen Stockwerke. Im vierten Stock sah sie eine Bewegung im Fenster, innerhalb eines Atemzugs hatte sie das Scharfschützengewehr im Anschlag, das Visier aufgeklappt und das Ziel anvisiert. Sie grinste in sich hinein, als sie Wesker erkannte, der sich in Sicherheit wähnte und aus seiner Deckung mit seinen Blicken aufmerksam die Hügel absuchte. Zoe drückte ab, der Sensorschuss traf Wesker mitten in die Brust. Überrascht und verärgert blickte er an sich herunter auf die piepende Weste. Hastig klappte Zoe das Visier wieder zu, damit er ihre Position nicht durch eine Reflexion erkannte. Zufrieden mit sich grinste die Rekrutin in sich hinein. Sie hatte den Captain erwischt, direkt auf Anhieb. Offenbar hatte er nicht geglaubt das sie improvisieren würde, sondern die Hügel als Position aussuchte, so wie er es getan hatte. Das Funkgerät an ihrer Weste knackte.
„Marsters?“
„Ja, Sir“
„Waren sie das?“
„Falls sie meinen wer sie abgeschossen hat, ja das war ich“ erwiderte sie, das fröhliche Lachen unterdrückend das sie von sich geben wollte.
„Gute Arbeit“ sagte Wesker nach einer Weile widerwillig „Wie ist ihre Position?“
„Das verrate ich ihnen wenn diese Runde vorbei ist, Sir“ gab Zoe trocken zurück.

Alles in allem hatte Zoe das Gefühl sie habe gut abgeschnitten, wesentlich besser als sie zu hoffen gewagt hatte, aber genau wusste sie das noch nicht. Sie war gerade auf dem Rückweg von ihrer Position zu den anderen, die vor dem Übungsgebäude standen. Als Wesker sie kommen sah, verschränkte er die Arme vor der Brust und blickte ihr streng entgegen.
Oh oh...
„Wo zum Teufel kommen sie her, Marsters?“ fragte er sie, als sie in Hörweite kam.
„Ich war...“ sie deutete hinter sich „Auf dem Dach des Hauptgebäudes“
„Das liegt außerhalb des Übungsgeländes, das verstößt gegen die Regeln“ brummte der Captain und funkelte sie mit seinen eisblauen Augen an.
„Im Ernstfall wird sich der Gegner wohl kaum an irgendwelche Regeln halten... Sie sind doch nur sauer weil ich sie erwischt habe“ rutschte es Zoe heraus, biss sich direkt darauf sofort auf die Zunge um weitere Worte daran zu hindern ihren Mund zu verlassen.
Der missgestimmte Ausdruck auf dem Gesicht ihres Vorgesetzten sprach Bände, sie hatte gerade den Finger in eine offene Wunde gelegt. Er seufzte schließlich.
„Wir machen Schluss für heute, ich habe euch für einen Tag genug durch die Gegend gejagt“ raunte er dem Team zu.
Als Zoe sich mit den anderen verziehen wollte, machte Captain Wesker ihr einen Strich durch die Rechnung.
„Sie bleiben noch, Marsters“
Burton klopfte ihr im Vorbeilaufen auf die Schulter.
„Locker bleiben, er köpft dich schon nicht“ brummte er ihr aufmunternd zu.
„Da wäre ich mir nicht so sicher“ murmelte sie zurück.
Der stramme Zopf tat langsam weh und da die Übung vorbei war, erlaubte sie sich das Haargummi zu entfernen und ihr volles, braunes Haar aufzuschütteln. Sie seufzte ermattet, als Wesker an sie herantrat. Er blickte auf ihre Haare und sah zu wie sie das Haargummi wegsteckte.
„Sie haben gesagt die Übung ist vorbei, wir haben Feierabend, also darf ich doch auch die Haare wieder offen tragen, oder?“ fragte sie unsicher wegen seines Blickes.
Wesker nickte stumm.
„Also, warum sollte ich noch bleiben?“hakte Zoe schließlich nach.
„Sie waren besser als ich zu hoffen gewagt hatte, allerdings ist das verlassen des Übungsgeländes verboten während eine Übung stattfindet. Das gibt Punktabzug“
Leck mich doch!
„Aber ich schätze ihren Willen und ihr Improvisationstalent, das gleicht sich also einigermaßen aus“ gab er schließlich zu.
Na geht doch!
„Heißt das meine Wertung fällt insgesamt einigermaßen gut aus?“
Wesker nickte stumm, woraufhin sie erleichtert seufzte.
„Dann darf ich jetzt gehen?“
„Noch nicht“
Unsicher steckte Zoe die Hände in die Hosentaschen, da sie nicht wusste was sie mit ihnen anfangen sollte.
„Sie brauchen noch etwas von mir?“ fragte sie nach kurzem Zögern.
„Ja, keine große Sache, aber sie haben beim Ausfüllen der Formulare ihre Wohnadresse nicht angegeben“
Zoe unterdrückte das erleichterte Lachen das sich ihr entringen wollte.
„Wirklich? Das tut mir leid, Sir“
Wesker holte sein kleines Klemmbrett aus seiner Weste hervor, ebenso einen Stift.
„Sagen sie mir die Adresse, dann trage ich sie nach“ forderte der Blonde sie auf.
„Okay ähm... Moment jetzt muss ich selber überlegen, ich wohne ja erst seit knapp einer Woche hier...Das wäre die Bakerstreet 44a, hier in Raccoon City“
Wesker notierte zackig was sie sagte, nickte schließlich und entließ sie in ihren Feierabend.
„Denken sie dran, in zwei Tagen, morgens früh um die selbe Zeit wie heute“ rief er ihr nach.
„Ja, Sir!“
Aber jetzt ist erst mal ein freies Wochenende...

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Wesker's Lady (24.09.2018)

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Samstag, 1. August 2015, 13:59




Kapitel.3.

Wesker saß an seinem Schreibtisch, in seinem Büro, überflog die Daten die er sich aufgeschrieben hatte. Alles in allem hatten seine Leute alle recht gut abgeschnitten, manche besser als andere, aber er konnte einigermaßen zufrieden sein. Die neue Rekrutin hatte ihn positiv überrascht, das entspannte ihn ein wenig, er würde also vermutlich nicht die ganze Zeit hinter ihr her sein müssen, damit sie in die Gänge kam. Ein klein wenig gängeln und puschen musste er sie wohl schon noch, aber weit weniger als erwartet. Als es klopfte, blickte der Captain von seinen Unterlagen auf.
„Herein!“
Die Bürotür ging auf und Rekrutin Marsters trat ein. Sie trug dunkelblaue Jeans die ihre schlanke, feminine Körperform betonte und ein schwarzes eng geschnittenes Shirt mit dem AC/DC Schriftzug. Ihre Aufmachung überraschte ihn mindestens so sehr wie ihr Erscheinen in seinem Büro, auch wenn er insgeheim ihren Anblick genoss, sie war nicht gerade hässlich.
„Sie sind noch hier? Ich dachte sie wären längst zu Hause“ meinte er überrascht „Haben sie mich so gern das sie nicht gehen können?“ scherzte er in trockenem, kühlen Tonfall.
Irritiert darüber das er einen Witz gemacht hatte, starrte sie ihn einen Moment an, bevor sie ein kurzes verlegenes Lachen von sich gab.
„Äh.. nein ich muss sie leider enttäuschen, Sir. Ich war duschen hab mich umgezogen und wollte gerade gehen als mir etwas einfiel...“
Sie hielt inne und er bedachte sie mit einem fragenden Blick.
„Ich höre“ bohrte Wesker nach.
„Es ist Bakerstreet 45a nicht 44... tut mir leid“
Wesker schmunzelte seicht und nickte, machte sich eine kurze Notiz.
„Sind sie diesmal sicher?“
„Ja, Sir“
„Nicht das beste Gedächtnis, was?“
Rekrutin Marsters errötete, leicht peinlich berührt, was ihn nur noch mehr amüsierte, aber er ersparte es ihr sie weiter zu ärgern. Ihr Blick fiel auf zwei Akten auf seinem Schreibtisch, ihm entging die Neugier in ihrem Blick nicht.
„Zwei neue Rekruten“ klärte er sie auf.
Ertappt hob sie den Blick und sah ihn an.
„Tut mir leid ich wollte nicht...“
„Schon gut“ unterbrach er sie.
„Wann kommen die neuen Rekruten?“
„Nächste Woche Montag, also das nächste Mal wenn sie hier wieder antreten müssen“
Zoe nickte stumm.
„Kommen sie heute Abend auch in J's Bar?“ fragte sie unvermittelt.
„Was?“ gab er verwirrt zurück.
„Das Team will sich da heute Abend treffen, Chris sagte sie wären auch manchmal dabei“
Das stimmte, das eine oder andere Mal war Wesker dabei gewesen, hatte versucht einen ungezwungeneren Kontakt zu seinen Leuten herzustellen, teilweise funktionierte es, war aber im Grunde nichtig, da bei der Arbeit wieder alles zackig und in aller Strenge funktionieren musste. Daher war die Regelmäßigkeit seiner Teilnahme an diesen Abenden, eher dürftig. Allerdings gab es da nun die neue Rekrutin und vielleicht war es nicht verkehrt ein wenig mehr über sie zu erfahren. Wesker saß bei diesen Abenden meistens eher als stiller Beobachter dabei, beteiligte sich selten an den Gesprächen.
„Ja, ich denke ich komme in ein bis zwei Stunden nach, wenn ich den Papierkram erledigt und geduscht habe“ sagte er schließlich.
Ihre Reaktion darauf war schwer zu deuten, sie schwieg, nickte mit einem stummen Lächeln das er nicht zuordnen konnte.
„Dann sehen wir uns also in J's Bar“ meinte sie schließlich und verließ sein Büro.
Wesker blickte noch eine Weile gedankenverloren auf die Tür, nachdem die Rekrutin gegangen war, widmete sich aber schließlich wieder seinen Papieren.

Als Wesker in J's Bar ankam, sah er seine Leute an zwei Bartischen auf den Barhockern sitzen, die sie zusammengeschoben hatten. Ein Stuhl war noch frei, zwischen Redfield und Marsters. Der Captain straffte sich, außerhalb des Jobs kam er sich unter diesen Leuten immer vor, als sei er die Zielscheibe, auch wenn sie ihm gegenüber höflich und respektvoll waren. Wesker war es gewohnt Befehle zu geben, außerhalb dieser Macht, fühlte er sich unter Menschen eher selten wohl. Hier und jetzt waren sie alle als Privatmenschen hier, nicht als Vorgesetzter und Untergebene. Er richtete den Kragen seines Hemdes und schritt schließlich auf die Alphas zu, die feuchtfröhlich und leger an den Tischen saßen und sich lachend unterhielten.
„Guten Abend, zusammen!“ grüßte er die Gruppe, setzte sich auf den freien Stuhl zwischen Redfield und Marsters.
Der nervöse Blick mit dem die Neue ihn für einen kurzen Moment musterte, entging ihm nicht. Er stellte fest das sie sich umgezogen hatte, sie trug einen schwarzen, knielangen Faltenrock und eine enge, weiße Bluse mit appetitlichem Ausschnitt und schwarze Riemchen Schuhe. Sie sah niedlich, schick und ein wenig anzüglich zugleich aus, eine interessante Mischung. Er verscheuchte den Gedanken aus seinem Gehirn, versuchte dem Gespräch zu folgen das der bereits gut angeschickerte Burton in Gang gebracht hatte. Es ging um Ryman, den Streifenpolizisten, der zum dritten Mal in Folge die Prüfung zur Aufnahme der S.T.A.R.S nicht bestanden hatte.
„Warum gibt der Kerl nicht einfach auf? Das ist doch hirnrissig, einmal ist ja okay, aber gleich dreimal, das ist doch mittlerweile echt peinlich“ kommentierte Joseph das Thema, der wie immer eines seiner Bandanas trug.
Was hatte der Mann nur mit diesen dämlichen Kopftüchern, fragte sich Wesker nicht zum ersten Mal.
„Er mag nicht gut genug sein, aber er hat Kampfgeist, dass muss man ihm lassen“ warf Valentine ein, die müde das Glas in ihrer Hand drehte.
Redfield zu seiner Linken zuckte mit den Schultern.
„Kampfgeist hin oder her, Joseph hat recht, irgendwann reicht es einfach und ich kann auf den als Kameraden verzichten“
„Du bist doch nur sauer weil er Valentine angemacht hat“ stichelte Joseph.
Chris schwieg, nippte an seinem Glas und vermied es irgendjemanden anzusehen.
Interessant...
„Dein Glas ist ja schon wieder leer, Zoe“ meinte Burton an Marsters gewandt.
Stimmt, ihr Name ist Zoe... Bisher habe ich nur den Namen Marsters in Bezug auf sie im Kopf gehabt...
Wesker sah zu ihr herüber, sie drehte tatsächlich das leere Glas zwischen ihren Fingern.
„Du becherst aber ganz schön“ meinte Valentine.
„Das war erst mein dritter Whiskey Cola“ empörte sich die Neue, winkte nach der Bedienung und bestellte sich einen weiteren.
„Whiskey mixt man nicht mit Cola“ meinte Wesker eigentlich an niemand bestimmten gerichtet, aber die junge Frau zu seiner Rechten, schnappte den Faden auf.
„Schon klar, sie trinken alles pur, sie harter Kerl“ meinte sie mit einem angedeuteten Schmunzeln.
Wesker lachte leise.
„Das tue ich tatsächlich“ erwiderte er gelassen.
„On the rocks?“ fragte Joseph der sich in das Gespräch drängen wollte.

„Der braucht doch kein Eis... ich meine...“ Zoe hatte sich ein wenig verzettelt.
Wieso denke ich ständig laut?!
Wesker wandte sich ihr zu, schien amüsiert, mehr oder weniger, er drehte sich auf seinem Stuhl zu ihr herum, lehnte einen Ellbogen auf die Tischplatte, während die Hand des anderen Armes auf seinem rechten Oberschenkel ruhte. Die Haltung war ungewohnt leger, zusammen mit der dunklen Anzughose, dem Hemd ohne Krawatte, die ersten paar Knöpfe geöffnet, und dieses herrliche Aftershave das ihn umwehte, war eine regelrecht tödliche, attraktive Mischung.
Der braucht also kein Eis? Warum nicht?“ hakte er nach.
Sie starrte ihn an, sperrte den Mund auf, aber es kam nur ein kurzes heiseres Geräusch heraus.
„Ist alles in Ordnung mit ihnen, Zoe“
OH GOTT ER HAT MICH MIT VORNAMEN ANGESPROCHEN.... GEHIRN AUS...NEUSTART... NEUSTART!
„Jaaa“ sagte sie ein wenig gedehnt “Mir geht es gut“
Da war wieder dieses Schmunzeln auf seinem Gesicht, dass er immer hatte wenn er sich über sie zu amüsieren schien. Im Moment wäre sie gerne im Boden versunken und gleichzeitig durch die Bar geschwebt.
Verknall dich bloß nicht in deinen Vorgesetzten, das wäre ganz schlechtes Tennis...
„Falls sie auf meine Lehrmethoden anspielen, ich muss so streng und kühl sein, anders funktioniert der Drill nicht“ klärte er sie schließlich auf.
Zoe nickte stumm, da sie lieber nichts darauf erwiderte aus Angst sich wieder zu verplappern.

Zoe redete offenbar wie ihr der schöne Mund gewachsen war, dass amüsierte ihn insgeheim, aber er musste dafür sorgen dass sie im Einsatz und Training ihre Wortwahl im Zaum behielt, hier war es eine Sache, im Dienst eine andere. Als ihr neues Getränk gebracht wurde, klammerte sie sich daran fest, als würde sie andernfalls, haltlos vom Stuhl stürzen. Offenbar machte er sie auch außerhalb der Arbeit nervös, vielleicht sogar nervöser, wobei er nicht genau sagen konnte woran dies lag. Sie war es doch gewesen die ihn gefragt hatte ob er ebenfalls kommen würde, sie hätte nachdem sie hörte das er an diesem Abend anwesend wäre, der Bar fernbleiben können. Aber Zoe war hier. Er versuchte sich einen Reim auf ihr Verhaltensmuster zu machen und fragte sich dabei gleichzeitig, warum es ihn interessierte was sie dachte oder ihm gegenüber fühlte. So lange sie tat was man von ihr verlangte, konnte ihm das alles doch eigentlich egal sein, oder? Wesker hörte nur zufällig wie sie sagte: „Okay, vielleicht sollte ich doch etwas langsamer trinken...“
„Geht es ihnen nicht gut?“

Zoe blickte erschrocken von ihrem Glas auf, als ihr klarwurde, dass der Captain sie gehört hatte.
„Doch, doch“ versicherte sie ihm „ ich bin nur mittlerweile ganz leicht... angesäuselt. Ich will nicht unbedingt den Kopf verlieren wenn sie dabei sind“ gab sie zu.
Ihr fiel auf, das seine Körperhaltung immer noch ihr zugewandt war, auch wenn er die meiste Zeit so ziemlich überall hinblickte nur nicht zu ihr, es sei denn er sprach direkt mit ihr, so wie jetzt.
Das ist doch so ein unterschwelliges Körpersprache-Ding oder...? Er ist mir zugewandt und dann doch nicht... sucht den Kontakt und versucht zu verbergen das er ihn sucht...wahrscheinlich spinne ich schon wieder...
„Träumen sie?“
Zoe wurde klar dass sie in Gedanken verloren, regelrecht durch ihn hindurch gestarrt hatte.
„Entschuldigung, ich bin kurz abgeschweift“
„Machen sie sich keine Sorgen, der heutige Abend ist rein privater Natur, nichts was hier passiert hat Auswirkungen auf ihren Job, es sei denn sie begehen eine Straftat, Zoe“
Er hat schon wieder meinen Namen gesagt...
Sie lächelte ihn versonnen an.
„Wenn sie das sagen. Es wäre mit trotzdem unangenehm denke ich, also ist Vorsicht besser als Nachsicht“
„Ganz wie sie meinen“
„Das ist ungewohnt“ meinte sie unvermittelt.
„Was denn?“ wollte er wissen.
„Sie sind richtig nett, sie lächeln sogar hin und wieder“
Er lachte leise, ein tiefes, raues und doch melodisches Geräusch das ihr unter die Haut zu gehen drohte.
„Ich bin auch nur ein Mensch, schätze ich“
„Komische Vorstellung“ merkte sie an und nippte an ihrem Glas.
„Was genau?“
„Sie als normaler Mensch, Frau und Kinder oder so was...“
„Ich bin nicht verheiratet und habe auch noch keine Kinder gezeugt, nicht das ich wüsste jedenfalls“
„Gott bewahre“ brummte Burton auf der anderen Seite des Tisches.
Wesker warf ihm einen mehr oder weniger amüsierten Blick zu, der Captain schien es Barrybärchen jedenfalls nicht übel zu nehmen. Der bärtige Burton war ziemlich betrunken, stellte Zoe fest und am Tisch war es ruhig geworden, man hatte sie beobachtet und ihnen gelauscht. Die Neue war sich nicht sicher ob ihr das nun unangenehm war oder nicht, sie hatte ja eigentlich nichts verwerfliches getan, aber die Neugier der anderen fühlte sich dennoch komisch an, ein bisschen als würde sie fast nackt dasitzen.
Barry erhob sich leicht schwankend vom Tisch.
„Ich nehm' mir jetzt ein Taxi und fahr' nach Haus' zu meiner Frau“ grollte er in die Runde, winkte fröhlich zum Abschied.
„Schafft er das allein?“ fragte Zoe in die Runde.
„Klar, der war schon schlimmer unterwegs“ meinte Joseph leichthin. „Aber ich glaube ich werde trotzdem mit ihm das Taxi teilen, ich muss sowieso in dieselbe Richtung“
Mister Bandana erhob sich vom Tisch, verabschiedete sich und folgte dem Bären nach draußen.

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Zoe Wesker

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Sonntag, 2. August 2015, 12:55




Kapitel.4.

Nun saßen nur noch Redfield und Valentine zusammen mit ihr und Wesker am Tisch. Chris und Jill wollte sie am liebsten auch noch loswerden, ein wenig ungezwungen allein mit dem Captain reden, aber sie hatte fast die Befürchtung, er wäre der nächste der die Bar verließ. Es ärgerte sie das sie sich wünschte eine Weile mit ihm allein zu sein, dass sie nicht wollte das er all zu bald ging, dass waren keine guten Omen. Redfield begann ein Gespräch mit Wesker, Zoe und Wesker hatten die Plätze getauscht, nun saß sie zwischen Jill und ihm, sodass er sich besser mit Chris unterhalten konnte und sie mit dem einzigen anderen weiblichen Mitglied des Alphateams. Jill taute ein wenig auf, als sie zwei Gläser Wein getrunken hatte, redete etwas mehr als sonst, war aber vor allem eine gute Zuhörerin, eine angenehme Person, angenehmer als erwartet, wie Zoe feststellte. Die Sympathie beruhte offenbar auf gegenseitig, ihr Gegenüber schien sich in dem Gespräch mit ihr wohl zu fühlen, wurde nach und nach ein wenig vertraulicher. Zoe konnte sich nicht helfen, aber sie war dabei die Frau mit den stahlgrauen Augen ins Herz zu schließen. Am liebsten wollte sie die Kameradin in eine Ecke zerren und ihr alles erzählen was sie über Wesker dachte, aber die neue Rekrutin hielt sich zurück, es war vermutlich nicht klug so schnell so heikle Themen jemandem anzuvertrauen, den sie kaum kannte, auch wenn Jill wirklich nett war.
„Ich habe gehört du kommst ursprünglich aus Deutschland“
Zoe nickte.
„Das stimmt, aber ich lebe schon seit 16 Jahren in den USA“
„Das erklärt deine akzentfreie Aussprache“ meinte Jill lächelnd. „Der Name Zoe Marsters klingt allerdings nicht sehr Deutsch“
„Mein Vater kommt aus Neuseeland, meine Mutter war Deutsche“ erklärte die Rekrutin.
„Sprechen Sie denn noch Deutsch, Zoe?“
Sie zuckte fast ein wenig zusammen, als sie Weskers Stimme hinter sich wahrnahm, dem sie vorübergehend den Rücken zugekehrt hatte. Sie drehte sich dem Tisch zu, damit sie keinem mehr den Rücken zuwandte, blickte den Captain an und nickte.
„Ja, ich beherrsche es ziemlich flüssig in Wort und Schrift“ erwiderte sie.
Wesker nickte.
„Das ist gut, ein Punkt der in Ihrer Ausbildung berücksichtigt werden wird, Fremdsprachen zu beherrschen kann nie Schaden. Können Sie noch mehr?“
„Spanisch, allerdings nicht so gut wie Deutsch und Englisch, ein bisschen Latein und ein ziemlich schlechtes Französisch“
Chris lächelte.
„Ein Sprachtalent“ meinte er.
Im Hintergrund drang Tom Pettys „ (Link für registrierte Benutzer sichtbar) “ aus der Jukebox, sie mochte das Lied, lauschte eine Weile auf den Text als die Gespräche verebbten. Sie wollte die Sache warm halten damit keiner auf die Idee kam zu gehen, besonders Wesker nicht, aber ihr fiel einfach nichts ein. Nach einer Weile verabschiedeten sich Jill und Chris zur selben Zeit, verließen gemeinsam die Bar und Zoe konnte ihr Glück kaum fassen. Allerdings war sie über den Umstand mit dem Captain allein zu sein, so perplex, dass es ihr zeitweilig die Sprache verschlug.

Wesker saß immer noch hier, gewöhnlich war er eigentlich einer der ersten die gingen, wenn nicht sogar DER erste, der die Runde verließ. Aber heute war es anders, warum auch immer er sich dazu entschieden hatte, noch immer zu bleiben und nun allein mit der Neuen am Tisch saß. Es war noch nicht all zu spät, stellte er fest als er auf seine Armbanduhr sah, kurz nach zwölf, aber der Abend war auch nicht gerade jung. Schweigend saß die Rekrutin neben ihm, offenbar hatte es ihr die Sprache verschlagen, vielleicht war sie müde und er sollte ihr anbieten sie nach Hause zu bringen, sie war etwas angeheitert, nicht wirklich betrunken aber auch nicht nüchtern. Die Bakerstreet war nicht weit, fünf bis zehn Minuten ohne Fahrzeug, er könnte sie zu Fuß nach Hause bringen, damit sie sicher ankam. Immerhin war es schon spät und dunkel, sie weiblich und nicht mehr ganz nüchtern... Wesker wunderte sich über seine eigenen Gedankengänge, es oblag eigentlich nicht seiner Verantwortung, sie war selbst erwachsen und im Begriff, Mitglied einer Eliteeinheit der Polizei zu werden, sie würde sich schon zu helfen wissen. Trotzdem machte er sich gegen seinen Willen Gedanken darum, wie sie nach Hause kam.
„Sie sind so still. Sind Sie müde?“
„Nein, Sir“ antwortete sie prompt.
„Albert“ meinte er lächelnd.
„Was?“
„Mein Name ist Albert, Sie müssen mich hier nicht Sir oder Captain nennen, Zoe“
„Oh.. ach so... ja okay“
„Warum sind Sie so still?“ hakte er erneut nach.
Sie zuckte unsicher mit den Schultern, lächelte schließlich verlegen, drehte sich auf dem Stuhl ein wenig mehr in seine Richtung, er tat es ihr andersherum gleich, um nicht unhöflich zu sein zum einen und zum anderen um sich bequemer unterhalten zu können.
„Ich bin noch ein wenig unsicher wie ich mich mit Ihnen unterhalten soll, wenn ich ehrlich bin. Ich bin es nicht gewohnt das Vorgesetzte sich... so mit ihren Untergebenen beschäftigen. Ich dachte immer dass wäre eher unüblich“
„Ist es auch“ gab er unumwunden zu „Ich habe nie viel davon gehalten, aber tatsächlich hat sich das Teamverhalten insgesamt ein wenig verbessert, dadurch das dafür gesorgt war, dass die S.T.A.R.S sich auch privat treffen. Ich habe das nicht wirklich geglaubt, zunächst, aber die Praxis hat mich eines Besseren belehrt“
„Sie sollten mit anderen Ausbildern über diese Erfahrung sprechen, es könnte an so mancher Stelle sinnvoll sein“ warf Zoe ein, die langsam aber sicher wieder aufzutauen schien.
„Marini macht dasselbe, von ihm habe ich die Idee ehrlich gesagt geklaut“ gab er schmunzelnd zu.
„Marini... Enrico Marini, der Captain des Bravoteams, richtig?“
„Richtig“ bestätigte Wesker.
„Ich habe gehört die Bravos hätten morgen einen Einsatz im Raccoon Forrest, wegen dieser Kannibalen-Morde“
„Das stimmt, aber das betrifft uns nicht, so lange die Bravos ihren Job richtig machen, bleibt unser Wochenende frei“
Zoe drückte symbolisch beide Daumen.
„Dann hoffe ich das Beste für die Bravos“ meinte sie lächelnd, entblößte eine Reihe weißer Zähne.
Ihr Lächeln war ansteckend, automatisch musste er es erwidern.
Wesker war zwar auf seine Gesprächspartnerin konzentriert, aber der aufmerksame Captain hatte dennoch die Umgebung im Auge und bereits wahrgenommen, dass Zoe von einem anderen Bargast anvisiert worden war. Es dauerte auch tatsächlich nicht lange, bis sich der Mann von seinem Tisch erhob, mit einer Bierflasche in der Hand in ihre Richtung kam. Wesker war gespannt was als nächstes kommen würde, immerhin musste er gesehen haben das er sich gerade mit ihr unterhielt und eigentlich war es unhöflich ein Gespräch zu stören. Der Mann war weder besonders gut aussehend noch hässlich, er war ein unauffälliges Mittelmaß, schien noch nicht wirklich betrunken zu sein, aber selbstischer genug für drei Personen, an seiner Haltung gemessen und den entschlossenen Schritten die ihn an Weskers und Zoes Tisch führten. Die junge Frau sah etwas überrascht zur Seite, als besagter Mann sich neben ihr gegen den Tisch lehnte und sie mit seinen dunklen Augen fixierte.
„Kann ich Ihnen helfen, Mister?“ fragte Wesker ein wenig lauernd.
„Nein, Danke. Aber die Kleine hier vielleicht“ meinte er mit leicht süffisantem Unterton.
„Falls Sie es nicht bemerkt haben, die Kleine, unterhält sich gerade“ gab Zoe scharf zurück, die es offenbar nicht mochte, dass über sie in der dritten Person gesprochen wurde.
„Hab dich nicht so, mit dem kannst du dich lange unterhalten, der geht dir doch nie an die Wäsche“ argumentierte der Fremde amüsiert.
„Verzieh dich wieder an deinen Tisch“ brummte Zoe genervt.
Wesker verlagerte seine Haltung, bereit aufzustehen und einzugreifen, sollte es nötig sein.
„Na komm schon, willst du nicht ein bisschen Spaß haben?“
Der Fremde griff nach ihrem Handgelenk. Zoe sah von seiner Hand an ihrem Arm auf in das Gesicht des Fremden.
„Du solltest jetzt loslassen und weggehen, so lange du noch intakte Beine hast“ sagte sie beherrscht.
„Wow, das Kätzchen faucht ja ganz schön“ frotzelte der aufdringliche Kerl.
Wesker hatte genug von dem Idioten, er stand langsam auf, ging um Zoes Stuhl herum. Der Fremde der ahnte das er sich eventuell zur Wehr setzen musste, ließ die Rekrutin los und machte einen Schritt zurück, behielt Wesker genau im Auge, der sich nun zwischen ihn und das Objekt seiner Begierde stellte.

„Setzen Sie sich wieder an ihren Tisch, Mister“ Weskers Stimme war so kühl und schneidend, dass es einem eiskalt den Rücken hinunter lief.
Zoe war überrascht, fühlte sich sogar ein wenig geschmeichelt, immerhin trat Wesker gerade ungebeten für sie ein, etwas das sie nicht unbedingt erwartet hatte. Mister Aufdringlich, entschied sich dazu der Aufforderung nachzukommen, Verwünschungen vor sich her murmelnd. Der Captain warf einen Blick auf die Armbanduhr, Zoe tat es ihm nach und erschrak, es war schon halb zwei in der Früh.
„Ich glaube es wird Zeit für mich zu gehen“ meinte Wesker schließlich, drehte sich wieder zu ihr herum, als der Fremde sich wieder an seinen Tisch gesetzt hatte.
Zoe zwang sich zu einem Lächeln und nickte, sie wollte noch nicht gehen, besser gesagt wollte sie nicht, das er ging.
„Es ist schon ziemlich spät“ stellte sie fest „Die Zeit ist ganz schön schnell vorbei gegangen“
Zu schnell...
„Kommen Sie, ich begleite Sie nach Hause“ bot Wesker sich an, was ihren Puls für einen Moment rapide in die Höhe schießen ließ, als er ihr seine Hand anbot um ihr vom Barhocker zu helfen.
Schnell antworte irgendwas! Mach was!
„Ähm...okay“ war alles was sie hervorbrachte als sie seine Hand ergriff.
...okay...OKAY?!
Zoe fluchte im Stillen über sich selbst, warum zum Teufel war ihr nichts besseres eingefallen?!
Sie bezahlten und verließen die Bar. Es war eine laue Sommernacht, der Wind war etwas aufgefrischt, aber die Temperaturen waren noch recht angenehm. Während Zoe sich kurz orientieren musste, schien Wesker exakt zu wissen wo die Bakerstreet lag. Ein angedeutetes Schmunzeln lag auf seinen Zügen als er es bemerkte.
„Hier lang“ meinte er amüsiert, deutete in die entsprechende Richtung und wartete darauf das sie zu ihm aufschloss.
Den größten Teil des Weges, verbrachten sie schweigend, nebeneinander laufend, mit einem kleinen Höflichkeitsabstand. Zoe kam sich blöd vor, wollte irgendetwas sagen oder tun, aber vermutlich war es besser, wenn sie sich zurück hielt, er war ihr Vorgesetzter und wenn sie daran dachte wie er bei der Arbeit auf sie wirkte, fühlte sie sich doch ein wenig abgeschreckt.
Vor der Tür des kleinen Apartmenthauses mit der Nummer 45a, blieb sie stehen.
„Da wären wir“ sagte sie etwas unsicher, kramte den Hausschlüssel aus ihrer kleinen schwarzen Handtasche.
Wesker hatte die Hände in den Hosentaschen, wandte sich ihr zu und nickte.
„Dann wünsche ich noch eine gute Nacht, es war ein interessanter Abend“
Sie starrte ihn an, wollte etwas sagen, aber ihre Stimme und Gesichtsmuskeln wollten ihr nicht gehorchen.
„Alles in Ordnung?“ fragte er etwas irritiert.
Sie nickte stumm.
„Sind Sie sicher?“ hakte er nach, kam einen Schritt näher.
Mit klopfendem Herzen sah sie zu ihm auf, als er direkt vor sie trat, in das Licht einer Straßenlaterne. Zoe öffnete kurz den Mund, klappte ihn aber gleich wieder zu.
„Zoe?“ fragte er und klang mittlerweile nicht mehr nur verwirrt sondern auch besorgt.
„Ich... das... gute Nacht... war schön... interessant..“ gab Zoe stammelnd mit einem nervösen Lächeln zurück.
„Ist Ihnen schwindlig oder so was... Sie reden etwas seltsam“ bemerkte er und beobachtete sie prüfend mit aufmerksamem Auge.
Verdammt noch mal, ich blamiere mich bis auf die Knochen... schnell mach irgendwas, fall in Ohnmacht oder so... dann denkt er du redest so weil dein Kreislauf... nein halt... dann will er noch das ich einen Arzt aufsuche... wegen der Tauglichkeit... aber ist eigentlich egal, der wird nix besonderes finden, wir schieben es auf den Alkohol und alles ist gut...
Wieder öffnete Zoe den Mund, brachte aber nichts hervor. Wesker kam noch näher, der Duft seines Aftershaves wehte mit einer leichten, kühlen Abendbrise zu ihr herüber, vernebelte ihr die Sinne.
„Sie riechen gut...“ rutschte es ihr heraus.
Sie biss so fest auf ihre Zunge das sie beinahe vor Schmerz gestöhnt hätte. Wesker sah sie mit hochgezogenen Brauen an.
„Danke“ murmelte er konfus, nach wie vor den prüfenden Blick auf ihr Gesicht gerichtet.
Sie spürte das sie rot wurde und wollte fluchen wie ein Bauarbeiter, sie trat von einem Bein auf das andere, riss sich schließlich zusammen, wollte die Hand nach dem Treppengeländer ausstrecken, sich darauf lehnen, griff aber ins Leere und wäre um ein Haar gestürzt, wenn er sie nicht bei den Schultern gepackt hätte um sie wieder aufzurichten. Er ließ sie langsam wieder los.
„Das wollte ich eigentlich nicht sagen“ brachte sie schließlich hervor.
Er lächelte und meinte: „Das dachte ich mir fast. Sie haben laut gedacht“
Zoe nickte peinlich berührt.
„Ihnen ist klar, dass ich Ihr Vorgesetzter bin? Eine romantische Beziehung kann zwischen uns nicht stattfinden“ sagte er plötzlich mit nüchterner Stimme.
Autsch... er hat's gemerkt... verdammter Mist!
„Dessen bin ich mir bewusst, Albert“ erwiderte sie ruhig, auch wenn ihr zum schreien zu Mute war.
„Bedauerlicherweise“ sagte er mit einem kleinen, etwas anderen Lächeln, das sie nicht so recht zuordnen konnte.
„Sie finden es bedauerlich, dass wir beide...“ sie unterbrach sich selbst da sie nicht wusste wie sie den Satz beenden sollte.
„...In Ihre Wohnung gehen und hemmungslos übereinander herfallen können? Ja das meinte ich“ half Wesker ihr mit einem Schmunzeln nach.
Ein schüchternes, kurzes Lachen drang aus ihrer Kehle, gegen ihren Willen, aber Wesker lächelte noch, also war es wohl nicht so schlimm.
„Aber Sie flirten doch gerade mit mir, oder?“ fragte sie mit einem frechen Lächeln nach.
„Na ja, ich bin etwas eingerostet, aber ja“ gab er freimütig zu. „Das muss allerdings unter uns bleiben und es wird wohl auch der erste und letzte Flirt zwischen uns beiden sein“ fügte er an.
Sie seufzte schwermütig.
Plötzlich beugte er sich ein wenig vor, zu ihr herunter, seine Lippen berührten ihre, ganz sanft, ruhten dort einen kurzen Augenblick, dann zog er sich wieder zurück.
„Einmal ist keinmal“ sagte er, trat ein paar Schritte zurück und wünschte ihr eine gute Nacht.
„Gute Nacht“ gab sie etwas neben sich zurück.
Mit einem weiteren Nicken wandte er sich ab und machte sich auf den Weg. Sie sah ihm nach bis er um die nächste Hausecke verschwand und seufzte. Zoe hatte das Gefühl sie hätte eine Gelegenheit verstreichen lassen, schallt sich dann jedoch einen Narren. Es war besser wenn sie nichts Dummes versuchte. Zoe schloss schließlich und endlich die Haustür auf und verschwand mit einem tiefen Seufzen ins Innere des Gebäudes.


Wesker lief die Straße entlang, ganz in Gedanken. Selbst fast genauso durcheinander wie die Rekrutin, lief er in die falsche Richtung. Als es ihm auffiel, lief er dennoch weiter, er musste den Kopf frei kriegen, das Gesicht von Marsters aus seinen Gedanken verbannen.
Was habe ich mir dabei gedacht?! Das war unprofessionell... untypisch, dass ist nicht meine Art...
Wie hatte sie es geschafft ihn dazu zu verleiten, diesen Fehler zu machen?!
Es ist nicht ihre Schuld, stehe wenigstens dazu dass du Mist gebaut hast!
Er stöhnte, genervt von sich selbst, als er daran dachte, wie wohl die weitere Arbeit mit ihr ablaufen würde. Marsters sanfte, feminine Züge, das tiefe, dunkle grün ihrer Augen und der Geruch ihres Parfums, geisterten in seinem Schädel herum, lenkten ihn immer wieder von jedem vernünftigen Gedanken ab. Wie hatte das so plötzlich von Knall auf Fall passieren können?! Sicher ihm war von Anfang an aufgefallen das sie hübsch war, er hatte schließlich Augen im Kopf und war auch nur ein Mann... aber die Sache hatte heute Nacht sehr plötzlich Ausmaße angenommen, deren Zügel sich seiner Kontrolle zu entziehen drohten... oder hatte er sie schon verloren?! Er stieß angestrengt die Luft aus seinen Lungen aus, blieb kurz stehen, drehte sich schließlich in die richtige Richtung und machte sich auf den Heimweg. Er nahm einen Umweg, da er nicht riskieren wollte das Marsters gerade zufällig aus dem Fenster sah, wenn er noch einmal vorbeilief. Leise Flüche vor sich hinmurmelnd, sich selbst verfluchend, marschierte er Richtung Heimat.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (4. Oktober 2015, 17:01)


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Wesker's Lady (24.09.2018)

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Montag, 3. August 2015, 12:38



Kapitel.5.

Zoe schlief schlecht, bekam die Arbeit, im besonderen Wesker nicht aus dem Kopf, er geisterte in ihren Gedanken herum und störte ihren Schlaf. Ebenso Samstags, der Schlaf war unruhig und von surrealen Szenen mit dem blonden Captain erfüllt. Am Sonntagmorgen bekam sie einen Anruf aus dem Department, nicht von Wesker sondern von Chief Irons Sekretärin, sie sollte schon heute zur Arbeit erscheinen, um die selbe Zeit wie sonst auch. Zoe war zu früh bei der Arbeit und bemerkte es erst, als sie in die Lobby des Departements trat. Mit einem genervten Seufzen ließ sie den Arm wieder sinken, nach einem Blick auf die Armbanduhr. Es herrschte wie immer Betrieb, die Polizei musste schließlich immer besetzt und einsatzbereit sein. Sie sah den Boybandtypen, Ryman, von dem sie schon gehört hatte, dass er mehrfach durch die S.T.A.R.S Prüfung gerasselt war und der als Schürzenjäger zusätzlich einen gewissen Ruf weg hatte. Sie ignorierte sein Starren, ging ihm aus dem Weg und sah Chief Irons gerade auf dem Hof vorfahren, als ihr ein Gedanke kam. Sie fing den Polizeichef ab als er in die Lobby kam. Sie mochte den feisten Kerl nicht, er war irgendwie schmierig und falsch, aber Irons schien das nicht zu bemerken, er war scheißfreundlich, mochte sie offenbar. Das kam ihrem Vorhaben eigentlich ganz gut entgegen.
„Könnte ich Sie unter vier Augen sprechen, Chief?“
Irons aufgedunsenes Gesicht, formte sich zu einem Lächeln.
„Sicher, Sie haben ja noch Zeit bis zu ihrem Dienstbeginn. Sind Sie deshalb so früh schon hier, weil sie mit mir sprechen wollten?“ fragte er mit seiner seltsam heiseren Stimme.
Zoe nickte, auch wenn das eine Lüge war, sie hatte nicht vor ihm zu erzählen dass sie so durcheinander war und versehentlich zu früh kam. Außerdem wirkte es durchdachter wenn er das Gefühl hatte, sie hätte sich schon länger darüber Gedanken gemacht und zumindest nicht erst in den letzten zwei Minuten geplant ihn anzusprechen. Die junge S.T.A.R.S Rekrutin, folgte ihm in sein Büro im obersten Stock des alten Museum, das nun als Departement diente. Das Gebäude war rustikal und elegant zugleich, viel Holz, ein paar alte Museumsstücke, wie Skulpturen, Statuen, Büsten und Bilder. Das ganze wirkte ein wenig, wie aus einer anderen Zeit, ganz besonders das Büro des Polizei Chief. In einer Ecke stand die Skulptur einer Frau, sie hielt eine Kristallkugel in die Höhe und trug lediglich eine Art Tuch um ihre Hüften. Hinter dem ausladenden Schreibtisch des Chiefs, war ein hübsches Erkerfenster, zu seiner Rechten hing ein altes Bild auf dem ebenfalls eine halbnackte Frau abgebildet war. Jede noch so kleine Figur, oder Bild oder was auch immer, stellte eine halbnackte Frau da, in verschiedenen Positionen. Zoe unterdrückte den Impuls fragend die Stirn zu runzeln. Kunst war eine Sache, aber sie fand es seltsam das gerade diese Art Kunst sich in diesem einen Zimmer zu Häufen schien.
„Sie können sich setzen wenn Sie wollen“ bot er ihr an, ließ sich in seinen Bürostuhl fallen und lächelte sie über die massige Platte seines Schreibtisches hinweg an.
„Wenn Sie nichts dagegen haben, stehe ich lieber, Sir“ entgegnete sie sachlich.
Irons zuckte mit den fülligen Schultern.
„Ganz wie Sie wollen, Marsters. Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich würde gerne die Prüfung zum Detective ablegen. Auf der Akademie war ich bereits, ich habe eine Sonderausbildung genossen und...“
„Sie haben auf der Akademie diese Sonderausbildung gemacht, weil Sie in eine Eliteeinheit wollten, oder etwa nicht?“ unterbrach er sie, neigte neugierigen Blickes den Kopf leicht zur Seite.
Seine dunklen Augen, ruhten regelrecht lauernd auf ihrem Gesicht.
„Das ist richtig, Sir, ursprünglich hatte ich genau das vor“ gab sie etwas stockend zu.
Irons leckte sich über die fleischigen Lippen.
„Was hat sich geändert? Ärger mit dem Ausbilder?“
„Nein, Sir, überhaupt nicht, ich komme mit den Kameraden und dem Captain gut aus“
„Hmm“ machte Irons, beugte sich ein wenig vor, verschränkte seine Arme auf der Tischplatte vor sich „Das ist es also nicht? Was ist es dann?“
„Ich glaube das ich als Detective besser aufgehoben wäre, ich denke nicht dass ich dem Drill auf Dauer gewachsen bin“ versuchte Zoe sich zu erklären.
„Haben Sie mit ihrem Captain darüber gesprochen?“
Zoe schluckte.
„Nein, Sir, Captain Wesker weiß noch nichts von meinen Absichten“ gestand die junge Brünette.
Der Chief blickte auf seinen Schreibtisch, zog eine Mappe hervor und klappte sie auf.
„Gestern Abend hat Albert mir noch die Auswertungen des Trainings vorgelegt, ich hatte noch keine Zeit sie mir anzusehen...“ murmelte er, blätterte in der Mappe und verharrte schließlich auf einer Seite.
Aus seinem Gesichtsausdruck war schwer zu erkennen was er über das dachte, was er las, aber schließlich blickte er wieder auf und in ihr Gesicht.
„Das überrascht mich, Ihre Wertungen sind durchweg wirklich gut ausgefallen, Marsters... ich sehe keinen Grund für Sie, die S.T.A.R.S aufzugeben. Das einzige was Wesker für verbesserungsbedürftig hält, ist Ihre Ausdauer beim Hindernissparkur“
Zoe biss sich auf die Unterlippe, unterdrückte ein Seufzen.
„Das ist mir bekannt, Captain Wesker hat mich gestern nach dem Training darauf angesprochen“
„Und? Wo genau liegt denn nun das Problem, Sie scheinen mir den Anforderungen doch sehr wohl gewachsen zu sein“
Irons lächelte nachsichtig, als wisse er bereits wo das Problem läge.
„Ich weiß, Captain Wesker kann ziemlich streng und kalt sein, aber das gehört zu seinem Job“
„Es liegt nicht am Captain, Sir“
Doch tut es, nur nicht so wie er gerade denkt...
Irons dachte einen Moment nach, nickte dann schließlich.
„Gut, ich melde Sie für die Prüfung an, die nächste ist allerdings erst in drei Wochen, so lange sollten sie noch an der aktuellen Ausbildung teilnehmen, momentan brauchen die S.T.A.R.S jeden Mann. Es wäre gut möglich das heute sogar bereits ein echter Einsatz ansteht“
Zoe blickte ihn wie vom Donner gerührt an.
„Ein echter Einsatz... aber ich habe doch erst angefangen“
„Wesker traut Ihnen zu dass Sie das packen, sagte er mir jedenfalls. Also sind Sie dabei. Das Bravoteam hat keine Rückmeldung mehr gegeben seit ein paar Stunden, wenn sich das in der nächsten Stunde nicht ändert, wird Captain Wesker mit dem Alphateam nachrücken um zu sehen was da schief gelaufen ist.“
„Verstehe“
„Der Captain dürfte schon im Haus sein, ich habe ihn früher angefordert wegen der Situation der Bravos“
Wieder musste Zoe schlucken, irgendwie grauste es ihr davor, ihm jetzt unter die Augen zu treten. Was würde er wohl denken wenn er erfuhr das sie die S.T.A.R.S verließ.
Vermutlich das ich ein Feigling bin oder dass ich ihm ausweiche oder mir Hoffnungen mache wenn ich nicht mehr mit ihm arbeite, ihm nachrenne...
Aber so war es besser, sie konnte sich einfach nicht vorstellen ihn in den nächsten Jahren als Vorgesetzten zu haben, früher oder später würde sie etwas dummes tun, da war es besser wenn sich das nicht mit der Arbeit schnitt. Aber war es nicht dümmer, die S.T.A.R.S deswegen aufzugeben?! Zoe bedankte und verabschiedete sich von Irons, begab sich zurück nach unten in die Lobby, durchquerte sie um zu den Umkleidekabinen zu kommen. Als sie gerade die Hand auf die Klinke der Kabinen legte, hörte sie Weskers Stimme hinter sich.
„Guten morgen, Marsters“
„'morgen Captain“ erwiderte sie etwas überrumpelt, sah zu wie er an ihr vorbei zu den Männerumkleiden ging.
Er warf ihr noch einen kurzen Blick zu, bevor er die Umkleide betrat, dann war er weg. Zoe drückte endlich die Klinke nach unten, trat ein und fand sich allein in dem muffigen Raum mit den alten Spinden wieder. Sie holte ihre Sachen aus ihrem Spind mit der Nummer 12 und begann sich umzuziehen. Zoe ließ sich Zeit, sie hatte es nicht eilig wieder da raus zu gehen, außerdem war sie immer noch früh dran und Wesker würde sicher ohnehin erst einmal Rücksprache mit Irons wegen der Bravos halten. Sie schnürte seit einer gefühlten Ewigkeit an ihrem letzten Stiefel, als die Umkleidetür schwungvoll aufgestoßen wurde und sie erschrak. Zoe fuhr zusammen, lächelte dann aber, als sie Valentine hereinkommen sah.
„Und ich dachte immer ich sei überpünktlich“ meinte ihre Kameradin und trat an ihren Spind heran.
„Ich konnte nicht mehr schlafen, wollte aber auch nicht zu Hause herumsitzen, also bin ich früher hergekommen“
Irgendwie erzähle ich heute jedem etwas anderes...
Schließlich saß Zoe fertig auf der Bank, wippte nervös mit dem Fuß und starrte auf ihre Knie.
„Was ist los mit dir?“ riss Jill sie aus ihrer Starre.
„Hm?“
„Was mit dir los ist, habe ich gefragt“
„Was soll denn sein?“
„Du bist nervös wegen irgendwas“
„Wir haben heute vermutlich einen richtigen Einsatz“
„Und?“ fragte Jill konfus, dann ging ihr ein Licht auf „Ach so, du bist ja noch ganz neu... ach wenn Wesker dich mitnimmt, dann traut er dir das auch zu“
Zoe zuckte mit den Schultern.
„Er vielleicht schon... ich nicht“
Valentine lächelte.
„Hab ein wenig vertrauen in dich, du warst gut auf der Akademie so viel ich weiß und auch beim Training gestern hast du dich gut geschlagen, du packst das schon. Außerdem, vielleicht musst du auch gar nicht mit“
„Doch, Irons hat es mir gesagt“
„Irons?“
„Ja, ich war in seinem Büro“
„Weswegen“
Zoe zögerte, wippte wieder mit dem Fuß.
Jills Brauen zogen sich zusammen.
„Irgendwas ist doch im Busch bei dir...“
„Ich habe um Versetzung gebeten. Ich werde die Prüfung zum Detective machen und für das Morddezernat arbeiten“ brach es schließlich aus der Frau mit den sanften moosgrünen Augen hervor.
Bevor Jill etwas dazu sagen konnte, klopfte es an der Tür. Irritiert blickten die beiden Frauen auf.
„Marsters?“
Das war Wesker. Zoe riss überrascht die Augen auf.
„Sind sie da drin?“
„Ja..., Sir!“
„Kommen sie bitte zu mir, sobald sie fertig sind“
Stille.
„Der Ton duldete irgendwie keine Widerrede“ murmelte Zoe. „Irgendwie habe ich das Gefühl er ist sauer“
Sie stand von der Bank auf, versprach Jill ihr später alles zu erklären und verließ mit schwer wummerndem Herzen die Umkleidekabine.

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6

Dienstag, 4. August 2015, 22:01



Kapitel.6.

Wesker stand in der Lobby, unterhielt sich gerade mit jemandem, einem Mann in normaler Polizeiuniform. Der Captain schien ihm irgendetwas aufzutragen, denn sein Gegenüber nickte zackig, und machte sich eilig auf den Weg. Unverhofft drehte sich Wesker um und Zoe starrte ihn aus großen Augen an. Ihr Noch-Vorgesetzter erwiderte ihren Blick mit undurchdringlichem Ausdruck. Wortlos winkte er sie zu sich heran. Die Rekrutin kam der Aufforderung folgsam nach, stand schließlich vor ihm.
„Folgen Sie mir in mein Büro“ forderte er knapp.
Sie nickte stumm, tat wie ihr geheißen. Als er sie zuerst eintreten ließ, nach ihr eintrat und die Tür hinter ihr zudrückte, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Sie hörte ihn seufzen, als er sich hinter seinen Schreibtisch begab und in seinen Bürostuhl setzte. Niemand sagte ein Wort, Wesker saß an seinem Schreibtisch, blickte einen Moment ins Leere, dann auf sie. Zoe stand immer noch da, machte keine Anstalten näher an den Tisch zu treten.
„Habe ich vorgestern Abend etwas getan das Sie verunsichert hat?“ fragte er schließlich unvermittelt in die Stille hinein.
„Nein, Sir“
„Sind Sie sicher, Zoe? Ich habe das Gefühl ich sollte mich... entschuldigen, auch wenn ich es nicht... bereue“
Gleich schmelze ich und sinke in den Boden ein...
„Es ist alles in Ordnung“
Wieder entstand eine kurze Pause des Schweigens und wieder war es der Captain der sie brach.
„Ich habe mit Chief Irons gesprochen“
Er blickte sie an, wartete auf eine Reaktion von ihr, doch Zoe stand nur da, bekam den Mund nicht auf.
„Er hat mir von Ihrem Gesuch erzählt. Wollen Sie mich über Ihre Gründe aufklären?“ bohrte er schließlich weiter.
„Hat Chief Irons es Ihnen nicht gesagt?“
„Doch, aber ich glaube nicht das es der Wahrheit entspricht, entweder haben Sie ihn angelogen oder er mich“ behauptete Wesker kühl.
Zoe schluckte.
„Ihrer Reaktion nach zu urteilen liege ich richtig. Also? Ist es doch wegen vorgestern Nacht?“
„Das... kann ich Ihnen nicht erklären, nicht jetzt“
Weskers blonde Brauen wanderten nach oben. Er seufzte und wirkte ungeduldig als auch nervös, es war ein wenig seltsam ihn so zu sehen. Er versuchte seine kühle Art beizubehalten, aber von Moment zu Moment entglitt ihm seine innere Ruhe und seine Unsicherheit schimmerte ein wenig durch, wenn auch nur geringfügig, aber sie war da.
„Zoe, noch bin ich Ihr Vorgesetzter und ich verlange, eine Erklärung“ murrte er schließlich.
Sie schluckte, band sich hastig die Haare zusammen, als sie bemerkte dass sie es vergessen hatte, wich seinem Blick noch eine Weile aus, aber es war egal in welche Richtung sie sah, sie spürte überdeutlich wie er sie fordernd anstarrte. Sie blickte ihn kurz an, sah aber gleich wieder weg und begann schließlich zögerlich: „Ich, glaube nicht dass ich mit Ihnen arbeiten kann. Das hat nichts mit dem zu tun... was Sie vorgestern getan haben... ich, ich empfinde etwas für Sie und... ich habe Angst einen Fehler in dieser Hinsicht zu machen. Ich will nicht das Privates und Arbeit einander in die Quere kommen“
Als sie ihn wieder ansah, wirkte Wesker nicht unbedingt überrascht, aber seine steinharte Mine bröckelte für einen Moment, nur um dann wieder eiskalt zu erscheinen, als er sagte: „Darüber hätten Sie sich keine Sorgen machen müssen, das hätte ich ohnehin nicht zugelassen“
Zoe blickte ihn regelrecht erschüttert an.
„Aber Sie sagten doch gestern Sie fänden es bedauerlich dass...“
„Ich weiß was ich gesagt habe“ fiel er ihr ins Wort „Ich habe einen Fehler gemacht, ich hätte Sie nicht küssen dürfen“
Zoe blinzelte, wusste nicht recht ob sie sauer, traurig, verwirrt oder enttäuscht sein sollte. Irgendwie fühlte sie alles auf einmal.
„Gerade eben sagten Sie noch, Sie würden es nicht bereuen“ sagte sie leise.
Er seufzte als er ihren Gesichtsausdruck sah, wieder entglitt ihm die steinerne Mine für einen Moment. Doch er riss sich zusammen, stand auf und stellte sich ihr gegenüber. Sein Ausdruck war ernst und streng, so wie sie ihn kennen gelernt hatte.
„Als Mann, als Privatmensch, bereue ich es nicht, als Ihr Vorgesetzter allerdings schon“ erklärte er ihr schließlich in sachlichem Ton.
Zoe blinzelte und dachte darüber nach. Das hieß nicht unbedingt etwas Schlechtes, aber vielleicht auch nichts so Gutes wie sie es gerne hineininterpretieren würde.
„Verstehe. Aber meine Entscheidung steht fest und die habe ich auf Grund meiner eigenen Beweggründe getroffen, nicht wegen dem... Kuss“ sagte sie ruhig auch wenn sie am liebsten Dampf abgelassen hätte.
„In Ordnung. Aber heute brauche ich Sie im Einsatz, Vickers ist noch immer krank und Sie sind die einzige im Team die noch einen Pilotenschein hat.“
In Ordnung, dass ist alles was er dazu sagt... na toll... Moment mal, was?!
Zoe erstarrte.
„Ich soll fliegen, Sir?“
„Ja, das haben Sie doch gelernt“
„Ja... aber ich habe noch nicht viel Erfahrung“ gab sie unsicher zurück.
„Wir fliegen keinen Kampfeinsatz, Sie sollen uns nur absetzten und später wieder aufsammeln, Sie bleiben während des Einsatzes beim Heli, keine Sorge, Sie werden nicht ins Geschehen involviert sein“ beruhigte er sie mit strengem Ton.
„Ja, Sir“ entgegnete sie kleinlaut.

Wesker war sauer, dass war deutlich spürbar, zudem kam die Anspannung wegen des kurz bevorstehenden Einsatzes. Zoe ärgerte sich darüber das er ihretwegen sauer war, aber jetzt konnte sie diesen Umstand nicht mehr ändern. Sie hatte keine Ahnung ob er ihr glaubte das ihre Entscheidung, weswegen sie die S.T.A.R.S verlassen wollte, nicht der Kuss war oder nicht, aber es verstimmte ihn, so viel war sicher. Er war noch strenger, kühler und ruppiger als zuvor wenn er mit ihr sprach. Wesker klärte sie auf das sie den Bravos folgen würden, die Stimmung war angespannt, die Kameraden schweigsam, als Barry ihnen ihre Ausrüstung aushändigte und sie sich zum Heli-Landeplatz begaben. Der dunkelgrüne Bell UH1 stand auf dem Landeplatz, bereit loszulegen, nur die Pilotin war alles andere als bereit. Zoe wurde bei dem Anblick des Helis, der ihr regelrecht gigantisch groß vorkam, ein wenig schlecht. Die Rekrutin versuchte sich zusammen zu reißen. Als sie gerade einstiegen, fragte Valentine: „Wo sind eigentlich die beiden Neuen die heute kommen sollten?“
„Zu Hause“ brummte Wesker „Ich kann keine Neulinge gebrauchen bei diesem Einsatz, es reicht mir das ich mich schon mit einem herumschlagen muss. Außerdem sollten die Neuen erst morgen kommen, heute ist Sonntag, Valentine“
Das hat gesessen... dachte Zoe bitter. Ihr war zum heulen zu Mute, wie eine kleine Memme, aber da musste sie jetzt durch.
Jill neigte sich kurz zu Zoe und flüsterte: "Was hat der denn für ein Problem?"
Aber Zoe hatte gerade andere Gedankengänge.
„Sie müssen mich nicht mitnehmen“ sagte sie missgestimmt und im Moment war es ihr egal ob er ihre Laune aus ihrem Ton heraushören konnte oder nicht.
„Doch leider muss ich dass, ich brauche einen Piloten, Sie sind im Moment der einzige der verfügbar ist! Los jetzt, rein da, ihr alle!“ herrschte Wesker scharf.
Zoe schwang sich in die Kanzel, ihr war ein wenig übel und zu allem Überfluss zitterten ihr die Knie. Mit aller Gewalt versuchte sie Ruhe in ihre Gliedmaßen zu bekommen, bevor Wesker auf dem Sitz des Copiloten Platz nahm. Die ganzen Knöpfe und Regler konnten einem schwindlig werden lassen. Zoe atmete tief durch, bereitete so schnell wie möglich alles vor, warf die Maschine an, setzte die Kopfhörer auf.
„Alpha 1, startet“ gab sie an die Leitstelle weiter.
„Bestätige Alpha 1, viel Glück da draußen“
Sie spürte das Wesker sie beobachtete, so lange er nichts sagte, war er vermutlich zufrieden und zu ihrer Erleichterung, schwieg er bis sie in der Luft waren. Über den Funk gab er Anweisungen an die anderen, klammerte die Neue Rekrutin dabei aber erst mal aus.
Zoe steuerte den Bell über die Baumkronen des Raccoon Forest, als sie in der Ferne etwas entdeckte, eine Schneise zwischen den Bäumen, die frisch zu sein schien.
„Captain, sehen Sie mal da drüben, auf Elf Uhr, sehen Sie diese Schneise?“ brüllte sie über den Lärm der Rotoren in ihr Headset. „Am Ende der Schneise ist etwas, sieht aus wie eine Maschine, vielleicht sind die Bravos abgestürzt“
Wesker blickte in die angegebene Richtung unterdrückte offensichtlich einen Fluch.
„Sie haben recht, ich bin mir ziemlich sicher das ist Bravo 1 da unten. Gute Arbeit, Marsters“
Da war er wieder, der unpersönliche Nachname...
Wesker blickte sich um.
„Suchen Sie uns einen Platz in der Nähe wo sie runtergehen können“ forderte er sie auf.
„Ja, Sir. Da drüben ist eine Lichtung, die sieht groß genug aus“
„Perfekt“ sagte Wesker, aber es klang fast nur wie ein Schnappen.
Zoe öffnete den Funk zur Leitstelle.
„HQ, hier Alpha 1, haben Bravo 1 gesichtet, wie es aussieht sind sie abgestürzt. Wir gehen jetzt runter und sehen uns das genauer an“
„Verstanden Alpha 1, seien sie vorsichtig“
Voll konzentriert steuerte Zoe die Lichtung als Landezone an, brachte den Vogel runter, zu ihrer Freude, landeten sie sanft wie eine Feder.
„Perfekte Landung“ brüllte Barry über das Headest.
„Danke!“
Sie erlaubte sich ein freches, stolzes Grinsen, dass sie auch dreist Wesker zeigte, bevor sie die Maschine abstellte und die Rotoren nach und nach, langsam zur Ruhe kamen. Die Kameraden machten sich einsatzbereit, stiegen aus. Zoe tat es ihnen gleich. Doch Wesker nahm sie zur Seite.
„Sie bleiben hier. Halten Sie ihre Waffe bereit und seien Sie wachsam“ sagte er schroff und schob sie zurück zum Heli.
„Sind Sie sicher das Sie meine Hilfe beim Transport eventueller Verwundeter nicht brauchen?“ rief sie ihm nach.
„Ich rufe Sie, wenn ich Sie brauche, Marsters“ antwortete er schroff, ohne sich noch einmal umzudrehen "Steigen Sie in die Maschine"

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7

Mittwoch, 5. August 2015, 20:21



Kapitel.7.

Flüche vor sich hin murmelnd, lief Zoe am Heli auf und ab. Immerhin waren Start, Flug und Landung super gelaufen, sie hatte sich umsonst Sorgen gemacht.
Vielleicht sollte ich wirklich ein wenig mehr Selbstvertrauen haben...
Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab, früher oder später würde sie Wesker Rede und Antwort stehen müssen, wegen ihres Rücktritts von den S.T.A.R.S, diese Befürchtung beschäftigte den Hauptteil ihrer Gedanken, ein anderer Teil dachte daran, das Wesker sie offenbar nicht mehr mochte, falls er sie je gemocht hatte. Er fühlte sich durch ihren Rücktritt scheinbar beleidigt oder glaubte ihr nicht ganz.
Ein Rascheln im umliegenden Gebüsch riss sie aus ihren Gedanken. Das L96A1 hatte sie auf dem Rücken, ihre Beretta 9mm in der Hand, schussbereit, wie Wesker es verlangt hatte. Nervös korrigierte sie ihren Griff an der Pistole.
„Ist da jemand?“ fragte sie in die Büsche.
Die Sonne war mittlerweile längst aufgegangen, auf der Lichtung war es recht hell, doch das Gebüsch und die Bäume die diese umgaben, standen dicht an dicht, viel Platz für Angreifer um sich zu verstecken. Sie hörte ein Knurren, hob die Waffe in die entsprechende Richtung und griff nach dem Funkgerät.
„Captain? Hier Rekrut Marsters“
Wesker antwortete recht schnell.
„Was ist los, Marsters?“
„Hier ist irgendwas, in den Büschen, Tiere vielleicht, klang nach einem Knurren, vermutlich Wölfe. Seien Sie wachsam da draußen“
„Machen Sie sich um uns keine Sorgen. Steigen Sie in den Heli und bleiben Sie da, schließen Sie die Kanzel, wir sind in Kürze zurück“
„Ja, Sir“
Irrte sie sich oder hatte er wieder etwas sachlicher und weniger wütend geklungen? Fast schon etwas besorgt? Vielleicht war das auch nur das Rauschen im Funk, dass ihrem Gehör einen Streich spielte. Sie lauschte noch einmal, achtete auf die Büsche, aber sie hörte nichts mehr. Zoe drehte sich um, wollte zurück in den Heli, als zwischen sie und den Bell eine vierbeinige Gestalt sprang. Es war kein Wolf, es sah mehr wie ein Hund aus, aber eigentlich auch nicht. Es war zu groß für einen Hund, abgesehen davon... sah es tot aus, was auch immer es war. Das Fell glänzte rot von Blut, stellenweise war es schon geronnen, hier und da schimmerten die weißen Rippen durch das offen liegende Fleisch. Es hatte gelbe Augen, die sie drohend anstarrten, das riesige Maul zu einem hässlichen Zähnefletschen verzerrt. Zoe riss die Pistole hoch, stieß einen erschrockenen Schrei aus als das Monster ruckartig absprang und drückte ab.

Der Bravo 1 war ein Totalschaden. Wesker und die Anderen umrundeten die Unfallstelle, sie fanden etwas Blut, einen Fetzen von einer Uniform, aber keinen einzigen Bravo. Der Boden war trocken, es hatte lange nicht mehr geregnet, Spuren waren schwer auszumachen. Das hier gehörte nicht zum Plan, ärgerte sich Wesker in Gedanken. Die S.T.A.R.S sollten bis zum Herrenhaus durchkommen und erst dort auf die ersten Schwierigkeiten treffen, damit er später die Kampfdaten der Biologischen Waffen sammeln konnte, der B.O.W's die Umbrella in ihren Laboren gezüchtet hatte. Einige davon waren entkommen, so waren die ominösen Gerüchte von Kannibalen Morden entstanden. Etwas war schief gelaufen, etwas lief ganz und gar nicht wie geplant. Abgesehen davon das er die Neue hatte mitnehmen müssen die er aus der ganzen Sache eigentlich hatte heraushalten wollen. Sie war noch zu unerfahren, ihre Kampfdaten zu sammeln wäre irrelevant und ihr Tot sinnlos. Außerdem, wenn er ganz ehrlich war, mochte er sie eigentlich. Er hatte sie immerhin geküsst, seine eigenen Regeln über den Haufen geworfen, nur für diesen kleinen, flüchtigen Augenblick. Und jetzt wollte sie die S.T.A.R.S verlassen. Es spielte keine Rolle, er würde ohnehin nicht mehr lange Captain sein, mit dem heutigen Tag wäre alles vorbei und sie später vermutlich sowieso tot. Er war wütend darüber, dass er sie hatte mitschleppen müssen, weil Vickers erkrankt war. Wesker seufzte. Auf zwei Hochzeiten zu tanzen war nicht unbedingt einfach, aber er verdiente überaus gutes Geld bei der Sache und mehr als das, er war Teil eines der Projekte, man hatte Versuche mit ihm angestellt, mit seiner Einwilligung versteht sich. Eines der Steckenpferde Umbrellas, der T-Virus, hatte auf eine seiner Blutproben ganz erstaunlich reagiert, trotzt fehlender Kühlung, war das Blut nicht geronnen, die Zellen hatten sich erneuert und verbessert. Man bot ihm an, ihm das Virus zu spritzen und er willigte ein, mit unvorhersehbaren Folgen. Er war stärker, schneller und widerstandsfähiger geworden, sehr sogar, alle seine Sinne waren schärfer als zuvor. Wunden heilten in Sekunden, der perfekte Soldat. Wesker war zufrieden mit dem Ergebnis, sehr sogar, immerhin arbeitete er seit Jahren mit an dem Virus, hatte seine Ausbildung als Wissenschaftler bei Umbrella gemacht. Da er als praktischer Mensch aufgefallen war, bot man ihm diesen Job an, Umbrella wollte die Behörden von Raccoon City infiltrieren und er war Teil dieser Mission. Hier und jetzt, sollte er dafür Sorgen, dass alle S.T.A.R.S den Weg zu der alten Spencer Mansion fanden um sich dort den Projekten Umbrellas zu stellen, die Daten zu sammeln, alle Zeugen schlussendlich zu beseitigen, die Daten weiter zu geben und sich schließlich abzusetzen. Er hegte keinen Groll gegen diese Menschen, aber sie scherten ihn auch nicht wirklich. Er hatte einen Job zu erledigen, sie waren ein Teil davon, das Kanonenfutter, wenn man so wollte. Ein Schrei, gefolgt von einem Schuss, riss ihn aus seinen Gedanken. Vögel stoben aufgeschreckt aus den Baumwipfeln auf. Hastig griff er nach seinem Funkgerät. Eine Welle eisiger Kälte rauschte durch seine Muskelfasern.
„Marsters! Marsters antworten sie mir!“
Keine Reaktion.
„Wir müssen zurück zum Heli!“ rief Barry der seine Waffe bereits gezogen hatte.
Wesker nickte.
„Waffen in Anschlag, alle zurück zu Alpha 1, wachsam bleiben!“
Verdammt noch mal...wehe du bist tot Mädchen!

Zoe konnte kaum atmen, das schwere Monster lag reglos und tot auf ihr. Vermutlich war es mehr Glück als alles andere gewesen, aber der Schuss den sie abgefeuert hatte, traf das Biest genau zwischen die gelben Augen, die nun starr geöffnet ins Nichts glotzten. Fluchend versuchte sie das stinkende Ding von sich herunter zu stoßen, als sie Schritte hörte. Angestrengt riss sie ihren Arm unter dem Vieh hervor, versuchte den Kopf zu drehen um zu sehen wer da kam, die Pistole noch immer fest umklammert. Zuerst sah sie ein paar Stiefel, dann tauchte Barrys Gesicht über ihr auf.
„Bist du verletzt?“ fragte er besorgt.
„Nein“ presste sie hervor „Holt das Ding von mir runter“
Barry und Chris, zogen das tote Etwas von der neuen Rekrutin herunter.
Chris deutete auf das Loch in der Stirn des Hundewesens.
„Guter Schuss“
„Ich hatte Glück“
„Mehr Glück als Verstand“ brummte Wesker „Sie sollten doch im Heli bleiben, Marsters“
„Das sieht irgendwie aus wie ein Hund... ein ekelhafter, zu großer... toter Hund“ meinte Joseph angewidert.
Zoe vermied es Wesker anzusehen, starrte verärgert auf das tote Ding. Aus dem Augenwinkel sah sie Wesker auf sich zukommen, er griff nach ihrem Arm, drehte sie zu sich herum. Die anderen sahen ihn verdutzt an, als er ihr Kinn in die Hand nahm und ihren Kopf hin und her drehte um nach Verletzungen zu suchen. Wütend schlug die Rekrutin seine Hand weg.
„Ich bin nicht verletzt!“ fauchte sie „Fassen Sie mich nicht wieder so an!“
Wesker gab ein Schnauben von sich, wandte sich ab, als im Gebüsch um sie herum, Leben zu erwachen schien. Überall raschelte, knackte und knurrte es.
„Da sind noch mehr!“ rief Zoe erschrocken aus.
Ein Monsterhund sprang aus einem Strauch hervor, wollte Valentine in den Rücken springen, doch Barry pflückte das Tier mit einem gezielten Schuss seiner Colt Python aus der Luft.
„Du schuldest mir was“ raunte er Jill zu, während sein Blick konzentriert die Büsche abtastete.
Chris wandte sich an Zoe.
„Wirf die Maschine an, wir brauchen mehr Leute, bessere Ausrüstung, auf so etwas waren wir nicht vorbereitet“
Zoe wollte der Aufforderung nachkommen, als Wesker sie wieder am Kragen zurückzog. Sie riss sich los.
„Ich sagte Sie sollen mich nicht anfassen!“ fauchte sie den Captain erbost an.
„Ich, gebe hier die Befehle! Wir werden nicht gehen und die Bravos zurück lassen. Laut den Karten ist hier in der Nähe ein verlassenes Gebäude, es wäre möglich das sie sich dorthin zurückgezogen haben. Wir gehen ebenfalls dorthin um sie zu suchen“ beharrte Wesker.
„Das ist doch irre“ brummte Joseph, entsicherte seine MP5, als er im Busch neben sich etwas wahrnahm.
„Lassen sie mich wenigstens einen Funkspruch absetzen“ brummte Zoe und wollte wieder in die Kanzel steigen.
Ein Aufschrei ließ sie herumfahren. Ein weiterer Vierbeiner war aus dem Unterholz hervorgebrochen, hatte nach Josephs Bein geschnappt und versuchte ihn gerade mit sich in die Sträucher zu zerren. Joseph schrie wie am Spieß, zwischen den Zähnen die sich in seinen Oberschenkel gebohrt hatten, quoll jede Menge Blut hervor. Für einen wertvollen Augenblick lang, waren sie alle wie erstarrt, dann war es Chris der als erster reagierte, auf das Tier feuerte. Der Hund ließ los, aber er schien nicht sterben zu wollen, visierte stattdessen nun Chris an. Es sprang über Joseph hinweg auf Chris zu. Wesker riss seine Samurai Edge hoch, drückte ab und traf die Bestie von der Seite in den Kopf, bevor sie Redfield erreichen konnte. Zoe hatte hastig die Waffe eingesteckt sich neben Joseph gekniet und die Wunde angesehen. Valentine kam dazu, band ihm das Bein mit seinem Kopftuch ab.
„Das sieht böse aus, wir...“
Eine weitere Vierbeinige Gestalt rammte sie von der Seite, unterbrach sie mitten im Satz und ließ sie zu Boden stürzen. Eilig half Zoe ihr auf, Barry tötete das Tier, bevor es erneut zum Angriff übergehen konnte. Als sie sich umdrehten, war Joseph verschwunden. Irgendwo hinter den Büschen etwas weiter entfernt, hörten sie ihn erneut schreien.
„Scheiße...“ kam es über Jills Lippen.
Zoe hastete zum Heli, stellte sich auf den Einstieg und hielt sich am Dachrand fest, um über die Büsche hinwegsehen zu können. Was sie sah ließ sie erblassen, alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht. Joseph war verstummt, was daran lag das eines der Biester ihm die Kehle heraus gerissen hatte. Fünf weitere zerrten an seinem mittlerweile toten Körper, rissen ihm das Fleisch von den Knochen.
„Oh Gott...Joseph ist tot... aber da sind noch mehr... ich zähle... 10..11..15... 15 weitere Monsterhunde“
Barry griff nach ihrer Hüfte, hob sie herunter.
„Komm schon, wir müssen hier weg!“
„Das Gebäude ist westlich. Zusammen bleiben und mir folgen!“ forderte Wesker und sprintete los.
Die anderen folgten ihm hastig. Es dauerte nicht lang, bis die ersten Hunde auf ihren Fersen waren. Barry bildete hinter Zoe das Schlusslicht, deckte ihnen den Rücken, Valentine und Chris behielten die Seiten im Auge, Wesker die Front und die Neue kam sich nutzlos vor, war allerdings auch froh abgeschirmt zu sein. In der Ferne konnte sie bereits das Gebäude zwischen den Bäumen auftauchen sehen, ein riesiger Klotz von einem Herrenhaus, das zu seinen guten Tagen vermutlich schön anzusehen gewesen war. Jetzt allerdings wucherte Efeu an den Außenwänden empor, die Farbe blätterte teilweise von den Wänden und die Fenster waren so schmutzig, dass man nicht durch sie hindurch sehen konnte. Die Alphas preschten zwischen den Säulen zum Eingang empor, eine gigantische Eichentür, eine schwere Doppeltür. Wesker und Chris stießen sie auf, sie alle schlüpften eilig ins Innere, dann fiel die Tür mit einem Krachen hinter ihnen wieder ins Schloss. Die Hunde oder was auch immer sie waren, heulten draußen vor der schweren Eichentür, wütend über die ihnen entgangene Beute. Zoe zitterten die Knie, ihr war schwindlig und schlecht, von der Aufregung, dem hastigen Sprint und dem was sie gesehen hatte.
„Cerberus“ murmelte sie.
Weskers Kopf fuhr zu ihr herum.
„Was haben Sie gerade gesagt?“
„Cerberus... das ist der Dreiköpfige Hund der in der griechischen Mythologie die Hölle bewacht...
Er war Herakles Hund. Kerberos ist der ursprüngliche Name, ein Kind der Echidna und des Typhon, seine Geschwister sind die Chimäre, die Hydra, der Nemeische Löwe, der zweiköpfige Hund Orthos und die von diesem mit der Mutter gezeugte Sphinx. Hesiod schildert ihn als „...den blutrünstigen, den des Hades fünfzigköpfigen Hund mit der Kupferstimme.“ rezitierte sie einen Text den sie irgendwann einmal gelesen hatte.
Auch den Kerberos sah ich, mit bissigen Zähnen bewaffnet
Böse rollt er die Augen, den Schlund des Hades bewachend.
Wagt es einer der Toten an ihm vorbei sich zu schleichen,
So schlägt er die Zähne tief und schmerzhaft ins Fleisch der Entfliehenden
Und schleppt sie zurück unter Qualen,
Der böse, der bissige Wächter.

Zoe zuckte mit den Schultern.
„Die hatten nur einen Kopf, aber... na ja sie erinnern mich eben daran“
Wesker zog die Brauen hoch und meinte trocken: „Danke für die Lektion in griechischer Mythologie. Hätten Sie nicht auch kürzer antworten können?“
Zoe starrte ihn an wie vom Donner gerührt und wandte sich schließlich peinlich berührt ab.

Für einen Moment hatte Wesker gedacht, die Neue wüsste mehr als sie wissen durfte. Aber es schien ein Zufall zu sein, dass sie auf den Namen kam, den Umbrella ihren Hunden gegeben hatte.
„Sie haben ihn in Stücke gerissen, das Fleisch von seinen Knochen gezerrt, seine Kehle war...“ hörte er die Neue sagen und blickte sie wieder an.
„Denken Sie nicht daran Marsters, Sie müssen einen klaren Kopf bewahren, die Situation ist weitaus brenzliger als wir befürchtet hatten. Falls von den Bravos noch jemand lebt, werden wir ihn vermutlich hier finden.“
„Und was machen wir jetzt? Unser Funk reicht nicht bis zur Leitstelle, zurück zum Heli ist es zu gefährlich und jeder Rettungstrupp der kommt, wird in diese Biester laufen“ brummte Barry.
„Vielleicht gibt es hier ein Telefon oder eine Funkstation“ warf Chris in den Raum.
Wesker nickte.
„Wir suchen nach etwas wie einem Telefon, geben HQ Bescheid und suchen nach den Bravos. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Marsters sie kommen mit mir, bleiben sie immer dicht bei mir, keine extra Touren, nicht zurückfallen! Redfield und Valentine beginnen mit dem Ostflügel. Burton, Sie bleiben erst einmal in der Haupthalle, falls einer der Bravos hier durchkommt“

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Wesker's Lady (24.09.2018)

Zoe Wesker

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8

Donnerstag, 6. August 2015, 00:36



Kapitel.8.

Jetzt musste sie also allein mit Wesker durch dieses Gruselhaus dackeln.
Toll.. na ja, zumindest muss ich nicht allein in der Halle zurück bleiben, wie Barry...
Das Bild wie diese Monster sich über Frost hermachten, ging ihr nicht aus dem Kopf, geisterte durch ihren Verstand. Ihr war zum heulen zu Mute, mal wieder, Zoe fühlte sich dieser Situation alles andere als gewachsen. Was waren das für Monster?! Sie waren keine gewöhnlichen Hunde und dem Aussehen nach, waren sie bereits tot gewesen, als sie sich über Joseph hermachten. Aber das war nicht möglich, was tot ist, kann nicht herumlaufen und Menschen in Stücke reißen... oder?
Das hier ist kein verdammter Zombiefilm, es gibt sicher eine logische Erklärung dafür... irgendeine, auch wenn ich sie noch nicht kenne...
Zoe war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass es eine ganze Weile dauerte, bis sie bemerkte wie zielstrebig sich der Captain durch das alte, verwinkelte Gemäuer bewegte, als kenne er den Weg, als sei er schon einmal hier gewesen.
„Sie scheinen sich auszukennen“ sagte sie nach einer gefühlten Ewigkeit.
„Ich habe lediglich einen guten Orientierungssinn“ antwortete er kühl, ohne sich nach ihr umzusehen.
„Warum sind Sie so wütend auf mich?“ fragte sie schließlich verärgert.
Wesker blieb stehen und beinahe wäre sie mit ihm zusammengestoßen, konnte aber gerade noch bremsen. Der Captain seufzte, drehte sich herum, sah zu der Rekrutin herab, seine eisblauen Augen bohrten sich einmal mehr in das moosgrün der ihren.
„ Sie sollten nicht hier sein, aber ich musste Sie mitnehmen, Zoe. Für so etwas haben wir jetzt keine Zeit, wir unterhalten uns später. Halten Sie den Mund, sagen Sie nur etwas wenn sich etwas für unsere Mission relevantes ergibt“ fertigte er sie ab und nahm seinen Weg wieder auf.
Ihr Unmut war dadurch alles andere als besänftigt, aber auf ihn einzureden würde wohl herzlich wenig bringen entschied sie, also sagte sie kein Wort mehr. Ein Summen ertönte und die Lichter in den Fluren erwachten mit einem kurzen Aufblinken zum Leben.
„Scheinbar haben die anderen die Stromversorgung wiederhergestellt“ mutmaßte Zoe.
„Oder es ist noch jemand anderes hier“
„Sie meinen die Bravos?“
Weskers Antwort kam etwas zögerlich.
„Jaaa“ antwortete er gedehnt „Vermutlich könnte es auch jemand von den Bravos gewesen sein“
Plötzlich blieb der Captain abrupt stehen, gab ihr ein Zeichen still zu sein. Zoe zog ihre Beretta und lauschte. Da waren Schritte. Vor ihnen bog jemand in den Flur ein, den sie gerade durchquerten. Wesker als auch der Fremde erhoben sofort die Waffen. Zoe stand unsicher da, die Waffe in der Hand, allerdings zu Boden gerichtet.
„Ich habe mich schon gefragt wo du bleibst, Krauser“ murrte Wesker und ließ die Waffe sinken, der Fremde tat es ihm gleich.
Der Kerl war ein regelrechter Schrank von einem Kerl, groß, muskulös, so blond wie Wesker. Eine große Narbe zierte sein kantiges Gesicht, die an seinem Kinn anfing und an seiner rechten Augenbraue endete.
„Wer ist das?“ wollte Zoe wissen, die sich unter dem Blick des Typen mit Namen Krauser, ziemlich unwohl fühlte „Gehört er zu den Bravos?“
„Ein Freund von mir, wenn man so will“ war alles was Wesker ihr dazu sagte.
Der Schrank schnaubte und lachte leise.
„So kann man es auch ausdrücken“ raunte er mit sehr tiefer, rauer Stimme.
„Wo warst du?“ fragte Wesker ein wenig bissig.
„Beschäftigt, die Bravos haben mich auf Trab gehalten, zwei von ihnen sind durchgekommen und haben mir Ärger gemacht. Aber die Sache hat sich erledigt“
Zoe lief es kalt den Rücken herunter, sie war sich nicht sicher was da gerade besprochen wurde, was hier vor sich ging, aber Wesker hing ganz offensichtlich mit drin und hier lief etwas ganz falsch.
„Was meint er damit...“
„Halten Sie den Mund Marsters“ schnappte Wesker.
Zoe verstummte erschrocken, so schroff hatte er sie noch nie angefahren.
„Die Kleine kann nichts dafür dass du es verbockt hast, Albert“ meinte der Schrank amüsiert.
„Der Plan läuft noch, es gab Veränderungen, aber er läuft noch“ gab Wesker scharf zurück.
Wesker fuhr zu ihr herum, nahm ihr ihre Waffen ab, sie war so perplex dass sie es einfach geschehen ließ.
„Was... warum...ich verstehe nicht...“
„Sie sollen still sein“ sagte Wesker, diesmal weit weniger schroff, aber mit einem gewissen Unterton in der ruhigen Stimme.
Er griff nach ihrem Arm, hielt sie fest und wandte sich an Krauser.
„Hast du den Kontrollraum gefunden?“
„Ja, habe ich, zwei Flure weiter und dann links“
„Bleiben hinter mir, ich muss aufpassen das mir die Rekrutin nicht abhaut“
Wesker schritt voran, Krauser hinter her. Der Captain schritt zielstrebig durch die Gänge, Zoe mit sich zerrend, die langsam begann zu begreifen, dass Wesker irgendeine Art falsches Spiel spielte, welcher Art auch immer es war, und sich gegen seinen Griff wehrte. Leider war sie als Nahkämpfer nie besonders tauglich gewesen. Wesker wehrte jeden ihrer Versuche beinahe mühelos ab, verlor aber irgendwann die Geduld. Schließlich packte der Captain sie mit beiden Händen und schüttelte sie.
„Wenn du nicht aufhörst zu zappeln, schlage ich dich K.O und lasse dich für die Aasfresser liegen! Das willst du nicht, dass kannst du mir glauben“
Zoe starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Wo war sie da nur hinein geraten?! Wieso war er so gemein zu ihr? Warum hatte er sie mitgenommen, wenn sie doch nur im Weg war?! Was sollte sie jetzt machen?!
„Seid ihr fertig“ fragte Krauser genervt der wegen ihnen stehen geblieben war.
„Ja, Zoe hat mich glaube ich verstanden. Ist doch so, oder Zoe?“
Sie nickte stocksteif. Sie verstand die Welt nicht mehr, aber sie hatte verstanden das man ihr wehtun würde, wenn sie nicht gehorchte.
„Schön“ kommentierte Wesker und zog sie wieder mit sich.

„Habt ihr etwas gefunden?“ fragte Barry, der schon ungeduldig gewartet hatte.
Redfield schüttelte den Kopf.
„Nichts, alle Leitungen scheinen tot zu sein und so was wie eine Funkstation gibt es hier nicht, zumindest nicht im Ostflügel. Aber dafür haben wir... andere Dinge gesehen, andere Monster und...Marini, er war tot, es war kaum noch etwas von ihm übrig, ich habe ihn nur noch an seiner Uniform erkannt“
Chris braune Augen wanderten nachdenklich durch die Lobby.
„Noch mehr Monster? Hunde?“ fragte Barry alarmiert.
„Nein, keine Hunde, andere Dinge, Echsenwesen auf zwei Beinen, drei Köpfe größer als du... und Menschen... sie waren ähnlich wie die Hunde, sie sahen tot aus, haben uns aber angegriffen. Das waren allerdings noch die harmlosesten Gegner, sie sind wesentlich langsamer als die Hunde oder die Echsen, halten auch weniger aus, allerdings braucht es Kopfschüsse um sie zu töten... irgendwie bei allem was uns angegriffen hat, musste man den Kopf zerstören“
Barry blickte die beiden an, mahlte mit den Kiefern.
Valentine stellte sich neben ihn, überprüfte ihre Waffe, dann fragte sie: „Waren Wesker und Marsters zwischenzeitlich hier?“
„Nein, keiner von beiden, ich weiß nicht wo sie sind“
„Dann warten wir hier erst mal... es wäre vermutlich unklug ohne Anweisungen weiter zu wandern, vor allem wenn man bedenkt was hier herumläuft“ meinte Chris.
„Aber was ist wenn die beiden in Schwierigkeiten sind oder vielleicht schon tot?“ warf Jill zweifelnd ein.
Chris seufzte.
„Keine Ahnung, über den Funkverkehr antwortet niemand, vielleicht funktionieren die Dinger hier drin nicht, vielleicht sind Metallplatten in den Wänden welche die Signale zurückwerfen... das würde zumindest die Störgeräusche erklären“
Er zuckte mit den Schultern.
„Was jetzt?“
„Auf gut Glück herumirren und nach den beiden suchen ist vielleicht nicht die beste Idee. Andererseits, was sollen wir sonst tun? Wir sitzen erst mal in diesem Gebäude fest“ meinte Barry missgestimmt, versuchte er einen Blick durch eines der schmutzigen Fenster nach draußen zu werfen.

An ihrem Ziel angekommen, schubste Wesker Zoe vor sich her in einen Raum voller Monitore und Tastaturen. Ein kurzer Blick über die Bildschirme sagte ihr, dass sie hier Bilder von Überwachungskameras sah, die über das ganze Gebäude verteilt zu sein schienen. Der Schrank drängte sie in eine Ecke, er fasste sie nicht an, aber er brauchte nur auf sie zuzugehen um sie zurück zu drängen, Zoe hatte keinerlei Intention sich mit dem Kerl anzulegen. Wesker setzte sich auf einen Stuhl vor den Monitoren, tippte etwas in eine der Tastaturen, während Krauser die Rekrutin im Auge behielt. Ihr lagen eine Menge Fragen auf der Zunge, aber sie schwieg, sie hatte keine Ahnung ob Krauser es bei Worten belassen würde, wenn er sie zum schweigen bringen wollte.
„Du bist vermutlich verwirrt“ hörte sie Wesker unvermittelt sagen, war sich nicht sicher, ob er mit ihr sprach.
„Es war wirklich nicht geplant das du heute hier bist, ich hätte dich gerne aus der Sache heraus gehalten, wirklich. Aber jetzt bist du mitten drin“
„Ich weiß nicht mal, wo ich mitten drin stecken soll“ sagte sie nach kurzem Zögern.
Wesker lachte leise, es klang humorlos, alles andere als amüsiert, eher fast schon resigniert.
„Das wirst du vermutlich noch früh genug erfahren, eine Sache nach der anderen“ entgegnete er schließlich mit fast sanfter Stimme.
Krauser starrte sie die ganze Zeit über an, hatte sich vor ihr aufgebaut, sodass sie Wesker nicht mehr sehen konnte, sie hörte ihn nur.
„Wir sollten sie loswerden, sie ist Ballast“ brummte der wandelnde Schrank schließlich.
Zoe schluckte, das klang alles andere als gut in ihren Ohren.
„Halte dich zurück Krauser, ich brauche sie vielleicht noch. Davon abgesehen ist sie mein Problem, sollte es von Nöten sein, werde ich mich persönlich um sie kümmern. Lass deine Griffel wo sie sind“
„Wozu?!“ blaffte der Hüne.
„Das lass mal meine Sorge sein“
Krauser verdrehte die Augen, sagte aber nichts.
Ja, wozu? Das ist eine gute Frage... will ich die Antwort überhaupt wissen?!
Zoe, versuchte Krausers Blick auszuweichen, nicht in sein kantiges Gesicht mit den stahlgrauen Augen zu sehen, die so unerbittlich auf sie herab blickten.
„Sie ist ein hübsches Kind“ murmelte er.
„Wie ich schon sagte, lass die Finger von ihr, Krauser“ mahnte Wesker ihn ungeduldig.
„Ja, lass die Finger von ihr“ murmelte Zoe nervös.
Krauser grinste, aber es hatte nichts freundliches an sich.
„Also, willst du mir jetzt vielleicht sagen, was der wirkliche Grund ist, warum du die S.T.A.R.S verlässt?“ fragte Wesker und riss sie aus ihren Gedanken.
Der Themenwechsel verwirrte sie, es dauerte eine Weile bis sie sich gefangen hatte.
„Nein...will ich nicht, jetzt nicht mehr“
Sie hörte Weskers Finger über die Tasten fliegen, ein leises Schnauben.
„Warum nicht? Ich bin neugierig.“
„Ich könnte es aus ihr herausquetschen“ meinte Krauser leichthin, zuckte mit den gigantischen Schultern.
„Nein, verdammt noch mal, du fasst sie nicht an, so lange sie nichts dummes tut!“ raunte Wesker, dem offensichtlich die Geduld mit seinem Komplizen fehlte.
Zoe leckte sich nervös über die Lippen.
„Vor dem Schrank da, sage ich es dir schon gar nicht, oder soll er erfahren worum die ganze Sache handelt?“
Sie hörte wie sich der Stuhl bewegte und Kleidung raschelte. Wesker war offensichtlich aufgestanden.
„Interessant“ meinte er, tauchte neben Krauser auf.
Sein Blick war neugierig und kühl zugleich, er versuchte in ihrem Gesicht zu lesen, offenbar scheiterte er.
„Entschuldige uns für ein paar Minuten, Krauser“
Wesker war wohl doch nicht erpicht darauf, das sein Kollege von dem Kuss erfuhr.
Der Schrank schnaubte.
„Was soll der Blödsinn? Wir haben einen Job zu erledigen“
„Keine Sorge, die Aufnahmen laufen, alles ist im Gange, wir müssen ohnehin nur noch abwarten“ gab Wesker zurück „Tu mir den Gefallen, lass uns eine Weile allein“
„Wie lange?“
„Bis ich dich hole“ murrte der Captain genervt.
Krauser zog sich murmelnd zurück. Wesker sah ihm nach und als die Tür hinter ihm zufiel, blickte er in Zoes nervöses Gesicht.
„So. Also?“ bohrte er nach.
„Ich habe dir bereits alles gesagt“ sprach sie mit leiser Stimme, von seiner Nähe angezogen als auch eingeschüchtert.
Wesker seufzte.
„Krauser ist draußen, wir sind allein... oder war das vielleicht eine Finte? Du hast doch nicht etwa gehofft, du könntest mich überwältigen wenn wir allein sind, oder?“
Der Captain klang fast ein wenig gehässig.
„...nein“ brachte sie nach einer gefühlten Ewigkeit hervor.
„Gut. Das wäre auch utopisch und dir ganz sicher nicht gut bekommen“
Er lachte leise.
„Allein die Vorstellung ist absurd...“
„Ich habe es begriffen“ unterbrach sie ihn säuerlich.
„Schön. Und jetzt hätte ich gerne eine Antwort, ich bin nicht der geduldigste Mensch“
Ihr Puls raste, vor Angst, Adrenalin und anderen Dingen die sie selbst nicht verstand. Sie wusste er erwartete eine Antwort und sie ahnte dass er ihr irgendwelche Lügen nicht glauben würde, egal was sie erfand. Zoe trat einen Schritt auf ihn zu, dann einen weiteren.
„Du wirst doch nicht etwas dummes versuchen, oder?“ fragte er mit skeptischem Blick.
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, werde ich nicht. Na ja, dir jetzt alles zu sagen ist vielleicht doch dumm, das musst du selbst entscheiden. Ich habe dir die Wahrheit gesagt... ich hatte mich Hals über Kopf verknallt und befürchtet ich könnte einen Fehler machen.. außerdem dachte ich, wenn ich nicht mehr deine Untergebene bin... könnten wir beide vielleicht... na ja, das hat sich ja wohl jetzt erledigt“
Wesker blickte sie an, nachdenklich, ein wenig konfus, er versuchte aus ihr schlau zu werden. Sie trat einen weiteren Schritt auf ihn zu und noch einen. Mittlerweile würde er seine Arme nicht einmal mehr ganz ausstrecken müssen, wenn er sie erwürgen, oder K.O schlagen wollte. Seine Brauen waren fragend zusammengezogen.
„Tu mir nur einen Gefallen“ bat sie ihn.
„Welchen?“ fragte er regelrecht lauernd und sah sie prüfend an.
„Wenn du... sollte der Moment kommen wenn du mich loswerden musst, mach es bitte schnell, am besten lass es mich gar nicht erst merken das du es vorhast. Ich will nicht in Angst sterben“
Wesker seufzte, seine harte Mine war weg. Er wirkte zerknirscht.
„Ich werde dich nicht töten“
Sie blinzelte.
„Dann lässt du mich... einfach gehen?“
Der blonde Captain schüttelte den attraktiven Kopf.
„Nein. Dass kann ich nicht, dass ist dir vermutlich auch klar“
Sie schluckte und nickte.
„Aber was machst du dann mit mir?“ wollte sie mit leiser Stimme wissen.
Er seufzte ergeben und antwortete ihr mit sachlichem Ton: „Ich nehme dich mit, bis mir eingefallen ist was ich mit dir machen soll. Das ist unvernünftig, du bist ein Risiko... aber vielleicht erweist du dich noch als nützlich für mich“
Sein kühler undurchdringlicher Ausdruck war zurück.
Zoe senkte den Blick, dann zog sie sich hastig zwei Schritte zurück, blickte auf seine Stiefel. Er rührte sich eine ganze Weile nicht.
Sie hörte wie er tief durchatmete, aber die Rekrutin sah dennoch nicht auf, auch nicht als er auf sie zu trat. Zoe schloss die Augen, wartete ab. Sie hatte keine Ahnung was er dachte, was passieren würde. Sie spürte das er dicht vor ihr stand, hielt die Augen noch immer geschlossen, den Kopf gesenkt. Eine seiner Hände griff von links nach ihrer Hüfte, blieb dort liegen, die andere legte sich unter ihr Kinn, zwang ihren Kopf sanft aber bestimmt nach oben. Zoe öffnete noch immer nicht die Augen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sehen wollte wie er sie gerade ansah. Sie spürte das er näher kam, als sein Gesicht offenbar dicht vor ihrem war, nahm sie seinen heißen Atem wahr. Er ließ sie plötzlich wieder los. Sie öffnete die Augen und sah das er sich wieder zwei Schritte zurückgezogen hatte.
„Du hast einiges auf den Kopf gestellt, aber das bekomme ich schon wieder hin.“
Sein Ton hatte eine Sanftheit an sich, die ihre wohlige Schauer über den Rücken jagten, aber irgendetwas an seiner Tonart war seltsam. Sie hatte nicht wirklich eine Ahnung davon, was genau er meinte, aber sein Tonfall war so einlullend, dass sie diese Tatsache automatisch in den Hintergrund drängte.
Er lächelte, es war das erste Mal, dass sein Lächeln echt und unbeschwert wirkte.
„Du hattest am Anfang Angst vor mir, oder?“ wollte er wissen.
Zoe nickte stumm.
„Und jetzt ist das nicht mehr der Fall?“
„Doch“ widersprach sie ihm „Mehr denn je...“
„Ich werde dir nicht wehtun, so lange du mich nicht dazu zwingst“ versicherte er ihr.
Sie sah ihn hilflos an.
„...ich werde mich zurückhalten“ sagte sie schließlich unsicher.
Er lachte leise, ein sanftes Geräusch, dass sie so von ihm nicht kannte.
„Wie konnte das alles...“ begann sie zerstreut „Es war von Anfang an... präsent“ erklärte sie „Aber am Freitag... in J's Bar, da hat dieses.. Gefühl überhand genommen. Ich habe fast das ganze Wochenende nicht schlafen können.... Und jetzt, dass hier“ murrte sie mit einer ausladenden Geste.

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9

Samstag, 8. August 2015, 16:44



Kapitel.9.

„Hilft es dir vielleicht, wenn ich dir sage das ich nach diesem Abend auch kaum geschlafen habe?“, fragte er mit einem Schmunzeln das Steine erweichen konnte.
„Nur wenn es stimmt“
„Das tut es“
Das tat es tatsächlich, aus verschiedenen Gründen hatte Wesker der Schlaf gefehlt, verschiedene Gedanken, die sich aber alle um die neue Rekrutin gedreht hatten. Er hatte befürchtet das Vickers am Montag nicht da wäre und er sie als Piloten brauchte, er hatte sich nach mehr von Zoe gesehnt und sich selbst dafür gehasst. Ihr Gesicht war in seinem Kopf herumgegeistert und wollte ihn nicht in Ruhe lassen, die vollen, rosigen Lippen, die großen, grünen Augen, die zarte, blasse Haut. Jetzt waren sie hier, sie steckte mitten drin, es gab eigentlich nur eine Option, er musste sie beseitigen, aber alles in ihm wehrte sich gegen diesen Gedanken. Wesker erschuf sich eine weitere Option, er würde sie mitnehmen, wenn er sich absetzte, er würde sie im Auge behalten, so konnte sie ihm keine Schwierigkeiten machen und er hatte sie bei sich.
„Was geschieht jetzt?“, fragte sie leise „Wirst du mich... loswerden, wie Krauser es gesagt hat?“
Wesker schüttelte den Kopf.
„Nein, das habe ich dir doch schon gesagt. Du kommst mit mir“, versuchte er ihr geduldig zu versichern.
Zoe erwiderte seinen durchdringenden Blick, schließlich nickte sie.
„Okay... aber sag dem Schrank er soll Abstand zu mir halten, ich mag ihn nicht“
Wesker lachte leise.
„In Ordnung“
Er kam näher stahl ihr einen sehr langen, leidenschaftlichen Kuss, drängend und fordernd, ganz anders als der erste, löste sich von ihr, trat ein paar Schritte zurück und seufzte. Ihm fiel auf, dass ihr Blick für einen Moment auf der Beule in seiner Hose verharrte.
„Nicht hier, nicht jetzt. Später“, sagte er mit einem Schmunzeln.
Als sie ein wenig errötete und verlegen seinem Blick auswich, biss er sich auf die Unterlippe, unterdrückte den Impuls sie wieder an sich zu reißen.

Was hier passierte war falsch, das wusste sie, aber es fühlte sich dennoch nicht so an... oder nur zum Teil. Es verwirrte sie, sie hatte Angst bei dem Gedanken an das was er sagte und bei dem was sie gerade in seinem Schritt gesehen hatte, aber gleichzeitig hatte sie eine pochende, verlangende Aufregung erfasst, aber auch das machte ihr Angst. Zoe befürchtete die Kontrolle zu verlieren, sie war dieser Sache nicht gewachsen. Zoes Blick wanderte zu einem der Monitore der die Haupthalle zeigte, durch welche sie in das Gebäude gekommen waren. Barry, Jill und Chris standen dort, unterhielten sich, schließlich schwärmten sie in unterschiedliche Richtungen aus.
„Die anderen suchen nach uns“, vermutete sie.
Wesker nickte. Krauser saß in einer Ecke auf einem Stuhl und beobachtete die beiden, Zoe konnte seine Blicke in ihrem Rücken spüren. Als er wieder in den Raum gekommen war, musste er die veränderte Atmosphäre wahrgenommen haben, er hatte jedenfalls Zoe als auch Wesker sehr prüfend und skeptisch angesehen.
„Was jetzt?“, fragte Zoe um sich von Krauser abzulenken.
„Wir warten ab, lassen die B.O.W die Arbeit erledigen“, meinte Wesker und machte sich erneut an der Tastatur zu schaffen.
„Mal sehen wie sie mit ein paar Huntern fertig werden...“
Ein schriller Ton und gefolgt vom regelmäßigen Aufleuchten einer roten Lampe über den Monitoren, unterbrach ihn mitten im Satz.
„Was zum...“
Krauser war aufgestanden, stand plötzlich neben Zoe, die eilig etwas Abstand suchte.
„Was ist los? Was hast du gemacht, Wesker?“, fragte der Schrank genervt.
„Nichts. Ich habe nur die Hunter freigelassen, wie geplant... verdammt“
„Was ist?“, fragte Zoe alarmiert die von dem Geräusch genervt war.
Der Captain deutete auf einen der Monitore. Zoe folgte seinem Deut und was sie sah, ließ ihr den Atem stocken. Ein gigantisches Ding auf zwei Beinen, schritt durch einen der Flure, der Kopf reichte fast bis zur vier Meter hohen Decke, die Arme waren lang und muskulös, die Haut aschgrau, der Schädel kahl, die Augen milchweiß ohne Iris oder Pupille.
„Der Tyrant X2“, murrte Krauser „Du hast den falschen Code eingegeben“
Wesker runzelte missgestimmt die Stirn, seine eisblauen Augen wurden schmal.
„Habe ich nicht, das war der Code den Trent mir gegeben hat!“
„Dann ist Trent ein Idiot oder ein Arschloch... vermutlich beides“, entgegnete der Schrank trocken.
Wesker hackte auf der Tastatur herum, schaltete den Alarm und das nervtötende Blinken der roten Lampe ab.
„Egal“, brummte Wesker „Dann sammle ich eben die Daten vom Kampf Tyrant X2 gegen die S.T.A.R.S“
„Wir sollten also Versuchskaninchen sein?“, fragte Zoe tonlos.
„Du nicht, wie gesagt, dass du hier bist war nicht geplant“ erwiderte Wesker leichthin.
Die Rekrutin biss sich auf die Unterlippe. Was sollte sie tun?! Wesker und Krauser würden sie nicht gehen lassen um den Anderen zu helfen. Selbst wenn sie es täten, vermutete sie dass sie eher im Weg wäre, als eine wirkliche Hilfe zu sein.
„Dieses Ding wird sie töten“, sagte sie leise.
„Vermutlich, die Frage ist, wie gut sie sich schlagen oder besser gesagt wie schnell der Tyrant die drei erledigen kann.“
Krauser hatte die Bravos beseitigt und nun sorgte Wesker für das Ableben der Alphas, seines eigenen Teams. Zoe war in einem Raum mit zwei Mördern, zwei Männern ohne Skrupel, sie sollte sich fürchten, sollte die beiden hassen, aber das tat sie nicht. Krauser mochte sie nicht, aber Wesker...
Was ist nur an diesem Mann....
Ihr war übel, der Gedanke das sie Wesker irgendwie immer noch mochte, auch wenn sie ihn gleichzeitig fürchtete, machte sie nervös.
Was stimmt denn nicht mit mir?!
Sie beobachteten das Geschehen, sahen den Tyrant von Monitor zu Monitor wandern, ebenso Chris, Jill und Barry. Noch waren sie nicht auf das Ungetüm gestoßen. Zoe wandte sich ab, setzte sich auf einen Tisch in der hinteren Ecke des Raumes. Der Captain drehte sich zu ihr herum, wollte sehen wo sie hinging. Als er sah, dass sie nicht vorhatte wegzulaufen, wandte er sich wieder den Monitoren zu.

Chris hatte bereits drei Untote erledigt, sich vor einem herabfallenden Vorhang zu Tode erschreckt und war langsam mit seiner Geduld und den Nerven am Ende. Als er Schritte hörte blieb er stehen lauschte, hob seine Waffe. Die Schritte kamen näher. Sein Puls beschleunigte sich, auf alles gefasst starrte er geradeaus. Als Barry in den Flur einbog, ließ Chris mit einem erleichterten Aufatmen die Waffe wieder sinken.
„Du bist das... Gott sei Dank... ich kann keine Monster mehr sehen“
„Dito“, murrte Barry.
„Weißt du wo Jill ist?“, wollte Chris wissen.
„Nein, hab sie nicht gesehen“
Wieder hörten sie etwas, eine Tür wurde aufgebrochen, das Geräusch von berstendem Holz erfüllte den Flur. Ein paar Meter vor ihnen, flogen Holzsplitter durch den Flur, als hätte jemand die Tür regelrecht gesprengt. Wieder ertönten Schritte, doch diese waren wesentlich schwerer und lauter, verursachten sogar eine leichte Vibration im Boden unter ihren Füßen.
„Was zum...?!“, entfuhr es Barry, während Chris einfach keine Worte fand, für das gigantische Ding das da in den Flur kam.
Was immer es auch war, es lief auf zwei Beinen, war riesig, aschgrau und fast so hoch und breit wie der Gang.
„Was ist das?!“, schnappte Barry, riss seine Python aus dem Holster.
„Keine Ahnung...“
Barry feuerte den ersten Schuss ab, traf den sehnigen Hals, stanzte ein Loch hinein. Das Ding allerdings, schien sich nicht daran zu stören, schritt weiterhin gemächlich auf die beiden zu. Barry feuerte ein weiteres Mal, Chris Kugeln gesellten sich nun dazu, Kopf-, Hals- und Brusttreffer. Hin und wieder zuckte das Monstrum, blieb aber weder stehen, noch wurde es langsamer.
„Weg hier!“, rief Chris aus, als ihm klar wurde dass ihre Feuerkraft viel zu schwach war.
Just in diesem Moment entschied das gigantische Monster einen Zahn zu zulegen. Es war so schnell das Chris vor Schreck das Herz stehen bleiben wollte.

Der Tyrant preschte nach vorn, rammte die Männer von den Füßen. Aus leeren Augen starrte es auf die am Boden liegenden Menschen, in seinem Verstand war nichts, außer dem Wunsch zu töten, zu zerquetschen. Seine Opfer versuchten von ihm weg zu kriechen, er bekam den Fuß des kleineren zu fassen, hob ihn Kopfüber in die Luft, stieß ein lautes triumphierendes Brüllen aus, das den Schrei des kleinen Menschen in seiner Gewalt übertönte. Etwas schlug in seinen Rücken ein, mehrfach, stach ihn, ärgerte ihn. Er drehte sich herum. Da war noch ein Menschlein, eine Frau, sie hielt etwas in der Hand das kleine Metallkugeln spuckte, die sich durch seine Haut in sein Fleisch bohrten. Mit dem schreienden Mann in einer Hand, rannte er auf sie zu. Sie wich ihm aus, verschwand durch eine Tür. Wütend brüllte der Tyrant auf, rammte die Tür mit einem Tritt seines riesigen, rechten Fußes aus den Angeln, riss dabei den ganzen Rahmen heraus. Wieder stach ihn etwas in den Rücken, mit lautem Krachen. Da war ja noch ein Mann, erinnerte sich das Monster. Er spürte wie der Knochen in seiner Hand brach, der Fuß des Mannes in seiner Hand stand in einem unnatürlichen Winkel ab. Das Menschenwesen schrie vor Schmerz, der Tyrant kannte den Unterschied von Schmerzensschreien und Angstschreien. Aber dieser Mann litt unter beidem, Schmerz und Angst. Das Menschlein in seiner Hand, hatte auch so ein Metallding, spuckte mit den Kugel nach seiner Schulter und unter seine Achseln. Gegen seinen Willen, ging ein Zucken durch die Armmuskeln und die Hand des Tyrant öffnete sich, das Menschenwesen landete unsanft auf dem Boden. Von vorn wurde sein Gesicht getroffen, er brüllte verärgert, hob die riesigen Hände vor das Gesicht, als eine der Kugeln durch das linke Auge schlug. Mit dem gesunden Auge sah es, wie sein Opfer von ihm weg kroch, noch immer donnerten Schüsse in seinen Rücken und die Frau malträtierte seine Brust mit ihrem Metallspucker. Zornig holte er aus, ließ den langen Arm durch das Zimmer fegen, verfehlte die Frau knapp, weil sie sich auf den Boden warf. Ein weiterer Schuss traf seinen Hinterkopf. Die Glieder des Tyrants wurden steif, er wollte sich bewegen, konnte es aber nicht, ein paar weitere Schüsse, brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Unfähig sich abzufangen, stürzte das Unwesen nach vorn, auf sein Gesicht. Noch war er nicht tot, er hörte sie, roch sie, roch die Metallspucker, roch die Menschenwesen, spürte weitere Kugeln durch sein Fleisch dringen, bis seine Wahrnehmung schwand.

„Ist es tot?“, fragte Jill atemlos.
„Ich weiß nicht, aber wir müssen Chris hier raus bringen“
Jill starrte auf den Knochen der aus dem Fleisch ihres Kameraden ragte. Chris war sehr blass geworden, der Schweiß stand ihm auf der Stirn, das Gesicht war Schmerzverzerrt, die Zähne fest zusammen gebissen.
„Wie sollen wir ihn transportieren?“, fragte sie nervös und sah sich um „Können wir das Bein irgendwie schienen?“
Hastig sprang sie über das riesige leblose Ding hinweg, wühlte in ein paar Schränken, fand Klebeband, während Barry die Beine eines Stuhls abbrach.
„Er wird trotzdem nicht laufen können“, murrte der Bärtige düster.
„Ja, aber es tut vielleicht nicht so extrem weh, wenn wir ihn stützen und sein Fuß nicht in alle Richtungen pendelt."
Barry gab Chris ein Stück Holz von dem Stuhl.
„Beiß da drauf, wir müssen das jetzt so gut es geht richten, das wird höllisch wehtun“
Chris schob sich das Holzstück zwischen die Zähne, biss schwer atmend darauf. Als Barry den Stoff beiseite zog, grunzte Chris vor Schmerz auf, doch als der Waffenexperte mit einem Ruck den Knochen zurechtrückte, verdrehte er die Augen und verlor das Bewusstsein.
„Chris?“, fragte Jill alarmiert.
„Er ist nur bewusstlos, das ist vermutlich erst mal besser so, bis wir die Schiene angebracht haben“

„Sie haben es getötet“, meinte Krauser seltsam schadenfroh.
„Warum freut dich dass? Das war auch deine Mission, nicht nur meine!“, fuhr Wesker ihn an.
„Na und, es war ja nicht meine Schuld“
Zoe sah von einem zum anderen, wagte schließlich einen Blick auf den Monitor. Chris war verletzt aber am Leben, die drei hatten es tatsächlich geschafft. Erleichterung machte sich in ihr breit.
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie schließlich.
Wesker hatte einen Datenstick aus der Konsole an den Monitoren entfernt und steckte ihn ein.
„Wir verschwinden von hier“

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Montag, 10. August 2015, 11:32



Kapitel.10

Jill, Barry und Chris kämpften sich ihren Weg in die Haupthalle. Hin und wieder gab es monströse Hindernisse zu beseitigen, aber verglichen mit dem Riesen, der Chris das Bein gebrochen hatte, erschien keines von ihnen mehr all zu gefährlich. Trotzdem war es nicht leicht, da Barry den immer noch bewusstlosen Chris tragen musste und Jill die einzige war, die im Moment eine Waffe abfeuern konnte. Dennoch schafften sie es bis in die Haupthalle ohne weitere Verletzungen oder Verluste.
„Was ist mit Wesker und Marsters?“, fragte Jill „Was ist mit den Hunden draußen?“
Sie wirkte nicht mehr ganz so gefasst und sachlich wie noch auf ihrem Weg hierher. Chris stöhnte, kam langsam zu Bewusstsein. Vorsichtig legte Barry mit Jills Hilfe den Kameraden auf einem altern Perserteppich ab, der in der großen Eingangshalle lag. Der bärtige Hüne blickte Valentine an und sagte: „Ich weiß es nicht, aber Chris braucht einen Arzt, wir müssen einen Weg finden hier schnellst möglich weg zu kommen. Wir konnten die Blutung zwar stoppen, aber die Wunde könnte sich infizieren, das ist immerhin ein offener Bruch und ich bin kein Arzt“
Jill kaute auf ihrer Unterlippe herum, eine nervöse Angewohnheit. Sie blickten auf Chris herunter, knieten links und rechts von ihm, sahen zu wie er langsam zu sich kam. Redfield schlug die Augen auf, blinzelte und blickte von einem zum anderen, sah sich um. Er war blass, noch immer stand ihm der Schweiß auf der Stirn und es war offensichtlich das er Schmerzen hatte.
„Wo sind wir?“, ächzte er „Immer noch in dem verdammten Herrenhaus?“
Barry nickte und brummte: „Ja, wir überlegen gerade, wie wir heil zum Hubschrauber kommen um dich hier raus zu bringen. Die Hunde sind immer noch da draußen“
Chris stieß einen Fluch aus und versuchte sich aufzusetzen, die Kollegen halfen ihm dabei.
„Was ist mit Marsters und dem Captain?“, wollte er wissen.
Jill zuckte mit den schmalen Schultern.
„Keine Ahnung. Wir haben nichts von ihnen gehört oder gesehen. Die Funkgeräte funktionieren nach wie vor nicht, wir kriegen nur Störgeräusche rein“, klärte sie ihn auf.
„Wir können nicht einfach gehen... so lange die beiden noch hier sind“ meinte Redfield.
Jedes Wort fiel ihm schwer, er musste immer wieder die Zähne gegen den bestialischen Schmerz zusammenbeißen.
„Du musst aber in ein Krankenhaus“, beharrte Barry besorgt.
Chris nickte langsam: „Das mag ja sein, aber wer soll den Heli fliegen? Von uns kann das keiner. Zu Fuß schaffen wir es nie. Wir brauchen Marsters, so oder so“
Eine Tür wurde aufgerissen und hastige Schritte waren zu hören. Alle drei drehten sich um. Eine junge Frau mit kurzem, braunen Haar und großen hellblauen Augen kam herein. Sie trug eine S.T.A.R.S Sanitätsoffizier-Uniform.
„Becky?!“, fragten alle drei fast zeitgleich, wie aus einem Mund.
Die Kleidung der jungen Frau war mit Blutflecken übersät, sie selbst schien aber unverletzt zu sein. Sie war noch sehr jung und das sah man ihr auch an, ihre großen runden Augen, unterstrichen den jugendlichen Eindruck noch zusätzlich.
„Oh Gott sei Dank!“, kam es mit heller Stimme über ihre schmalen, rosigen Lippen „Ich dachte ich wäre ganz allein“
Sie kam hastig herüber und kniete sich zu den anderen.
„Du bist verletzt“, stellte sie fest, mit einem Blick auf Chris provisorisch geschientes Bein.
Sie tastete nach ihrem Beutel, der für gewöhnlich an ihrem Gürtel hing und fluchte, als sie ins Leere griff.
„Mist! Ich muss meine Ausrüstung auf der Flucht vor diesem Mistvieh verloren haben!“
Chris seufzte: „Also keine Schmerzmittel“
„Tut mir leid, ich musste Hals über Kopf die Flucht ergreifen, es war ganz schön knapp, zwei mal hat es mich fast erwischt, dabei muss es mir die Tasche abgerissen haben“
„Was war es?“, wollte Jill wissen.
„Ein...Affe“
„Ein Affe?!“, fragte Barry ungläubig.
„Ja, ein Affe. Er war... aggressiv und groß und... irgendwie eben kein normaler Affe, eher ein Monster“, erklärte Chambers .
„Monster laufen hier viele rum“, brummte Barry in seinen Vollbart.
„Was ist mit den Anderen Bravos?“, wollte Chriss wissen, wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
„Tot... zumindest habe ich die meisten von ihnen sterben sehen“, sagte die Sanitätsoffizierin mit leiser, trauriger Stimme.
Ihr Blick verschleierte sich, ihre Gedanken schienen in Erinnerungen an das was sie gesehen hatte abzuschweifen.
„Becky?“, sprach Jill sie an.
„Ja?“, antwortete sie und blickte ihre Kameradin an, erwachte aus ihrer kurzen Starre.
„Wir haben auch jemanden verloren, Joseph wurde von diesen Hunden getötet und Marster und der Captain sind noch nicht zurück gekehrt. Du hast sie sich nicht zufällig gesehen oder?“
„Nein, nur Monster... und diesen Mann, er hat auf mich geschossen als ich ihn ansprach, aber er hat mich verfehlt. Ich konnte fliehen“
„Was für ein Mann?“, hakte Barry nach.
„Keine Ahnung, er war groß, breitschultrig, ein halber Kleiderschrank, sah fast aus wie ein Wrestler. Er hatte eine Narbe die quer durch sein Gesicht verlief. Ein sehr kantiges Gesicht. Seine Haare konnte ich kaum sehen, sie waren hell, könnten blond gewesen sein, er trug ein blutrotes Barett auf dem Kopf. Er sah schon irgendwie gefährlich aus, aber ich war so froh einen lebenden Menschen zu sehen, dass ich ihn einfach angesprochen habe. Zuerst hat er mich nur angesehen...regungslos, dann zog er plötzlich die Waffe, schoss auf mich und verfolgte mich, aber ich konnte ihn abhängen. Allerdings eher durch Glück als durch Schnelligkeit. Der Boden brach ein und ich stürzte in das untere Stockwerk. Ich rappelte mich wieder auf und rannte weiter. Ich weiß nicht ob er mir danach noch gefolgt ist oder mich gesucht hat, aber seitdem habe ich den gruseligen Kerl nicht mehr gesehen“
Chris stöhnte erneut, er wollte gerne etwas dazu sagen, aber der Schmerz machte es ihm sehr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Aber Jill sprach aus was er dachte.
„Irgendetwas stimmt hier doch nicht“, sagte sie nachdenklich „Wer sollte denn außer uns hier sein? Und diese Monster, die laufenden Toten... vielleicht ist das eine Epedemie, irgendwas muss hier ausgebrochen sein, eine Seuche, ein Virus...“
Barry fluchte und stand auf, lief ein paar Schritte auf und ab.
„Diese Kanibalenmorde... das waren diese Untoten. Habt ihr ihre Kleidung gesehen? Das waren größtenteils Laborkittel und Soldatenuniformen. Hier muss irgendwas abgelaufen sein, dass wir noch nicht ganz begreifen. So weit ich weiß gehörte dieses Haus einem der Gründer von Umbrella. Spencer oder wie der Kerl heißt. Umbrella... stellte Medikamente her, Pharmazeutika. Was ist wenn da noch mehr ablief? Vielleicht geheime Verträge mit der Rüstungsindustrie? Biologische Waffen? Das wäre eine mögliche Erklärung für das was wir hier gesehen und erlebt haben“, raunte er in den Raum.
„Das sind heftige Anschuldigungen, aber wenn dem wirklich so sein sollte, müssen wir auf jeden Fall hier raus. Das Gebiet muss abgesperrt werden, die Stadt vielleicht sogar evakuiert“, mutmaßte Jill.
„Aber wo haben diese Leute gearbeitet? Hier drin? Wir haben keine Labore gesehen“, merkte Chris durch zusammengepresste Zähne an, kämpft gegen die nächste Schmerzwelle.
Chambers zuckte mit den Schultern und meinte: „Das bedeutet nicht das es sie nicht gibt. Spencer ist bekannt dafür das eine eine Vorliebe für Rätsel hat, vielleicht ist es versteckt, nur über einen Geheimgang betretbar“
„Wie sind die Biester aber aus den Laboren ins Haus gekommen und die ganzen Zombies?“, hakte Barry nach.
„Das weiß ich nicht, aber es kann sein das jemand aus dem Labor infiziert war, ohne es zu wissen und das Zeug mit hier hoch geschleppt hat oder... na ja ich weiß es eben auch nicht. Aber irgendwas muss hier vorgefallen sein. Und ich glaube irgendwie nicht das diese ganzen Monster hier ausgesetzt wurden“, gab Rebecca zurück.
Burton seufzte.
„Schön und gut, wir müssen jedenfalls die Leitstelle erreichen, die müssen ABC Spezialeinheiten kommen lassen, das Gebiet abriegeln und so weiter“
„Und uns abholen“, warf Chris ein.
„Einer oder zwei von uns müssen raus, den Heli erreichen und einen Funkspruch absetzen, die anderen bleiben bei Chris“, schlug Chambers vor.
Jill nickte langsam und meinte: „Klingt vernünftig, aber wie entscheiden wir, wer gehen soll und wer bleibt? Und woher wissen wir ob diejenigen die losziehen, es auch geschafft haben?“
„Keine Ahnung... aber wir müssen jetzt etwas tun... ich will ja keine Memme sein, aber ich halte diese Schmerzen kaum noch aus...“, murrte Chris, dem die Geduld abhanden kam.

Wesker zog die Rekrutin mit sich, er hatte ihren Arm fest mit der Hand umschlossen. Offenbar traute er ihr immer noch zu, dass sie versuchen würde abzuhauen. Tatsächlich dachte Zoe auch darüber nach, aber Wesker Griff war wie der eines Schraubstocks und abgesehen davon, glaubte sie das Krauser ihr sofort in den Rücken schießen würde, wenn sie es versuchte. Gegen beide konnte sie unmöglich ankommen, sie traute sich ja schon nicht zu, allein gegen Wesker etwas ausrichten zu können. Ausbildung hin oder her, sie war noch ein Neuling und davon abgesehen vielleicht nicht unbedingt die mutigste Person.
Ich habe den falschen Job und bin am falschen Ort zur falschen Zeit...
Der feste Druck seiner starken Hand war unangenehm, aber nicht wirklich schmerzhaft, noch nicht. Aber wenn er sie weiter so mit sich herum zerrte, wäre der Schmerz wohl nur eine Frage der Zeit. Sie folgte ihm ja bereits, es gab keinen Grund sie immer wieder ruckartig in seine Richtung zu ziehen.
„Würdest du wohl bitte damit aufhören?!“, maulte sie schließlich.
„Womit?“, fragte Wesker kühl, lief weiter und drehte sich auch nicht zu ihr um.
„An mir zu zerren! Ich bin keine Puppe und ich folge dir doch bereits!“
Er blieb ruckartig stehen, was dazu führte das sie ihn etwas unsanft, unbeabsichtigt anrempelte. Er wandte sich ihr zu und sagte nach wie vor streng und kühl: „Da musst du jetzt durch, ich kann keine Rücksicht auf dich nehmen. Es gibt nur ein Tempo, meines“
Er marschierte direkt weiter, ohne auf eine Reaktion von ihr zu warten, aber sie hätte ohnehin nicht gewusst was sie hätte sagen sollen. Krauser lief hinter ihnen, den Kleiderschrank im Rücken zu haben, war alles andere als angenehm, aber bis jetzt behielt er seine Hände bei sich und einen gewissen Abstand zu ihnen. Trotzdem blickte Zoe immer wieder unruhig über ihre Schulter nach hinten, um zu sehen ob Krauser nicht doch langsam näher kam. Aber er hatte praktisch beständig den selben Abstand zu ihnen, die ganze Zeit. Irgendwann jedoch schien der Abstand größer zu werden. Als Zoe sich wieder umdrehte, war der laufende Kleiderschrank verschwunden.
„Albert... war es geplant das Krauser weg geht?“, fragte sie irritiert.
„Was?“, fragte der Captain konfus, drehte sich um und blieb erneut abrupt stehen.
Er fluchte.
„KRAUSER!“, rief er über ihren Kopf hinweg, bekam aber keine Antwort.
„Seit wann ist er weg?“, wollte er von ihr wissen.
Zoe zuckte mit den Schultern und meinte leichthin: „Zwei bis drei Minuten vielleicht“
Wesker dachte einen Moment nach, sie konnte regelrecht sehen wie es hinter seiner Stirn arbeitete, auch wenn sie nicht genau wusste, was da gerade in seinem Oberstübchen vorging. Das Krauser weg war, schien ihm Sorgen zu machen und ihn zu verärgern.
„Was hat der Mistkerl vor?“, murmelte er vor sich hin.
Zoe reagierte nicht darauf, dass wurde sehr wahrscheinlich auch nicht von ihr erwartet. Woher sollte sie das auch wissen? Schließlich gingen sie weiter, noch etwas eiliger als zuvor.
„Er hat sich zunutze gemacht, dass ich durch dich eingeschränkt bin, ich kann ihm nicht folgen...“, sprach er vor sich hin, nicht wirklich mit ihr, auch wenn er sie meinte.
Zoe blieb nach wie vor still, sie hatte das Gefühl, es war besser ihm jetzt nicht auf die Nerven zu gehen. Sie bogen von Gang zu Gang, fast beiläufig erschoss Wesker die Hindernisse, verschieder Art, Zoe hatte kaum die Zeit sich vor den einzelnen Monstern zu ekeln, so schnell schien alles zu gehen und jedes getötete Wesen hinter ihnen zurück zu bleiben.
Riesenspinnen, zweibeinige Echsen größer als ein Mann, Hunde, Affen... Das hier ist so was wie ein... Untoter Zoo
Sie konnte nicht umhin zu bewundern, wie zielsicher er war. Sie hatte immer gedacht, sie sei ziemlich gut, aber Wesker war noch wesentlich besser. Er reagierte schnell, ohne Zögern, ohne Angst, zielstrebig. Das war es was ihr fehlte stellte sie fest, diese stoische Ruhe beim Umgang mit der Waffe, sie könnte wesentlich besser sein wenn sie es schaffte innere Ruhe zu finden, während sie im Einsatz war.
Mittlerweile waren sie so oft abgebogen das Zoe hoffnungslos verloren gewesen wäre, hätte sie Wesker einfach stehen lassen. Sie erreichten schließlich einen weiteren Raum mit Tastaturen und Monitoren. Der Captain bugsierte sie in eine Ecke des Raumes. Er deutete mit dem Finger genau auf den Punkt an dem sie gerade stand und sagte mit unmissverständlicher Strenge: „Du bleibst genau hier stehen“
„..kay“, brachte sie hervor und sah zu wie er sich den Gerätschaften im Raum widmete.

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Zoe Wesker

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11

Dienstag, 11. August 2015, 15:40



Kapitel.11.

Die Wahl war auf Barry und Jill gefallen, die gemeinsam auf dem Weg zum Heli waren um den rettenden Funkspruch abzusetzen. Rebecca blieb bei Chris, immerhin war sie Sanitäterin und Chris nun mal verletzt. Barry und Jill versuchten sich so leise wie möglich zu bewegen, noch hatten sie keinen der Monsterhunde gesehen, die Joseph getötet hatten.
„Es ist so verdammt still“, flüsterte Jill ihrem Kameraden zu.
Barry nickte stumm, er wusste was sie meinte, es fühlte sich seltsam an, wie die Ruhe vor dem Sturm. Die Hunde waren nicht einfach verschwunden, sie lauerten irgendwo, jedenfalls nahm der bärtige Hüne das an. Die Waffen im Anschlag, arbeiteten sie sich durch den Wald zur Lichtung vor, wo der Bell UH 1 stand, mit dem sie hergekommen waren. Nahezu jedes noch so kleine Rascheln zwischen den Bäumen, jedes Knacken von Geäst, ließ die beiden nervös herumfahren, in der Erwartung sich einem oder gar einem Rudel dieser Monster stellen zu müssen.
Der Hubschrauber kam in Sicht, Erleichterung machte sich breit, aber noch hatten sie es nicht geschafft. Das letzte Stückchen bis zum Ziel, beschleunigten sie ihren Gang, erreichten das Fluggerät und stiegen hastig in die Kanzel. Barry schloss alle Türen des Hubschraubers, nachdem sie sich versichert hatten, dass keine ungebetenen Gäste anwesend waren. Jill griff nach dem Funkgerät, drückte auf den Sendeknopf und wollte anfangen zu sprechen, als sie bemerkte das es zerstört worden war. Das Kabel war durchtrennt, baumelte lose am Mikrofon herunter.
„Scheiße...“, fluchte sie ungläubig, hielt Barry fassungslos das Gerät hin.
„Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein!“, raunte er verärgert.
Burton ballte die Fäuste, am liebsten hätte er auf die Armaturen eingeschlagen, aber es war wenig sinnvoll, weitere Teile des Hubschraubers zu beschädigen.
„Wer kann das gewesen sein?“, fragte Jill, fühlte sich hilflos.
Das Funkgerät war ihre letzte Hoffnung gewesen.
Barry schüttelte den Kopf und antwortete ihr: „Ich weiß es nicht... aber langsam habe ich einen Verdacht“
Jill blinzelte, sah ihn überrascht an.
„Du denkst es war jemand den wir kennen?“, hakte die Brünette nach.
Ihre stahlgrauen Augen ruhten erwartungsvoll auf Barrys Profil.
„Wesker“, murrte er.
Jill sah ihn verblüfft an.
„Wieso gerade Wesker? Wie kommst du darauf?“
Barry zuckte mit den Schultern und meinte: „Jetzt zähle doch mal eins und eins zusammen! Er wollte nicht das wir Verstärkung rufen, er hat Marsters davon abgehalten, er wusste von dem verdammten Herrenhaus, hat uns hingeführt und dann dafür gesorgt das wir uns trennen. Seit dem ist er verschwunden“
Jill dachte über das Gesagte nach, so recht wollte sie es nicht glauben, aber so wie Barry das sagte, klang es plausibel.
„Denkst du, Marsters steckt mit ihm unter einer Decke?“, wollte sie schließlich wissen.
Barry machte eine waage Handbewegung.
„Keine Ahnung. Eigentlich glaube ich das nicht, sie wirkte nicht gerade so als ob sie mit ihm besonders gut klar käme. Davon abgesehen wollte sie den Funkspruch ja absetzen“
Jill nickte gab ihm aber zu Bedenken: „Allerdings war er besorgt, als der Schuss gefallen ist und sie geschrien hat, er hatte es sehr eilig zu ihr zu kommen und wie er sie nach Wunden überprüft hat... Es schien ihr zwar nicht gerade zu gefallen... aber irgendwas will Wesker von ihr. Als wir uns getrennt haben, hat er sie ja auch mit sich genommen“
„Mag ja sein. Aber wenn du mich fragst hat er nur das kleinste Übel gewählt, die Neue war aus seiner Sicht wohl am leichtesten zu überwältigen, vermutlich hat er sie deshalb mitgenommen, allein loszuziehen hätte seltsam ausgesehen, deshalb hat er sie nicht bei mir in der Haupthalle gelassen. Dich wollte er vermutlich nicht mitnehmen, weil er vielleicht annahm, du könntest ihm eventuell doch gefährlich werden“
Jill schüttelte denk Kopf und seufzte.
„Aber was sollte das Ganze? Warum sind wir hier? Woher kommen diese Monster? Was will er hier?“
Burton lehnte sich im Sitz des Copiloten zurück, atmete tief durch und dachte nach, bevor er antwortete: „Wir haben doch davon gesprochen das dem Umbrellagründer diese Absteige gehört. Rebecca sagte etwas davon, dass es womöglich versteckte Labore gäbe. Vielleicht weiß er davon und will dort hin“
„Aber warum? Denkst du er arbeitet für Spencer?“, hakte Valentine skeptisch nach.
„Für Umbrella, ja, dass könnte hinkommen“, gab er zurück.
Eine Weile herrschte schweigen, beide hingen ihren Gedanken nach, dachten über einen Ausweg und die Logik hinter der ganzen Sache nach.
Schließlich brach Jill das Schweigen.
„Was jetzt?“
„Wir sollten zurück, Chris und Rebecca könnten in Gefahr sein, wenn es stimmt was wir über Wesker vermuten“, antwortete der bärtige Kollege.
Jill blickte durch das Glas der Kanzel nach draußen.
„Ich denke das wird nichts“, murmelte sie.
„Was...“, Barry folgte ihrem Blick „Verdammte Scheiße... dass darf doch nicht wahr sein“
Die Hunde waren zurück. Ein halbes Dutzend schlich um das Fluggerät herum, sie lauerten, behielten die Kanzel im Auge.
„Sie versuchen nicht reinzukommen“, bemerkte Jill mit leiser Stimme, als hätte sie Angst ein lautes Geräusch könnte einen Angriff provozieren.
Die beiden S.T.A.R.S saßen stocksteif da, trauten sich kaum eine Bewegung zu machen.
„Die warten darauf das wir aussteigen, die sind schlauer als sie aussehen“, brummte Barry in seinen Bart.
Jill blickte auf das Funkgerät, das lose Kabel und das Mikro, welches in ihrem Schoß lag.
„Vielleicht können wir das Funkgerät reparieren“, murmelte sie nachdenklich.
„Was? Bist du sicher?“, fragte Barry hoffnungsvoll.
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, sicher bin ich nicht, aber ich kann es versuchen. Gib mir mal dein Messer“
Barry reichte ihr das Messer aus seinem Gürtel und fragte: „Wo ist denn deines?“
„Hab ich verloren als wir von den Hunden angegriffen wurden“, antwortete sie ihm, als sie die Klinge entgegennahm.
„Was machst du jetzt?“
„Ich löse etwas von der Kabelisolierung ab und versuche die rohen Drähte wieder miteinander zu verbinden. Ich weiß nicht ob das mit dem Funkgerät geht, bei meinem alten Toaster hat es jedenfalls funktioniert“
Barry zog verwundert die buschigen, rotbraunen Brauen hoch.
„Wieso war das Kabel von deinem Toaster durchtrennt?“, wollte er wissen.
Jill zeigte ein schiefes Lächeln.
„Mein Ex war ein Choleriker... und hatte ein paar Schrauben locker. Nach einem Streit mit mir hat er in meiner Wohnung fast sämtliche Kabel meiner Elektrogeräte durchgeschnitten“
Barrys Gesichtsausdruck sprach Bänden.
„Du solltest besser auf deinen Umgang achten, Mädchen“, brummte er.


Chris war eingeschlafen, den Kopf auf Chambers Schoß gebettet, der Schmerz und die Aufregung forderten ihren Tribut, sein Körper brauchte Ruhe. Rebecca sah sich um, blickte immer wieder auf die Uhr. Die Zeit war anfangs dahingeschlichen, aber mittlerweile verging sie ihr viel zu schnell. Burton und Valentine hätte ihrer Meinung nach, längst zurück sein müssen. Aber die große Tür der Eingangshalle blieb geschlossen, nichts rührte sich. Hin und wieder hörte sie in den Untiefen des Herrenhauses eines dieser Monster schreien, hörte auch Schüsse. Sie zuckte immer wieder leicht zusammen. Sie konnte es nicht riskieren nachzusehen und Chris allein zu lassen, davon abgesehen, war sie auch nicht sehr erpicht darauf, wieder in den verwinkelten Gängen des alten Gemäuers herum zu irren. Mit ihren achtzehn Jahren war sie die jüngste und unerfahrenste Rekrutin. Selbst Marsters hatte mehr Erfahrung, auch wenn sie neu war, sie hatte schon zuvor eine Grundausbildung genossen, Rebecca hatte dieses Privileg nicht gehabt, war direkt ins kalte Wasser geworfen worden, auf Grund ihrer akademischen Qualifizierung. Marini war ein guter Captain gewesen, hatte sich ihrer angenommen und versucht sie zu beschützen. Er war gestorben um sie zu retten. Der Gedanke an seinen Tod, ließ sie erschauern. Wie dieses Vieh seine Krallen und Zähne in sein Fleisch geschlagen hatte, wie er sie anbrüllte sie solle weglaufen... Und als sie endlich die Beine in die Hand nahm, hatte sie hinter sich seine Schreie gehört, entsetzliche Schreie. Hätte sie ihre dämliche Waffe nicht zuvor verloren, hätte sie ihn vielleicht retten können. Rebecca fühlte sich schuldig und das Echo von Marinis Schreien, wollte einfach nicht verhallen, es geisterte immer noch durch ihren Kopf, quälte sie. Sie blickte erschrocken auf, als sie jemanden Schluchzen hörte, nur um festzustellen, das sie es selbst war, die weinte. Sie atmete tief durch, blinzelte und wischte sich mit dem Ärmel über das tränennasse Gesicht. Es war diese Stille die sie fertig machte, ihre Gedanken waren chaotisch und nicht lenkte sie davon ab, außer den gelegentlichen Geräuschen aus den Tiefen des Hauses, auf die sie hätte verzichten können. Rebecca sah nach unten, auf Chris. Eine ihrer Tränen war auf seine Wange gefallen, eilig aber vorsichtig wischte sie die Träne weg. Er war von ihrem Schluchzen nicht aufgewacht, auch nicht von der Träne oder dem wegwischen. Etwas besorgt fühlte sie seinen Puls. Sie sah das seine Brust sich hob und senkte, aber vielleicht gab sein Kreislauf langsam auf. Sein Puls war verlangsamt, noch nicht bedrohlich, aber doch deutlich. Sie seufzte besorgt, tastete seine Stirn ab. Noch hatte er kein Fieber, seine Temperatur schien normal zu sein, also hatte die Wunde sich noch nicht infiziert. Sie blickte auf sein zerschnittenes Hosenbein, die Blutflecken auf dem Stoff. Sie machte sich Sorgen um ihn, sie hatte Chris immer gemocht, sogar heimlich für ihn geschwärmt, aber sie hatte so das Gefühl das Jill und er sich langsam näher kamen, also hatte sie sich zurück gehalten. Mit Jill glaubte sie nicht mithalten zu können. Sie war erfahrener, größer... hübscher, jedenfalls aus ihrer Sicht. Chris würde wohl kaum an einem kleinen, jungfräulichen Mauerblümchen interessiert sein, dachte sich Rebecca. Sie war ein süßes Ding, aber leider konnte sie selbst das nicht so sehen, auch wenn sie es schon öfter gehört hatte. Wieder hörte sie Marini in ihrem Hinterkopf schreien, ihre Gedanken unterbrechen. Wütend und widerwillig schüttelte sie den Kopf, er sollte endlich aufhören zu schreien.

„Was machst du da eigentlich?“, wollte Zoe wissen.
Wesker blickte kurz über seine Schulter, stellte fest das sie noch genau dort stand, wo er sie hatte stehen lassen.
„Nachsehen ob ich herausfinden kann was Krauser...“, er unterbrach sich selbst als er etwas auf dem Monitor sah.
Ein Countdown lief ab, zählte runter. In fünfzehn Minuten wäre er vorüber.
„Wir müssen hier weg“, brummte er verärgert.
„Ich habe ganz sicher nichts dagegen. Aber wieso so plötzlich?“ fragte sie.
Wesker drehte sich herum, kam zu ihr herüber und griff wieder nach ihrem Arm, zog sie mit sich aus dem Raum, hinaus in den Gang.
„Krauser hat die Selbstzerstörung eingeleitet“, klärte er sie auf und lief weiter, Zoe erneut mit sich ziehend.
„Die was?! Wie denn, etwa für das ganze Haus?“
„Ja“
„Wie viel Zeit haben wir?“, fragte sie besorgt.
„Vierzehn Minuten“
„Oh Gott wir sind so weit gelaufen, schaffen wir das überhaupt?“, jammerte die Rekrutin.
Wesker antwortete nicht, beschleunigte seine Schritte, Zoe mühte sich damit ab mit ihm Schritt zu halten.
„Wenn du mich loslassen würdest, könnten wir schneller voran kommen“, ärgerte sie sich.
„Das hättest du wohl gern...“
„Schneller voran zu kommen? Ja allerdings!“, feuerte die Rekrutin zurück.
Wesker ließ sie los.
„Wenn du versuchst abzuhauen, wirst du es bereuen“, raunte er ihr zu.
Zoe erwiderte seinen kalten Blick trotzig. Als er los rannte, folgte sie ihm. Er hatte einen kleinen Vorsprung vor ihr, seine Beine waren länger und Zoe einfach nicht die Schnellste. Er verschwand hinter einer Biegung des Ganges durch den sie gerade hasteten, noch bevor sie die Abzweigung erreichte, hörte sie ein seltsames Geräusch das sie nicht zuordnen konnte. Sie bremste ab und blickte um die Ecke.
„Scheiße...“, fluchte sie, als sie sah was passiert war.
Wesker war in eines dieser riesigen Echsen auf zwei Beinen gerannt, es hatte ihn mit den langen Krallen seines linken Armes, regelrecht durch die Brust aufgespießt. Überall war schien Wesker Blut zu sein, seiner Uniform war darin getränkt, es war an die Wände und auf den Boden gespritzt und ein dickes Rinnsal lief am schuppigen Arm der Echse entlang. Das hässliche Maul des Monsters war mit Zähnen gespickt die aussahen wie kleine Dolche. Mit zitternden Händen und Knien griff sie nach ihrem Holster, aber ihre Waffe war weg, Wesker hatte sie ihr abgenommen. Es spielte keine Rolle, sterben würde er so oder so, niemand konnte eine solche Verletzung überleben. Aber im Moment lebte er noch, er bewegte sich röchelte. Zoe konnte sein Gesicht nicht sehen, er hing auf die Krallen gespießt, ihr mit dem Rücken zugewandt. Die Echse war vollkommen auf den blonden Captain fixiert, betrachtete ihn regelrecht fasziniert. Zoe dachte nicht wirklich nach als sie handelte. Sie huschte hinter Wesker, zog seine eigene Waffe aus seinem Holster, die Samurai Edge, entsicherte sie, lud die Waffe durch, zielte und schoss, drei Mal, direkt zwischen die gelb leuchtenden Augen. Die Echse kippte nach hinten und Wesker rutschte von den Klauen, fiel hart zu Boden, er konnte sich nicht abfangen. Er lag lag halb auf der Seite, als Zoe sich zu ihm kniete und ihn zu sich herum drehte.
Scheiße... scheiße scheiße scheiße...

Er hatte nicht aufgepasst, einen Fehler gemacht, schon wieder. Der Schmerz war überwältigend, aber er war nicht im Stande zu schreien. Die Krallen die sich durch ihn gebohrt hatten, rissen Organe, Fleisch, Sehnen, Muskeln... einfach alles auseinander. Er bekam keine Luft, Weskers Lungen füllten sich mit seinem eigenen Blut. Die Waffe steckte in seinem Holster aber er konnte nicht mal die Arme heben um sie zu ziehen.
Zoe... wo ist das Mächen?!
Er glaubte sie hinter sich zu hören, sie fluchte. Ja das konnte sie laut sagen. Wesker wollte nicht aufgeben, aber im Grunde, wusste er das es vorbei war. Er hatte eine verbesserte Regeneration, aber eine solche Wunde zu regenerieren, hielt er für unmöglich. Zoe nahm seine Waffe, tötete das Wesen, er fiel, haltlos. Aber er spürte den Aufprall kaum, er war kaum noch bei Bewusstsein. In seinem Mund war der eiserne Geschmack seines eigenen Blutes, er röchelte, versuchte automatisch Luft zu holen, aber es war kein Platz in seinen aufgerissenen Lungen. Wesker wurde herum gedreht, blickte in Zoe's Gesicht.
Nicht unbedingt das schlechteste letzte Bild das man mitnehmen kann...
Sie weinte und er fragte sich warum. Vielleicht war sie trotzdem noch verknallt, auch wenn sie nun wusste wer er wirklich war. Aber was spielte das für eine Rolle? Er starb gerade. Aber er hätte sie lieber Lächeln sehen, dass wäre ein schöneres letztes Bild gewesen. Wesker wollte etwas sagen, irgendwas, aber es ging nicht. Der Schmerz ließ nach, genau wie alle Sinne und Dunkelheit umfing ihn wie ein letzter schwerer Vorhang.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (4. Oktober 2015, 21:03)


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12

Mittwoch, 12. August 2015, 17:02



Kapitel.12

Noch immer schlichen die Hunde um den Bell UH1. Jill war dabei, die Drähte des durchtrennten Kabels vom Funkgerät miteinander zu verdrehen, Barry sah ihr angespannt dabei zu. Sie saßen wie auf dem Präsentierteller, wenn eines der größeren Wesen aus dem Herrenhaus kam, dann hatten sie wirklich ein Problem.
Aber eigentlich sitzen wir auch so schon in der Scheiße, dachte sich Barry missmutig.
Jill atmete tief durch und sagte: „Das war's. Jetzt müssen wir es einfach versuchen“
Barry schaltete das Mikro wieder ein. Sie hörten ein leichtes, statisches Rauschen, der erste Hoffnungsschimmer.
„HQ, hier spricht Alpha 1! Dies ist ein Notruf! Brauchen dringend Verstärkung! Over.“
Die beiden S.T.A.R.S starrten gebannt auf das Funkgerät, einige Sekunden geschah nichts, dann knackte es und eine Stimme antwortete: „Alpha 1, HQ hat verstanden! Wir haben hier unten auch eine Ausnahmesituation! Können niemanden schicken, warten auf die Army!“
Barry und Jill starrten sich ungläubig an.
Jill vergaß die Funk-Etikette und sagte: „Das kann nicht euer Ernst sein! Wir haben Verwundete, Tote! Wir brauchen dringend ein CBRN Team hier oben und ein Sondereinsatzkommando!“
„Sie sind das Sondereinsatzkommando!“, kam es prompt zurück „Sie müssen sich selbst helfen, wir können nichts für Sie tun“
Auf weitere Anfragen reagierte HQ nicht mehr. Wütend pfefferte Jill das Mikro auf die Armaturen.
„Wir sind im Arsch!“, raunte sie ungehalten.
Ihr Puls raste vor Zorn und Aufregung, ihr blasses Gesicht war noch blasser geworden. Barry neben ihr, saß ganz ruhig da, als wäre die ganze Sache noch nicht bei ihm angekommen.
„Wir könnten versuchen selbst Hilfe zu holen“, sagte erplötzlich unvermittelt.
„Wo und wie, Barry?“, fragte Jill etwas harscher als beabsichtigt.
„Wir gehen zurück, finden Marsters und sie fliegt uns hier raus. Außer ihr ist keiner mehr da, der einen Hubschrauber fliegen kann.“
Jill blickte durch das Glas der Kanzel auf die Vierbeinigen Jäger, die draußen auf sie warteten.
„Selbst wenn wir an diesen Biestern vorbeikommen, wer sagt uns das sie nicht längst mit Wesker über alle Berge ist, oder tot?“
Barry zuckte mit den Schultern als er sagte: „Es gibt nur einen Weg das heraus zu finden“, und spannte den Hahn seiner Colt Python.


Einige Stunden zuvor

Brad Vickers ging es verdammt schlecht. Sein Arzt konnte nicht feststellen was ihm fehlte, nahm Blutproben, schickte diese ins Labor und ihn in das nächste Krankenhaus in Raccoon City. Er sollte zur Beobachtung mindestens eine Nacht dort bleiben, mittlerweile war er die zweite Nacht hier. Die Ärzte wollten ihn nicht gehen lassen. Vickers hasste Krankenhäuser, aber es ging ihm so verdammt schlecht, dass er auch gar nicht nach Hause gewollt hätte. Die Übelkeit war besser geworden. In der ersten Nacht hatte er sich noch stundenlang an die Kloschüssel geklammert, nicht mal die Zeit oder die Kraft gehabt nach der Krankenschwester zu rufen. Bei der Visite fanden die Ärzte ihn am morgen vor der vollgekotzten Schüssel liegend. Der zweite Tag, ließ die Übelkeit vergehen, aber er fühlte sich matt, fiebrig, überall auf seiner Haut schien es zu jucken. Rötungen zeichneten sich auf seinem blassen Körper ab. Überall. Er wollte sich zusammenreißen, nicht kratzen, aber er konnte nicht, das Jucken machte ihn wahnsinnig, er kratzte sich an vielen Stellen blutig, hörte einfach nicht auf. Man versuchte ihn ruhig zu stellen, aber die Medikamente schlugen nicht an, also schnallte man ihn an sein Krankenbett, schnallte seine Hand- und Fußgelenke fest, damit er sich nicht mehr verstümmeln konnte. Nun lag er da, warf sich unruhig in seinen Fesseln hin und her, murmelte wirres Zeug. Das Jucken war eine Qual, und sein Hirn stand in Flammen, es war so heiß, so verdammt heiß. Ein Arzt sprach mit ihm, erklärte ihm irgendwas von viel zu niedrigen Hämoglobinwerten in seinem Blut. Das atmen fiel ihm schwer, der Arzt erzählte noch mehr, gab ihm Spritzen, aber Vickers verstand nicht mal die Hälfte von dem was um ihn herum passierte. Brad Vickers fühlte sich elend, aber er verspürte einen überwältigenden Hunger.
Fleisch...Blut...Fleisch...
Er roch den Arzt der neben ihm stand, und die weiteren Ärzte die hereinkamen. Sie rochen gut, rochen nach frischem Fleisch.
Oh Gott... was passiert mit mir... es brennt, es juckt.... ich habe Hunger... ich brauche Fleisch...
Der Raum um ihn herum schien dunkler zu werden, die Leute wirkten verschwommen, diffus, wie Schemen standen sie um ihn herum.
Hunger...Fleisch...Blut...müde...so müde...

Wiederbelebungsversuche waren gescheitert. Doktor Armin Novak hielt den Todeszeitpunkt fest, Samstag, 23.07.1998 um 21:36Uhr.
Doktor Novak sah zu wie zwei Pfleger, Mister Vickers los schnallten um ihn auf eine andere Bare zu legen und ins Leichenschauhaus zu bringen. Allesamt waren Vermummt, Seuchenschutz da die Krankheit an welcher der Patient verstorben war, unbekannt und offensichtlich tödlich war. Die Leiche sollte isoliert werden. Leute vom WHO waren bereits unterwegs zum Krankenhaus um alles weitere zu übernehmen und die Quarantäne zu regeln. Vorerst sollte das Krankenhaus den Leichnam nur isolieren, alles weitere würden die Leute vom WHO übernehmen. Der Doktor lief hinter den Pflegern her, welche die Bare aus dem Zimmer schoben, folgte ihnen den Gang hinunter zu den Fahrstühlen. Der Doktor wollte sich an der Nase kratzen, aber die Maske die er trug hinderte ihn daran. Er fluchte und versuchte sich den Juckreiz wegzudenken, sich auf etwas anderes anderes zu konzentrieren. Eigentlich hatte er längst Feierabend, sollte zu Hause sein, bei seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Aber der Patient Vickers hatte das Krankenhaus auf Trab gehalten und er war derzeit der einzige verfügbare Internist mit genügend Erfahrung in Seuchenfällen, also hatte der Oberarzt ihn nicht gehen lassen. Nun musste er noch warten bis die WHO Leute da waren, dass konnte noch ein kleines Weilchen dauern und Novak war müde. Und der verdammte Oberarzt war nach Hause gegangen, eigentlich nicht nur eine Frechheit sondern auch verantwortungslos.
Eine Krankenschwester kam angerannt, fing die kleine Gruppe vor dem Fahrstuhl ab. Ihr blonder Zopf wackelte hektisch hin und her, während sie hastig näher kam. Sie trug ebenfalls eine Maske wie alle anderen. Über den Rand der Maske hinweg, sah sie den Doktor aus rehbraunen Augen an.
„Doktor...“, begann sie atemlos „Es wurden vier weitere Fälle mit den selben Symptomen eingeliefert wie Patient Vi...“, sie blickte auf die Bare und den Toten „..ckers“
Die Schwester wirkte erschrocken, sah den Arzt erwartungsvoll an, er musste sagen was zu tun war.
Hatten sie es bereits mit einer um sich greifenden Epidemie zu tun? Fragte sich Novak besorgt.
„Schnappen sie sich ein paar Pfleger und holen sie Doktor Marcus aus dem Aufenthaltsraum, er soll ihnen dabei helfen die Patienten zu behandeln und zu isolieren“, wies er sie schließlich an „Ich muss bei der Leiche bleiben, das WHO kommt innerhalb der nächsten Stunde, denen muss ich den Fall übergeben. Doktor Feinstein sollte auch noch im Haus sein, holen sie ihn dazu.“
„Doktor, einer der Patienten hat eine Bisswunde“, sagte sie „Ich dachte das wäre vielleicht wichtig“
„Von welchem Tier?“, fragte Novak.
Die Schwester schüttelte den Kopf und antwortete ihm: „Kein Tier, Doktor, ein erwachsener Mann hat ihn gebissen“
Novak hatte keine Zeit weitere Fragen zu stellen oder sich darüber zu wundern. Im selben Moment da die Fahrstuhltüren aufgingen, schrie einer der Pfleger auf vor Schmerz. Der Doktor fuhr herum und sah das der eigentlich tote Vickers, sich in den Unterarm des Pflegers verbissen hatte. Sein Kollege versuchte ihn zu befreien, aber Vickers hatte die Zähne tief in den Arm gerammt, wollte nicht loslassen. Blut quoll hervor, tropfte auf die Bare, den Boden und Vickers. Der Pfelger stand bereits in einer kleinen Pfütze seines eigenen Blutes.
Was zum Teufel geht hier vor sich?!


Einige Stunden später in der Spencer Mansion

Chris war zwischenzeitlich erwacht, hatte nach den anderen gefragt, darüber geflucht das sie immer noch hier waren und war kurz darauf wieder eingeschlafen. Seine Körpertemperatur war etwas angestiegen, noch nicht gefährlich, aber lange würde es nicht mehr dauern, bis er richtiges Fieber hatte, das wusste Rebecca. Sie hatte sich die Wunde angesehen, sie hatte sich infiziert. Chambers hatte nichts da, womit sie ihn hätte versorgen können. Ihre verdammte Ausrüstung hatte sie verloren sie wusste nicht einmal genau wo, auf gut Glück zu suchen war keine gute Idee. Aber würde sie es nicht tun, konnte sie Chris nicht helfen. Er würde sein Bein verlieren, im schlimmsten Fall sogar sterben. Nervös kaute Rebecca auf ihrer Unterlippe herum. Vorsichtig schob sie Redfields Kopf von ihrem Schoß und stand auf. Sie hatte keine Wahl, sie musste etwas tun. Vielleicht kamen Barry und Jill nicht mehr zurück, waren nicht bis zum Hubschrauber durchgekommen. Oder...
„Rebecca?“
Ungläubig blickte sie auf Chris herab. Hatte er gerade mit Jills Stimme zu ihr gesprochen?
Unsinn!
„Rebecca nimm das Funkgerät!“
Eilig bückte sie sich und nahm das Funkgerät von Chris Weste, der immer noch schlief.
„Jill?“, fragte Chambers, spürte eine Welle der Erleichterung.
„Becky! Gott sei Dank. Geht es euch gut?“, kam Jills Stimme über das Funkgerät.
„Ich... mir geht es gut, aber Chris nicht so wirklich, sein Zustand verschlechtert sich, die Wunde hat sich infiziert!“
Einen Moment lang herrschte Stille, dann sprach Jill: „Hör zu, wir haben auch keine gute Ausgangsposition. Als wir zum Hubschrauber kamen, war das Funkgerät beschädigt, es wurde vermutlich sabotiert. Ich konnte es notdürftig reparieren, aber HQ wird uns niemanden schicken in absehbarer Zeit. Die haben da unten selber Probleme, haben irgendwas von einem Ausnahmezustand gesagt. Wir sitzen noch im Heli und sind von diesen vierbeinigen Monstern umstellt, aber wir werden versuchen uns unseren Weg zu euch zurück zu kämpfen.“
Rebecca hatte es die Sprache verschlagen.
Keine Hilfe? Was passiert hier?... Wir sind verloren....
„Rebecca, wenn du auf Wesker oder Marsters triffst, oder auf beide zusammen, dann sei vorsichtig. Barry und ich glauben, sie könnten etwas mit der ganzen Sache hier zu tun haben...“
„Wie denn das?“, fand Rebecca ihre Stimme wieder.
„Das erklären wir die wenn wir wieder bei euch sind, sei einfach vorsichtig, gehe ihnen aus dem Weg wenn du kannst, ansonsten lass dir nichts anmerken.“

Die Orientierung hatte Zoe schon vor langem verloren, noch bevor sie überhaupt auf dem Rückweg waren. So viele Gänge. So viele Abzweigungen. Auf den Knien ihrer Uniformhose waren Blutflecken, da wo sie sich neben den sterbenden Captain in dessen Blut gekniet hatte. Auch ihre Hände waren voller Blut. Ihr war zwar bewusst gewesen, dass sie ihn nicht retten konnte und das Loch in seiner Brust viel zu groß war, aber trotzdem hatte sie völlig neben sich versucht, es mit ihren Händen zu schließen. Unsinniger Weise, aus reiner Verzweiflung und dem Schock wollte sie die Endgültigkeit der Situation nicht akzeptieren. Zoe hatte sich vor der Wunde, dem aufgerissenen Körper geekelt, aber ihre Angst plötzlich allein zu sein war größer gewesen. Geistesabwesend, wischte sie sich mit den Fingern über das Gesicht, hinterließ dicke Spuren von Wesker Blut auf ihre Haut, die in starkem Kontrast zu ihrer Blässe standen. Sie lief einfach weiter, nach Gefühl, versuchte zu schätzen wo sie entlang musste, Dinge wiederzuerkennen.
Wem mache ich was vor?! Ich bin verloren! Ich habe keine Ahnung wo ich bin... hier sind nirgendwo Fenster...
Zoe tastete über den Stoff ihrer Hosentasche, erfühlte den Speicherstick darunter, den sie Wesker nach seinem Ableben abgenommen hatte. Falls sie es hier raus schaffte, konnte sie mit den darauf befindlichen Daten beweisen was hier passiert war, vielleicht sogar Umbrella zu Fall bringen, so fern sich die Sache in Zusammenhang bringen ließ. Vielleicht waren auch Informationen über Krauser darauf. Sie wusste es nicht, aber sie hatte definitiv vor, diese ganze Sache nicht ungestraft zu lassen. Wesker war tot, aufgerissen und in seinem eigenen Blut ertrunken. Das war wohl Strafe genug, dachte sie bitter.
Ich mag ihn immer noch... er tut mir leid... ich will nicht das er tot ist... ich muss nicht ganz dicht sein...
Es fiel Zoe tatsächlich schwer, sein Ableben zu akzeptieren und dass nicht nur weil er sie hier hätte herausbringen können.
„Denk nicht drüber nach“, murmelte sie vor sich hin „Konzentriere dich, du musst hier raus!“
Endlich! Dieses Bild hatte sie schon einmal gesehen, als sie reinkamen, eines von vielen Portraits von Spencer. Sie musste nahe an der Haupthalle sein, sie war so gut wie draußen. Zoe rannte zur nächsten Tür öffnete sie, rannte hindurch und fand sich auf der Galerie über der Haupthalle wieder. Sie schritt an die Balustrade und blickte nach unten. Mitten im Raum lag Redfield und neben ihm kniete eine junge Frau die sie noch nicht kannte. Sie trug die Sanitätsuniform der S.T.A.R.S.
„Hallo!“, rief sie erleichtert und aufgeregt zugleich, rannte zu den Treppen und nach unten zu den beiden.
Die junge Frau stand hastig auf und blickte sie an wie vom Donner gerührt.

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13

Donnerstag, 13. August 2015, 22:19



Kapitel.13.

Jetzt oder nie!
Zeitgleich sprangen Jill und Barry aus der Kanzel des Hubschraubers, sofort gingen die untoten Vierbeiner zum Angriff über. Schüsse knallten, hallten zwischen den Bäumen wieder. Barrys Python pflückte einen Angreifer aus der Luft, schleuderte ihn zurück, der zweite Vierbeiner bekam den Kolben der Waffe zu spüren, brach den Schädelknochen. Jill auf der anderen Seite bewegte sich flink und behände, wich aus, rollte sich ab und feuerte in die Reihen der Monsterhunde. Die Biester waren schnell, schienen überall zu sein. Die beiden Alphas mussten schnell reagieren, um nicht gebissen zu werden. Plötzlich riss etwas an Jills Bein, brachte sie aus dem Gleichgewicht und zu Fall. Sie stürzte in Laub und Dreck, wälzte sich herum und blickt an sich herunter. Einer der Hunde hatte sich im Schaft ihres Stiefels verbissen, zerrte daran wie ein Verrückter. Noch waren seine Zähne nicht durch das dicke, harte Leder gedrungen, aber lange würde es nicht dauern bis das Material unter den monströsen Zähnen nachgab. Sie riss ihr Waffe in Position, zielte, drückte ab und...
Klick
„Fuck!“
Hektisch entfernte sie das leere Magazin, grapschte mit zitternden Fingern nach einem vollen Magazin an ihrem Gürtel, rammte es in die Waffe, lud die 9mm Pistole durch und feuerte. Der Hund wurde durch die Wucht des Schusses von ihrem Stiefel gelöst, kippte auf die Seite und blieb reglos liegen. Hastig warf sie sich erneut herum, sprang auf, blickte hektisch hin und her. Um sie herum lagen drei tote Monstervierbeiner. Ihr Blick blieb aufmerksam auf die umliegenden Büsche gerichtet. Aber es schien vorerst ruhig zu bleiben.
„Barry?!“, rief sie besorgt, da sie von der anderen Seite des Hubschraubers nichts mehr hörte.
Noch einmal blickte sie an sich herunter. Der Hund hatte ihren Stiefel völlig zerstört, der komplette Schaft war zerfetzt, aber ihr Bein darunter unversehrt. Dem Anblick nach hatte sie keine Sekunde zu früh auf das Untier geschossen.
„Barry verdammt noch mal! Antworte mir!“, rief sie mit ungeduldiger Besorgnis in der Stimme.
Jill umkreiste langsam mit gezogener Waffe den Bell UH1, lauschend auf verräterische Geräusche. Doch sie hörte nichts. Als sie auf der anderen Seite war, sah sie lediglich vier tote Monsterhunde, aber keinen Barry Burton.
„Barry?!“
Langsam kam ein Anflug von Panik in ihr auf. Jill versuchte ruhig zu bleiben, sie durfte jetzt nicht den Kopf verlieren. Er konnte nicht weit weg sein, der Mann hatte sich ja wohl schließlich nicht in Luft aufgelöst. Sie blickte auf die Kampfspuren, sah ein paar blutige Schuhabdrücke auf der trockenen Erde, wo Barry durch das Blut der Monster getreten war. Sie versuchte eine Spur zu finden, aber die Abdrücke waren wild durcheinander, als hätte er sich mehrfach hin und her gedreht, auf der selben Stelle tretend. Zwischen den toten Hunden entdeckte sie eine Schleifspur.
„Scheiße, das darf nicht wahr sein!“
Mit der Waffe im Anschlag folgte sie der Spur die sich zwischen einigen Büschen verlor.
„Barry!“, rief sie erneut, lauschte.
Außer ihrem eigenen Echo, kam keine Antwort. Vorsichtig arbeitete sie sich durch die Büsche vor, der blutigen Spur folgend. Aber das Gestrüpp verdichtete sich je weiter sie kam, die Gefahr durch versteckte Angreifer war zu hoch. Jill ging zurück zum Hubschrauber, holte sich eine Schrotflinte aus dem Passagierraum und machte sich schweren Herzens auf den Rückweg zum Herrenhaus.
Falls er es geschafft haben sollte, ist er sicher auch auf dem Weg zum Haus...

Dunkelheit. Die erste Wahrnehmung die Wesker hatte. War er wirklich tot? Er wusste es nicht, falls ja, dann war der Tod ziemlich langweilig und düster, entschied er. Schmerz fühlte er im Moment keinen, auch nicht die Wunde in seiner Brust. Der Alpha Captain konzentrierte sich auf seinen Körper, seine Muskeln, versuchte ihnen Befehle zu geben. Er spürte seine Glieder, fühlte wie sich seine Finger bewegten, als er ihnen den Befehl dazu gab. Seine Augenlider waren schwer wie Blei, aber sie ließen sich öffnen. Die Dunkelheit wich einem diffusen Zwielicht. Er erkannte die Decke über sich, spürte den modrigen Teppich auf dem er lag, unter seinen Fingern, er war feucht und klebrig.
Ich bin noch hier! Ich bin noch im Herrenhaus!
Angestrengt richtete er sich in eine sitzende Position auf, spürte seine Kräfte zurückkehren, langsam aber beständig. Seine Atmung funktionierte. Er schmeckte immer noch das Blut, aber er konnte atmen und der Schmerz war vergangen. Seine Sinne waren schärfer als zuvor, Gerüche und Geräusche nahm er sehr viel deutlicher wahr. Wesker erkannte eine Duftnote, eine Witterung, ganz schwach aber dennoch vorhanden.
Zoe...
Der Captain blickte an sich herunter. Die Uniform hing in Fetzen an seinem Oberkörper, blutig, aber sein Körper schien unversehrt zu sein. Er tastete über seine Brust, mit einem zufriedenen Grinsen. Offensichtlich konnten seine regenerativen Fähigkeiten mehr als er erwartet hatte, weit mehr. Dennoch, es hatte sich etwas verändert. Seine Sinne, sein Körpergefühl... ja Albert Wesker hatte sich verändert, aber er begrüßte diese Veränderung. Sein Verstand rekapitulierte das zuvor Geschehene und setzte Prioritäten, er musste das Gebäude schnellst möglich verlassen. Wieder drang Zoes Witterung an seine Nase, beinahe automatisch folgte er ihr, wie ein Raubtier seiner Beute. Vielleicht befand sie sich noch im Gebäude und hatte sich verlaufen. Ein Teil seines Verstandes schallt ihn einen Narren und verlangte dass er das Herrenhaus auf schnellstem Wege verließ und die Rekrutin ihrem Schicksal überließ. Ein anderer Teil, der nur zu einem Teil zu seinem Verstand gehörte, sich viel mehr wie ein Instinkt anfühlte, eine Emotion die er nicht zuordnen konnte, wollte ihr nach, sie finden und retten. Je weiter er ging, desto stärker nahm er ihren Duft wahr, witterte ihre Angst, die Verzweiflung und Trauer die sie in der Luft zurückgelassen hatte, ihr würziges Parfüm und ihr leichter, süßlicher, körpereigener Geruch. Ihre Witterung sorgte für ein Kribbeln unter seiner Haut, in seinen Muskelfasern. Wesker beschleunigte und für einen Moment, war er selbst überrascht wie schnell er sich bewegte. Wie eine Pistolenkugel schoss er durch die Gänge, immer der Nase nach, bog um Ecken, rannte Gegner einfach um, ohne sich an ihnen zu stören, bis er die Haupthalle erreichte. Hier war der Geruch am stärksten, sie musste vor kurzem noch hier gewesen sein. Wesker stand auf der Galerie, blickte nach unten. Es war niemand hier. Der Captain schwang sich über die Balustrade der Galerie und sprang nach unten, landete federnd im unteren Stockwerk. Die breite Eingangsdoppeltür stand offen. Wesker schritt nach draußen, es war später Nachmittag und die Sonne stand noch hell am Himmel. Er machte ein paar Schritte, konzentrierte sich auf seine Sinne. Hier draußen gab es zu viele Gerüche, zu viele Eindrücke. Zoe's Spur verlor sich im Geruch nach Tod, Erde, Tieren, Vegetation und Blut. Er konnte die richtige Richtung nur wage bestimmen, aber er nahm ohnehin an, dass sie zurück zum Hubschrauber gegangen war. Hoffentlich waren sie noch nicht abgehoben, sobald sie zurück in Raccoon City war, würde es sehr schwer werden an sie heran zu kommen ohne gesehen zu werden. Der Captain griff in die Innentasche seiner Weste, tastete nach dem Stick doch er war nicht mehr da. Der Schock darüber dass er das Material nicht mehr hatte, mit dem er eigentlich ausgesorgt hätte für den Rest seiner Tage, ließ ihn für einen langen Moment die Luft anhalten. Er tastete alle Taschen seiner Kleidung ab. Hatte er den Stick verloren, als der Hunter ihn angriff?! Nein, die Tasche in welcher der Stick gesteckt hatte, war unversehrt.
Zoe...
Jetzt musste er sie erst recht finden, sie trug seine Zukunft mit sich herum, Material das ihm eine Menge Geld einbringen würde und in ihren Händen gefährliches Beweismaterial sein könnte.
Wesker lief los, die Richtung wusste er noch. Aus der Ferne hörte er ein Geräusch.
Der Hubschrauber!
Wesker wollte ansetzen los zu rennen, als die Erde unter ihm zu beben begann. Er fuhr herum, im selben Moment explodierte das Herrenhaus in alle vier Himmelsrichtungen. Er hätte einfach rennen sollen und sich nicht umdrehen, schnell genug wäre er gewesen, aber das erkannte er leider zu spät. Die Druckwelle erwischte ihn, schleuderte ihn hoch, riss ihn von den Füßen. Wie ein Blatt im Wind wurde der Captain herumgewirbelt und landete schließlich hart im Unterholz.

Die Ausläufer der Druckwelle erreichten den Heli, als der Bell UH1 bereits in der Luft war. Die Maschine wurde zur Seite gedrückt wie von einer unsichtbaren Hand. Rote Lichter blinkten auf und ein nervtötender Warnton schrillte durch die Kanzel. Sie war nie zuvor in einer solchen Situation gewesen, Panik drohte ihren Verstand zu fluten und sie zu lähmen, sie daran zu hindern das Richitge zu tun. Der Hubschrauber geriet ins Trudeln, die Welt drehte sich um sie herum, furchtbar schnell und Zoes Herz hämmerte panisch gegen ihre Rippen. Sie versuchte gegen zu steuern, ihr Atem ging sehr schnell und stoßweise ihr ganzer Körper war angespannt. Schließlich schaffte Zoe es die Kiste abzufangen. Ihr Herz raste, Schaden hatten sie keinen davongetragen, so weit sie das sehen konnte. Sie schaltete den Alarm ab, atmete tief durch, orientierte sich neu und wendete den Hubschrauber in die richtige Richtung. Für einen Moment hatte sie die Ruine im Blick, die einst das Herrenhaus gewesen war. Ein tiefes schwarzes Loch mitten im Wald, rund herum Trümmerteile und Rauch. Nun waren auch Weskers Überreste Vergangenheit. Sie seufzte, öffnete die Comverbindung zu den Passagieren und fragte: „Alles in Ordnung bei euch?“
„Ja, ordentlich durchgeschüttelt worden, aber unverletzt. Schaffen wir es zurück?“, ließ Jill ihre Stimme hören.
„Ja. Keine Schäden, wir sind bald zu Hause“
Jill hatte sie direkt mit Vorwürfen konfrontiert, sie habe mit Wesker gemeinsame Sache gemacht. Aber Zoe hatte sie überzeugen können das dem nicht so war, hatte ihr alles erzählt was sie von dem wusste was Wesker getan hatte und noch vorhatte zu tun. Das sie den Stick an sich genommen hatte, hatte sie allerdings nicht erwähnt, wusste aber nicht recht warum. Chris Zustand war schlechter geworden, er litt unter hohem Fieber, aber er lebte noch. Rebecca war etwas durch den Wind aber ansonsten wohlauf. Barry allerdings war verschwunden. Dieser Tag, dieser Einsatz, war der reinste Albtraum. Hier und jetzt hatte sie eine Aufgabe, ihre Kameraden nach Hause zu fliegen, aber Zoe wusste, sobald sie zurück wahren, würde das Chaos weitergehen. Jill hatte ihr von dem Funkspruch mit HQ erzählt, offenbar war die ganze Stadt im Ausnahmezustand. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was sie erwartete.
„Zoe?“
„Ja?“
Das war Rebecca.
„Wir setzen Chris in einem Krankenhaus außerhalb von Raccoon City ab, dann fliegen wir zurück zum R.C.P.D und sehen was wir tun können. Reicht der Sprit dafür?“
Die Rekrutin warf einen Blick auf die Tankanzeige, sie hatten vor dem Abflug vollgetankt und kaum etwas verbraucht.
„Das sollte passen“, antwortete sie schließlich „Aber ich kenne mich hier nicht aus, einer von euch muss nach vorne kommen und mich lotsen“
Es war Jill, die in die Kanzel gestiegen kam und auf dem Sitz des Copiloten Platz nahm. Sie wirkte abgezehrt und niedergeschlagen und dennoch zu allem entschlossen. Chris Zustand und Barrys Verschwinden machten ihr Sorgen, die Nachrichten von HQ nicht weniger. Zoe hatte die Leitstelle angefunkt, aber keine Antwort mehr bekommen. Die beiden Frauen sahen einander einen kurzen Moment stumm an, dann nahm Jill eine der Karten unter dem Sitz hervor.


Wesker stöhnte, er war noch immer nicht tot, aber schon wieder verletzt. Ein Holzstück mit dem Durchmesser eines Baseballschlägers, hatte sich in seinen rechten Oberschenkel gebohrt, als er mit voller Wucht ins Unterholz gestürzt war. Einen Schmerzenschrei unterdrückend, riss er das Holzstück aus seinem Fleisch.
Noch mehr Blut auf meiner Uniform...
Er richtete sich auf, schleppte sich hinkend aus dem Unterholz auf die Lichtung, wo zuvor noch der Hubschrauber gestartet war. Er konnte ihn nirgendwo sehen. War er abgestürzt? Oder war er vielleicht schon zu weit weg um ihn noch zu hören oder zu sehen? Er lauschte, dann hörte er es, ein fernes Echo des Hubschraubers. Er lächelte.
„Gutes Mädchen“, murmelte er vor sich hin.
Wesker nahm die Verfolgung wieder auf, anfangs noch hinkend, aber seine Wunde schloss sich bereits wieder.

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14

Freitag, 14. August 2015, 18:05



Kapitel.14

Sie hatten Chris in Harvardville abgeliefert, ein paar Meilen von Raccoon City entfernt. Er wurde bereits versorgt, Jill und Zoe hatten entschieden, dass Rebecca bei ihm blieb. Sie hatte bereits genug mitgemacht und es sollte jemand da sein, wenn Chris erwachte. Nur noch zu zweit, hatten sie sich also auf den Rückweg nach Raccoon City gemacht. Ausnahmezustand war fast eine Untertreibung. Als sie die Stadt in Richtung R.C.P.D überflogen, sahen sie Brände, verunglückte Fahrzeuge welche die Straßen verstopften und in Panik fliehende Menschen. Mit einem mehr als mulmigen Gefühl im Magen, landete Zoe den Bell UH1 auf dem Heliport des Departments. Sie schaltete die Maschine ab und die beiden Frauen stiegen aus. Auch vor dem Department sah es schlecht aus, vor den Toren hatten sich einige dieser Untoten gesammelt, liefen auf und ab, drückten sich gegen die Zäune. Es sah allerdings nicht so aus, als könnten sie dieses Hindernis überwinden. Jill und Zoe begaben sich ins Innere des Gebäudes. Es war wie ausgestorben, niemand war hier, vermutlich alle im Einsatz oder dabei ihre Familien aus der Stadt zu bringen. Selbst die Zellen waren leer. Ihre letzte Station war die Parkgarage, die meisten Fahrzeuge waren weg und auch hier, war keine Menschenseele mehr.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Zoe.
Jill zuckte hilflos mit den Schultern „Ich weiß nicht, ich hatte gehofft hier wäre noch jemand der uns sagen könnte wo wir anpacken können, aber ich glaube beinahe, hier ist nichts mehr zu retten, jedenfalls nicht für zwei Rekruten die auf sich allein gestellt sind“
„Dann fliege ich uns wieder nach Harvardville und wir sehen nach Chris?“, schlug Zoe unsicher vor.
„Nein, du wirst hier bleiben“
Zoe erstarrte als sie Weskers Stimme hörte.
„Das kann nicht sein“, sagte sie mit leiser, schwacher Stimme.
Langsam drehte sie sich um. Da stand er. Albert Wesker, kein Zweifel. Seine Uniform sah schlimm aus, zerfetzt und voller Blut, aber er schien überraschenderweise unverletzt zu sein. Sie Blickte auf seine nackte Brust, da wo der fehlende Stoff noch von der Pfählung durch das Echsenwesen zeugte, aber da war kein Loch, keine Wunde, nicht mal ein Kratzer. Aber seine Augen... was war mit seinen Augen passiert?! Sie waren orangerot, schienen von innen heraus zu glimmen, wie heißte Glut, wirkten wie die Augen eines Drachen.
„Wesker!“, grollte Jill wütend.

Er hatte schon geglaubt er würde sie vielleicht verpassen, Zoe würde ihm durch die Lappen gehen. Aber hier war sie, wieder hatte er ihre Witterung in der Nase. Er nahm sie anders wahr als zuvor, deutlicher, intensiver. Jills Körper verströmte den scharfen Geruch von Zorn, vermischte sich mit mit Zoes sehr viel zarterem Duft. Wesker war klar, Jill musste dahinter gekommen sein, dass er sie alle in eine Falle geführt hatte, draußen im Raccoon Forest. Vielleicht hatte Zoe aus dem Nähkästchen geplaudert. Aber was spielte das schon für eine Rolle? Bald würde er den Stick haben, an den Kunden übergeben und mit dem verdienten Geld über alle Berge sein. Umbrella hatte ihn ausgebildet und recht gut bezahlt, aber sein neuer Kunde, bezahlte deutlich besser. Wesker hatte nicht nur die S.T.A.R.S in eine Falle gelockt, er war auch dabei Umbrella zu hintergehen. Der Captain dachte nicht lange nach, zog seine Waffe, zielte und schoss, in einer einzigen fließenden Bewegung, viel zu schnell für die beiden Frauen um darauf zu reagieren. Jills Kopf wurde nach hinten gerissen, die Kugel durchschlug ihren Schädel., Blut und etwas Hirnmasse spritzten auf den Betonpfeiler hinter ihr. Sie kippte nach hinten, gegen den Pfeiler und zu Boden. Sie war tot bevor ihr Körper aufschlug. Zoes Witterung änderte sich erneut, Schock, er erkannte den bitteren Beigeschmack ihrer Angst. Sie schrie erschrocken auf, als Jill zu Boden ging. Stocksteif stand die Rekrutin da, starrte ihn an. Offenbar traute sie sich nicht sich zu bewegen, war wie gelähmt, zumindest für den Moment. Er steckte die Waffe gemächlich zurück ins Holster und schritt auf sie zu. Nur einen knappen Schritt von ihr entfernt blieb er stehen.
„Wo ist der Stick?“
Sie blinzelte, blickte zu ihm auf, starrte in seine Augen, als könnte sie einfach nicht wegsehen, die grünen Augen geweitet.
„Antworte mir!“, forderte er etwas ungeduldig.
„Was?“, fragte sie etwas neben sich.
„Der Speicherstick! Wo ist er?!“
Er blickte in ihr hübsches, blasses Gesicht, achtete auf jede Regung.
„Ich weiß nicht was du meinst“ sagte sie monoton.
Wesker neigte den blonden Kopf leicht zur Seite.
„Lügen steht dir nicht, Liebes, du weißt wovon ich spreche. Du hast mir den Stick abgenommen, als ich starb, im Herrenhaus“, sagte er mit sanfter aber kühler Stimme.
„Wie... was ist mit dir passiert? Deine Augen... wie hast du überlebt?“
„Lange Geschichte, die Kurzform ist das ich die Evolutionstreppe aufgestiegen bin. Was ist mit meinen Augen?“
„Du hattest noch keine Gelegenheit in den Spiegel zu sehen oder?“, gab sie trocken zurück.
Wesker runzelte unwillig die Stirn sah sich um und entdeckte einen Streifenwagen, der auf einer Hebebühne stand.
„Schön hier bleiben“, murrte er, schritt zu dem Fahrzeug und riss einen der Außenspiegel ab.
Er warf ihr noch einen kurzen prüfenden Blick zu, bevor Wesker in die spiegelnde Oberfläche in seiner Hand blickte. Er konnte es nicht vermeiden kurz zurück zu zucken. Er fluchte innerlich darüber, hatte keine Schwäche zeigen wollen. Den ersten Schock hatte er überstanden, also wagte er den zweiten eingehenderen Blick. Das Eisblau war verschwunden. Seine Augen waren rotorange, mit geschlitzten Pupillen, wie die einer Echse. Sie schienen ein wenig zu leuchten, als würden sie glühen.
„Das könnte ein Problem werden“, murmelte er, warf den Spiegel achtlos beiseite und ging zu Zoe zurück.
„Also noch mal. Wo ist der Stick?“
„Ich habe ihn nicht!“
Wesker seufzte genervt.
„Zoe, ich verliere langsam die Geduld“
„Ich habe ihn nicht, nicht mehr“, gab sie zurück.
„Was soll das heißen? Wer hat den Stick?“
Sein Blick fiel auf Jill.
„Werde ich ihn finden wenn ich Valentines Taschen durchsuche? Hattest du dich ihr anvertraut?“ fragte er süffisant.
„Nein. Aber tu dir keinen Zwang an“
Wesker kam noch dichter an sie heran, so dicht das sie seine Körperwärme spüren konnte.
„Zoe... ich werde dich nicht noch mal fragen“
„...hab ihn versteckt“, presste sie hervor.
„Wo? Hier im Gebäude? Im Hubschrauber?“
Sie blinzelte, ihre Augen huschten für einen Moment hin und her, er er erkannte das sie dabei war sich eine Lüge auszudenken. Als sie den Mund öffnete und schließlich antworten wollte, legte er ihr den Finger auf die Lippen.
„Überlege jetzt ganz genau was du sagen wirst, lüge mich nicht an, du würdest es bereuen“, warnte er sie mit beinahe zärtlicher Stimme.
Wesker nahm den Finger wieder weg. Zoe zögerte, blickte ihn an und biss sich auf die Unterlippe.
Er schmunzelte.
„Du hast den Stick immer noch bei dir, oder?“
Als er begann sie abzutasten, schlug sie seine Arme weg. Wesker packte sie bei den Schultern, drückte sie gegen einen der Pfeiler und raunte nahe an ihrem Ohr: „Du wirst jetzt still halten, bis ich dich durchsucht habe“
Der Captain machte sich wieder an die Arbeit, tastete sie ab, durchsuchte jede Tasche ihrer Uniform. Nichts.
„Wo ist er?!“, fragte Wesker, diesmal schon etwas harscher.
Seine Augen wurden zu kritischen, schmalen Schlitzen, als er sie mit Blicken taxierte.
„Du wirst ihn doch nicht etwa geschluckt haben oder so einen Unfug?“, fragte er, zog sein Messer.
Zoe hielt erschrocken die Luft an, schüttelte eilig den Kopf.
„Sicher? Oder ist er irgendwo anders an oder in deinem Körper? Du würdest nicht glauben wo Drogenschmuggler zum Beispiel, ihren Stoff verstecken“
Zoe bis die Zähne zusammen und funkelte ihn an.
„Denk nicht mal daran, Albert“, raunte sie zornig.
Sein süffisantes Lächeln macht sie nur noch wütender, sie versuchte ihr Knie hochzuziehen, es ihm gepflegt in die Kronjuwelen zu rammen.Er klemmte ihr Knie zwischen seinen Schenkeln ein, bevor sie hoch genug kommen konnte um ihr Ziel zu erreichen. Zoe fluchte und versuchte ihr Knie zu befreien. Wesker ließ ihr Knie frei, fegte ihre Beine zur Seite, hielt sie aber bei den Schultern damit sie nicht ungebremst stürzte und drückte sie zu Boden. Sie stieß einen wütenden, verzweifelten Schrei aus, schlug um sich, aber es schien ihm ein Leichtes zu sein sie in Schach zu halten.
Über sie gebeugt herrschte er sie an: „Hör auf mit den Spielchen!“
„Fick dich!“, knurrte sie zurück.
„Wenn du so weiter machst, überlege ich mir das mit dem Beseitigen noch mal!“
Zoe biss die Zähne zusammen um nicht versehentlich doch noch etwas blödes zu sagen.
„Der Stick Zoe, ich frage dich jetzt zum letzten Mal! Wo ist er?“
Sie seufzte genervt.
„In meinem BH“
„Bitte was?“, fragte er verdutzt.
„In meinem BH!“, wiederholte sie garstig.
„Muss ich es selbst holen, oder gibst du es mir freiwillig?“, fragte er beinahe ein wenig anzüglich.
„Lass meine Hände los, dann gebe ich dir das beschissene Ding!“, fauchte sie ihn an.

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Wesker's Lady (24.09.2018)

Zoe Wesker

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15

Samstag, 15. August 2015, 14:29



Kapitel. 15

Rebecca saß an Redfields Krankenbett, die Ärzte sagten er würde es schaffen und außer einer Narbe vermutlich keine Schäden zurückbehalten. Der Knochen war geschraubt und geschient worden und hing nun, vergibst in einer Schlinge, leicht erhöht über dem Bett schwebend. Chris schlief noch, er hatte eine Narkose bekommen, befand sich noch im Dämmerzustand. Chambers hatte die Gelegenheit und das Angebot genutzt, sich zu Duschen. Von einer Schwester bekam sie frische Kleider, die zwar nicht sehr gut saßen, weil sie zu groß waren, aber immerhin sauber waren und nicht nach Blut und Tot stanken. Sie machte sich Sorgen um Jill und Zoe, sie kannte die beiden nicht besonders gut, Zoe eigentlich gar nicht, aber dennoch, sie waren Kollegen, Kameraden. Rebecca erhob sich von dem Stuhl, den sie sich neben das Krankenbett gestellt hatte und trat an das Fenster. Irgendwo in der Ferne, genau in jener Richtung in diese gerade blickte, lag Raccoon City. Bewaldete Hügel versperrten die Sicht auf eben jene Stadt, aber weit entfernt war sie nicht. Chambers seufzte. Eigentlich konnte sie nicht leugnen, dass sie froh darüber war nicht wieder zurück geflogen zu sein. Aber die Unwissenheit und die Neugier waren ärgerlich. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, auf den noch schlafenden Chris Redfield. Er lag so friedlich da, als wäre nie etwas passiert. Wäre sein Bein nicht in Gips und das Bett in dem er lag ein Krankenhausbett, man hätte meinen können er hielte einfach nur ein Nickerchen. Irgendwo in ihrem Unterbewusstsein, stellte sie sich genau das vor.
Alles nur ein Traum... es ist alles nie passiert...


Wesker hielt den Stick zwischen zwei Fingern erhoben, drehte und musterte ihn. Der Datenstick schien unbeschädigt zu sein. Langsam nahm er die Hand wieder runter, steckte den Stick ein.
„Schön. Ich musste dich für meinen Geschmack ein paar mal zu oft auffordern, aber schließlich hast du ihn doch noch herausgerückt“, murmelte er, ohne sie wirklich anzusprechen.
Zoe schwieg und beobachtete ihn aufmerksam. Ihr wachsamer, prüfender Blick entging ihm nicht. Der Captain konnte verstehen das sie nervös war, das Chaos war ausgebrochen, niemand war da der ihr sagte was sie tun konnte, nur er selbst und vor ihm hatte sie nach wie vor eine gewisse Angst. Auch jene Angst konnte er ihr nicht verübeln, er hatte sich ja selbst vor seinen Augen erschreckt. Abgesehen davon, befand sie sich immer noch in einer Zwangssituation, er konnte sie nicht gehen lassen, sie war also fürs Erste noch immer seine Gefangene.
„Was hast du den anderen Alphas über meinen Verbleib gesagt? Hat außer Jill und dir noch jemand überlebt?“
„Von den Alphas sind nur Jill, Chris und ich übrig“, antwortete sie ihm widerwillig „Ich habe ihnen gesagt was ich gesehen habe... das du gestorben bist“
Wesker lächelte als er sagte: „Du verheimlichst mir doch schon wieder etwas. Oder?“
Überrascht sah sie ihn an und er erkannte, dass sie sich ertappt fühlte.
„Versuchen wir es noch mal. Wer außer dir hat überlebt?“
„Eine von den Bravos...“, antwortete Zoe mit leiser Stimme.
„Wirklich? Das überrascht mich. Eine? Also eine Frau. Es gab nur eine Frau bei den Bravos. Chambers, das Küken“, sprach Wesker nachdenklich in sachlichem Tonfall.
Er trat wieder näher an die Rekrutin heran, ihre großen grünen Augen blickte ihn unsicher an.
„Wo ist sie jetzt?“, wollte er wissen.
„Ist das wichtig?“
Der Captain zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht. Das kommt darauf an wie viel sie weiß, wie viel sie gesehen hat. Das kann ich nur in Erfahrung bringen, wen ich sie befrage“
Zoe biss sich auf die Unterlippe, schien einen Moment nachzudenken.
„Im Moment glaubt sie noch du seist tot. Sollten wir es nicht lieber dabei belassen?“, brachte sie schließlich nervös hervor.
„Was hast du ihr erzählt?“, wollte er wissen.
Zoe warf verärgert die Arme in die Luft.
„Was soll ich ihr denn erzählt haben?! Ich wusste doch nicht viel! Und selbst wenn ich ihr alles erzählt hätte, sie denkt das du tot bist! Es spielt doch überhaupt keine Rolle, man wird nicht nach dir suchen! Abgesehen davon, haben die Behörden gerade ganz andere Probleme! Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, da draußen ist die Hölle ausgebrochen!“
Wesker bedachte sie mit einem strengen Blick und sagte mit unheimlich ruhiger Stimme: „Zügle deinen Ton. Furien sind nicht sehr attraktiv“
„Fick dich!“
„Schon wieder?“, fragte er mit hochgezogenen Brauen in trockenem Tonfall „Tut mir leid, aber dem kann ich nicht nachkommen“
Ein seltsam zufriedenes Lächeln erschien für einen Moment auf seinem Gesicht. Verwirrt erwiderte die hübsche Brünette seinen Blick. Der Captain klopfte mit der flachen Hand, beinahe sanft auf seine Hosentasche, in welcher er den Stick zuvor hatte verschwinden lassen.
„Das hier ist unser Ticket in die Zukunft. Ich habe einen Kunden der mir sehr viel Geld für die Informationen zahlt, die sich auf diesem Datenstick befinden“
Zoe blinzelte.
„Unser Ticket?“, fragte sie skeptisch.
Er nickte.
„Natürlich. Die Tatsache das ich dich nicht laufen lassen kann, bleibt immer noch bestehen. Nicht nur das du zu viel über die Dinge weißt welche ich getan habe, du weiß auch, dass ich noch lebe.“
Ihr Ausdruck wurde steinernen.
„Das ist ein Problem nehme ich an“, sagte sie trocken.
„Durchaus. Ja. Aber vorerst begleitest du mich“


Chris erwachte langsam aus seinem Dämmerzustand. Seine Nase nahm einen unverkennbaren Geruch auf. Desinfektionsmittel, leicht abgestandene Luft. Seine Finger ertasteten gestärkte Laken.
Ich bin in einem Krankenhaus...
Erleichterung stieg in ihm auf. Er war raus aus der Hölle im Raccoon Forest und offenbar auch versorgt worden. Redfield schlug die Augen auf, blinzelte gegen das Licht, das schmerzhaft grell zu sein schien. Er stöhnte genervt. Jetzt das sein Körpergefühl langsam zurück kehrte, spürte er Schmerz, sein ganzer Körper schien zu pochen, doch am schlimmsten war sein Bein. Ein Gesicht tauchte über ihm auf. Eine junge Frau, mit kurzem, hellbraunen Haarschopf. Der Ausdruck auf dem Gesicht mit den sehr jugendlichen Zügen, war eine Mischung aus Besorgnis, Erwartung und Erleichterung.
„Becky“, krächzte er mit trockener Kehle.
Vorsichtig half sie ihm sich aufzusetzen, reichte ihm ein Glas Wasser und wartete geduldig bis er getrunken hatte. Chambers verstellte sein Bett, damit er sich einigermaßen aufrecht hinsetzen konnte und sich dabei zurücklehnen. Sie drückte ihm eine Art Bedienung in die Hand, zeigte auf den Knopf und sagte: „Für das Schmerzmittel, du kannst es selbst dosieren. Keine Sorge, du kannst dir damit keine Überdosis geben, die Dinger sind programmiert“
Chris betrachtete die kleine Fernbedienung in seiner Hand, erlaubte sich direkt eine kleine Dosis und sah wieder auf, in Rebeccas Gesicht.
„Schön das du zurück bist“, brachte sie schließlich mit leiser Stimme hervor.
Chris lächelte.
„Wieso? Wo war ich denn?“
Rebecca sah ihn ernst an als sie antwortete: „Es stand schlecht um dich, die Wunde hatte sich infiziert, das Fieber hätte dich fast ins Koma geschickt. Du kannst froh sein das du keine Hirnschäden vom Fieber zurückbehalten hast“
Chris blinzelte, er war überrascht. Er erinnerte sich nicht daran Fieber gehabt zu haben. Das Letzte was er wusste war, dass er in der Lobby des Herrenhauses gelegen hatte, auf einem alten Teppich, den Kopf auf Chambers Schoß gebettet. Sie hatte sich um ihn gekümmert.
„Das mit dem Hirnschaden müssen wir noch abwarten“, hörten sie eine männliche Stimme sagen.
Rebecca wandte den Kopf.
Ein Arzt kam in das Zimmer, stellte sich an das Fußende des Krankenbettes. Er hatte ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Sein Gesicht hatte etwas aristokratisches, feine und doch markante Züge. Sanfte braune Augen, sahen die beiden unter einer perfekt gescheitelten, dunklen Kurzhaarfrisur hervor an.
„Hallo. Ich bin Doktor Hamilton, Ihr behandelnder Arzt“
„Hallo“, erwiderten Chris und Rebecca unisono.
Redfield beobachtete den Mann, wie er nach dem Brettchen mit dem Krankenblatt griff, dass an seinem Bett hing.
„Was meinten Sie mit dem Hirnschaden, Doc?“, fragte er ein wenig verunsichert.
Hamilton sah auf und lächelte erneut.
„Ich habe nur einen Scherz gemacht, keine Sorge, es geht Ihnen den Umständen entsprechend gut Mister Redfield“
Chris seufzte erleichtert, bedachte den Arzt mit einem schiefen Grinsen als er sagte: „Sie haben einen seltsamen Sinn für Humor“
„Das bringt wohl der Beruf mit sich“, entgegnete Hamilton.
„Haben Sie schon weitere Patienten aus Raccoon City aufgenommen?“, fragte Rebecca unvermittelt, was ihr einen verwirrten Blick seitens Chris einhandelte.
Hamilton schüttelte den Kopf, wobei ihm eine dunkle Strähne in die Stirn rutschte.
„Nein, nicht einen einzigen. Die Stadt ist mittlerweile vom Militär abgeschottet worden. Es wurden Straßensperren und Feldlazarette errichtet. Man will die Patienten isolieren, da noch nicht bekannt ist, womit sie es in Raccoon City zu tun haben. Die Gefahr eine Epidemie zu verbreiten, ist einfach zu groß“
Redfield blickte von einem zum anderen, entsetzt und ratlos.
„Was ist los? Teufel noch mal, wie lange war ich außer Gefecht?!“
„Ein paar Stunden, nicht sehr lang“, antwortete ihm der Doktor.
„Was ist in Raccoon City passiert?“ wollte Chris wissen, richtete sich etwas weiter auf.
„Bleiben Sie ruhig, Sie können ohnehin nichts tun. Raccoon City ist im Ausnahmezustand, eine Art Seuche ist ausgebrochen, die Leute drehen durch, gehen aufeinander los, mehr weiß ich bis jetzt leider auch nicht. Aber es scheint als hätten die Behörden das Problem einigermaßen im Griff“
Chris blickte Chambers an.
„Wo sind die anderen? Wo sind Jill und Barry? Habt ihr Wesker und Marsters gesehen?“ fragte er hektisch.
Hamilton kam um das Bett herum, fühlte seinen Puls und sprach mit seiner tiefen, sanften Stimme: „Regen Sie sich nicht auf, Ihre Kollegin wird Sie sicher über alles aufklären. Eines nach dem anderen, wie gesagt, im Moment sind Sie handlungsunfähig und Sie brauchen Ruhe. Sie haben ein schweres Fieber hinter sich und Ihr Bein muss abheilen“
Nach ein paar weiteren kleinen Tests und einer erneuten, freundlichen Ermahnung Redfield solle Ruhe bewahren, verließ Hamilton das Krankenzimmer.
Chris Blick bohrte sich in Chambers, als versuche er in ihr Gehirn zu sehen um alle Antworten zu bekommen.
„Wesker ist tot“, begann sie und schluckte „Eines der Monster hat ihn erwischt, im Herrenhaus“
„Hast du es gesehen?“
„Nein, Marsters hat es erzählt, sie war voll von seinem Blut, sie ist es auch, die uns herausgeflogen hat, dich Jill und mich“
„Was ist mit Barry?“, hakte er besorgt nach.
„Jill und er wurden angegriffen, von einem Rudel dieser Hunde. Sie hat ihn nicht sterben sehen, er war einfach verschwunden, hatte eine Blutspur hinterlassen. Wir konnten ihn nicht finden“
Chris ließ sich schwer in das Kissen zurück sinken und seufzte schwermütig.
„Wo sind Jill und Marsters jetzt?“
Rebecca zögerte einen Moment bevor sie herausrückte: „Zurück geflogen, zum R.C.P.D sie wollten sich ein Bild von dem Chaos machen, sehen ob sie vielleicht gebraucht werden“
„Wann war das?“
„Vor gut vier Stunden“
„Haben sie sich schon gemeldet?“
Rebecca schüttelte den Kopf. Chris stieß einen derben Fluch aus.
„Da ist noch mehr“, merkte Chambers an.
„Mehr? Wie meinst du das?“
„Wesker... Marsters hat erzählt das die ganze Sache geplant war, er wusste was im Herrenhaus vor sich ging, es war eine Falle. Wir waren Versuchskaninchen für Umbrella“
Chris Mund klappte auf, dann knirschte er wütend mit den Zähnen.
„Er hat uns verkauft? Das war alles ein abgekartetes Spiel?!“
„Laut Marsters, ja“
Chris war wütend, aber mindestens genauso fassungslos. Ausgerechnet der strenge, korrekte Wesker, der immer so sehr auf die Regeln pochte, hatte sie ans Messer geliefert. Warum hatte er nicht schon vorher bemerkt das etwas faul war?!

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Zoe Wesker

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16

Sonntag, 16. August 2015, 23:49



Kapitel.16

Wesker hatte Zoe mit sich geschleppt, sie gezwungen sie beide mit dem Hubschrauber aus der Stadt zu fliegen. Das Ziel war Rockfort Island. Der Hubschrauber flog die Insel von Westen her an, über zerklüftete, felsige Strände hinweg. Dunkler, schwarzer Rauch stieg an verschiedenen Stellen auf. Sie sahen Soldaten in unbekannten Uniformen, die auf Monster und Sicherheitspersonal schossen. Unter ihnen befand sich eine Art Siedlung mit Gebäuden die aussahen wie Kasernen. Auf der einzigen Erhöhung der Insel, stand ein wuchtiges Herrenhaus, dem aus dem Raccoon Forest nicht ganz unähnlich. Die kleine Insel lud definitiv nicht zu einem Strandurlaub ein, abgesehen von den unbequemen, felsigen Stränden, waren da diese Soldaten und diese Monster. Manche von den Biestern erkannte sie wieder, aus der Spencer Mansion. Rockfort Island schien sich dem Chaos in Raccoon City anpassen zu wollen.
„Was geht hier vor sich?!“, rief Zoe über den Lärm des Hubschraubers, mit kritischem Blick nach unten auf die Szene.
„Mein Auftraggeber ist offensichtlich schon eingetroffen! Ich bin spät dran!“, gab Wesker zurück.
Er lotste sie zu einem etwas abseits liegenden Landeplatz. Kaum hatte der Bell UH1 aufgesetzt, schienen aus allen Ecken diese Soldaten in den fremden, dunklen Uniformen herbei zu stürmen. Ein paar Buchstaben stand auf den Westen. HCF. Zoe glaubte nicht das sie je von einer Organisation oder Behörde mit diesem Kürzel gehört hatte. Wer waren diese Kerle?!
„Schalte die Maschine ab!“, rief Wesker ihr zu.
Der blonde Captain neben ihr, schien vollkommen ruhig zu sein, diese Soldaten machten ihn offenbar nicht nervös. Die Rekrutin tat wie ihr geheißen, wenn auch widerwillig und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube.
Wesker hatte sich eine Sonnenbrille besorgt, aus einem der Spinde im R.C.P.D geklaut, um seine roten Augen zu verstecken. In seinem Gesicht zu lesen, war dadurch etwas schwerer geworden und er wirkte noch kühler als zuvor. Auch die Uniform hatte er gewechselt. Es war keine Zeit für eine Dusche oder ähnliches gewesen, was Zoe bedauerte, sie hatte noch immer den Geruch von Weskers Blut in der Nase, da es an ihrer Kleidung fest getrocknet war. Der Stoff war an manchen Stellen regelrecht steif geworden. Sie hatte ihre Kleider nicht wechseln dürfen, mit der Begründung es würde zu viel Zeit kosten. Zähne knirschend hatte sie jeden Kommentar herunter geschluckt, der ihr auf der Zunge gelegen hatte. Ihre Hände hatte sie in aller Eile schnell waschen können, aber unter ihren Nägeln klebten noch Blutreste. Zoe ekelte sich fürchterlich und hoffte das diese Sache hier schnell vorbei war und sie eine Dusche nehmen konnte. Aber im Moment sollte sie sich vermutlich um andere Dinge sorgen. Die fremden Soldaten hatten sie eingekreist, mit erhobenen Waffen brüllten sie Zoe an, sie solle aussteigen.
„Mach was sie sagen“, forderte Wesker schlicht.
Er stieg aus, Zoe ebenfalls, mit erhobenen Händen. Wesker kam um den Hubschrauber herum, stellte sich neben sie, nahm die Arme langsam runter. In der Reihe aus Soldaten die sich um sie geschlossen hatte, tat sich eine Lücke auf und ein Mann trat hervor. Er war nicht sehr groß, für einen Mann eher klein. War gerade Mal knapp so groß wie Zoe selbst, stellte sie fest, als er vor ihnen stehen blieb. Er trug einen altmodischen Hut mit breiter Krempe, die so tief in sein Gesicht gezogen war, dass sie nur seinen Mund sehen konnten. Er machte auch keine Anstalten den Hut abzunehmen, als er sprach: „Da sind Sie ja endlich, Mister Wesker, Sie haben sich verspätet“
Die Stimme des Fremden klang vollkommen ruhig und melodisch, beinahe wie ein sanfter Singsang.
„Es gab Komplikationen, aber der Job ist erledigt und ich habe was Sie wollten, Trent“, entgegnete Wesker gelassen.
Trent richtete den Kragen seines Mantels, der ihn zusammen mit dem Hut, wie einem alten Mafia Film entsprungen erscheinen ließ.
„Komplikationen? Steht diese Komplikation vielleicht hier neben Ihnen?“, fragte Trent mit einem seichten Lächeln nach und wandte sich kurz an Zoe „Du kannst die Hände wieder runter nehmen, Schätzchen“
Langsam und irritiert, folgte sie der Anweisung. Zoe spürte Weskers Blick von der Seite auf ihr ruhen.
„Nun, ja sie ist ein Teil dieser Komplikationen“, gab er schließlich zu, wenn auch zögerlich.
Trent neigte den Kopf leicht zur Seite, aber er zeigte immer noch nichts von seinem Gesicht, außer dem Mund.
„Wieso atmet sie dann noch?“, wollte er wissen, klang verwundert, als habe Wesker ihm erzählt er möge keine Pizza.
„Weil ich es so entschieden habe“ gab der Captain unumwunden zurück, mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme, der ihr gerade klar werden ließ, dass hier um ihr Leben oder Ableben verhandelt wurde und Wesker sich offenbar für sie einsetzte.
Nervös blickte sie in die Runde der sie umgebenden Gesichter, alles unpersönliche, fremde Augenpaare hinter Skimasken. Als Trent zunächst nicht auf Weskers Aussage reagierte, griff Wesker langsam aber bestimmt nach Zoes Arm, zog sie hinter sich, zwischen sich und den Hubschrauber und sagte: „Meine Rekrutin steht nicht zur Debatte“
Der Captain sprach ruhig, aber da war etwas in seiner Stimme, dass durchaus einer Drohung gleichkam. Wieder formte sich Trents Mund zu einem seichten Lächeln.
„Von mir aus, sie ist Ihr Problem, Wesker. Kommen wir endlich zum Geschäft“
Wesker nickte, zog den Stick aus seiner Hosentasche hervor, während Trent einen Soldaten herbeiwinkte, der zwei Koffer bei sich hatte. Die Koffer wurden vor Wesker abgestellt und der Captain reichte den Stick an jenen Soldaten weiter, der sie dort abstellte. Trent bekam den Stick, drehte ihn in den Fingern, steckte ihn schließlich in sein PDA und überflog die darauf befindlichen Daten. Er nickte leicht, kaute einen Moment auf seiner Unterlippe, zeigte schließlich ein Schmunzeln. Wesker schob die Koffer hinter sich und forderte: „Mach sie auf, Zoe, überprüfe den Inhalt“
Immer noch nervös und von der Situation überwältigt, tat sie mit zitternden Fingern was er von ihr verlangte. Ihre Augen wurden groß, da drin war Geld, sehr viel Geld.
„In beiden Koffern ist eine Menge Geld“ sagte sie schließlich mit leiser Stimme hinter ihm.
Sie sah wie er nickte, aber er drehte sich nicht zu ihr um, wie sie es erwartet hatte, er blickte weiterhin unverwandt auf Trent der nun meinte: „50 Millionen Dollar, Mister Wesker. Wie abgemacht. Aber der Auftrag ist noch nicht ganz erfüllt, es fehlt noch etwas. Das Wichtigste, scheinen Sie vergessen zu haben“
Der Captain nickte, als habe er diese Aussage erwartet. Er griff in seine Weste, was die Soldaten nervös zucken und die Waffen auf seinen Kopf richten ließ.
„Ruhig bleiben, ich habe keine Waffe in der Weste“, sagte Wesker vollkommen ruhig, zog seine Hand langsam wieder hervor und förderte eine kleine, flache, silberne Metallbox zu Tage.
Trent trat etwas näher und nahm sie entgegen. Auch wenn sie sein Gesicht nicht sehen konnten, seine Haltung hatte etwas aufgeregtes, unglaublich erwartungsvolles an sich. Dieser Mann war aufgeregt wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. Der Hutträger öffnete die Box, seine Mundwinkel zuckten, schließlich schmunzelte er.
„Drei Proben, einmal Virus und einmal Antivirus. Aber was ist die dritte Probe?“, wollte er mit seiner ruhigen Singsang Stimme wissen.
„Ein kleiner Bonus, ein Zeichen meines Wohlwollens, in der Hoffnung das Sie nicht auf die Idee kommen mir Ärger machen zu wollen. Die dritte Phiole enthält eine Blutprobe von William Birkin, der an sich selbst den neuen G-Virus getestet hatte“
Trent lachte auf, ein heller, seltsamer Klang.
„Ich pflege meine Verabredungen einzuhalten. Sie werden mit dem Geld gehen und nie wieder von mir oder meiner Organisation hören, Mister Wesker. Aber ich bin dennoch durchaus erfreut, sehr erfreut sogar, über diese Geste“
Zoe blieb stumm, ihr war klar dass hier gerade die Grundbausteine für biologische Massenvernichtungswaffen verkauft wurden, jedes Wort das sie jetzt von sich geben würde, wäre ein heikles Zünglein an der Waage zum weiteren Verlauf dieses Geschäfts. Sie wollte nicht das dieser Handel stattfand, sie wollte aber auch nicht über den Haufen geschossen werden. Sie kaute auf ihrer Unterlippe, biss sich auf die Zunge um nicht in Versuchung zu geraten oder aus einem Impuls heraus etwas dummes zu sagen. Der Deal wurde abgeschlossen, die Männer zogen sich zurück und ließen sie mit dem Heli und den Koffern allein. Schließlich und endlich, drehte sich Wesker zu ihr um und sagte: „Steig ein, wir müssen weiter“
Er nahm die Koffer und kletterte zurück in den Bell UH1. Zoe folgte ihm nach kurzem Zögern, startete die Maschine und ließ den Vogel abheben.

„Du kannst nichts tun, Chris!“, sprach Rebecca eindringlich auf ihren Kollegen ein.
Langsam aber sicher, verlor sie ihre Geduld mit ihm. Auch wenn sie seinen Ärger verstehen konnte und ihn wirklich mochte, seine Störrischkeit begann ihr auf die Nerven zu gehen.
„Jill weiß was sie tut“, beharrte Chambers.
Chris gab es endlich auf, sich aus der Schlinge befreien und aus dem Bett steigen zu wollen. Die Schmerzen waren trotz der Mittel zu spüren, sobald er sich zu hektisch bewegte. Er knirschte mit den Zähnen. Jill war da draußen, in Raccoon City, wo irgendetwas schreckliches passierte, dass sich ihrer aller Verständnis entzog. Redfield verlangte etwas zum Schreiben. Rebecca besorgte ihm einen Zettel und einen Kugelschreiber. Chris kritzelte etwas auf das Stück Papier, bevor er es an Chambers zurück reichte. Sie blickte irritiert auf den Zettel.
„Ist das eine Telefonnummer?“
Chris nickte.
„Meine Schwester, Claire. Ruf sie an, sag ihr sie soll nicht herkommen. Sie wollte mich am Montag besuchen, ich will nicht das sie nach Raccoon City fährt“
Rebecca nickte, dann hielt sie inne, blickte ihn an.
„Wann wollte sie montags kommen? Um welche Uhrzeit?“
„Nachmittags irgendwann, sie wollte mich auf der Wache besuchen. Warum?“
Chambers seufzte: „Es ist bereits Montag, Chris. Aber es ist noch Vormittag, vielleicht ist sie noch zu Hause“
Redfield blickte zum Fenster. Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht?!
„Beeil dich Rebecca!“, drängte er sie.
Chambers sprang auf, mit dem Zettel in der Hand, stürmte sie aus dem Zimmer.

Claire hatte ihre Sachen gepackt, alles was sie für die Woche bei ihrem großen Bruder brauchte. Sie freute sich darauf ihn wiederzusehen, ihr letztes Treffen war schon fast ein halbes Jahr her, er war mit seiner Ausbildung sehr beschäftigt gewesen und sie mit den Abschlussarbeiten ihres Studiums. Aber jetzt endlich, waren die Prüfungen vorbei, sie hatte ihren Abschluss und Chris war ein vollwertiges Mitglied der S.T.A.R.S, einer Sondereinheit des R.C.P.D. Claire war stolz auf ihren großen Bruder. Früher, als sie sich ab und an während der Ausbildungszeit getroffen hatten, brachte er ihr ein paar Dinge bei. Es hatte ihr immer Spaß gemacht, es war wie ein Spiel, auch wenn sie beide schon erwachsen waren. Vielleicht würde er ihr dieses Mal wieder etwas neues zeigen. Claire band ihr rotes, volles Haar zusammen, griff nach der letzten Tasche und warf sie in den Kofferraum ihres alten Dodge Charger. Der schwarze Wagen war alt, hatte einige Rostflecken und wollte nicht immer sofort anspringen, aber er tat noch seinen Dienst, vorerst. Sie wollte gerade den Kofferraumdeckel zuschlagen, als sie etwas hörte. Den Klingelton ihres Mobiltelefons. Sie blinzelte, blickte auf die gepackten Taschen, offenbar hatte sie versehentlich ihr Handy in einer der Tasche verstaut. Genervt seufzte sie, packte sich eine Tasche nach der anderen und lauschte an ihnen, bis sie die richtige hatte. Eilige öffnete sie die Reisetasche, wühlte zwischen frischer Unterwäsche und Socken herum, bis sie das kleine Gerät ertasten und hervorziehen konnte. Im selben Moment hörte es auf zu klingeln.
„Verflucht noch mal!“, kam es über die schmalen, sanft geschwungenen Lippen der jungen Frau.
Sie blickte auf das Display, sah sich die Liste der entgangenen Anrufe an. Es war bereits der fünfte Anruf in Abwesenheit, aber sie kannte die Nummer nicht. Ob Chris sie vielleicht von der Arbeit aus zu erreichen versuchte? Claire schloss die Tasche, warf sie in den Kofferraum und verschloss diesen. Mit dem Handy in der Hand, ließ sie sich auf den Fahrersitz ihres Wagens fallen, rief die unbekannte Nummer zurück.
„City Hospital Harvardville, Schwester Simmons am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?“
Claire stutzte. Wieso sollte sie jemand von einem Krankenhaus in Harvardville anrufen?!
„Ähm, Hallo. Meine Name ist Claire Redfield. Ich wurde von dieser Nummer in der letzten halben Stunde, fünf Mal angerufen, laut der Anrufliste meines Mobiltelefons“, erklärte sich Chris Schwester.
„Hier war eine junge Frau die verzweifelt versuchte jemanden zu erreichen, vermutlich war sie es“
„Eine Frau? Wissen Sie den Namen der Frau?“
„Chambers, Rebecca Chambers, sie kam gestern Abend mit einem Kollegen hier an, wurden mit einem Hubschrauber eingeflogen“
Der Name Chambers sagte Clair nicht das geringste.
„Wer ist der Kollege?“, hörte sie sich fragen.
„Moment ich sehe kurz nach...“
Claire hörte wie jemand mit einer Tastatur arbeitete, kurz darauf bekam sie die Antwort: „ Redfield, Christopher“

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17

Montag, 17. August 2015, 15:29



Kapitel.17

Sie waren in einem Waldstück abseits von Harvardville gelandet, in einen Geländewagen umgestiegen und für einige Zeit durch Waldgelände gefahren. Wesker fuhr den Wagen, ein Schaltwagen wie Zoe feststellte. Nicht unbedingt häufig oder beliebt in den USA. Wesker ging mit der manuellen Schaltung routinemäßig um, egal wie unwegsam der Weg schien, er schien es jedenfalls gewohnt zu sein. Er fuhr den Wagen bis zu einem Fluss im Wald, dort war ein kleines Bootshaus, mitten im Nirgendwo. Als sie hielten, sah Zoe sich aufmerksam um. Nirgendwo in der Nähe schien eine Hütte oder etwas ähnliches zu sein, das kleine, alte Bootshaus stand einsam und verlassen da, ohne Zugehörigkeit. Sie stieg aus dem Wagen als er sie dazu aufforderte. Zoe sah zu, wie Wesker mit den Koffern kurz im Bootshaus verschwand, er hatte die Wagenschlüssel bei sich. Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, einfach los zu rennen. Aber vermutlich würde sie sich nur verlaufen und noch schneller draufgehen, als wenn sie bei ihm blieb. Noch bevor sie wirklich eine Entscheidung getroffen hatte, kam er wieder aus dem Bootshaus, ohne die Koffer, direkt auf sie zu.
„Wir müssen den Wagen verschwinden lassen“ sagte er ihr, als rede er davon das ihnen die Milch ausgegangen wäre.
Die Rekrutin nickte stumm, was sollte sie auch sagen? Sie war noch verwirrt und schockiert von den Ereignissen des Tages und davon dass er sie immer noch mit sich schleppte. Was wollte er von ihr?! Verwundert sah sie zu, wie er im Laub zu wühlen begann, irgendwo unter den toten Blättern, fand er ein Seil, zog daran und der Waldboden schien sich zu bewegen. Es dauerte eine Sekunde, bis Zoe begriff dass es eine Holzplatte war, auf der lediglich Laub und Geäst gelegen hatte. Darunter war ein Loch... groß genug um zwei Geländewagen verschwinden zu lassen.
„Hast du... dieses Loch vorbereitet?“, fragte sie mit hochgezogenen Brauen.
Wesker nickte knapp, öffnete die Fahrertür, machte den Gang raus und löste die Handbremse.
„Ich war nicht sicher, ob wir nicht vielleicht auf ein anderes Fahrzeug zurückgreifen müssten, dass vielleicht größer gewesen wäre als dieses, daher habe ich das Loch so groß gemacht“
Zoe sah zu, wie Wesker allein den Wagen auf das Loch zurollte und es hineinstürzen ließ. Der Boden war etwas abschüssig, aber dennoch, er schien stärker zu sein als sie gedacht hatte. Er seufzte, nahm die Sonnenbrille ab und steckte sich diese in die Brusttasche an seiner Weste.
„Wir sind ja jetzt unter uns, vorerst sollten wir niemandem mehr begegnen“, meinte er mit einem Deut auf die Brille in seiner Tasche.
Sie blinzelte, blickte ihn an. Das Rot seiner Augen war nach wie vor irritierend, zwischenzeitlich hatte sie fast vergessen wie sie aussahen. Um so nervöser war sie, dieses Glimmen in seinen Augen nun wieder zu sehen. Erneut verschwand Wesker im Bootshaus, diesmal kam er mit zwei Schaufeln zurück. Er reichte ihr eine davon.
„Wenn du mir hilfst, sind wir schneller fertig“, sagte er und deutete auf den Erdhügel zwischen den Bäumen.
„Wehe am Ende dieser Reise, gibt es keine Dusche und Seife“, knurrte sie und nahm gereizt das Werkzeug entgegen.
Der Captain schmunzelte.
„Keine Sorge, du bekommst frische Kleider und so viele Duschen wie du willst, sobald wir an unserem vorläufigen Ziel angekommen sind.“
Stur schritt sie an ihm vorbei und begann die Erde vom Hügel in das Loch zu schaufeln.


Claires Wagen bog auf dem Besucherparkplatz des Krankenhauses in Harvardville ein. Es war fast Mittag als sie ankam, die Sonne stand hoch am Himmel und es hatte ziemlich warme 35 Grad. Der Wagen knisterte und knackte, die Kühlung mühte sich lautstark ab. Claire hatte das Muscle Car ziemlich grob über den Highway gejagt, wollte so schnell wie möglich zu ihrem Bruder. Sie schloss die alte Karre ab und begab sich in das Gebäude. Am Empfang fragte sie nach dem Zimmer und wurde in den dritten Stock geschickt.
Vor der Zimmertür, die zu Chris führte, stand eine junge Frau mit kurzem Haar. Sie wirkte noch sehr jung, höchstens achtzehn Jahre alt. Die Kleidung welche diese Frau trug, war ihr zu groß, hing ein wenig an ihr herunter, trotz aufgekrempelter Hosenbeine und Ärmel, dadurch wirkte sie erst recht ein wenig kindlich. Als Claire an die Tür wollte, stellte sich das Mädchen ihr in den Weg.
„Darf ich fragen wo Sie hin wollen?“, wurde sie streng gefragt.
Claire blickte das Mädchen kühl an. Was fiel dem Gör eigentlich ein?!
„Ich wüsste nicht was Sie das angeht“, gab sie gelassen zurück.
„Da drin ist ein Freund von mir, wer ihn besuchen will, muss sich ausweisen!“ forderte die zierliche Brünette stur.
Claire blickte sie fragend an.
„Sind Sie Rebecca Chambers? Die Frau die versucht hat mich zu erreichen?“
Die junge Frau in den zu großen Kleidern schien zu begreifen wen sie vor sich hatte.
„Claire?“
Die Rothaarige nickte.
„Oh das tut mir leid! Ja ich habe sie angerufen, ihr Bruder wollte nicht das sie nach Raccoon City fahren, da ist gerade die Hölle los“
„Ja, dass habe ich unterwegs im Radio gehört. Ich habe die Nummer zurückgerufen und die Schwester hat mich informiert das mein Bruder hier ist“, erklärte Claire „Lass mich bitte zu ihm rein“
Hastig öffnete Rebecca die Tür und ließ Claire hinein. Chris hatte sein Bein schließlich doch aus der Schlinge befreit und saß aufrecht an der Bettkante.
„Du solltest doch liegen bleiben!“, ärgerte sich Chambers über ihren Kollegen.
„Ich kann nicht die ganze Zeit liegen!“ brummte Redfield trotzig zurück.
Claire kam eilig zu ihrem Bruder herüber und drückte ihn erleichtert.
„Gott sei Dank, dir geht es noch gut genug um stur und trotzig zu sein“, sagte sie mit einem leisen Lachen.
Chris umarmte seine Schwester und seufzte.
„Es tut gut dich zu sehen, Claire“

Rebecca musterte die beiden, sie sahen sich so gut wie gar nicht ähnlich. Chris hatte dunkles Haar und dunkle Augen, Claire war ein Rotschopf mit himmelblauen Augen. Während sie weiche, geschwungene Züge hatte, wirkte Chris eher kantig. Chambers hielt sich im Hintergrund, während die beiden sich unterhielten und Chris seine Schwester über alles informierte was er wusste. Sie war sich nicht sicher, ob Claire wirklich alles wissen sollte, aber wieso auch nicht. Chris schien ihr vorbehaltlos zu vertrauen und er wirkte schon viel lebendiger, seit sie hier war. Rebecca befürchtete aber auch, dass sein Tatendrang neu erwachen würde und er wieder das Krankenhaus verlassen wollte. Sie hoffte das Claire genug Einfluss auf ihn hatte, um ihn daran zu hindern und ihm Vernunft einzubläuen.
„Ich habe einen Freund von mir angerufen, sein Name ist Leon. Er arbeitet für die Regierung, vielleicht kann er uns helfen mehr herauszufinden“ hörte sie Claire sagen.
Chris horchte auf.
„Ein Freund? Was genau macht er für die Regierung?“
„Genau weiß ich das nicht wenn ich ehrlich bin, er ist so eine Art... Agent“
Chris zog kritisch die Brauen hoch als er seine Schwester ansah.
„Aha. Was für ein Freund ist dieser Agent denn?“ hakte er nach.
Claire zuckte mit den Schultern und antwortete widerwillig: „Ein Freund eben“
„Das ist ziemlich wage“ gab ihr Bruder zurück.
Chambers sah von einem zum anderen. Sollte sie die beiden vielleicht einen Moment allein lassen?
„Leon ist jedenfalls unterwegs hier her, ich hab ihn vom Auto aus angerufen“
„Du sollt doch nicht beim Fahren telefonieren!“ maulte Chris.
„Ich bin rechts ran gefahren! Hör auf damit Chris, ich bin mittlerweile erwachsen, ich weiß was ich mache!“
„Du bist trotzdem meine kleine Schwester...“
Claire seufzte.
„Okay. Ich warte unten auf Leon und komme dann wieder wenn er da ist“
Chambers sah zu wie Claire das Zimmer verließ, dann blickte sie Chris an.
„Das lief irgendwie nicht all zu gut“, sagte sie etwas unsicher.
Redfield zuckte mit den Schultern und meinte: „Es wird schlimmer je älter sie wird, ich habe kaum noch Überblick über ihr Leben und was sie tut. Seit unsere Eltern tot sind, habe ich mich um sie gekümmert, aber jetzt entgleitet sie mir“
Rebecca lächelte.
„Sie ist eben eine erwachsene Frau, nicht mehr das kleine Mädchen das du früher beschützt hast. Sie muss ihre eigenen Entscheidungen treffen“
„Diesen Leon nehme ich trotzdem unter die Lupe“, raunte Chris und legte sich wieder in das Krankenbett.

Das kleine Motorboot bewegte sich flussabwärts in Richtung Süden, jedenfalls schätzte Zoe das nach dem Stand der Sonne. Der Feuerball am Himmel, strahlte unbarmherzige Hitze auf ihre Köpfe herunter. Wesker saß schweigsam am Steuer, sie saß ihm gegenüber, mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Sie wunderte sich über diese seltsame Planung. Wo zum Teufel wollte er hin?! In einem kleinen Boot, auf einem Fluss, mitten im Wald. Den Wagen hatten sie vergraben, zu den ganzen Blutflecken hatten sich nun auch Erdflecken auf ihre Uniform gesellt. Mittlerweile war das Gefühl der schmutzigen Uniform auf der verschwitzten Haut, kaum noch für sie zu ertragen. Sie sah angestrengt in eine andere Richtung, betrachtete die Ufer, wollte ihn nicht ansehen und feststellen wie gut er aussah. Wie er da am Ruder saß, eine blonde Strähne in die Stirn hängend, die roten Augen im Tageslicht wie Rubine schimmernd, seine erhabene Haltung. Zoe sah sich also um, versuchte sich zu orientieren, aber in welchem Teil des Waldes in diesem Bundesstaat sie auch waren, er war groß und offenbar unbewohnt, mehr als das. Beide Uferseiten waren komplett zugewachsen, nirgendwo Zeichen von Menschen oder das je welche hier gewesen wären. Mit der Zeit veränderte sich die Vegetation, je weiter sie kamen, desto felsiger wurden die Ufer. Schließlich erhoben sich zu ihrer Rechten Felssteilwände, an denen sich Wesker nun zu orientieren schien. Nach einer Weile, drehte er das Boot, steuerte es gegen die Strömung durch eine Ausbuchtung in der Felswand. Das Wasser wurde hier etwas ruhiger, es gab ein wenig Grünzeug und am Ende dieser Bucht, lag etwas das sie im ersten Moment für eine Einbildung hielt. Es war ein Haus, am Ende der Felsbucht in den Stein eingearbeitet, zweistöckig so weit sie das sehen konnte, mit einem Bootssteg und einer großen Veranda die auf Stelzen im Wasser stand, direkt an das Haut gebaut. Es hatte große Panoramafenster, eine schwere Eichentür diente als Eingang. Links vom Haus, war noch ein kleines Bootshäuschen. Es gab keine Wege, keinen Garten, der einzige Zugang zum Haus ging vom Bootssteg auf die Terrasse, ohne Boot kam man hier also nur hin wenn man schwamm. Es gab auf der rechten Seite des Hauses noch einen Balkon. Es wirkte sehr rustikal, Naturstein und dunkles Holz, aber es war wunderschön. Wie aus einem Traum erschien ihr das versteckte Gebäude. Als sie sich umdrehte, stellte sie fest das man den Fluss und die Ufer nicht mehr sehen konnte, da die Felsbucht einen Biegung machte. Vom Fluss aus konnte man das Haus also nicht sehen. Selbst wenn man es mit einem Hubschrauber überflog, war es nicht so leicht zu entdecken, da das Ende der Bucht, sich um das Haus schmiegte, wie ein natürlicher Sichtschutz. Trotzdem kam hier genug Sonne hin um sich auf der Terasse sonnen zu können. Wären die Umstände andere gewesen, dass hier, hätte Zoes Traumhaus sein können. Schön einsam, in der Natur, weit weg von Menschen und Stress und einfach wunderschön.
„Willkommen zu Hause“, hörte sie Wesker sagen.

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Zoe Wesker

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18

Dienstag, 18. August 2015, 22:42



Kapitel.18

„Das ist nicht mein zu Hause“, entgegnete Zoe ruhig als Wesker mit dem Boot an dem kleinen Steg anlegte.
„Jetzt schon“, gab er leichthin zurück, als er das Wassergefährt vertäut hatte.
Der blonde Captain stieg als erster aus, reichte ihr die Hand und half ihr auf den Steg.
„Du brauchst wirklich eine Dusche“, murmelte er und rümpfte die Nase, während er ihre Uniform betrachtete.
„Ach wirklich?“, murrte Zoe sarkastisch „Das würde ich jetzt auch gerne als aller erstes in Angriff nehmen“
Zweifelnd sah sie sich um.
„Wie wird das Haus versorgt? Gibt es überhaupt fließendes Wasser oder muss ich im Fluss baden?“
„Strom, Wasser und sogar Internet, wir haben hier alles. Wenn du dich ausziehen und in den Fluss springen willst, kannst du das natürlich auch tun. Ich würde aber empfehlen genau aufzupassen an welcher Stelle du hereinspringst, der Untergrund hier ist felsig. Der Fernsehempfang hier ist nicht all zu gut, aber heutzutage schauen die meisten sowieso eher online, auf Netflix und Co. Wenn ich micht nicht irre... ich war nie ein Sklave dieser Art von medialer Unterhaltung“
„Okay, ich gebe zu ich bin beeindruckt, Albert“
„Davon gehe ich aus“, gab er gelassen zurück.
Zoe fühlte sich seltsam, diese Situation war seltsam. Sie wollte ihm um den Hals fallen, weil dieser Ort an den er sie gebracht hatte, so unglaublich toll war, gleichzeitig wollte sie ihn für das was er getan hatte erschießen, währen sie bereits daran dachte das sie es nicht über sich bringen würde ihn zu erschießen.
„Ich hasse dich“, sagte sie lakonisch „Wo ist das Bad?“
Wesker sah sie ein wenig irritiert an als er antwortete: „In beiden Stockwerken ist eins, du kannst das im Oberen haben, wenn du möchtest. Wenn du die Treppen hochkommst, links die zweite Tür.“
Wesker schloss auf und ließ sie hinein. Sie wollte eigentlich direkt nach oben in das Badezimmer rennen, endlich aus diesen Klamotten raus, aber sie blieb wie angewurzelt stehen. Der Anblick der sich ihr bot, verlangte von ihr genauer hin zu sehen. Die Böden wechselten zwischen dunklem Parkett und geschliffenem, hellen Naturstein. Der Eingangsflur war sehr kurz aber breit. Der Flur öffnete sich direkt zu einem riesigen Wohnraum in dessen Mitte eine Couchlandschaft abgesenkt im Boden war, man musste über mehrere Stufen zu der Sitzgelegenheit gelangen. Eine hübsche, verspiegelte Bar mit vier Hockern, zierte eine der hinteren Ecken des Wohnraums. Es gab Fernseher, Stereoanlage, Boxen,Teppiche... alles vom Feinsten. Zoe lief beinahe ehrfürchtig ein paar Schritte in den Raum hinein, entdeckte die steinerne Treppe, die nach oben führte. Es gab einen künstlich angelegten kleinen Flusslauf der mitten durch das Wohnzimmer ging, das Wasser plätscherte leise und friedlich vor sich hin. Das ganze Prinzip des Hauses wirkte sehr offen, außer der Haustür hatte sie bisher nur eine einzige weitere Tür gesehen und vermutete das untere Badezimmer dahinter. Die Küche war kaum kleiner als das Wohnzimmer, hier gab es eine sehr große Schiebetür, die im Moment offen stand und den Blick in das Innere freigab. Eine Küche im Landhausstil, mit großer Kochinsel, Vorratskammer und einem Essbereich, mit Tisch und Stühlen. Alles in ländlichem Stil, aber edel und hübsch. Das hier war nicht 0815, hier steckte verdammt viel Geld drin. Zoe spürte das Wesker sie sehr genau beobachtete und sich vermutlich an ihrer Reaktion belustigte, aber sie drehte sich nicht zu ihm um. Stur steuerte sie die Treppen zum zweiten Stock an. Hier gab es zwei Türen. Am Ende des offenen Flur, war ein riesiges Schlafzimmer mit einem großen, herrlichen Himmelbett. Ein riesiges Panoramafenster, gab den Blick auf die Bucht frei in der sich das Haus befand. Kein sehr weiter Ausblick, aber definitiv ein schöner. Es gab sogar einen begehbaren Kleiderschrank.
„Die Linke Seite des Schranks gehört dir“
Zoe zuckte zusammen, als sie Weskers Stimme direkt hinter sich hörte.
„Ich habe mir erlaubt vorzusorgen, als Vickers krank wurde und Kleidung für dich herbringen lassen“
Sie sah ihn ernst an.
„Du hast selbst das im Voraus geplant? Mich mitzunehmen?... warte mal, außer uns weiß noch jemand von diesem Haus?“
„Trent. Es war Teil des Deals den wir hatten. Er hat es nach meinen Anweisungen bauen lassen und alles herbringen lassen was wir brauchen. Und ja... ich habe deine Anwesenheit hier, mehr oder weniger kurzfristig geplant“
„Wer ist dieser Trent eigentlich?“, wollte sie wissen, als sie sich den begehbaren Schrank ansah und die Klamotten durchforstete die er für sie hatte bringen lassen.
„Das ist unwichtig für dich. Wir werden nichts mehr mit ihm zu tun haben, der Deal ist abgeschlossen, zur Zufriedenheit beider Seiten“
Zoe zuckte mit den Schultern.
„Ich gehe davon aus du würdest es mir auch nicht erläutern wenn wir doch noch mit ihm zu tun hätten“
„Wie ich schon sagte, es ist unwichtig“, beharrte er.
„Und diese ganze Sache... nur für das Geld und diesen Ort hier? Ich meine, ich muss zugeben es ist herrlich hier, aber ich hätte dich weder für einen Romantiker, noch für den Zurückgezogenen gehalten“
„Romantiker?“, fragte er irritiert.
„Der Stil des Hauses, viel Natur, abgelegen, nah am Wasser, edel aber ländlich eingerichtet... ich habe dich eher für den kühlen Puristen gehalten und gedacht das du Ambitionen hättest, weiter zu gehen“, erklärte sie.
Wesker lehnte sich in den Türrahmen und sah sie mit leicht zur Seite geneigten Kopf an.
„Tja, da hast du mich wohl falsch eingeschätzt, was das puristische angeht. Ambitionen habe ich durchaus, ich habe hier ein Büro und ein Labor“
„Labor? Wo soll das denn sein?“, fragte sie überrascht.
„Es gibt einen versteckten Zugang der mit einem Code gesichert ist. Du wirst dort vorerst nicht rein dürfen“
„Nichts anderes habe ich erwartet“, gab sie lakonisch zurück.


Es wurde langsam Abend, als Leon Scott Kennedy, seinen Ford Lincoln auf dem Krankenhausparkplatz parkte, direkt neben Claires Wagen, den er sofort wiedererkannte. Nicht gerade ein Kunststück, die alte, bullige Rostlaube, war kaum zu übersehen.
„Warum holt sie sich nicht endlich ein anderes Auto?“, murmelte er vor sich als er den eigenen Wagen abschloss. Leon Scott Kennedy gehörte, zumindest nach seinem Erscheinungsbild, in die Kategorie, markanter Schönling. Das Mittelbraune, volle Haar war zu einer 90er Jahre Boybandfrisur geschnitten, eine Frisur die durch Nick Carter von den Backstreet Boys, Berühmtheit erlangt hatte. Er war ungefähr 1,80 groß, hatte blaugraue Augen und war sportlich gebaut. Seine Gesichtszüge waren fein geschnitten, aber dennoch markant männlich. Hohe Wangenknochen, perfekt geschwungene Lippen, einen perfekt gestutzten Bart um den Mund herum, makellose Haut, keine Narben oder Unreinheiten. Der Wuchs seiner Brauen, verlieh ihm einen dauerhaft ernsten Ausdruck. Und dieser Eindruck täuschte eher selten. Leon Scott Kennedy war tatsächlich ein ernster Mensch. Gewissenhaft, direkt, prinzipientreu und moralisch fest verankert. Claire Redfield hatte die Ehre, aber auch andere Seiten an ihm zu kennen. Den Leon der Witze machte, das Schwimmen liebte, auf Sex in der freien Natur stand, für sein Leben gerne Rockmusik hörte und auf dem College einmal heimlich Gras geraucht hatte.
Leon und Claire hatten sich vor vier Jahren auf dem College kennen gelernt, er war damals kurz vor dem Abschluss seines letzten Semester in Kriminalistik gewesen, als sie ihr Studium anfing. Sie waren sich auf dem Campus begegnet, hatten sich verabredet, waren mehrfach ausgegangen und hatten heute nach wie vor Kontakt. Allerdings war sich Leon nicht sicher, wo er diese Art von Beziehung einordnen sollte. Sie wohnten nicht zusammen, sahen sich nicht gerade regelmäßig, aber sie landeten bei fast jeder Begegnung früher oder später zusammen im Bett... oder in einer Wiese, mitten im Nirgendwo. Freunde mit gewissen Vorzügen, wenn man so wollte. Keine Verpflichtungen, aber ein freundschaftliches Verhältnis, gewürzt mit gutem Sex. Claire war sanft und wild zugleich, sie forderte ebenso viel, wie sie ihm gab. Sie faszinierte den Agenten auf ihre ganz eigene Weise. Sie war hübsch, keine außergewöhnliche Schönheit, aber dennoch schön. Was ihn aber am meisten an ihr reizte, ihn magisch anzog, war die Art wie sie mit ihm redete, wie sie sich bewegte und dass sie ihm offen zeigte das sie ihn wollte, tat seinem Ego ganz gut. Leon betrat die Lobby des Krankenhauses, Claire kam ihm bereits entgegen, mit einem umwerfenden Lächeln auf den sanft geschwungenen Lippen. Er stellte fest, dass er sie vermisst hatte und sich wesentlich mehr freute sie wiederzusehen, als er es sich selbst hatte eingestehen wollen.
„Hallo, Leon!“, begrüßte sie ihn mit ihrer hellen, sanften Stimme.
Die beiden umarmten einander innig. Er hatte keine Ahnung was für ein Shampoo sie benutzte, aber ihre Haare rochen herrlich.
„Geht es dir gut?“, fragte der Agent die Rothaarige, hielt sie bei den Schultern ein Stückchen von sich, um sie besser betrachten zu können.
Claire nickte.
„Mein Bruder ist verletzt, deshalb bin ich hier, aber er wird wieder, es dauert nur eine Weile. Aber er ist so unruhig, dass ich befürchte ich werde ihn früher oder später an das Krankenbett ketten müssen“
Leon grinste.
„Das liegt in der Familie würde ich sagen“, feixte er freundschaftlich.
Claire boxte ihn mit einem Lachen auf den Oberarm.
„Siehst du, sehr wildes Erbgut bei den Redfields!“, scherzte er
„Mein Bruder wartet auf seinem Zimmer, er darf noch nicht herumlaufen. Wir haben gehofft du wüsstest vielleicht ein wenig mehr über die Vorkommnisse in Raccoon City“, sagte sie während sie gemeinsam mit dem Agenten zu den Fahrstühlen lief.
„Ich weiß nicht sehr viel, aber das was ich weiß, ist eigentlich alles als nicht freizugebendes Informationsmaterial klassifiziert“, antwortete er ruhig.
Claire seufzte. Der Fahrstuhl öffnete sich und sie traten in die Kabine. Sie drückte den Knopf führ den dritten Stock und wandte sich ihm wieder zu.
„Mein Bruder war im Raccoon Forest, mit seinem Team, es sollte eigentlich eine Rettungsaktion werden, für ein anderes S.T.A.R.S Team, aber es hat kaum jemand überlebt“, erzählte sie.
Leon nickte nachdenklich, über den Einsatz der S.T.A.R.S war er informiert, allerdings wusste er keine genauen Einzelheiten darüber.
„Kameraden von Chris, sind noch in der Stadt auch eine... Kameradin die ihm sehr nahe steht. Es macht ihn verrückt das er nichts Genaueres weiß“, enthüllte sie den Kern ihres Anliegens.
Nun war es an Leon zu seufzen.
„Man wird keinen von euch in die Stadt lassen“, merkte er an.
Der Fahrstuhl öffnete sich im dritten Stock und sie stiegen aus, liefen den Gang hinunter.
„Mit meiner Freigabe könnte ich hinein kommen, nach den Vermissten Kameraden suchen“, schlug er vor „Aber ich kann euch nichts versprechen“
Claire blieb vor der Zimmertür stehen, legte die Hand auf die Klinke und sagte: „Es gefällt mir nicht, dass du dich in Gefahr begibst“
„Mein Job ist im allgemeinen nicht immer ungefährlich, Claire“, erinnerte er sie.
„Ich weiß“, entgegnete sie leise.


Raccoon City war abgeschirmt, Straßensperren bewachten die Zufahrtsstraßen, Einzelne Wachposten wurden rund um die Stadt errichtet. Das Militär war da, so wie Agenten diverser Behörden. B.S.A.A , N.S.A, F.B.C, D.S.O, W.H.O. Jeder hatte seine Männer im Spiel. Das Militär war hauptsächlich für die Absperrung zuständig, niemand durfte hinein oder hinaus. Die unterschiedlichen Agenten, sollten in der Stadt ermitteln, wo die Ursache lag, was der Auslöser war oder wer. Für die meisten war klar, es handelte sich um ein Verbrechen, einen terroristischen Anschlag. Aber wer hatte ihn begangen und warum?! Wenn dies eine biologische Waffe war, dann war es wohl die verheerendste in der Geschichte der USA. Mittlerweile waren sich die Experten einig, dass es sich um einen Virus handelte, der über das Blut übertragen wurde und sich entsetzlich schnell zu verbreiten schien. Der Speichel eines Infizierten in einer offenen Wunde, und sei sie noch so klein, reichte schon für eine Ansteckung aus. Die Tatsache das die infizierten Patienten sehr beißfreudig waren, setzte dem ganzen das I Tüpfelchen auf.
Es waren Untersuchungszentren eingerichtet worden, wo Ärzte und Wissenschaftler, fieberhaft Infizierte untersuchten, praktisch direkt vor Ort. Die Zeit drängte, die Gefahr dass sich das Virus über die Grenzen der Stadt, vielleicht sogar über die Grenzen des Landes ausbreiten könnte, war nach wie vor präsent. Das Militär war keine Garantie. Präsident Benson saß mit seinen Stabschefs an einem Tisch vor einem großen Monitor auf dem Statistiken aufgezeigt wurden, geschätzte tote, geschätzte Ausbreitungsgefahr über das Land, Satellitenbilder der Stadt. Brennende Häuser und keine Feuerwehr um sie zu löschen, es war bereits Abend, doch außer den Feuern, sah man kaum ein Licht. Der Strom war in breiten Teilen der Stadt ausgefallen aufgrund von beschädigten Strommasten und Verteilerkästen, von in Panik fliehenden umgefahren oder von den Feuern in Mitleidenschaft gezogen. In stummem Entsetzen blickten der Präsident und seine Berater auf die Bilder, niemand sagte ein Wort. Aber Harrold Benson wusste, dass würde nicht so bleiben, jeden Moment würde jeder seine Meinung dazu sagen, Ideen vorbringen was zu tun war und er schätzte das fast jeder von ihnen eine andere Vorstellung von dem hatte, was jetzt das Richtige war. Benson erhob sich von seinem Stuhl, ging ein paar Schritte am Tisch entlang auf und ab, spürte die Blicke der Stabschefs auf sich ruhen. Der Präsident war eine imposante Erscheinung, hoch gewachsen, sportlich, pechschwarzes Haar mit nur wenigen, grauen Strähnen. Sein markantes Gesicht war steinern und ernst, die klaren grauen Augen ernst, wachsam und nachdenklich.
„Meine Herren, wir stehen vor einem Horrorszenario. Gibt es bereits Protokolle für etwas solches?“, erhob er schließlich seine tiefe Stimme und blickte mit leicht angehobenen, buschigen Brauen in die Runde.
Es war Senator Kent der als Erster sprach: „Es gibt Protokolle, Sir, ja. General Harris sollte mit den Einzelheiten vertraut sein.“
Benson wandte seinen Blick dem Mann in Uniform mit den lächerlich vielen Abzeichen zu.
„Klären sie uns auf General“, verlangte der Präsident.
Im Augenwinkel behielt er die Stabschefs im Auge, spätestens wenn der General das Protokoll erläuterte, würden die ersten Stimmen laut werden.
Der kantige General, wandte sich dem Präsidenten zu.
„Zusammengefasst, sieht das Protokoll in einer solchen Notsituation vor, dass Ausgangsgebiet und alle anderen von der biologischen Waffe betroffenen Gebiete, zu desinfizieren, sofern keine andere Möglichkeit der Eindämmung besteht“
Was er sagte ließ dem Präsidenten heiß und kalt werden, aber er schätzte General Harris direkte Art, die Dinge direkt heraus zu formulieren und sich nicht mit bürokratischem Firlefanz aufzuhalten.
„Wir sprechen von nuklearem Beschuss?“, hakte Benson nach.
Der Genral nickte.
„Ja, Mister Präsident“
Wie erwartet wurden nun die Stabschef erst richtig wach, Zustimmung und Ablehnung des Protokolls wurde lautstark kundgetan.
„Wenn wir die Stadt dem Erdboden gleich machen, wird man Fragen stellen, davon abgesehen könnte es noch Überlebende geben! Außerdem vernichten wir damit womöglich alle Beweise und die einzige Chance die Verantwortlichen zu finden!“
„Wenn wir es nicht tun wird es sich ausbreiten, das ganze Land, der Kontinent könnte dahingerafft werden!“
Einzelne Aussagen konnte er aus dem Geschrei herausfiltern, aber irgendwann hatte er genug. Benson kam zurück an den Tisch, ließ die Fäuste auf den Tisch niederfahren, was schlagartig für Stille sorgte.
„Unsere Agenten und das Militär haben 12 Stunden Zeit, nach weiteren Überlebenden und Beweisen zu suchen. Nach Ablauf der Frist, wird Raccoon City desinfiziert“
Als sich erneut Stimmen erhoben, schlug er wieder auf den Tisch.
„Ich werde darüber nicht Diskutieren. Holt mir Simmons, den Pressesprecher her, ich muss eine öffentliche Erklärung vorbereiten“
Der Präsident wandte sich dem General zu.
„Alles was wir an Militärpersonal noch entbehren können, wird sofort mit der Evakuierung der umliegenden Städte beginnen“
„Mister President, Sir, Raccoon City liegt praktisch mitten im Nirgendwo, rundherum Wälder, die nächsten Städte sind mehr als 30 Meilen entfernt“, Erinnerte ihn der General.
„Das spielt keine Rolle, bringt die Leute da weg. Ich will auf Nummer sicher gehen. Es wird einen Fallout geben und ich will so viele Kollateralschäden vermeiden wie möglich!“

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (7. Oktober 2015, 21:58)


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Wesker's Lady (24.09.2018)

Zoe Wesker

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19

Mittwoch, 19. August 2015, 19:26



Kapitel.19

Zoe hatte geduscht, trug frische Kleidung, ein luftiges, weißes Sommerkleid das ihr knapp bis zu den Knien reichte und dazu passende, weiße Sandalen mit einem leichten Keilabsatz. Das feuchte Haar, hing ihr offen über die schmalen, blassen Schultern.
Wesker hatte im unteren Stockwerk geduscht. Als sie runter kam, saß er an einem Gartentisch auf der Veranda vor dem Naturtraumhaus. Er trug eine helle, beigefarbene Sommerhose aus dünnem Stoff und ein Weißes, kurzärmliges Hemd. An den Füßen trug er nichts. Es wurde bereits langsam dunkel, aber es war noch herrlich warm.
Zoe trat auf die Veranda hinaus, setzte sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches und blickte in die selbe Richtung wie er, hinaus in die kleine Bucht. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er den Kopf drehte und sie ansah. Wesker sagte kein Wort, sah sie nur an, musterte sie.
„Willst du mich die ganze Nacht lang anstarren?“, brach sie schließlich das Schweigen und sah ihn endlich an.
Er zeigte ihr sein selbstsicheres Lächeln und sie hasste ihn dafür, dass er so unverschämt gut aussah.
„Würde dich das stören?“, fragte er zurück.
Sie zuckte mit den Schultern, wich seinem Blick aus, sah erneut auf die Bucht und antwortete: „Ja, vermutlich würde es das“
Er blickte sie noch eine Weile an, während sie versuchte ihn zu ignorieren, dann tat er es ihr gleich und sah in die Bucht hinaus. Ein laues Lüftchen wehte über die Veranda, sie hörten Grillen im Schilf und sahen wie der Himmel langsam immer dunkler wurde, bis die Sonne verschwunden war und der klare Himmel voller Sterne.
„Ich bin nun nicht mehr dein Vorgesetzter“, hörte sie Weskers sonore Stimme die natürliche Stille brechen.
Sie blickte in seine Richtung, sah wie er eine Laterne auf dem Tisch anzündete. Es gab eine mit Strom betriebene Außenbeleuchtung, aber er hatte sich für die romantischere Variante entschieden, analysierte sie den Moment. Sie zog kritisch die Brauen zusammen und entgegnete ihm zynisch: „Das stimmt. Dafür bist du jetzt ein Verräter, ein Mörder, ein Dieb und Totgeglaubter“
„Dieb?“, fragte er neugierig ohne auch nur den Hauch von Reue oder Scham zu zeigen, er versuchte Mord und Verrat nicht einmal abzustreiten oder zu rechtfertigen.
„Die Sachen die du an Trent verkauft hast, die waren gestohlen... von Umbrella nehme ich an, für die du vorher gearbeitet hast und die du ebenso verraten hast, wie deine Untergebenen, Kameraden und dein Vaterland“, sprach Zoe ruhig mit einer Spur Herablassung in der Stimme.
Wesker lachte. Seine Reaktion verwirrte sie ein wenig und ärgerte sie.
„Stimmt, ich habe Umbrella tatsächlich bestohlen, illegales Material, dass sie niemals hätten herstellen dürfen“, sagte er, als er sich wieder gefangen hatte.
„Und was ist daran so witzig?“, wollte sie irritiert wissen.
Der ehemalige Captain lehnte sich nach vorn, mit den Ellbogen auf die Tischplatte gestützt und lächelte sie an.
„Es ist amüsant wie du das Thema zu wechseln versuchst, weil ich den Umstand angesprochen habe, dass theoretisch nichts mehr uns hindern könnte, eine romantische Beziehung zu führen“
Zoe sah ihn an.
„Ist das dein Ernst?“, fragte sie lakonisch.
Wesker nickte.
„Du hast eine Schraube locker“, murrte sie.
Albert Wesker lächelte unbeirrt als er sagte: „Wenn man meinem Kollegen Doktor William Birkin – Gott oder wer auch immer, habe ihn selig - glauben schenken darf, dann bin ich sogar ein soziopathischer Egomane mit einem Hang zu Gewalt und Selbstüberschätzung“
„Dieser Birkin kannte dich wohl ziemlich gut“, sagte sie sarkastisch.
„Vorsicht, bisher war ich zum Scherzen aufgelegt, aber es könnte der Moment kommen an dem ich deine Beleidigungen ernst nehme“, warnte er sie mit einem kleinen, kühlen Lächeln auf den Lippen.
„Und dann was? Ertränkst du mich in der Bucht vor deiner Haustür?“, fragte sie gereizt und verschränkte die Arme.
Wesker antwortete nicht sofort, er blickte sie an, schien ihre Körperhaltung zu studieren und über etwas nachzudenken.
Vermutlich ob er mich nicht gleich ertränken soll, statt zu warten....
„Wieso bist du so abweisend? Es ist offensichtlich das du dich zu mir hingezogen fühlst, du willst mich hassen aber du kannst es nicht. Du hast nicht einmal versucht zu fliehen und als ich im Herrenhaus in deinen Armen starb, hast du geweint“
„Habe ich nicht!“, protestierte Zoe erschrocken.
„Doch, hast du, es nutzt nichts es zu leugnen, ich habe es gesehen und ich erinnere mich daran“, beharrte er mit ruhiger Stimme.
„Ich kenne dich kaum und du hast bisher keinen guten Eindruck hinterlassen, deine Schlussfolgerung ich würde mich zu dir hingezogen fühlen, ist Schwachsinn“
„Es ist eine ersichtliche Tatsache“, hielt Wesker dagegen.
Zoe wandte verärgert ihren Blick ab, sah wieder auf die nun dunkle Bucht hinaus. Mond und Sterne spiegelten sich in der Wasseroberfläche.
„Leck mich...“, murmelte sie garstig.
„Willst du das wirklich?“, hörte sie ihn fragen.
Irritiert sah sie ihn an.
„Was?“
„Du hast mich gerade zu einer sexuellen Handlung an deiner Person aufgefordert. Ich war mir nicht sicher ob du das ernst gemeint hast“, gab Wesker süffisant zurück.
Für einen Moment war Zoe sprachlos und starrte ihn nur an. Was ihn dazu brachte erneut zu Lächeln.
„Hör auf damit“, brachte sie schließlich hervor.
„Ich habe doch noch nicht einmal angefangen“
„Hör auf mit diesen Anspielungen, ich habe kein Interesse an deiner Person und schon gar nicht daran, von dir verführt zu werden“, knurrte sie.
„Das ist eine Lüge“, meinte er schlicht „Du hast auf meine Frage weder mit ja noch mit nein geantwortet, was mich zu der Annahme bringt, dass du es sehr wohl willst, aber zu stolz bist es zuzugeben.“
Zoe schwieg und biss sich auf die Zunge.
„Oder du bist nervös, vielleicht bist du ja noch Jungfrau“
„Fick dich!“
„Ich sagte dir bereits das ich dem nicht nachkommen kann, wenn du aus dem „dich“ ein „mich“ machen würdest wenn du es das nächste Mal sagst... dass wiederum wäre durchaus machbar“
Zoe blickte ihn an, lächelte selbstsicher da sie eine Möglichkeit sah den Spieß umzudrehen.
„Würdest du das denn wollen?“, fragte sie ihn.
Die Antwort kam direkt ohne Schnörkel... und prompt: „Ja“
Zoes Lächeln gefror für einen Moment auf ihren rosigen, vollen Lippen. Als sie nichts mehr sagte, nahm Wesker den Faden wieder auf.
„Ich habe freie Sicht auf deine nackten Beine, die zarten Schultern und auf den appetitlichen Ausschnitt deines engen, kurzen Kleides. Ich hatte ohnehin ein Auge auf dich geworfen und dieses Outfit macht es nicht leichter. Ich glaube ich sitze hier seit einer geschlagenen halben Stunde, mit einem Ständer der Härtestufe Diamant in der Hose“
Zoe blinzelte.
Hat er das gerade wirklich gesagt?!
Das war sehr direkt und unromantisch, aber vermutlich ehrlich...
„Du sitzt hier und spielst die Unnahbare, hast aber eines der kürzesten und engsten Outfits aus dem Schrank geholt um es hier und jetzt zu tragen. Wenn es dir nicht wichtig wäre das ich dich ansehe und das du mir gefällst, hättest du etwas anderes angezogen und deine Beine nicht so anzüglich überschlagen“
Unsicher rutschte Zoe auf ihrem Stuhl herum, rückte das Kleid zurecht und veränderte ihre Sitzposition.

Er schmunzelte amüsiert über ihr Verhalten. Wesker bemerkte wie sie beiläufig auf seinen Schritt zu blicken versuchte und sich leicht errötend abwandte, als sie die Beule entdeckte. Ein neuerlicher Windhauch, wehte ihren Duft zu ihm herüber. Sein Schwanz zuckte, als hätte er die Witterung ebenfalls aufgenommen, wie eine Antenne einen Radiosender. Der ehemalige Captain hatte sich sehr wohl im Griff, wäre dies nicht der Fall, wäre er schon längst über sie hergefallen. Das sollte aber nicht heißen, dass er nicht versuchen würde, hier und heute unter ihren Rock zu kommen. Bisher stellte er sich nicht unbedingt geschickt an.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
Zoe blickte mal wieder angestrengt in eine andere Richtung und er dachte darüber nach, wie er ihre Aufmerksamkeit auf sich fixieren könnte. Eigentlich gingen nur diverse Bilder davon durch seinen Kopf, was er alles mit ihrem wohlproportionierten, nackten Körper anstellen wollte. Sollte er ihr vielleicht einfach direkt anbieten sie zu verwöhnen? Vermutlich war sie zu stur und zu stolz um dem nachzugeben.
„Schade, ich dachte meine Erektion wäre so was wie ein Kompliment“
Sie drehte langsam ihren Kopf in seine Richtung.
Okay, das ging offensichtlich daneben....
Der Blick mit dem sie Wesker bedachte, hätte tropische Regenwälder niederbrennen können.
„Du bist schon wieder wütend auf mich“, stellte er fest, versuchte sich an einem charmanten Lächeln.
Sie seufzte und der Böse Blick fiel in sich zusammen. Etwas verwundert musterte er ihr Gesicht. Zoe starrte in die Flamme der kleinen Laterne, vor sich auf dem Tisch.
„Ich weiß das du mir nicht geheuer sein solltest, mehr noch, ich sollte dich verachten“
„Aber du tust es nicht“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, ich fühle dasselbe was ich an jenem Abend nach J's Bar gefühlt habe. Vermischt mit einem Haufen neuer Unsicherheiten“
Wesker stand auf, nahm seinen Stuhl und stellte ihn direkt vor ihren, zwischen seine und ihre Knie, hätte kaum eine Handbreite gepasst. Er beugte sich leicht nach vorn, die Hände auf die Oberschenkel gestützt.
„Warum Unsicherheiten?“, wollte er wissen.
„Weil es einfach nicht richtig ist, es ist falsch. Was ich fühle, dürfte gar nicht sein, jetzt nicht mehr“, gab sie zurück.
„Niemand weiß das du mit mir hier bist, niemand wird je davon erfahren. Wieso solltest du dich schlecht wegen etwas fühlen, von dem sowieso niemals jemand außer uns beiden, Kenntnis haben wird?“
„Ich weiß es aber“, beharrte sie.
Doch er konnte die feinen Nuancen in ihrer Stimme hören, die Veränderung ihrer Stimmung wittern.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (7. Oktober 2015, 22:00)


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Wesker's Lady (24.09.2018)

Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

  • »Zoe Wesker« ist der Autor dieses Themas

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Steam Name: ZoeyPayne

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20

Donnerstag, 20. August 2015, 22:33



WARNUNG!
Sexszene voraus!
Bin da wie immer ohne Filter und recht freizügig unterwegs. Freunde der Prüderie sollten sich das vielleicht nicht antun.


Kapitel.20

Ihr Widerstand begann zu bröckeln, er durfte jetzt nur nichts falsch machen, dann hatte er sie. Ihr Blick schweifte wieder kurz ab auf seinen Schritt, die Beule war noch da. Er rückte mit seinem Stuhl noch ein bisschen näher, beugte sich weiter vor, setzte sich ein wenig breitbeiniger hin, griff nach ihrem linken Fußgelenk und hob ihr Bein an, legte es über seinen rechten Oberschenkel. Zoe wehrte sich nicht, aber sie hatte für einen Moment den Atem angehalten. Wesker glitt mit den Fingern über den Fuß, zum Schienbein, über das Knie bis zum Oberschenkel ihres Beines. Sie erzitterte ganz leicht, als er am Saum ihres Kleides ankam. Wesker blickte in ihr Gesicht, während Zoe auf seine Hand starrte, die langsam an ihrem Schenkel entlang, unter dem weißen Stoff verschwand und sich der Hitze zwischen ihren festen, warmen Schenkeln näherte. Sie atmete hastig ein, hielt die Luft an und stieß sie schwer wieder aus, als er das Dreieck zwischen ihren Beinen berührte, das regelrecht zu glühen schien. In Alberts Lenden regte es sich , seine Männlichkeit war ungeduldig, begehrte gegen den Stoff der Hose auf. Sie wirkte so hinreißend unschuldig und verrucht zugleich. Seine freie Hand zog ihr anderes Bein ebenfalls über seinen Schoß, spreizte ihre Beine ein wenig damit er mehr Spielraum zwischen ihren Schenkeln hatte. Er zog sie mit der freien Hand samt Stuhl, näher zu sich heran. Geschickt öffnete er den Knoten in ihrem Nacken, der den oberen Teil des Kleides aufrecht hielt, ließ den Stoff von ihren Brüsten gleiten. Ihre vollen, wohlgeformten Rundungen, waren nicht von einem BH verdeckt, sie hatte keinen unter dem Kleid getragen. Sein Gesicht näherte sich ihrem, als sich ihre Lippen berührten, er mit seiner Zunge ihren Mund öffnete um die ihre zu suchen, schob er zeitgleich den Stoff ihres Höschens beiseite und ertastete die nackte Weiblichkeit zwischen ihren Schenkeln. Sie stöhnte leise in den Kuss, als Wesker ihren Venushügel massierte. Ihr Atmung war schwer und nervös, aber Zoe ließ es sich durchaus gefallen, was er mit ihr machte. Eine von Zoes Händen krallte sich in sein Hemd, die andere an seinen Arm, während sie seinen Kuss sehnsüchtig erwiderte, als hätte sie Ewigkeiten darauf warten müssen. Er umfasste ihre linke Brust fordernd aber dennoch sanft, sie war ein wenig größer als eine gute Hand voll, schmiegte sich weich und warm an seine Handinnenfläche, zwischen seine langen, schlanken Finger. Als er den Kuss für einen Moment löste, rutschte sie etwas atemlos auf seinen Schoß, rieb sich genüsslich mit ihrem Unterleib an seinem Schritt. Er war überrascht, aber er begrüßte die plötzliche Initiative ihrerseits. Ihre Hände lagen auf seinen Schultern, krallten sich daran fest, wie ein ertrinkender an ein Stück Treibholz. Weskers Atem wurde etwas schwerer, sein Schaft war mittlerweile hart wie Granit und der Druck ihres Unterleibs heizte ihm ein. Seine Hände griffen nach dem Stoff des Kleides und zogen es ihr über den Kopf aus, dann griff er mit beiden Händen nach ihren festen Pobacken, versenkte sein Gesicht zwischen ihren schönen Brüsten und sog tief ihren herrlichen Geruch auf, der würzig nach Nelken, Vanille und Orangenblüten duftete. Mit den Händen an ihrem Gesäß, drückte er sie noch ein wenig fester auf seinen Schoß, bäumte sein Becken ein auf, ihr entgegen. Albert hörte wie sie seinen Namen flüsterte, ein wenig heiser und versonnen. Er lächelte zufrieden, auch wenn ihn die Geilheit die ihn erfasst hatte, schier wahnsinnig machte.
„...Ich will dich!“, raunte er ihr mit seiner sonoren Stimme zwischen ein paar heftigeren Atemzügen zu.
Er blickte auf und sah ihr verklärtes Grinsen. Sie wollte ihn auch.

Und wie sie ihn wollte, verdammt noch mal! Was war nur los?! Erst machte er sie nervös, verunsicherte sie und jetzt ließ sie sich von ihren Hormonen übermannen. Dabei war sie fest entschlossen gewesen, ihm die kalte Schulter zu zeigen... jetzt zeigte sie ihm ganz andere Dinge. Aber es fühlte sich unbestreitbar gut an. Er wusste wie und wo er anpacken musste um sie in Fahrt zu bringen. Seine Stimme, wie er diese drei Worte gesagt hatte: Ich will dich! Das hatte ihr den Rest gegeben, ihr Gehirn war nicht mehr in Betrieb, dafür aber ganz andere Regionen ihres Körpers. Ihre Hände ertasteten seinen Brustkorb über dem Seidenstoff seines Hemdes. Sein Körper darunter war herrlich definiert, fest und stramm. Zoe konnte es kaum erwarten ihn überall zu spüren, seinen nackten Körper zu erkunden.
„Lass uns ins Schlafzimmer gehen“, flüsterte sie ihm zu.
Sein Grinsen verursachte ihr eine heiße Gänsehaut.

Für einen Moment betrachtete er sie. Ihr Körper war schön, seidig, elegant, hatte eine erotische Form, ein sanft ausgeprägtes Becken, einladende Brüste, ein flacher Bauch, schmale Beine und pralle, feste Schenkel, genau wie ihr Hinterteil. Mit einem verruchten Lächeln ließ sie sich auf die Knie nieder, öffnete seinen Gürtel, dann seine Hose. Als sie ihn auspackte pulsierte sein harter Ständer heftig. Sie streichelte, betastete und küsste ihn, bewunderte offenkundig was sie vor sich hatte, während er sich mit einer Hand an eine Stange des Himmelbetts klammerte, neben dem sie sich gerade auf einem Vorleger befanden. Ihre Zunge quälte ihn eine Weile lang, mit süßen Verlockungen, spielte mit seiner Eichel, gab ihm kleine Küsse, dann ließ sie ihn in die weiche Wärme ihres Mundes eintauchen. Wesker stieß ein Knurren aus, eine Hand immer noch an die Stange des Bettes geklammert, die andere auf den Rücken gepresst, mit aller Macht den Wunsch in ihr Haar zu greifen unterdrückend. Eigentlich war er viel zu erregt um sich zurück zu halten, aber er wollte nicht grob sein, es war ihm wichtig das sie sich wohl fühlte und den Spaß an der Sache nicht verlor...warum auch immer das so war. Sie hatte ein paar Sachen mit ihrem Mund drauf, die ihn wahnsinnig machten, offenbar kannte sie so etwas wie Würgereiz nicht, denn sie nahm ihn stellenweise so tief in sich auf, dass er schon Angst hatte, sie würde an seinem Schwanz ersticken. Aber Zoe wirkte völlig entspannt und voll bei der Sache, also ließ er sie nur all zu gerne machen. Unwillkürlich fragte er sich für einen Moment, warum sie darin so verdammt gut war, verdrängte den unlogisch eifersüchtigen Gedanken aber schnell, er wollte sich nicht die Stimmung versauen. Die Metallstange des Bettes verbog sich unter seinem harten Griff, etwas erschrocken überprüfte er ob sie es gesehen hatte, aber im Moment waren ihre Augen geschlossen. Er ließ das Bett los, griff nach ihren Schultern und zog sie auf die Füße.
„Nicht gut?“, fragte sie überrascht.
Er lächelte anzüglich.
„Im Gegenteil, aber ich will noch ein paar andere Dinge mit dir machen“
Sie errötete leicht und zeigte ein erwartungsvolles Lächeln. Spielerisch stieß er sie auf das Bett, blickte für einen Moment auf sie herab, schließlich streifte er Hose und die Unterhose komplett ab, riss sich das Hemd vom Leib. Der bewundernde Blickt mit dem sie zu ihm aufsah, seinen Körper betrachtete, ließ ihm noch heißer werden. Die Tatsache das sie ihn offensichtlich wollte, erregte ihn noch mehr. Sie rutschte auf dem Bett ein wenig höher, öffnete einladend ihre Schenkel und winkte ihn mit dem Zeigefinger zu sich heran. Sein Blick fiel auf die seidige Blüte zwischen ihren Beinen, die bereits feucht im gedimmten Deckenlicht schimmerte. Sein Schaft zuckte. Er wollte sie, hier und jetzt. Wesker kam zu ihr auf das Bett, kniete sich zwischen ihre Schenkel, er beugte sich über sie, seine Hände wanderten über ihren flachen Bauch zu ihren Brüsten, umfassten sie verlangend. Albert richtete sich schließlich wieder auf, ließ sich von seinen Knien auf sein Gesäß rutschen, packte sie an den Hüften, zog sie zu sich heran und drang in sie ein, lang langsam und tief. In dieser Position konnte er sie an ihren Hüften gepackt seinen Stößen entgegen drücken und sie dabei genau im Auge behalten. Zoe keuchte auf, als er ihre enge, feuchte Hitze ausfüllte und sie langsam aber intensiv zu stoßen begann. In dieser Stellung hatte er die volle Kontrolle über das Geschehen und es gefiel ihm wie sie sich lustvoll auf dem Rücken wand, ihre Finger in das weiße Laken krallte, ihm auf so reizvolle Weise ausgeliefert war. Ihre schönen Brüste wippten im Takt mit jedem seiner Stöße, ihr Atem ging schneller, genau wie ihr keuchendes Stöhnen. Er griff nach ihren Beinen, lehnte sie aufrecht gegen seinen Oberkörper, beugte sich über sie, bis ihre Beine an seinen Schultern auflagen und er sie auf diese Weise praktisch zusammenfaltete. Jetzt kam er noch tiefer in sie hinein, was sie mit einem heiseren, erregten Aufschrei quittierte. Versehentlich riss sie in ihrem lustvollen Rausch das Laken ein, in das sie sich krallte, aber keiner der beiden störte sich daran. Zoe konnte sich unter ihm in dieser Position nicht bewegen, somit hatte er nach wie vor die Zügel in der Hand und ihm war nach einem wilden Ritt. Er stieß sie schneller, achtete aber sehr wohl darauf, die Kraft seines Körpers im Zaum zu halten, ihm war klar das er anders als andere Männer war und vorsichtiger sein musste. Die Töne welche sie von sich gab, sagten ihm dass er bisher auf dem richtigen Weg war. Nach einer kleinen Weile, begann sie heftig unter ihm zu zucken, hielt die Luft für einen Moment an, dann spürte Wesker ein heftiges Zucken in ihrer Spalte die seine Männlichkeit umschloss. Als sie durch den Orgasmus erleichtert die Luft wieder ausstieß, ergoss er sich heftig in ihr, mit einem Stöhnen das wie ein Grollen, tief aus seinem Brustkorb kam.


Wie mit seinem Supervisor vereinbart, begab sich Agent Kennedy zum Außenposten C, einer umfassenden Straßensperre an der nördlichen Zufahrtsstraße von Raccoon City. Hier waren Schranken, riesige Militärzelte und ein Container aufgebaut. Soldaten bewachten die Schranken und die Eingänge der Zelte. Die Stimmung war angespannt, es lag ein unangenehmes Knistern in der Luft das einem sofort entgegenschlug. Die Soldaten waren angespannt, zu einem Großteil hatten sie bereits die Nacht und den Tag davor hindurch, hier Wache gehalten. Jetzt hatten sie erfahren, dass keine Ablösung kommen würde, da ihre Kameraden zur Evakuierung der umliegenden Städte abgezogen worden waren. Die allgemeine Stimmung, war müde und gereizt. Leon trat auf eines der Zelte zu, seinen Dienstausweis gezückt, hielt ihn den Soldaten unter die Nase, die ihn genervt durchließen. Es war bereits dunkel, doch im Zelt war es immer noch furchtbar heiß und stickig von der Hitze des Tages. Die drückende Luft stank nach Schweiß. Walther Perkins, Leons Supervisor, stand an einem Tisch. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt, eine alte Tätowierung dabei entblößt, ein Überbleibsel aus seiner Zeit bei den Marines. Er hatte breite Schultern und kräftige Arme, ein klein wenig überschüssiges Fett durchbrach die sonst recht trainiert wirkende Erscheinung. Perkins Hemd hatte Schweißflecken auf dem Rücken und unter den Achseln, der Schweiß stand ihm auch auf der Stirn. Er wirkte mindesten genauso angespannt wie der Rest, doch er lächelte als er Agent Kennedy sah.
„Da sind Sie ja endlich! Ich habe schon versucht sie zu erreichen“, sagte er und klang erleichtert.
Leon kam näher schüttelte ihm die Hand. Schließlich beugte er sich über die Karte auf dem Tisch. Jemand hatte mit einem roten Textmarker ein paar Dinge eingekreist und markiert, die meisten davon befanden sich sehr nahe am Zentrum der Stadt, rund um den Gebäudekomplex der Firma Umbrella Corp.
Leon deutete auf die rot markierten Stellen und fragte: „Was bedeuten diese Markierungen?“
Der Supervisor seufzte ergeben: „In diesem Bereich wurden die ersten Vorfälle gemeldet und die meisten Sichtungen von Aggressoren unbekannter Spezies gemacht.“
Leon zog die Brauen hoch, das erinnerte ihn daran wovon Claires Bruder ihm im Krankenhaus berichtet hatte, Wesen, Monster.
„Unbekannte Spezies...“, murmelte er.
Perkins zog fragend die Brauen zusammen.
„Sie scheinen nicht überrascht zu sein, Agent Kennedy“
„Wussten Sie von dem Einsatz der S.T.A.R.S im Raccoon Forest?“, wollte Leon wissen.
Der Supervisor nickte und blickte ihn neugierig an.
„Ja, davon wusste ich. Zwei Teams, keines hat sich zurück gemeldet. Sie sollten die seltsamen Vorfälle untersuchen, diese Kanibalenmorde. Woher wissen Sie davon?“
„Offenbar haben ein paar von den S.T.A.R.S überlebt, zwei habe ich im städtischen Krankenhaus von Harvardville getroffen. Sie erzählten mir von solchen Sichtungen im Raccoon Forest. Mutierte Tiere und Menschen. Viele sind gestorben. Ingesamt sind vier Leute zurück gekehrt. Christopher Redfield und Rebecca Chambers sind in Harvardville. Jill Valentine und Zoe Marsters sind anscheinend in die Stadt zurückgekehrt. Sie werden seit gut einem halben Tag vermisst“
Perkins knirschte mit den Zähnen.
„Es freut mich das es Überlebende gibt, aber für die beiden die in die Stadt zurück gekommen sind, habe ich wenig Hoffnung. Wie haben sie von den Überlebenden erfahren?“
„Ich kenne die Schwester von Redfield seit ein paar Jahren, wir waren auf demselben College. Sie bat mich um Hilfe“
„Hilfe? Wobei?“, fragte der Supervisor verwirrt „Ich dachte dieser Redfield, sei in Harvardville, in Sicherheit“
„Es geht um die beiden die zurückgekehrt sind. Unter anderem stehen sich Redfield und Valentine wohl sehr nahe, zum anderen erwähnte Rebecca, dass Marsters eventuell Informationen hat, welche das Rätsel um dieses Chaos lösen könnten“
Perkins richtete sich auf.
„Marsters hat Innfos?“
Er drehte sich herum, ging zu einem Stapel Papiere und wühlte darin herum, bis er fand was er suchte. Eine Akte über Zoe Marsters. Er warf sie auf den Tisch und klappte sie auf. Auf der ersten Seite war ein Bild. Eine hübsche Brünette, helle Haut, grüne Augen, voller Kussmund, lange Wimpern. Sie passte nicht im geringsten in das Schema einer Elitepolizistin, aber das tat Chambers auch nicht.
„Hübsch“ kommentierte Perkins beiläufig und fing an zu blättern.
„Rekrutin, Grundausbildung beim deutschen Militär. Sie war noch nicht mal eine Woche hier als man sie mit zum Einsatz geschickt hat“
Er nahm das Foto aus der Akte und reichte es an Agent Kennedy.
„Nehmen Sie das mit, vielleicht finden sie andere Überlebende die sie gesehen haben könnten, dann wäre es nicht schlecht wenn sie ein Foto zeigen könnten. Allerdings glaube ich nicht, dass der Frischling noch lebt“
Der Supervisor schritt auf und ab.
„Dann habe ich Ihre Erlaubnis nach den beiden zu suchen?“ hakte Leon nach.
„Finden Sie Marsters, alles andere ist unwichtig. Wenn sie Licht in dieses Chaos bringen kann, brauchen wir sie unbedingt! Wenn sie die Andere auch finden, gut, aber Marsters hat Priorität! Haben sie das verstanden?“

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (7. Oktober 2015, 22:01)


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