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Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

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21

Freitag, 21. August 2015, 23:49



Kapitel.21.

Chris war eingeschlafen, er war noch zu erschlagen von den Ereignissen und das Schmerzmittel machte ihn zusätzlich träge. Rebecca war gegangen, sie war von einem F.B.C Agenten abgeholt worden, um befragt zu werden und sollte vorerst in Harvardville in einem Hotel untergebracht werden. Chris würde man später befragen, wenn er einigermaßen fit wäre. Claire war im Krankenhaus geblieben, durfte über die Nacht bei ihm im Zimmer bleiben, als einzige noch lebende Verwandte.
Die Rothaarige lag hellwach in der Dunkelheit des Zimmers auf dem Krankenbett das man für sie gebracht hatte und starrte an die weiße gekachelte Decke. Hin und wieder warf sie einen Blick auf den großen Bruder zu ihrer Rechten, der leise vor sich hin schnarchte. Claire dachte an Leon, machte sich Sorgen. Sie wäre gerne mit ihm gegangen, aber sie war nicht qualifiziert und weder Leon noch ihr Bruder hätten dies zugelassen. Sie dachte an die Feindseligkeit mit der ihr Bruder sich Leon gegenüber gebärdete. Chris schien zu spüren das da mehr zwischen Claire und dem Agenten gelaufen war und das machte ihn offenbar wütend. Er hielt sie immer noch für ein kleines Mädchen...
Claire hörte Geräusche auf dem Krankenhausflur. Zunächst dachte sie sich nicht dabei, doch die Geräusche wurden lauter, näherten sich, klangen fast wie ein Tumult. Sie schwang die Beine aus dem Bett, ging zur Tür, öffnete sie und streckte den Kopf hinaus. Claire sah wie einige bewaffnete Männer in Uniform durch den Gang marschierten, einige Pfleger und Ärzte im Schlepptau. Sie gingen von Tür zu Tür, holten die Patienten aus ihren Zimmern und brachten sie weg. Ihr Puls stieg an. War das Chaos aus Raccoon City auf dem Weg hier her, oder bereits hier?! Hastig ging sie wieder ins Zimmer, schaltete das Licht an eilte an Chris Seite. Sie rüttelte ihn an den Schultern.
„Chris! Chris wach auf!“
Redfield stöhnte und öffnete langsam die Augen.
„Was... was ist denn los?“, fragte er unwillig.
„Da sind Soldaten, sie holen alle Patienten, ich glaube sie evakuieren das Gebäude, womöglich die ganze Stadt!“
Chris kämpfte mit dem Übergang aus Dämmerzustand zur Realität. Schwerfällig richtete er sich auf, ließ sich von seiner Schwester dabei helfen. Sein braunes Haar stand kreuz und quer in alle Richtungen.
„Weswegen?“, fragte er etwas neben sich und blickte sie unter schweren Liedern hervor, verschlafen an.
„Weiß ich nicht, aber sie müssten jeden Moment....“
Claire konnte ihren Satz nicht beenden. Die Tür wurde aufgerissen, zwei Soldaten und zwei Pfleger kamen herein. Die Soldaten bewegten sich schnell und zackig, sprachen sehr laut und deutlich.
„Miss, sie müssen das Krankenhaus verlassen“, erklärte ihr einer von ihnen, während die Pfelger eilig das Bett auf dem Chris saß, bereit machten um es aus dem Zimmer zu schieben.
„Ich bleibe bei meinem Bruder!“, beharrte sie mit ruhig aber entschlossener Stimme.
Der Soldat zuckte mit den Schultern.
„Von mir aus, er wird sowieso weg gebracht so wie alle anderen auch. Sie können ihn begleiten, aber stehen sie nicht im Weg herum“, brummte er.


„Also gut“
Agent Vester setzte sich an den Tisch, gegenüber von Rebecca Chambers und reichte ihr einen Becher mit heißem Kaffee.
„Sie haben mir alles erzählt, was Sie wissen?“
Seine Stimme hatte etwas düsteres, obwohl sie nicht sehr tief war. Es war etwas an der Art wie er redete, so stocksteif und todernst. Raymond Vester war weder freundlich noch unfreundlich, eher fast mechanisch. Sie schob das Verhalten auf seinen Job, seine Funktion, er musste ernst sein. Immerhin hatte er ihr Kaffee gebracht und sie nicht angebrüllt, dass konnte man unter diesen Umständen vermutlich schon als freundlich werten. Was sie aber am meisten irritierte war seine Erscheinung. Agent Vester war schlank, sportlich und groß. Er hatte sehr blasse Haut, Haare so rot wie ein Feuermelder, leuchtend hellblaue Augen und ein paar wenige Sommersprossen auf Höhe der hohen Wangenknochen und dem Nasenrücken. Sein Gesicht hatte scharfe Züge, wie aus Stein gemeißelt. Schmale Nase, ausgeprägtes, spitzes Kinn, breite Stirn, hohe Wangenknochen. Das wirklich Seltsame, war die Frisur des Agenten. Eine Undercut Frisur. Die Oberen Haarpartien waren fast kinnlang, die Haare darunter kurz geschnitten, im Nacken rasiert. Eine Seite der längeren Partie hatte er mit Haargel fixiert und nach hinten gekämmt, die andere hing ihm lose ins Gesicht. So ernst und streng sein Verhalten war, so unkonventionell war sein äußeres Erscheinungsbild.
„Mehr weiß ich leider nicht“, erwiderte Rebecca mit leiser, zarter Stimme.
Vester neigte den Kopf leicht zur Seite, musterte sie für einen Moment so durchdringend, das sie das Gefühl hatte, er würde ihren Kopf röntgen. Ganz unvermittelt lächelte er sie an. Sie war überrascht wie attraktiv dieses Lächeln ihn plötzlich erscheinen ließ. Irritiert sah sie ihn an.
„Haben Sie vielleicht Hunger?“, wollte er wissen.
Oh ja, den hatte sie.
„Ja, ziemlichen Hunger, wenn ich ehrlich bin“
Agent Vester stand auf.
„Ich besorge uns was, wir müssen den ganzen Schwachsinn nämlich noch mal durchgehen. Ist leider Vorschrift. Ich dachte mir schon dass sie dringend etwas zu Essen brauchen“
„Ach ja?“, fragte Chambers.
„Ja. Ihre Hände zittern. Mein Instinkt sagt mir, Sie haben nichts zu verbergen, also kommt es nicht von Nervosität. Angst haben Sie vor mir auch nicht, hoffe ich jedenfalls. Es hätte auch der Schock sein können, aber Sie sind schon einige Stunden aus dem Krisenherd raus und wirken relativ entspannt auf mich. Ergo liegt die Vermutung nahe, dass Sie unterzuckert sind“
Rebecca blickte auf ihre Hände, er hatte Recht, dass war ihr gar nicht aufgefallen.
„Sie haben eine gute Beobachtungsgabe, Agent Vester“
„Das ist mein Job“, sagte er leichthin und zuckte mit den Schultern.
Wieder lächelte er und Rebecca erwiderte es. Er bat sie darum nicht wegzulaufen, versprach ihr schnell wiederzukommen und verließ den Raum. Sie lächelte immer noch vor sich hin, als er schon lange weg war. Als sie es bemerkte, setzte sie schnell eine Ernste Mine auf.
Als ob das jetzt noch einen Unterschied macht, er hat das dümmliche, verliebte Kleinmädchenlächeln bereits gesehen....


Zoe war gegen Elf in der Nacht eingeschlafen, die Strapazen der letzten Tage und Stunden, forderten ihren Tribut. Sie lag mit dem Rücken zu Wesker da, und atmete gleichmäßig. Er war nicht müde, er konnte wochenlang ohne Schlaf auskommen, aber er genoss es tatsächlich bei ihr zu liegen, ihrem ruhigen Schlaf zu lauschen und mit einer Strähne ihres Haares zu spielen. Sie war noch immer völlig nackt, genau wie er. Die brünette Schönheit hatte sich bewegt, die Decke war ein wenig verrutscht. Er blickte auf die Konturen ihres Körpers, den sanften Schwung ihrer Linien, ihr Oberkörper rutschte ein wenig nach hinten, sodass sie ein wenig verdreht dalag. Er lächelte in sich hinein, sein Blick wanderte von ihrem Haar über das Gesicht zu ihren Brüsten, sie hatte eine leichte Gänsehaut und ihre Nippel hatten sich aufgestellt. Bewegung geriet in seinen Schritt. Vorsichtig drehte Wesker sie zurück, so dass sie wieder mit dem Rücken zu ihm lag. Zoe schlief seelenruhig weiter. Er legte einen Arm um ihren Körper, rutschte näher an sie heran, drängte sich an sie, seine Männlichkeit presste sich hart gegen ihren Po. Die Hand des Armes der um sie geschlungen war, wanderte langsam nach unten, spielte mit ihrem Nabel, wanderte weiter, schlüpfte zwischen ihre geschlossenen Schenkel zu dem warmen, einladenden Dreieck. Zoe regte sich kurz, wachte aber nicht auf. Seine Fingerkuppen massierten ihren Venushügel, wanderten etwas tiefer, umspielten ihre Perle, entlockten ihr ein leises Stöhnen, doch noch immer schlief sie. Als seine Finger aber ihre Scham teilten und er mit dem Mittelfinger in sie glitt, erwachte sie mit einem leisen Aufschrei.
„Albert...?“, presste sie erschrocken mit heiserer Stimme hervor.
„Kein Geringerer“, flüsterte er mit tiefem Timbre an ihrem Ohr.
Sie legte eine ihrer Hände über seine, presste diese auf ihren Schritt, drängte ihren Po noch fester gegen seine harte Erektion. Sie keuchte leise, während er mit ihrer Scham spielte, sein Finger sie stimulierte. Schließlich entzog er ihr seinen Finger, griff von hinten zwischen ihre Beine, schob seinen Schaft an ihrem Po vorbei, zwischen ihre Schenkel und führte ihn in ihre erneut glühende Spalte ein. Wieder hatte er die absolute Kontrolle, Albert liebte die Kontrolle und er wollte die absolute Kontrolle über Zoe. Beide Arme schlangen sich um sie, mit einer Hand fasste er nach ihren Brüsten, mit der anderen massierte er so rhythmisch und rasant ihren Venushügel, während er sie stieß, dass sie schon sehr schnell kam. Ihr helles Aufstöhnen klang so überrascht und erregt, dass er sie mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, weiter stieß. Er biss sanft in ihren Hals, während er in ihr arbeitete, seine Zunge fuhr über die zarte Haut, an der Stelle an der er sie zuvor noch leicht gebissen hatte. Wesker konnte spüren, dass sich ihre Erregung wieder aufbaute, also machte er weiter. Er kam wenige Sekunden vor ihr, stieß sie so lange weiter, bis ihre Spalte aufhörte zu zucken.
„Guten Morgen“, brummte er zufrieden in ihr Haar.
Zoe brauchte eine Weile, war etwas atemlos, ihr Blick fiel auf den Radiowecker der auf ihrem Nachttischchen stand.
„Es ist mitten in der Nacht...“, sagte sie schließlich etwas heiser.
Wesker entglitt ihrer Liebeshöhle und drehte sie zu sich herum.
„Ist doch egal“, meinte er leichthin.
Sie lächelte ihn an.
„Du bist ganz schön dominant im Bett“, stellte sie fest „Du lenkst gerne das Geschehen“
„Es schien dir gefallen zu haben“, merkte er amüsiert an.
Sie seufzte genüsslich.
„Das stimmt, dein Glück das ich darauf stehe“
Er küsste sie innig, kostete von ihren Lippen und ihrer Zunge.
„Braves Mädchen“, raunte er.
Ihr Ausdruck wurde unsicher und ernst, von einer Sekunde zur anderen.
„Was ist los?“, fragte er etwas konfus.
Sie schüttelte den Kopf.
Wesker schob einen Arm unter sie, zog sie näher zu sich heran, hielt sie in seinem Arm.
„Sag es mir“, forderte er mit ruhiger Stimme.
„Ich... habe nur darüber nachgedacht was ich getan habe“, rückte sie schließlich heraus.
Er seufzte.
„Du meinst mit mir in diesem Bett?“
Zoe nickte und wich seinem Blick aus.
„Wieso fällt dir das jetzt ein? Jetzt da wir es schon zwei Mal getan haben“
Sie schnaubte, klang wütend, allerdings konnte er nicht sagen worüber genau, sie versuchte jedenfalls nicht aus seiner Umarmung zu schlüpfen.
„Es hat mir gefallen, ich hatte Spaß daran, habe mich gehen lassen... ich hätte nicht diesem dämlichen Verlangen nachgeben sollen!“
„Doch hättest du und ich hoffe du wirst es noch sehr viel öfter tun“, gab er mit einem entspannten Lächeln zurück.
Wesker hatte bereits gesehen und gespürt, welche Wirkung er auf sie hatte, er war sich sicher, egal was sie jetzt sagte, sie gehörte ihm.

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22

Samstag, 22. August 2015, 22:20



Kapitel.22

Der Hubschrauber schwebte über dem R.C.P.D Gebäude. Dort wollte Leon anfangen nach Rekrutin Marsters zu suchen. Die beiden Hubschrauberlandeplätze waren leer. Kennedy dachte daran das sie vielleicht weiter geflogen waren, Chambers hatte nämlich erwähnt dass sie einen der Polizeihubschrauber als Transportmittel benutzt hatten. Aber es bestand die Möglichkeit, dass sie dennoch hier waren und jemand anderer mit dem Hubschrauber auf und davon war. Selbst wenn dem nicht so wäre, vielleicht fand er hier einen Anhaltspunkt für seine Suche. Der Hubschrauberpilot ging langsam runter, setzte den Flieger kurz ab und ließ den Agenten aussteigen. Kurz darauf, hob er direkt wieder ab. Leon konnte es dem Mann nicht verdenken, dass er es eilig hatte hier wieder weg zu kommen.
Alles flieht, nur ich laufe freiwillig in das Chaos hinein...
Das R.C.P.D war nur noch mit dem Notstromgenerator versorgt, dass konnte man daran sehen, dass spezielle Lampen, die weniger Energie brauchten als die reguläre Beleuchtung, den Hubschrauberlandeplatz erhellten. Niemand kam ihm entgegen um nachzusehen wer da gelandet war. Die Tür zum Gebäude stand offen. Leon trat ein. In dem alten Gebäude war es still, nur ein paar kleine Geräusche des Hauses selbst waren zu hören. Das Gebäude war alt und es war viel Holz verbaut worden, welches unaufhörlich arbeitete. Leises Knarren und Knarzen, war hin und wieder zu hören. Seine Schritte verursachten auf dem den alten Holzdielen, ebenfalls Geräusche. Abgesehen vom Zellenkomplex und der Parkgarage war nur die Eingangshalle mit steinernem Boden versehen, das restliche Gebäude war mit Holzdielen ausgelegt worden. Eine Menge unterschiedlicher Gerüche lagen in der Luft. Kalter Kaffee, kalter Zigarettenrauch, der typische Geruch alter Holzfußböden, aber auch der unverwechselbare Geruch kürzlich abgefeuerter Handfeuerwaffen... und Verwesung. Er fand Blutspuren, kleine Lachen, Spritzer an Wänden, Einschusslöcher in Wänden und Decke eines Gemeinschaftsbüros, blutige Schuhabdrücke die schon getrocknet waren. Zum Teil waren Tische und Stühle umgeworfen, an anderen Plätzen sah es aus als wäre nie etwas geschehen. Hier drin war gekämpft und getötet worden, so viel war sicher. Aber er hatte bisher nicht eine einzige Leiche gefunden. Agent Kennedy dachte an Christopher Redfields Schilderung über die infizierten Menschen, Untote. Tot und doch nicht tot. Wenn es zutraf, dann waren jene Menschen die hier getötet wurden, immer noch in diesem Gebäude unterwegs. Das würde auch den schrecklichen Verwesungsgeruch erklären, der ihm im nächsten Gang entgegen schlug. Der Flur auf dem er sich befand, machte nach einigen Metern eine Biegung nach links. Laut Beschilderung führte der Weg zur Haupthalle. Hinter jener Biegung, vernahm er Geräusch, ein leises, gequältes Stöhnen, schlurfende, schleifende Geräusche, langsam und träge, als würde ein Schwerverletzter über den Fußboden robben. Leon zog seine H&KVP70 aus dem Holster an seinem Gürtel, bewegte sich Vorsichtig auf die Biegung zu. Vielleicht war es tatsächlich nur ein Verletzter der Hilfe brauchte. Vielleicht aber auch nicht. Mit gezogener Waffe, wagte er einen Blick um die Ecke. Ein Mann, oder viel mehr das was von ihm übrig war, lag am Boden, bewegte sich träge und ziellos auf dem Bauch voran. Seine Kleidung war zum größten Teil zerrissen, aber man konnte sehen, dass es sich nicht um eine Uniform handelte. Leon vermutete einen Zivilisten der möglicherweise hier Schutz gesucht hatte. Sein rechtes Bein sah schlimm aus, der Unterschenkelknochen war fast komplett abgenagt, ein paar wenige Fleischfetzen hingen noch daran. Das Blut welches daran klebte, war bereits geronnen. Eigentlich hätte der Kerl bluten müssen wie ein Schwein, aber der Krabbler verlor kaum einen Tropfen Blut.
Weil er tot ist, schon seit einer Weile...
Der Gestank der von diesem Untoten ausging, war furchtbar, dieser süße, faule Geruch. Agent Kennedy roch dies nicht zum ersten Mal und er wusste, diesen penetranten Geruch, bekam man tagelang nicht mehr aus der Nase. Der Tote blickte auf, entdeckte ihn. Mit einem Mal, bewegte er sich sehr zielstrebig und nicht mehr ganz so träge, in Leons Richtung. Kennedy zielte auf den Kopf, drückte aber nicht sofort ab. Das hier war ein Mensch, irgendwann mal, kein Verbrecher, nur ein Mensch der hier vermutlich hergekommen war, in der Hoffnung das noch Beamte hier wären die ihm helfen, ihn schützen könnten. Aber hier schien niemand mehr zu sein, keine Lebenden jedenfalls. Leon gab ein unwilliges Geräusch von sich, schraubte den Schalldämpfer schnell mit geschickten Finger auf und drückte ab. Es war vermutlich besser nicht zu laut zu sein, Geräusche mochte vielleicht Dinge anlocken, denen er lieber nicht begegnen wollte. Der Kopf des Toten, platzte auf wie eine überreife Frucht. Leon blickte auf den nun endgültig toten Mann herab.
„Sorry Kumpel, aber ich bin mir ziemlich sicher, es ist besser so“


Agent Vester kam zurück. Rebecca blickte auf und sah dass sich etwas geändert hatte. Der Blick des Agenten war wieder ernst, er setzte sich auch nicht wieder hin und das Essen das er eigentlich hatte holen wollen, hatte er auch nicht bei sich.
„Stehen sie auf Rebecca“, fordert er sie auf.
Sie kam seiner Aufforderung nach, spürte wie Nervosität in ihr aufstieg.
„Was ist los?“, fragte sie unsicher.
„Wir müssen weg, ich muss sie fortbringen, Harvardville wird evakuiert. Es gibt eine Sammelstelle mit Bussen wo sich die Zivilisten sammeln und zu Notunterkünften abtransportiert werden“
„Oh Gott... ist es hier? Das was in Raccoon City passiert?“, fragte sie und ging um den Tisch herum auf ihn zu.
„Nein, noch nicht, mehr darf ich Ihnen vorläufig aber auch nicht sagen“
Er griff nach ihrem Arm, nicht grob aber bestimmt und führte sie aus dem Raum.
Sie befanden sich im F.B.C Gebäude der Stadt. Agent Vester kannte sich hier aus, lief zielstrebig die Gänge entlang zu den Fahrstühlen, fuhr mit Chambers nach unten in die Lobby. Es herrschte reger Betrieb. Es waren viele Menschen in der Lobby und vor dem Gebäude. Alles war in Bewegung.
„Wo werden die Leute hingebracht?“, wollte Rebecca wissen, die gerade von Vester nach draußen geführt wurde.
"In Sicherheit, in Notunterkünfte in der nächsten Stadt, ich glaube die Zivilisten aus Harvardville, kommen nach Castle Rock" antwortete er ihr, während er mit den Gedanken an anderer Stelle zu sein schien.
Vor dem Gebäude waren einige Mannschaftswagen und Streifenwagen geparkt. Zivilisten wurden von Personal in Uniform, den Fahrzeugen zugewiesen. Rebecca wurde zu einem der Mannschaftswagen geführt.
„Hallo Mike“, grüßte Vester den Mann der gerade einer alten Dame in den Mannschaftswagen half.
„Hey Raymond“, gab dieser zurück, half der Dame sich anzuschnallen und wandte sich ihm schließlich zu.
„Deine Schutzbefohlene?“, fragte er mit einem Blick auf Rebecca.
Raymond nickte und fragte: „Kannst du sie noch unterbringen?“
„Bist du mit deinem eigenen Wagen hergekommen?“, lautete die Gegenfrage.
Agent Vester nickte.
„Dann ist es das Beste wenn du sie selbst fährst, wir arbeiten mit dem Militär und den öffentlichen Verkehrsmittelbetreibern zusammen, trotzdem haben wir kaum genügend Platz für alle. Nimm sie am besten bei dir mit und such dir noch jemanden den du mitnehmen kannst. Das wird nicht all zu viel bringen, aber Kleinvieh macht auch Mist und wir brauchen dringend mehr Transportmöglichkeiten“
Vester seufzte und nickte.
„Okay. Ich kriege vermutlich noch drei bis vier weitere Personen unter“
Mike wandte sich dem nächsten Zivilisten zu, der in den Wagen steigen musste.
Raymond führte Rebecca wieder weg von der geparkten Transportkolonne, in Richtung Gebäude.
„BECKY!“
Chambers blieb wie angewurzelt stehen. Vester drehte sich irritiert zu ihr um.
„Wir müssen uns beeilen“, drängte er.
„Becky!“, rief es erneut.
„Chris!“, kam es erfreut und erleichtert über ihre Lippen.
Redfield sah fertig aus, er stand da, schwer auf zwei Krücken gestützt, seine Schwester Claire stand neben ihm, behielt ihn besorgt im Auge.
„Sie kennen sich?“, fragte Vester neutral.
Rebecca nickte.
„Das ist Chris Redfield, einer meiner Kameraden die im Raccon Forest dabei waren, ihr Kollege, dieser andere Agent sollte ihn in den nächsten Tagen befragen“
Claire lächelte sie an, wirkte dabei aber etwas angeschlagen.
Alles okay?“, fragte Rebecca nach.
„Sicher. Ich bin nur von der ganzen Situation ein wenig erschrocken, dass ist auch schon alles“ versicherte die Rothaarige ihr.
„Die beiden können auch mit uns fahren“, meinte der Agent „Sofern sein Zustand nicht besondere Transportmittel erfordert“, und deutete auf das eingegipste Bein.
Rebecca lächelte: „Das müsste gehen, wir müssen ihm beim Einsteigen helfen, Sie dürfen nur nicht durch die größten Schlaglöcher fahren, dann müsste es machbar sein“
Agent Vesters Wagen war ein alter, dunkelblauer Landrover Defender von 1985. Das Gefährt bot mehr als genug Platz für sie alle. Gemeinschaftlich halfen sie Chris dabei in den Wagen einzusteigen, was auf Grund der hohen Lage des Fahrzeugs, gar nicht so einfach war. Schließlich saß Chris, blass und sichtlich mitgenommen, aber guten Mutes auf der Rückbank. Neben ihm seine Schwester. Rebecca saß auf dem Beifahrersitz.
„Wir haben noch einen Platz frei. Warten Sie hier, ich hole noch jemanden der mit uns fahren kann“
Mit diesen Worten entfernte Agent Vester sich von dem Landrover.
„Du stehst auf ihn“, brummte es amüsiert von hinten.
Rebecca drehte den Kopf um nach hinten zu sehen. Sie blickte Chris verwirrt und überrascht an.
„Was meinst du?“
Claire lächelte in sich hinein, das sah Rebecca aus dem Augenwinkel, ohne wirklich hinzusehen.
„Ich bin bestimmt kein Experte für so etwas und im Moment bin ich benebelt von Schmerz und Schmerzmitteln, trotzdem ist es kaum zu übersehen wie du den F.B.C Heini ansiehst“, behauptete Chris.
Rebecca wandte sich hastig ab, da sie spürte wie ihre Wangen sich erhitzten, offenbar errötete sie.
„So ein Unsinn“, sagte sie ohne sich wieder umzudrehen.
„Na wenn du das sagst“, spöttelte Chris.

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23

Sonntag, 23. August 2015, 23:44



Kapitel.23

Wesker und Zoe hatten sich geduscht, danach war er in sein Büro verschwunden und Zoe war runter in die Küche gegangen. Nach den Strapazen und dem Bettsport, hatte sie großen Hunger. Sie hätte sich gerne noch eine Weile mit Albert unterhalten, aber der war schon kurze Zeit nach dem letzten Orgasmus, mit dem Kopf zu seiner Arbeit geschweift. Zoe konnte nicht gerade sagen dass sie das störte. Für gewöhnlich war sie kein Kuscheltyp, eher selten, sie hatte es bereits als befremdlich empfunden, als er sie nach dem Verkehr eine Weile lang in den Armen gehalten hatte. Eigentlich eine schöne Geste, aber nach dem Sex hatte sie nicht wirklich Kuscheln im Sinn. Die Momente in denen sie dieses Bedürfnis verspürte waren selten und kamen nach dem Geschlechtsverkehr, so gut wie gar nicht vor. Das hatte nichts damit zu tun, wie sehr sie eine Person mochte, viel mehr war sie einfach der praktische Spaßtyp, auch wenn sie jemanden liebte, waren Kuschelmomente ihr eher unangenehm. Das war eine Art von Nähe, mit der sie nichts anfangen konnte.
Zoe hatte sich nur ein Höschen und eines von Weskers Hemden nach dem Duschen angezogen. Es war noch warm und das Hemd war lang genug um ungefähr so viel von ihrer nackten Haut zu bedecken, wie ein Minikleid.
Sie hatte sich Speck und Eier gemacht, Wesker hatte abgelehnt etwas zu essen. Sie wunderte sich darüber, da er mindestens das gleiche an Energie verbraucht haben musste und genau wie sie, seit einiger Zeit nichts mehr gegessen hatte. Sie konnte ihn nicht zwingen, also ließ sie ihn in seinem Büro in Ruhe und aß allein. Nach dem Essen bediente sie sich an der Bar, die so ziemlich jede Art von Alkohol zu bieten hatte, Scotch, Whiskey, Bourbon, Wein, Champagner, diverse Liköre... so ziemlich alles eben. Zoe griff nach einem guten Scotch und schenkte sich ein Gläschen ein, bevor sie zu der Stereoanlage marschierte und sie sich genauer ansah. Das Ding konnte so einiges, es hatte die Möglichkeit MP3 von einem Stick oder anderem Speichermedium abzuspielen, ein CD Deck für Audi und MP3 Datenträger und sogar ein Kassettendeck. Wo bekam man heute noch dieses Zeug? Die Anlage hatte ein Display mit Touchscreenfunktion. Nach kurzer Zeit hatte sie herausgefunden das dieses Teil sogar ins Internet konnte. Zoe nahm noch einen Schluck von ihrem Bourbon, dann loggte sie sich auf Youtube ein, suchte eine ihrer Musiklisten raus und drehte die Lautstärke ein wenig auf. Sie seufzte zufrieden, als die ersten Klänge von The Gaslight Anthem's „Handwritten“ erklangen. Der Sound war nicht von schlechten Eltern, Zoe war begeistert. Sie versuchte sich abzulenken, wollte nicht zu viel nachdenken. Sie wusste das es falsch war hier zu sein, dass sie sich nicht wehrte oder versuchte zu fliehen, war falsch und genau darüber wollte sie sich keine Gedanken machen. Es war schön hier und sie mochte den ehemaligen Captain, sehr viel mehr als je zugeben würde. Sie schenkte sich nach und begann zum nächsten Lied durch das Wohnzimmer zu tanzen. Es war noch mal Gaslight Anthem, diesmal mit „45“
Einfach nicht nachdenken, du kannst sowieso nichts ungeschehen machen oder ändern, zumindest im Moment nicht...
Sie blieb an der Band hängen, mochte die Klänge egal wie schwermütig die Texte teilweise waren, diese Band sorgte bei Zoe für gute Laune.

Wesker hatte vorerst genug vom theoretischen Papierkram, wollte gerade den PC herunterfahren, als er von unten Musik hörte. Er blickte kurz auf die Uhr. Es war vier Uhr in der Früh. Er wunderte sich das Zoe noch nicht müde war. Offenbar war sie eher in Partystimmung. Ob das wohl etwas mit den Vorangegangenen Aktivitäten zu tun hatte? Er lächelte bei dem Gedanken in sich hinein. Albert fuhr den Rechner schließlich runter, schlich auf den Flur und zur Treppe zum Erdgeschoss. Mittag der Treppe setzte er sich auf die Steinstufen. Es gab kein Geländer auf der offenen Treppe, also hatte er von seiner Position eine wunderbare Aussicht, auf das Geschehen im Wohnzimmer. Ein Mann dessen Namen er nicht kannte, sang lautstark aus den Boxen:
„And how much time do you think that we have?
If I wanted to, I could start over again
Let the good night decide who she wants me to find
And I'll never let you drop another tear in my eye

Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man
Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man

Yeah

And all my life I never had a chance
Don't you think I knew about all your pretty girlfriends
But I waited for you, gave you time to decide
But you never saw it from anybody else's side
So I packed up my things and I faced up my doubts
You know I think I will grow my hair back out
Nevermind what you think
Nevermind what you like
I'll take it out to the streets for somebody else to admire...

Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man
Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man

Maybe time will tell you
Why I got so much hell to sell you
Please, please understand me
Oh you can't just dance around me
Maybe your work will love you
When I'm just not there to hold you
Maybe your pride can be your companion
Oh but I just won't be there to stand for it
Not one more minute will I stand for it

Oh-oh

You found me singing, baby

Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man
Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man
Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man
Singing oh sha-la-la, oh sha-la-la
Listen honey here comes my man
Here comes my man
Here comes my man
Here comes my man
Here comes my man
Here comes my man“

Nicht gerade ein fröhlicher Text und auch nicht sein Geschmack, aber Zoe schien das gar nicht zu stören, sie sah gelassen und entspannt aus, wie sie da durch das Zimmer tanzte. Wesker musste wieder Lächeln. Was sie da tanzte schien keinem bestimmten Stil anzugehören, aber es sah hübsch aus und passte zum Rhythmus. Bei einer Drehung hielt sie erschrocken inne, als sie ihn auf der Treppe entdeckte. Sie errötete ein wenig, nahm hastig ihr Glas von der Bartheke und trank etwas. Wesker erhob sich, kam die Teppen herunter und begab sich zur Couchlandschaft. Als er sich niederließ, drehte sie die Musik ein wenig leiser und fragte etwas betreten: „War ich zu laut?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, ich wollte sowieso eine Pause machen, genug trockener Theoriekram für heute“
Zoe zuckte zusammen, als sie ein Geräusch hörten. Wesker konnte selbst nicht fassen was da an seine Ohren drang. Es klang nach einer Hausklingel. Er hatte nicht einmal gewusst, dass er eine besaß. Eilig schaltete Zoe die Musik ab und sah ihn nervös an.
„Bleib hier, ich gehe nachsehen“, sagte er bestimmend.
Sie blieb wo sie war, während er sich zur Tür bewegte.

Zoe sah zu wie Albert sich der Tür näherte. Sie hatte sich so sehr erschrocken. Die Klingel war laut und sie hatte niemals damit gerechnet, dass hier jemand vorbeikommen und klingeln würde. Es war früh am Morgen, wer zum Teufel konnte das sein?! Wesker blickte durch den Spion und runzelte die Stirn.
„Ein Ranger“, hörte sie ihn verdutzt murmeln.
„Er weiß das wir hier sind Albert, er sicher die Musik gehört und das Licht gesehen, du musst aufmachen“
Wesker seufzte: „Ich weiß“
Er öffnete schließlich die Tür. Vor ihm stand ein Mann, vermutlich lateinamerikanischer Herkunft, seiner dunklen Haut, dem dunklen Haar und Augen nach zu urteilen.
„Guten Morgen, Sir, ich bin Officer Diaz“
„Guten Morgen Officer“, sagte Wesker mit neutraler Stimme „Was führt Sie hierher?“
„Eine Stadt, einige Meilen von hier entfernt wurde evakuiert, das Evakuierungsgebiet bezog auch einen gewissen Bereich den Fluss hinauf mit ein“
„Bis hierher?“ wollte Zoe aus dem Hintergrund wissen.
Diaz sah an Wesker vorbei, nickte ihr höflich zu.
„Guten Morgen, Miss, tut mir leid ich habe sie vorher nicht gesehen. Nein, ich bin lediglich weiter den Fluss runter gefahren, da ich ohnehin nicht mehr schlafen hätte können. Ich habe nur zufällig ihre Musik gehört und mich gewundert. Einige Meilen Flussaufwärts wohnen ein paar Hinterwäldler, aber so weit unten hatte ich niemanden mehr erwartet“
Er blickte in das Wohnzimmer und fügte an: „Allerdings scheint das hier nicht nach Hinterwäldler auszusehen“
Wesker setzte ein Lächeln auf: „Das will ich doch hoffen“
„Ich wusste gar nicht das hier jemand gebaut hat. Die Post fährt bestimmt nicht bis hier her“, scherzte der Ranger.
„Nein, bestimmt nicht“, gab Wesker trocken zurück.
Zoe spürte das Albert angespannt war, sehr sogar. Sie hatte das ungute Gefühl, dass der Ranger diesen Ort nicht lebend verlassen würde. Es war nicht geplant gewesen, dass irgendjemand sie hier finden würde. Diaz Neugier würde ihm wohl zum Verhängnis werden. Trotzdem hoffte sie, Wesker würde es nicht tun. Wieder blickte der Ranger an Wesker vorbei zu ihr. Erst jetzt sah sie, dass seine Hand auf dem Griff der Waffe in seinem Holster lag.
„Entschuldigen sie das ich frage, aber sind sie freiwillig hier, Miss?“
Zoe blickte ihn an wie vom Donner gerührt, wieso fragte er so etwas? Sie war weder gefesselt noch hatte sie irgendwelche sichtbaren Verletzungen.
Er sieht mir an dass die Situation mir nicht behagt...wenn er wüsste worüber ich mir wirklich Sorgen mache...
„Natürlich“, gab sie hastig zurück, vielleicht ein wenig zu hastig.
Weskers Spannung schien noch anzusteigen, nach außen schien er vollkommen ruhig, doch Zoe spürte das Brodeln unter der Oberfläche.
„Wie kommen Sie dazu, meiner Frau eine solche Frage zu stellen?“, fragte er den Ranger mit kühler Stimme.
Zoe unterdrückte den Impuls, überrascht und fragend auszusehen.
„Tut mir leid, Sie sind weder gemeldet noch haben Sie ein Türschild oder sonst irgendwas, ich bin nur sehr... verwundert, über das hier. Diese Gegend ist beliebt für Entführer, Sie wären nicht der erste Fall den ich an diesem Fluss entdecke“, entgegnete der Mann immer noch mit der Hand auf seiner Waffe.
„Wissen Sie was Ranger, ich bin diese Unterhaltung leid“, brummte Wesker.
Zoe wurde heiß und kalt. Im nächsten Moment, stieß Albert den Beamten raus auf die Veranda, so fest das er über den Boden schlitterte und gegen das Geländer prallte. Wesker folgte ihm und Zoe rannte eilig hinterher. Sie blieb im Türrahmen stehen, sah wie Diaz seine Waffe ziehen wollte. Albert griff nach seinem Arm, entriss ihm die Waffe und brach ihm das Handgelenk, wie ein Streichholz. Der Mann brüllte auf vor Schmerz. Zoe zuckte bei dem Geräusch zusammen. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu, wie Wesker den Mann zum Bootssteg schleifte und kopfüber ins Wasser hielt. Der Ranger zappelte panisch, schlug und trat um sich, das gebrochene Handgelenk wedelte dabei unnatürlich hin und her, aber Wesker hielt den Mann einfach weiter unter Wasser. Zoe rannte zu ihm herüber.
„Albert! Hör auf damit! Du bringst ihn noch um!“
„Das ist Sinn und Zweck der Sache“ presste der ehemalige Captain hervor.
Seine roten Augen glühten in der Dunkelheit, geradezu dämonisch.
„Albert bitte! Hör auf!“
„Ich kann ihn nicht laufen lassen, er weiß jetzt dass wir hier sind“
„Dann töte ihn wenigstens schnell! Nicht so! Das ist grausam!“ bettelte Zoe.
Die Gegenwehr ließ nach, Diaz zuckte noch das eine oder andere Mal, dann bewegte er sich gar nicht mehr. Wesker hielt weiterhin seinen Kopf unter Wasser, wartete ab. Zoe die hinter ihm stand, zitterte am ganzen Körper. Sie atmete schwer, als wäre sie es, die gerade ums Überleben gekämpft hatte. Tatsächlich zuckte der Ranger noch einmal auf, dann war es endgültig vorbei. Albert zog den Toten aus dem Wasser, ließ seinen Körper auf den Bootssteg poltern, stand schwer atmend über ihm. Es war nicht die Anstrengung die seine Atmung aus dem Takt gebracht hatte, es war Wut, sie lag noch deutlich in der Luft, umhüllte ihn wie eine Giftwolke. Als er den Kopf in ihre Richtung drehte, zuckte Zoe zusammen. Sie weinte.
„Hast du nicht bemerkt wie er dich angesehen hat?! Wie er immer wieder an mir vorbei schielte, um dich zu begaffen?!“, polterte er unvermittelt.
Zoe stand einfach nur da, fassungslos.
„Du bist wahnsinnig! Der Mann wollte überhaupt nichts von mir!“
„Dann bist du blind oder dämlich, die Art wie er dich angesehen hat, war offensichtlich!“ knurrte Albert.
„Und das ist ein Grund ihn auf diese Weise umzubringen?!“, schrie Zoe ihn mit sich überschlagender Stimme an.
„Ja!“, brüllte Wesker zurück.
Seine Lautstärke ließ sie erneut zusammenfahren.
„Er musste beseitigt werden so oder so, aber es war nicht verkehrt ihn ein wenig leiden zu lassen. Du gehörst ihm nicht, er hat dich nicht so anzusehen!“
Zoe schüttelte den Kopf wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte.
Er ist wahnsinnig... eifersüchtiger geht es wohl kaum... er ist besessen davon das ich ihm gehöre...diese Sache wird immer bizarrer...
Wesker packte den Toten an einem Bein und schleifte ihn vom Bootsteg zu dem kleinen Bootshäuschen und verschwand mit ihm darin, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Zoe sah ihm nach, bevor sie sich auf ihre zitternden Knie niederließ, die Arme um ihren Körper schlang und versuchte sich zu beruhigen.

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Wesker's Lady (24.09.2018)

Zoe Wesker

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24

Montag, 24. August 2015, 23:32



Kapitel.24

Loen hatte den Toten hinter sich gelassen, für diesen Mann konnte er nichts mehr tun. Er war weiter durch den Gang gelaufen und befand sich nun schließlich und endlich in der Eingangshalle. Auch hier war niemand, nur Blutspuren auf dem Steinboden, Schleifspuren im Blut, blutige Schuhabdrücke und noch mehr Einschusslöcher in den Wänden. Keine Leichen, keine Verwundeten. Leon seufzte. Im R.P.D musste die Hölle los gewesen sein, bevor er hier angekommen war. Agent Kennedy sah sich die Nebenräume an, es gab eine Art Warteraum, aus welchem er Geräusche hörte. Diese Geräuschkulisse kam ihm unangenehm bekannt vor. Mit der VP70 im Anschlag, öffnete er die Tür. Zwei Tote, schlurften durch den Raum. Leon sah zerfledderte Haut, verfaulte Glieder, gähnende Schwärze, wo sich die Augen hätten befinden müssen. Diese beiden konnten unmöglich etwas sehen und doch steuerten sie zielstrebig auf ihn zu, die verwesenden Arme nach ihm ausgestreckt, geifernde Geräusche von sich gebend. Diese Untoten, trugen beide die Uniform des R.P.D, stellte Leon fest. Einem war in die Brust geschossen worden, Der Agent sah die Einschusslöcher in der toten Brust. Der Andere hatte seinen rechten Arm ab dem Schultergelenk verloren, es sah so aus, als hätte jemand sie ihm einfach abgerissen. Aber wer oder was, war zu so etwas fähig?! Dazu brauchte man eine Menge Kraft. Kennedy dachte nicht weiter nach, diese Männer würden ihm weder helfen noch mit ihm reden oder sich von seiner Waffe einschüchtern lassen. Zwei gezielte Kopfschüsse fällten die stinkenden Leiber.
„Scheiße“, fluchte Leon leise in sich hinein und sah sich in dem Wartezimmer noch ein wenig um.
Er fand einen Arm, der offensichtlich einem der beiden Toten gehörte, Fleisch und Haut war an der Rissstelle so ausgefranst, dass es wirklich danach aussah, als wäre er einfach abgerissen worden. Sein Blick wanderte über den Boden, entdeckte ein paar Fußabdrücke in einer Blutlache auf dem Boden, die sich zur Tür hin entfernten. Die Abdrücke waren geradezu riesig, unnatürlich groß. Leon verglich seine eigene Schuhgröße mit dem Abdruck und stellte fest, dass jene Abdrücke ihn um das dreifache in Länge und Breite überragten. Aber das waren eindeutig Profilabdrücke, von Stiefeln vermutlich.
Wer stellt so riesige Stiefel her?! Und wer ist so groß dass er solche Riesentreter hat?!
Ein lautes Klirren, riss ihn aus seinen Gedanken. Er war gerade unter dem Fenstersims in die Hocke gegangen um sich die Abdrücke genauer anzusehen, als etwas über ihm durch das Fenster brach und einen Regen aus Scherben auf ihn niedergehen ließ. Leon warf sich zur Seite in Deckung, hatte keine Ahnung was ihn erwartete, aber er hatte etwas schwarzes aus dem Augenwinkel in den Raum fliegen sehen. Er hörte das Geräusch von Schwingen, einen Schrei, wie von einem Tier, eine Krähe oder ein Rabe. Den Griff seiner Waffe fest umschlossen, wagte er einen Blick aus seiner Deckung hinter einer Art Empfangstresen hervor. Auf einem der Wartestühle, auf der Rückenlehne, saß tatsächlich ein großer, schwarzer Vogel. Das dunkle Gefieder war zerzaust, der Schnabel blutig, die kleinen runden Augen, leuchtend rot.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich Hitchcock und Romero hinter der ganzen Scheiße vermuten...
Der Vogel starrte ihn unbeweglich an, lauerte auf eine weitere Bewegung des Agenten. Das Federvieh war nicht normal, so viel sollte klar sein, kein Vogel konnte durch Fensterglas brettern, ohne sich dabei zu verletzen. Vorsichtig hob Leon die Pistole an und zielte, im selben Moment flatterte sein Ziel los, schoss durch den Raum wie ein wahnsinniger Berserker. Hastig zog Kennedy den Kopf ein, um nicht von den Krallen erwischt zu werden, die knapp über seinem Scheitel vorbei zischten. Der Agent warf sich erneut herum, zielte nach oben, schoss und traf das Vogelvieh als es gerade in den Sturzflug gehen wollte um ihn anzugreifen. Der Treffer riss den Vogel in die entgegengesetzte Richtung. Federn und Blut spritzten durch den Raum und das Tier fiel zu Boden, wie ein nasser Sack.
„Tiere betrifft es also auch“, murmelte er schließlich zu sich selbst, als er den ersten Schrecken überwunden hatte.
Leon füllte das Magazin seiner Waffe nach und steckte sie schließlich zurück ins Holster. Bisher hatte er noch nichts gesehen, dass auf Marsters Verbleib hinwies. Er musste weiter machen, sich ran halten, er hatte nicht ewig Zeit.

Der Landrover reihte sich in eine Kolonne aus Polizeifahrzeugen und Schulbussen ein, die über eine Landstraße Harvardville verließen. Sie sahen auch einige Zivilfahrzeuge, die sich dem Eavakuierungstransport angeschlossen hatten. Agent Vester war mit einem älteren Herrn zurück gekommen, der allein unter den Wartenden gestanden hatte. Er hatte keine Familie mehr, der er sich hätte anschließen können, also hatte Vester ihn mitgenommen. Der Agent saß schweigsam hinter dem Steuer seines Wagens, Rebecca auf dem Beifahrersitz neben ihm. Der Alte Mann saß hinten, zusammen mit Chris und dessen Schwester Claire. Chambers dachte darüber nach, was Chris gesagt hatte. Ja, sie mochte Raymond Vester, er gefiel ihr, auch wenn sie das nicht erwartet und ganz sicher nicht geplant hatte. Sie ärgerte sich darüber, dass ausgerechnet Redfield es bemerkte und sich darüber amüsierte. Sie hatte schon lange etwas für Chris übrig, aber der hatte immer nur Augen für Jill gehabt und Rebecca glaubte nicht, dass sich das so schnell ändern würde. Also konnte es ihr doch egal sein, was er darüber dachte, wie sie Agent Vester ansah. Oder? Becky seufzte ergeben, sie war müde, hungrig, frustriert und unsicher. Sie hatte Angst vor dem was noch vor ihnen liegen mochte. Vielleicht breitete sich diese Seuche über die Grenzen von Raccoon City aus, womöglich musste sie noch mehr Aussagen über das machen, was sie im Raccoon Forest gesehen hatte. Im Moment wollte sie einfach nur schlafen... oder etwas essen. Am liebsten beides zur selben Zeit. Rebecca veränderte ihre Sitzposition ein wenig, verlagerte ihr Gewicht, machte es sich bequem. Ihr kleiner zierlicher Körper, hatte in dem breiten Sitz mehr als genug Platz.
„Sie sind müde?“, hörte sie Vester Stimme neben sich und riss erschrocken die Augen wieder auf.
„Ja... ich habe eine anstrengende Zeit hinter mir... wir alle“
Erneut schloss sie die Augen, als der Agent nichts mehr dazu sagte. Sie dämmerte wie eine kleine Weile weg, doch da hörte sie wieder diese Schreie, dieses schreckliche Echo. Marinis Todeskampf, während sie rannte bis ihr die Lungen brannten. Jemand tippte ihr auf die Schulter. Chambers schlug die Augen wieder auf. Claire hatte sie geweckt.
„Ich glaube du hast schlecht geträumt. Du hast gestöhnt und dich in deinem Gurt gewunden“, sagte sie mit sanfter Stimme.
Claire war hübsch und sie hatte eine sehr schöne melodische, sexy Stimme, dachte Rebecca. Sie wollte auch so sein, so wie Claire und Jill. Selbstbewusst, femininer... Vielleicht würden Typen wie Chris und Agent Vester sie dann anders wahrnehmen. Alle betrachteten sie als das Küken. Obwohl sie Teil einer Eliteeinheit war, sahen ihre Kameraden kaum mehr in ihr als ein junges Mädchen, ein jungenhaftes Mädchen, süß aber nicht sexy. Sie war zierlich, recht klein und etwas flachbrüstiger als die Frauen in ihrem Umfeld.
Ich bin noch jung, vielleicht wäscht da ja noch was, dachte sie zynisch.
Die Männer fanden sie niedlich, wie eine kleine Schwester, sie mochten ihre liebenswerte Persönlichkeit und ihr zierliches Erscheinungsbild. Aber Chambers wollte nicht ewig als kleine Schwester abgestempelt werden, sie wollte als Frau wahrgenommen werden.
„Becky?“
Chambers blinzelte, als Chris sie aus ihren Gedanken riss.
„Ja?“
„Was ist los? Du bist so weggetreten. Wovon hast du geträumt?“
Rebecca seufzte.
„Marini. Ich habe gesehen wie er starb... er hat sich für mich geopfert... wenn ich die Augen schließe, sehe ich ihn vor mir und höre seine Schreie“
Wieder spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, erneut war es Claire, die ihr Trost spendete.
„Vielleicht halten wir kurz an, Mister Wallace und du könnten die Plätze tauschen, vielleicht kannst du ein bisschen entspannter dösen, wenn du zwischen uns sitzt. Wie ein Traumfänger“, schlug sie vor und Rebecca konnte das sanfte Lächeln aus ihrer Stimme hören. Sie wollte sich keine Blöße geben, aber neben Chris zu sitzen und vielleicht doch ein wenig Schlaf zu bekommen, war einfach zu verlockend.
„Agent Vester...“
Raymond der alles gehört hatte, fuhr bereits rechts ran, hielt den Wagen und ließ den älteren Herrn und Chambers die Plätze tauschen. Clair stieg aus, um Rebecca zwischen sich und ihren Bruder sitzen zu lassen. Als sie sich setzte, lächelte Chris sie an.
„Wir passen auf dich auf“, versicherte er ihr.
Becky lächelte und spürte das ihr beinahe Tränen in die Augen stiegen, sie fühlte sich so geschlaucht und hilflos, die Fürsorge der Redfield Geschwister, rührte sie. Aber Chambers riss sich zusammen. Claire setzte sich zu ihrer anderen Seite, schloss die Tür und die Fahrt ging weiter. Jetzt verstand sie auch, was Chris damit gemeint hatte, als er über seine Schwester sagte, es wäre unmöglich sie nicht zu mögen, Claire Redfield ließ es gar nicht zu, dass man sie nicht mochte.


Sie hatten sich heftig gestritten. Zoe hatte ihm vorgeworfen grausam zu sein, dass Wesker vielleicht darüber hätte nachdenken sollen, dass man irgendwann nach dem Ranger suchen und sie hier finden würde. Seine Antwort darauf war, dass sie ruhig kommen sollten, er würde sich darum kümmern. Von diesem Moment an, hatte er ihr die Kalte Schulter gezeigt, ihr nur noch schroffe Antworten gegeben oder sie weitestgehend ignoriert. Nach einer Weile, hatte Zoe es aufgegeben, den Blonden davon überzeugen zu wollen, dass er einen Fehler gemacht hatte und versuchte zu schlafen. Doch das Bild wie der Ranger kopfüber im Wasser hing und um sein Leben kämpfte, riss sie immer wieder aus dem Schlaf. Wesker war nicht wieder ins Schlafzimmer gekommen, im Haus war es still, sie wusste nicht wo er war oder was er tat. Vielleicht beseitigte er noch letzte Spuren, Beweise das der Ranger hier gewesen war. Die Sonne ging auf und Zoe rollte sich schwerfällig aus dem Bett. An Schlaf war ohnehin nicht mehr zu denken. Sie nahm eine Dusche, suchte sich frische Kleider heraus und zog sich an. Als sie runterkam, saß Wesker in der Küche. Er saß am Esstisch, hatte eine Tasse Kaffee in einer Hand, vor ihm auf dem Tisch, lag ein aufgeschlagenes Buch. Zoe konnte nicht sehen, was er da las. Albert blickte auf, als hätte er ihre Anwesenheit gespürt und sah sie an. Sein Ausdruck war neutral, weder wütend noch traurig oder fröhlich... einfach neutral.
Zumindest scheint er nicht mehr sauer zu sein... dazu hatte er auch gar kein Recht!
Zoe war keine Kaffeetrinkerin, trotzdem holte sie sich auch eine Tasse von dem Gebräu, sie hatte so wenig und so unruhig geschlafen, etwas Koffein konnte sicher nicht schaden. Sie setzte sich schweigend ihm gegenüber. Keiner der beiden sagte ein Wort. Sie verkniff sich die Frage nach dem Verbleib der Leiche, beschloss das sie es eigentlich gar nicht wissen wollte. Zoe spürte das er sie nach wie vor ansah und blickte von ihrer Tasse auf. Ihre Blicke trafen sich, sieh hielt ihm Stand. Da lag etwas in seinem Blick, etwas das sie nicht recht zuordnen konnte. Er stand auf, stellte seine Tasse auf der Spüle ab und stellte sich hinter sie. Unsicher blieb sie sitzen. Wesker nahm ihr die Tasse ab, stellte sie weg.
Es war ein wenig unvorbereitet passiert, unerwartet. Wesker hatte sie eigentlich nur berührt, eher simpel aber in beiden war sofort wieder diese Hitze aufgestiegen, sie hatten einander angesehen und dann war es passiert. Jetzt lag sie über den Küchentisch gebeugt und er nahm sie gierig von hinten. Als sie glaubte es kaum noch aushalten zu können, kurz vor dem Höhepunkt stand, verließ er plötzlichen ihren Körper. Zoe wollte schon protestieren, doch dann drehte er sie um, drehte sie auf den Rücken, Nahm ihre Beine über seine Arm, zog sie etwas näher an die Kante und stieß erneut in sie. Sie waren beide noch fast komplett bekleidet, er hatte ihr nur den Rock hochgeschoben und das Höschen ausgezogen, seine Hose aufgemacht um seinen Schaft zu befreien. Das war mal etwas neues, genau wie die Örtlichkeit an der sie gerade zugange waren. Sie keuchte heiser als Albert noch einen Zahn zulegte und der Höhepunkt sie mit einer zerschmetternden Macht überrollte. Sie sackte regelrecht in sich zusammen, als er sich schließlich in ihr ergoss. Eins war nun bestätigt, ihre Vermutung das er gerne dominierte. Aber das gefiel ihr eigentlich. Er war wie eine Droge von der sie nicht loskam, wie eine bitter-süße Sucht, ein Zwang dem sie sich nicht entziehen konnte. Egal wie sehr ihr Verstand versuchte ihn zu verachten oder zu fürchten, sie fiel immer wieder in seine Arme zurück.

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25

Dienstag, 25. August 2015, 22:56


Kapitel.25

Der Geruch im gesamten Gebäude war überall gleich. Verwesung, Blut, Kot und Moder, in unterschiedlicher Intensität. Im Parkhaus war der modrige Kellergeruch am markantesten. Hier entdeckte Leon auch seinen ersten Toten, der tatsächlich tot war. Eine Frau, stellte er fest als er näher kam. Sie trug eine Uniform, keine normale Streifenpolizistin. Die Uniform gehörte zu der S.T.A.R.S Einheit. Auf der Weste der Toten sah er den Namen, er war mit Blut verschmiert aber lesbar.
J. Valentine... so viel dazu...
Das hier war eine der Frauen, die er suchen sollte. Er sah sich um, doch von der anderen war nirgends etwas zu sehen. Dadurch hatte er sie zwar noch nicht gefunden, aber ihre Abwesenheit, erhöhte die Chance das sie noch lebte.
„Na toll... Chris wird nicht begeistert sein, alles andere als das“, murmelte Leon zu sich selbst.
Er hasste es schlechte Nachrichten zu überbringen, besonders Todesnachrichten. Oft hatte er es noch nicht machen müssen, aber einmal im Leben eine solche Botschaft überbringen zu müssen, hätte ihm auch gereicht. Leon schätzte das Valentine seit mindestens zwei bis drei Stunden tot war, der Darm hatte sich bereits entleert und verströmte einen erbärmlichen Gestank. Der Tod war so ordinär und ekelhaft. Er seufzte als er das Einschussloch in ihrer Stirn sah. Sie sah allerdings nicht so aus, als sei so schon vor dem Kopfschuss tot gewesen.
Welch seltsame Gedankengänge ich heute machen muss...
Ein Geräusch ließ ihn aus seiner Hocke hochfahren, die Waffe ziehen und aufmerksam die Umgebung mit Blicken absuchen. Er hatte etwas gehört, ganz sicher. Ein Scheppern, als sei jemand gegen ein Metallstück getreten wodurch es über den Boden schlitterte.
„Hallo?“, fragte er in die leere Parkgarage „Ist da jemand?“
Wieder Geräusche.
Tap Tap Tap
Schritte, schnelle kleine Schritte.
„Wer ist da?!“, rief er drohend, die Waffe erhoben.
Die Garage war fast leer, außer ein paar Pfeilern und zwei aufgebockten Streifenwagen, gab es kaum eine Möglichkeit sich zu verstecken.
„Kommen sie raus, langsam und mit erhobenen Händen, sofort!“, forderte der Agent energisch.
Die Geräuschquelle zeigte sich. Mit langsamen Schritten auf zitternden Beinen, kam ein junges Mädchen hinter einem Betonpfeiler hervor. Sie war blond, höchstens zwölf Jahre alt und trug eine Art Matrosenanzug. Leon nahm die Waffe eilig runter und steckte sie in das Holster zurück.
„Hallo, Kleine. Tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe“
Das Mädchen starrte ihn aus weit aufgerissenen, blauen Augen an. Sie antwortete ihm nicht.
„Ich bin Leon. Wie heißt du?“, versuchte er es erneut.
Sie öffnete den Mund, brauchte allerdings eine Weile um zu antworten: „Sherry“
„Freut mich dich kennen zu lernen, Sherry. Bist du etwa ganz allein unterwegs?“
Sie nickte unsicher.
„Sind sie ein Polizist?“, wollte sie mit ihrem hellen Stimmchen wissen.
Leon nickte zustimmend.
„Ja, so was in der Art. Ich bin ein Agent der Regierung.“
Er musterte das Mädchen prüfend, ging ein paar Schritte auf sie zu. Als sie zurückwich blieb er stehen und hob beschwichtigend die Hände.
„Schon gut, ich tue dir nichts“, versicherte Agent Kennedy ihr und blieb vorerst stehen wo er war.
„Wieso bist du allein? Wo sind deine Eltern?“
„Ich weiß nicht genau, sie waren bei der Arbeit und ich war zu Hause als das Chaos ausbrach. Das Kindermädchen hat mich allein gelassen, sie wollte zu ihrer eigenen Familie...“
Sherry blickte sich kurz um, nervös und nach wie zitternd.
„Ich habe meine Mutter bei der Arbeit angerufen, sie sagte ich soll hierher kommen... aber hier war es auch nicht sicher und sie ist nicht gekommen um mich abzuholen“
Leon unterdrückte einen Fluch, es war mehr als wahrscheinlich dass ihre Mutter nicht auftauchte weil sie tot oder zwangsevakuiert wurde. Eigentlich hatte er einen Auftrag und nicht wirklich die Zeit sich mit der Kleinen zu befassen, aber er konnte sie unmöglich hier lassen.
„Das Militär und Regierungsagenten, haben die Stadt evakuiert, vielleicht haben sie deine Eltern schon weggebracht“, versuchte er ihr Hoffnung zu machen „Ich kann dich zu einem der Evakuierungsposten bringen, dann können wir nachsehen ob sie dort sind“
Die Kleine blinzelte ihn unsicher an. Ein paar Tränchen kullerten über ihre Wangen, aber sie gab keinen Ton von sich.
„Ich muss nur jemanden finden, dann können wir gehen. Ich bringe dich in Sicherheit, du musst nur immer in meiner Nähe bleiben und tun was ich dir sage“, sprach er sanft auf Sherry ein.
Energisch wischte sie sich mit dem Handrücken über das Gesicht und fragte: „Wen suchst du denn?“
„Eine Frau. Ihr Name ist Zoe Marsters. Du kennst sie nicht zufällig oder?“
Sherry schüttelte den Kopf, dann sah sie an ihm vorbei, auf Valentine, die nach wie vor tot auf dem Betonboden lag.
„Da war noch eine Frau bei ihr“, sagte sie nachdenklich.
Leon blickte kurz über seine Schulter zu der Toten, dann wieder auf das blonde Mädchen.
„Was meinst du damit?“
„Sie waren zu zweit, zwei Frauen, ich habe in meinem Versteck gehockt und sie beobachtet... ich hatte Angst, habe abgewartet. Ich war mir nicht sicher ob ich sie ansprechen soll. Als ich gerade aus meinem Versteck wollte, da es sich so anhörte als wollten sie wieder gehen, da kam ein Mann und ich blieb wo ich war... sie haben mich nicht gesehen“ erzählte Sherry.
Leon griff in seine Weste und zog eine Foto hervor, hob es vorsichtig in ihre Richtung ohne näher zu kommen.
„Würdest du dir dieses Foto ansehen und mir sagen ob das hier die andere Frau war?“, bat er sie vorsichtig.
Sherry zögerte, aber nur kurz, dann schritt sie auf ihn zu und nahm das Foto entgegen. Sie blickte es an und nickte.
„Wirklich?“
„Ja, dass ist sie“, bestätigte Sherry „Sie war hier. Der Mann hat sie mitgenommen... er hat diese da erschossen und die Frau von dem Foto mitgenommen. Sie haben vorher noch gekämpft und gestritten, er wollte etwas von ihr haben. Ein kleines Ding, ein Speicherstick... das Wort hat er jedenfalls benutzt... sie wollte es ihm erst nicht geben“
„Weißt du wo sie hin sind?“, hakte Leon nach und nahm das Foto wieder zurück, steckte es in die Weste.
„Nein, aber er sprach davon, dass sie fliegen sollte, mit dem Hubschrauber“
„Welcher Mann? Wie sah er aus?“
„Ich weiß sogar wer er ist. Er war ein Freund meines Vaters... aber etwas an ihm war anders, seine Augen... sie waren rot, wie die von einem Monster. Er hat mir Angst gemacht, deshalb blieb ich in meinem Versteck, deshalb und weil er die Frau erschossen hat, die da hinten liegt“, erklärte Sherry schaudernd.
„Kennst du seinen Namen?“
Wieder nickte das Mädchen und antwortete: „Albert Wesker“


Die Notunterkunft war eine Sporthalle in Castle Rock. Die Halle war mit Feldbetten, Klappbetten und Luftmatratzen vollgestopft, es war kaum Platz um dazwischen zu gehen. Die Beengtheit der Fußwege zwischen den Schlafstätten, machte es schwer für Chris sich mit seinen Krücken zu bewegen. Agent Vester musste arbeiten, war anderweitig gefragt, also waren Claire, Chris und Rebecca erst mal auf sich selbst gestellt. Chris konnte weder irgendwo den Flüchtlingen helfen noch an irgendwelchen Ermittelungen teilnehmen, was ihn fast noch mehr frustrierte als die überfüllte Unterbringung oder die verdammten Krücken auf denen er gehen musste. Claire war Zivilistin, alles was sie tun konnte war hier und da Hand anzulegen wenn jemand in der Halle Hilfe brauchte, aber hauptsächlich konzentrierte sie sich erst mal auf ihren Bruder. Rebecca fühlte sich hilflos, wen sollte sie ansprechen um zu erfahren ob sie irgendwo eingesetzt werden könnte? Sie hätte Vester fragen sollen. Aber sie war so überfordert von der Situation, dass sie daran gar nicht gedacht hatte. Jetzt wusste sie nicht wo der F.B.C Agent steckte. Sie half Claire ihren Bruder zu einem freien Schlafplatz zu bringen und sah sich um.
„Ich glaube ich werde Agent Vester suchen. Vielleicht hat er etwas für mich zu tun“
Claire die neben Chris auf dessen Feldbett saß, blickte zu ihr auf und sagte: „Du brauchst Schlaf, du hattest sogar noch weniger Schlaf als Chris in den letzten beiden Tagen, nämlich gar keinen“
Chambers seufzte. Natürlich hatte die Rothaarige recht, eigentlich fühlte sie sich auch sehr müde, aber auch unruhig. Claire deutete auf ein leeres Feldbett neben dem von Chris.
„Leg dich hin, versuche zumindest ein paar Stunden zu schlafen“, bat sie Becky mit einem milden Lächeln.


„Verdammte Axt!“
Fluchend stolperte ein Mann aus dem Unterholz hervor auf die Landstraße, welche sich wie eine Schlange durch den Raccoon Forest wand. Seine Kleidung war blutverschmiert, seine Lungen brannten von dem Spurt durch das unwegsame Gelände und er fühlte sich gelinde gesagt, orientierungslos. Geräusche zu seiner Rechten ließen ihn aufhorchen. Er blickte in besagte Richtung und blinzelte. Er war knapp außerhalb der Grenzen von Raccoon City auf die Straße gekommen. Eine bewachte Straßensperre riegelte an diesem Ende der Stadt, eben jene ab.
„Was zum...?“
Ein großer Scheinwerfer wurde in seine Richtung geschwenkt. Er hörte das charakteristische Geräusch des Entsicherns von Schusswaffen. Geblendet vom Licht, riss er den Arm hoch um seine Augen abzuschirmen. Er hörte ein paar Stimmen durcheinander rufen, schließlich erhob sich eine von ihnen durch ein Megaphon.
„Zivilist! Nehmen sie die Hände hoch und bleiben sie da wo sie sind oder wir sind gezwungen das Feuer zu eröffnen!“
„Ich bin kein Zivilist!“, rief er zurück.
„Identifizieren sie sich!“, verlangte die Stimme am Megaphon.
„Ich arbeite für das R.C.P.D! Ich bin Sergeant Barry Burton, S.T.A.R.S Spezialeinheit!“
Burton war so geblendet, er konnte nicht wirklich sehen was geschah, erst als die Männer ihn fast erreicht hatten, sah er sie. Sie hielten ihre Waffe erhoben, trugen Schutzmasken. Sie fassten ihn nicht gerade mit Samthandschuhen an, als sie ihn durchsuchten, nach Waffen und Verletzungen suchten.
„Wurden sie gebissen?“, fragte eine gedämpfte Stimme hinter einer der Masken.
Er schüttelte den Kopf.
„Nein. War ein paar Mal knapp, aber ich bin davongekommen, geradeso“
Der fremde Soldat nickte langsam.
„Kommen sie mit, wir haben eine Notdusche und frische Kleider für sie. Dann müssen wir hier weg. Wir werden pünktlich in einer Stunde abgezogen“
„Warum das?“, wollte Barry wissen, während er von den Soldaten flankiert, zu der Straßensperre geführt wurde.
„Weil die Gegend gesäubert wird“
Barry zog die buschigen rotbraunen Brauen hoch.
„Gesäubert?“
Wieder ein Nicken.
„Ja. Eine Eindämmung kann durch Bodentruppen nicht garantiert werden. Der Präsident hält das Risiko einer kontinentalen Ausbreitung für zu hoch“
„Die Gegend wird bombardiert?! Wurden die Überlebenden schon evakuiert?“, hakte Burton erschrocken nach.
„So weit es möglich war, ja. Wir haben leider auch unsere Grenzen“
Das klang ernüchternd. Barry hatte durch den Funkspruch von HQ gewusst, dass es schlecht aussah, aber offenbar hatte er mit seiner Vorstellung davon wie schlimm es tatsächlich war, weit daneben gelegen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (9. Oktober 2015, 16:10)


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26

Mittwoch, 26. August 2015, 22:25



Kapitel.26

„Wieso lebt er noch?!“
Die Stimme der Frau war kalt und doch siedend heiß vor Wut.
Krauser blickte auf den blonden Hinterkopf. Ihr langes, volles Haar war zur Seite gekämmt, gab einen Teil ihres schlanken Halses preis. Er starrte für einen Moment auf das Stückchen nackter Haut zwischen ihrem Kinn und dem Kragen ihres Jacketts.
„Weil es Komplikationen gab und der Schweinehund schneller war als ich dachte“, brummte er schließlich mit seiner tiefen, rauen Stimme.
Jack konnte sehen wie straff ihre Schultern angespannt waren, wie sehr sie ihre Wut zu unterdrücken versuchte. Sie war sexy wenn sie zornig war, aber auch fast ein wenig furchteinflößend, selbst für den wandelnden Kleiderschrank.
„Du hast versagt, Jack“, sprach sie mit nun schon viel ruhigerer Stimme „Aber das Macht nichts, ich habe noch einen Plan B“
Sie drehte sich zu ihm herum, ihre eisblauen Augen, musterten Krausers kantiges, vernarbtes Gesicht. Er ließ sich von ihrer Aussage nicht beleidigen oder einschüchtern, er wusste das sie ihn nach wie vor brauchte, sonst hätte sie ihn vermutlich schon getötet und sie war eine der sehr wenigen Personen, denen er es zutrauen würde, dass sie fähig wäre sein Leben zu nehmen.
„Klärst du mich vielleicht auf?“
Sie lächelte ihn an, entblößte zwei Reihen perfekt weißer, gerader Zähne hinter den blutroten Lippen.
„Plan B ist sogar besser als Plan A“, sagte sie und klang regelrecht begeistert.
Neugierig beobachtete Krauser sein Gegenüber.
Was hat sie jetzt schon wieder ausgeheckt?
„Du erinnerst dich an die Insel die ich in meinen Besitz gebracht habe?“
Er nickte.
„Es ist im Grunde ein gigantisches Testgelände für mein neues Spielzeug, ein Virus das ich entwickelt habe. Es reagiert auf Angst“
Krauser zog die Brauen hoch, oder versuchte es, die rechte blieb auf Grund seiner herben Narbe, beinahe unbewegt.
„Ich glaube nicht dass es so leicht ist einem Soziopathen wie Wesker Angst zu machen“, zweifelte er.
Ein raues, dreckiges Lachen drang aus der Kehle der blonden Frau.
„Wenn es stimmt was du mir gesagt hast, über deinen Eindruck was ihn und diese Frau angeht, Zoe, dann wird er Angst haben. Er wird Angst haben sie zu verlieren“
Krauser lächelte wie ein Raubtier.
„Dann hoffen wir das mein Eindruck richtig war. Aber erst mal müssen wir die beiden finden“
„Nicht nur die beiden. Ich habe gehört das von seinem Team noch Leute überlebt haben und die wissen, dass er sie hintergangen hat. Ist doch viel spannender, alle auf das Gelände zu schmeißen. Wie ein Spießrutenlauf. Wir müssen nur Zoe und die Anderen holen. Dann müssen wir ihm die Nachricht zukommen lassen, dass sie auf eben dieser Insel ist. Du wirst sehen, er kommt von ganz allein“
Wieder zeigte sie ihre perfekten Zähne.
„Wir werden sein Mädchen irgendwo mitten auf der Insel aussetzen, alle anderen getrennt, je einzeln an unterschiedlichen Stellen. Und dann lehnen wir uns zurück und beobachten unsere Laborratten“
„Du bist eine Sadistin“, sagte er mit einem Lächeln und kam dichter an sie heran.
„Ich weiß, dass ist eine meiner guten Seiten“, erwiderte sie süffisant „Alex Wesker hat lange genug im Schatten ihres großen Bruders gestanden, es ist an der Zeit das er lernt, wer der Bessere von uns beiden ist“
Krauser wusste das sie noch mehr sagen würde und sie hasste es unterbrochen zu werden, also hielt er einen Moment inne und lauschte.
„Spencer hat immer ihn bevorzugt, von Anfang an. Er bekam alle Fördermittel, bekam die bessere Ausbildung, er bekam die ganze Aufmerksamkeit... und zum Dank dafür, hat er Spencer und Umbrella verraten. Jetzt ist Schluss damit.“
Er kam dichter an sie heran, drängte sich an sie. Seine großen Pranken wanderten zu ihren Hüften.
„Was würde Wesker wohl dazu sagen, wenn er wüsste das ich seine Schwester bumse?“, brummte er amüsiert.
„Ich weiß nicht, vermutlich wäre es ihm egal. Aber wenn es dir gefällt, darfst du es ihm gerne sagen, wenn er sein Leben aushaucht“, entgegnete sie ihm lachend und ließ ihre schlanken, eleganten Finger über seine kräftige Brust wandern.


Hin und wieder warf Leon einen Blick über seine Schulter. Die kleine Sherry war immer dicht hinter ihm. Er hatte jetzt die Verantwortung für ihr Leben, wenigstens so lange, bis er sie in Sicherheit gebracht hatte. Diese Verantwortung fühlte sich beklemmend an, er hatte schon mit Geiseln zu tun, die er in Sicherheit bringen musste, aber Sherry war das erste Kind das sich in seiner Obhut befand und die Situation in der sie sich befanden, war ihm völlig neu. Irgendwo in seinem Hinterkopf, überlegte er bereits wie er Claire und ihrem Bruder beibringen sollte, dass Jill Valentine tot war. Und die Tatsache das Albert Wesker noch lebte, war ebenfalls seltsam. Entweder hatte Marsters die Anderen angelogen und zeitweise doch mit ihm zusammen gearbeitet, oder sie hatte sich einfach geirrt. Letzteres erschien ihm eher unwahrscheinlich. Er musste vermutlich vorsichtiger sein, als gedacht. Da sie aber offensichtlich mit einem Hubschrauber, zusammen mit Wesker auf und davon war, würde die Suche extrem schwer werden.
„Hast du den großen Mann gesehen?“ fragte Sherry hinter ihm mit leiser Stimme, aus heiterem Himmel.
„Wen?“
„Den großen Mann. Hier war ein großer Mann, der hat ein paar von den Polizisten getötet. Die Zivilisten waren ihm egal. Ich war ihm auch egal, ich stand direkt vor ihm, konnte nicht weg... er hat sich einfach umgedreht und ist gegangen“ erklärte sie schaudernd.
Leon dachte an die riesigen, blutigen Schuhabdrücke die er gesehen hatte. Sprach sie wirklich von dem Mann zu dem diese Abdrücke gehörten? Der Kerl musste gigantisch groß sein!
„Wie sah dieser Mann aus?“ fragte Leon nach, während er mit Sherry auf dem Weg zurück zum Heli Landeplatz war.
„Seine Haut war nicht normal, sie sah grünlich braun aus. Er hatte keine Lippen und nur ein Auge...keine Haare und... er hatte eine seltsame Narbe die quer durch sein Gesicht ging, über das fehlende Auge, bis über seinen Schädel. Die Narbe sah aus, wie mit einem Tacker gemacht, er hatte solche Eisenhaken die komplette Narbe entlang, wie von einem Tacker. Er sah nicht wirklich menschlich aus...“ erzählte das Mädchen stockend.
Das klang alles sehr haarsträubend. Leon blieb einen Moment stehen und drehte sich zu ihr um.
„Hat er etwas gesagt?“
Sherry zuckte unsicher mit den Schultern. Es war offensichtlich das sie nach wie vor Angst hatte, sich unwohl fühlte. Das konnte er ihr ganz sicher nicht verdenken
„Nur ein Wort, er hat es zwei oder drei Mal gesagt, während er durch den Wartebereich lief und diese Männer... getötet hat“
„Was für ein Wort war das?“
„Ich habe nicht verstanden was er damit meinte, er sagte einfach nur... Stars“


Zoe saß draußen auf dem Bootssteg, die Beine baumelten über dem Rand des Stegs, die Zehen berührten ganz leicht die Wasseroberfläche. Nach dem überraschenden Abenteuer in der Küche, hatte sie sich wortlos von Wesker gelöst, war unter die Dusche geschlüpft und hatte sich anschließend frische Kleider angezogen. Als sie wieder nach unten kam, war Albert nirgendwo zu sehen also vermutete sie ihn in seinem Büro oder dem versteckten Labor, von dem sie immer noch nicht wusste wo es sich befand. Zoe wollte nicht nach ihm suchen, sie wollte nicht mit ihm sprechen, jetzt nicht. Also begab sie sich nach draußen, genoss die vormittäglichen Sonnenstrahlen, versuchte den Kopf abzuschalten und nicht über ihre Situation nachzudenken. Natürlich funktionierte es nicht. Ihre Gedanken befassten sich hauptsächlich mit allem was sie für den Moment vergessen wollte. Warum sie hier war, was mit dem Ranger passierte, dass Wesker wieder abweisend war... Und was der Ranger gesagt hatte, das Gebiet in und um Raccoon City, war offenbar weiträumig evakuiert worden. Sie hatte keine Verwandten hier und lebte noch nicht lang genug in dieser Gegend um sagen zu können das sie hier Freunde hätte. Trotzdem machte sie sich Sorgen um ihre Kollegen, Redfield und Rebecca. Falls sie diese je wiedersehen würde, was sollte sie ihnen darüber erzählen wo sie war? Was sollte sie darüber sagen, wie Jill starb? Lebten Chris und Chambers überhaupt noch?
Sie seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Warum versuchte sie nicht einfach wegzulaufen? Er würde sie verfolgen, würde sie suchen, das war sicher, trotzdem, sie könnte es vielleicht schaffen. Sie musste nicht einmal schneller sein als er, einfach nur cleverer. Jetzt gerade arbeitete er, sie hätte einfach losziehen können, mit dem Boot. Vielleicht war er noch ein paar Stunden weg, genug Vorsprung um es tatsächlich zu schaffen. Und dann was? Sie waren mitten im Nirgendwo, sie kannte sich hier nicht aus, würde den Weg vermutlich nicht zurück finden. Wenn sie einfach nur dem Fluss folgte, würde er sie früher oder später einholen und finden. Als sie die Augen öffnete, hörte sie etwas, irgendwo unter ihr im Wasser. Etwas war unter dem Steg. Nervös wollte sie die Beine hochziehen, als sich eine eiskalte Hand um ihren linken Knöchel schloss.

Hin und wieder warf Wesker bei seiner Arbeit einen Blick auf die Überwachungsmonitore. Die versteckte Überwachungskamera zeigte das Zoe noch immer auf dem Bootssteg saß. Er hatte bei dem Ranger die Beherrschung verloren, schon wieder einen Fehler gemacht und das erneut wegen ihr. Sie war nicht direkt daran Schuld, nicht im üblichen Sinne. Aber die Gefühle, welche er immer noch nicht wirklich verstand, die er für sie hegte, verleiteten ihn zu Entscheidungen die er für gewöhnlich nie getroffen hätte. Er fragte sich immer wieder, warum sie noch nicht zu fliehen versucht hatte. Sie schlief freiwillig mit ihm, etwas anderes wäre für ihn auch nicht in Frage gekommen, trotzdem spürte er hin und wieder ihren Unwillen in seiner Nähe zu sein, besonders nach der Sache mit dem Ranger. Wesker blickte wieder durch das Mikroskop, beobachtete wie das Virus ein paar gesunde Zellen angriff. Die Zellen der Blutprobe die er dafür benutzte, starben beinahe augenblicklich ab, wurden dunkler, schließlich schwarz. Wesker stieß einen Fluch aus, als sich nichta weiter tat. Irgendetwas hatte er übersehen, irgendeine Komponente die er benutzte war falsch. Statt das Virus zu verbessern, damit es anwendbar wurde um andere Menschen in den selben Zustand zu versetzen wie bei ihm selbst, tötete es schlichtweg einfach nur den Wirtskörper. Er entsorgte die Probe fachgerecht und gab es fürs erste auf. Er musste sich der Sache mit Zoe stellen. Die Stimmung zwischen ihnen beiden war angespannt und das war seine Schuld, so ungern er es sich auch eingestand. Er blickte erneut auf den Monitor. Zoe war nicht mehr auf dem Steg. Er blickte auf die anderen Monitore die um das Haus und im Haus verteilt waren. Sie war nirgendwo zu sehen. Vielleicht war sie im Badezimmer, das einzige Zimmer in dem er ihr Privatsphäre zugestand. Aber keiner der Türsensoren an den Badezimmertüren hatte ausgelöst, eine Maßnahme damit er sicher gehen konnte das sie wirklich dort war, wenn er sie nicht sehen konnte. Er blickte erneut auf die Monitore, das Boot war noch da, aber es bewegte sich, als wenn jemand in der Nähe das Wasser in Bewegung brachte, aber er konnte die Quelle nicht sehen. War sie schwimmen gegangen? Er entschied sich nachzusehen.

Bevor sie richtigen Halt finden konnte um sich loszureißen, wurde Zoe nach unten gezogen. Sie fiel ins Wasser, dem Körper zu dem die Hand gehörte entgegen. Sie wurde unter Wasser gezogen, spürte zwei paar Hände nach ihr greifen, versuchte sich loszureißen und den Körper der zu den Händen gehörte von sich zu halten. Sie konnte unter Wasser nichts sehen, es war zu trüb, sie hatte keine Ahnung mit wem oder womit sie gerade um ihr Leben rang. Panik nahm ihr gesamtes Denken und Handeln ein, sie strampelte, wehrte sich verbissen gegen den Angreifer. Doch das Wasser bremste ihre Bewegungen, ihre Schlag- und Trittversuche. Sie zog die Beine an, um den Angreifer mit den Knien von sich zu halten, der verbissen versuchte näher an sie heran zu kommen. Ihr Blick wanderte nach oben, sie konnte nicht wirklich etwas sehen, nur das es oben heller war, dort wo der dringend benötigte Sauerstoff auf sie wartete. Zoe schaffte es sich loszureißen, paddelte panisch nach oben, klammerte sich mit den Händen an den Rand des Stegs und schnappte heftig nach Luft. Über ihr stand plötzlich Wesker, der überrascht auf sie herunter blickte. Im selben Moment da er nach ihren Armen griff, griff ihr Angreifer unter Wasser erneut nach ihren Beinen. Sie schrie erschrocken auf.
„Zieh mich raus!“

Wesker blickte verwirrt auf sie herab, sie trug noch ihre Kleidung, daher schlussfolgerte er, dass sie ins Wasser gefallen sein musste. So wie sie nach Luft schnappte, lag die Vermutung nahe, dass sie vielleicht nicht schwimmen konnte und sich nur mit Glück an die Oberfläche gekämpft hatte. Er griff nach ihren Armen um sie auf den Steg zu ziehen, als sie ihn erschrocken anschrie. Er hatte keine Ahnung warum, sie hatte ihn direkt angesehen, überrascht haben konnte er sie also nicht. Als Zoe, Wesker panisch aufforderte, sie aus dem Wasser zu ziehen war er irritiert über ihr Gewicht, sie schien locker doppelt so viel wenn nicht noch mehr zu wiegen als er geschätzt hatte. Das war an sich kein Problem für ihn, allerdings war es verwirrend. Bis er sah was sich an ihre Beine gehängt hatte. Wesker ließ sich zurückfallen auf den Steg, Zoe immer noch festhaltend die er dabei mit sich auf den Steg zog und gab dem klammernden Etwas einen heftigen Tritt in das verweste Gesicht, brach dabei den Schädelknochen nach innen. Der tote Körper erschlaffte und fiel zurück ins Wasser. Zoe zitterte, hustete und schnappte noch immer nach Luft.
„Was war das?!“, fragte sie, als sie endlich ihre Stimme wiederfand.
Wesker setzte sich auf, zog sie ebenfalls in eine sitzende Position auf, hielt sie bei den Schultern.
„Der Ranger“, antwortete er.
Er hatte die Uniform erkannt. Eigentlich war es nicht möglich und doch hatte er es gesehen. Der Ranger war nicht gebissen worden, da war er sich sicher, er war nicht infiziert gewesen, hatte es nicht sein können. Trotzdem war er als Untoter zurückgekehrt. Er musste durch das Wasser aus dem Bootshäuschen entkommen sein, wo er ihn vorübergehend untergebracht hatte.
Zoe blickte ihn verständnislos an.
„Wie ist das möglich?“
„Ich weiß es nicht“, gab er zu „Aber offensichtlich muss er sich irgendwie infiziert haben“
Er untersuchte sie eingehend, besonders ihre Beine, aber sie hatte keine Verletzungen, nur ein paar Druckstellen, wo die Hände des Toten sich an sie geklammert hatten.
„Du hattest Glück“, sagte er leise, während er ihre Knöchel in Augenschein nahm.
„Das sehe ich anders“, entgegnete sie düster.
„Er hätte dich beißen und infizieren können“, beharrte der ehemalige Captain.
Seine roten Drachenaugen wanderten zu ihrem Gesicht.
Sie zitterte immer noch vom Adrenalin, aber ihr Ausdruck war nicht mehr ängstlich sondern ernst und steinern. Er ließ ihre Knöchel los und sagte: „Ich denke wir sollten uns unterhalten“

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27

Sonntag, 30. August 2015, 20:02



Kapitel.27

Chris hatte sich auf seine Pritsche gelegt, Clair lag bei Rebecca, da diese sehr unruhig geträumt hatte und zwischenzeitlich schreiend aufgewacht war. Redfields Schwester redete mit leiser Stimme sanft auf Chambers ein, bis diese wieder eingeschlafen war. Claire blieb vorerst bei ihr liegen, in der Annahme das Rebecca vermutlich erneut unruhig schlafen würde.
„Sie ist zu jung für diesen Job und viel zu sanft“, flüsterte die Rothaarige ihrem Bruder zu.
Chris blickte seine Schwester an, zuckte unsicher mit den Schultern.
„Es war ihre Entscheidung, niemand hat sie gezwungen so weit ich weiß“
„Ich weiß, aber das meinte ich nicht“
Chris zog die Brauen hoch und fragte: „Was hast du dann gemeint?“
„Ihre Teammitglieder und Ausbilder, die müssen doch gemerkt haben dass sie für diesen Job nicht gemacht ist“
„Marini war ein guter Ausbilder und Captain, wenn er ihr das hier zugetraut hat, dann kann sie es auch. Der erste heftige Einsatz ist immer schwer und es ist nun mal ein sehr dummer Zufall, dass dieser erste Einsatz so sehr ausgeartet ist“
Claire nickte nachdenklich und meinte: „Da ist was dran. Wer hätte schon mit so einem Chaos gerechnet. Was ihr da oben im Wald, in diesem Herrenhaus gesehen habt, muss wirklich schrecklich gewesen sein“
Chris schnaubte.
„Es war surreal, schrecklich und schmerzhaft“, brummte er und versuchte das Gewicht seines Beines zu verlagern, da es schon wieder zu pochen begonnen hatte.
„Brauchst du noch Schmerzmittel?“, fragte Claire.
„Noch nicht, aber später sehr wahrscheinlich schon. Das andere Zeug wirkt noch einigermaßen, aber das hält nicht ewig vor“


„Stars?“, fragte Leon überrascht „Vielleicht meinte er die Spezialeinheit S.T.A.R.S“
Sherry zuckte mit den schmalen Schultern. Sie wusste es nicht. Woher sollte sie auch?
„Ich denke nicht das wir diesem Riesen begegnen werden, wir sind fast an der Landeplattform angekommen, und ich kann den Heli schon hören. Hörst du das auch?“, fragte er sie und lächelte sie aufmunternd an.
Das Mädchen nickte mit einem zaghaften Lächeln. Doch dann hörten sie beide noch etwas anderes, ein schweres Geräusch, wie ein gleichmäßiges Stampfen. Sherry riss die Augen weit auf, blieb abrupt stehen, begann zu zittern. Leon drehte sich zu ihr um, zog seine Waffe und lauschte auf das Geräusch, es war irgendwo hinter ihnen, in einem anderen abzweigenden Gang vielleicht. Leon griff nach ihrem Arm und zog Sherry mit sich, die erschrocken aufschrie. Er hatte keine Zeit ihr gut zuzureden. Der Heli war fast da, sie hatten die Tür zur Plattform fast erreicht. Wenn sie sich beeilten, waren sie weg bevor der Urheber des Geräusches sie erreichte. Das Stampfen wurde schneller, vielleicht hatte ihr Verfolger Sherrys Schrei gehört. Krachend wurde eine Tür aus den Angeln gerissen. Die Geräusche kamen näher, wurden lauter. Leon warf einen hastigen Blick über die Schulter und sah wie ein riesiges Etwas um die Ecke preschte und dabei einen Teil des Mauerwerks mit sich riss. Erneut schrie das Mädchen auf. Leon stieß die Tür zur Plattform auf, rannte hinaus, die Kleine im Schlepptau. Der Hubschrauber war gerade im Begriff zu landen.
„Waffen in Anschlag!“ brüllte er die beiden Soldaten an, welche die Tür zum Passagierraum öffneten um die beiden einsteigen zu lassen.
Die Männer waren überrascht, reagierten aber dennoch sofort. Agent Kennedy bugsierte das Mädchen eilig in den Heli und gesellte sich zu den Soldaten, die eigene Waffe im Anschlag.
Die Tür zur Plattform flog aus den Angeln, schlitterte über den Boden, direkt bis vor den Hubschrauber. Die Gestalt dich sich durch die winzig wirkende Türöffnung zwängte, sah genauso aus, wie Sherry es beschrieben hatte, riesig, bräunlich grüne Haut, die riesige Narbe, der Lippenlose Mund. Dieses Vieh sah aus, als sei es einem Artwork von Iron Maiden entsprungen.
Er hörte die Männer fluchen, sie warteten nicht ab, eröffneten das Feuer sofort, während der Heli langsam abhob. Das Monstrum rannte auf sie zu, schüttelte sich als wären die Kugeln die ihn trafen, ein Bienenschwarm der ihn attackierte. Die Männer feuerten weiter, Kugel schlugen in das Fleisch des monströsen Mannes, während es Agent Kennedy vorkam, als würde der Hubschrauber in Zeitlupe abheben. Das Ungetüm kam immer näher, der Puls des Agenten raste, während er mit ruhiger Hand feuerte und im Stillen betete, der Hubschrauber möge schneller abheben.
Es reichte geradeso. Der Riese streckte die Arme nach ihnen aus, konnte das Fluggerät aber nicht mehr erwischen, unter ihnen stehend, die gigantischen Hände nach dem verschwindenden Heli ausgestreckt, brüllte Es wütend. Die Soldaten blickten den Agenten an. Kennedy wusste nicht was er ihnen dazu sagen sollte. Er stand selbst unter Schock.
Leon drehte sich um, Sherry hatte sich hingesetzt, angeschnallt und ihre Finger mit blassem Gesicht in den Gurt gekrallt. Er setzte sich neben sie, legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sie blickte ihn aus ihren großen blauen Augen an und nickte langsam. Sie hatte verstanden, dass sie jetzt in Sicherheit war, in Sicherheit gebracht wurde. Raccoon City lag nun hinter ihnen. Leon hoffte nur, dass sie Sherrys Eltern auch wirklich finden würden.

Barry hatte frische Kleidung bekommen, trug jetzt eine Soldatenuniform, hatte sich den Dreck, das Blut und den Schweiß vom Körper waschen können. Es war mehr als einfach nur erleichternd gewesen, all den Schmutz loszuwerden, fast ein wenig so, als hätte er auch zumindest einen Teil dieses beklemmenden Gefühls von sich gewaschen, dass ihn bei dem Gedanken an seiner Kameraden beschlich. Er wurde darüber informiert, dass Redfield in Sicherheit war, zusammen mit Chambers. Marsters und Valentine wurden vermisst. Der Rest war tot und das hatte man auch von ihm gedacht. Burton fuhr sich mit den Fingern durch den Bart und blickte aus dem Fenser des Hubschraubers, in dem er sich gerade befand. Er wurde ausgeflogen, so wie alle anderen Überlebenden die sie bis dahin hatten finden können. Raccoon City sollte bombardiert werden, in wenigen Minuten.


„Du willst reden?“, fragte Zoe mit ruhiger Stimme „Gut. Aber lass mich zuerst duschen und was anderes anziehen. Ich bin noch ganz nass und ich kriege diesen Geruch nicht aus der Nase, ich habe das Gefühl ich stinke nach Tot“
Wesker nickte langsam, stand auf und half ihr ebenfalls auf die Beine.
„Ich warte im Wohnzimmer auf dich“, sagte er und begab sich ins Haus.
Zoe zögerte einen Moment, doch dann folgte sie ihm hinein. Sie sah das er sich auf die Couchlandschaft gesetzt hatte. Zoe ging auf die Treppen zu nach oben, suchte sich schnell frische Kleidung heraus und begab sich ins obere Badezimmer. Sie duschte eine ganze Weile, wusch sich mehrmals, bis dieses unwohle Gefühl von ihrer Haut verschwand. Sie schätzte das Albert bereits auf heißen Kohlen saß, als sie sich abtrocknete und in die sauberen Klamotten schlüpfte. Zoe machte sich auf den Weg nach unten, gemächlich. Sollte er ruhig noch warten. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung, als er ihre Schritte auf der Treppe hörte. Zoe setzte sich zu Wesker auf die Couchlandschaft, neben ihn, mit etwas Abstand.
„Danke“, sagte sie.
„Wofür?“
„Du hast mich gerettet, draußen am Wasser“
Wesker blinzelte kurz, dann nickte er langsam.
„Selbstverständlich“
„Ist es das?“ fragte sie ein wenig sarkastisch.
„Was meinst du damit?“
Die Brünette blickte ihn direkt an.
„Vor nicht all zu langer Zeit, hast du mir noch gedroht mich zu töten, dann sagtest du, ich würde so lange leben, bis du mich leid bist“, erklärte sie mit kühler Stimme.
Wesker seufzte.
„Ja, das kann ich wohl schlecht leugnen“, gab er zu.
Zoe schüttelte den Kopf, wirkte ein wenig trotzig.
„Vergiss es einfach“
Eine Weile lang sagte keiner der beiden ein Wort. Beide blickten ziellos in den Raum hinein, doch schließlich wandten sie sich wieder einander zu und ihre Blicke begegneten sich.
„Was ich gestern getan habe, war...“, begann Wesker und brach ab.
Zoe sagte kein Wort, wartete, sie wollte ihm Zeit lassen, spürte nur zu deutlich das was auch immer er gerade sagen wollte, ihm sehr schwer fiel.
„Ich habe einen Fehler gemacht, überreagiert. Die Situation in der wir uns befinden, diese Sache zwischen uns... ist ungewohnt für mich“
Zoe sah ihn überrascht an.
„Dafür bist du aber ziemlich erfahren im Bett“, sagte sie prompt.
„Ich rede nicht vom Sex“, klärte er sie mit einem Lächeln auf.
Sie blickte ihn unsicher an, schwieg.
„Das es dir gefällt, macht mich durchaus... stolz, aber was das betrifft bin ich ganz sicher nicht unerfahren. Was ich meinte ist, das was über den Sex hinausgeht“
Sie blinzelte. Der Blick ihrer grünnen Augen lag prüfend auf seinem Gesicht.
„Du willst mir sagen, das was auch immer da zwischen uns ist, für dich mehr ist als eine Bettgeschichte?“ hakte Zoe nach.
Wieder seufzte er.
„Ja“
Sie war überrascht das er es zugab. Geahnt hatte sie es sehr wohl, spätestens nach seiner extremen Eifersuchtsreaktion gegenüber dem armen Ranger, aber sie hatte niemals erwartet das er es eingestehen würde.
„Diese Sache löst Emotionen aus, mit denen ich noch nicht richtig vertraut bin und da ich grundsätzlich anders bin, als andere Menschen, verhält sich das bei mir alles... ein wenig extremer“
„Das habe ich gesehen“, murmelte sie.
„Hast du Angst vor mir?“, fragte er unvermittelt.
Zoe blickte ihn an, schüttelte schließlich den Kopf.
„Nein, habe ich nicht. Für einen Moment, als du den Mann ertränkt hast, da hatte ich ein wenig Angst, ja. Aber nicht generell“
Sie sahen einander an und sie spürte es schon wieder, genau wie am Frühstückstisch nach dem Streit, diese Hitze.

Er blickte in ihre schönes, blasses Gesicht. Die vollen Lippen, die großen grünen Augen mit den langen Wimpern, das volle Haar, die schmalen Schultern. Ihre Wangen hatten einen zarten rötlichen Ton angenommen, offenbar dachte sie an die Gleiche Sache wie er. Es war ihm regelrecht unheimlich, wie unwiderstehlich sie auf ihn wirkte. Aber er schien ebenso auf sie zu wirken.
„Warum hast du dich auf mich eingelassen?“, fragte er, obwohl er ganz andere Dinge sagen und tun wollte.
Zoe blinzelte, schien einen Moment nachzudenken, biss sich auf die herrliche Unterlippe.
„Ich konnte dir nicht widerstehen“, gab sie zu.
Er schmunzelte.
„Wieso nicht?“, wollte Albert wissen.
„Deine Stimme, deine eleganten, starken Hände... dein Gesicht... ich weiß nicht, einfach alles“
Natürlich schmeichelte ihm das. Er hatte ein gewisses Ego, wusste das er ganz sicher nicht hässlich war. Aber diese Worte von ihr zu hören, war etwas anderes.

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28

Dienstag, 1. September 2015, 16:46



Kapitel.28


Der Weg nach oben ging nur langsam, aber dafür turbulent von statten. Sie gingen nicht, sie taumelten, durch den Flur zu den Treppen und hinauf, aneinander zerrend, berührend, sich gegenseitig die Klamotten vom Leib reißend. Am oberen Treppenabsatz angekommen, trug Zoe nur noch ihr Höschen und ihre Sandalen, Wesker nur noch seine Anzughose und den Gürtel. Schuhe, Strümpfe, BH, Hemd, Bluse und Rock, waren im Flur und auf den Treppen verteilt, teilweise in Fetzen. Sie war es gewohnt das Wesker offensiv vorging, das er sich nahm was er wollte, aber so hastig hatte sie ihn noch nicht erlebt. Seine Hände waren so schnell und überall gleichzeitig, hatten ihre Kleider so schnell entfernt, teilweise zerrissen, dass sie immer wieder kleine erschrockene, aber nicht ängstliche Schreie ausstieß. Albert hatte eine gierige Ungeduld an sich, die ihren Puls rasen ließ. Mit einem wilden Kuss drängte er sie ins Schlafzimmer, bis sie mit den Beinen gegen die Bettkante stieß und auf ihr Hinterteil plumpste. Regelrecht hastig öffnete er seinen Gürtel, streifte auch die restliche Kleidung ab, die er noch am Körper hatte und stand nackt vor ihr. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, streifte Zoe ihre Sandalen ab, kniete sich auf das gigantisch große Bett, ihm zugewandt. Sein Schaft reckte sich ihr pulsierend entgegen, als er einen Schritt näher an das Bett heran trat. Sie streckte eine Hand danach aus, streichelte ihn, was ihm ein leises Stöhnen entlockte. Ihre Hand schloss sich darum, begann auf und ab zu gleiten, dann beugte sie sich etwas vor, küsste seine Spitze, zuckte der Zunge darüber, ließ ihn ein Stückchen in ihren Mund, saugte kräftig an ihm. Wesker knurrte leise und rau vor Erregung. Sie mochte es wenn sie hören konnte, dass sie ihn erregte, es turnte sie an.

Zoe kniete vor ihm auf dem Bett, während er dastand, alle Muskeln angespannt, und zu ihr herunter sah, beobachtete wie sie ihn mit dem Mund bearbeitete. Allein der Anblick konnte einen um den Verstand bringen, wie ihre vollen Lippen sich um ihn schlossen, den Druck ihrer Zunge spürend. Schließlich drängte er sie mit dem Rücken auf die Laken, zog sie an den Schenkeln zur Bettkante, riss ihr Höschen auseinander, öffnete sie vor sich wie ein Buffet. Sein Mund fuhr so wild auf ihre erhitzte Scham herab, das sie mit einem erregten Aufschrei zusammenzuckte, als seine Zunge ihre Scham teilte und in sie fuhr. Mehrfach hintereinander stieß sie in heiserer Erregung seinen Namen aus. Musik in seinen Ohren. Er hatte dieses kleine Spiel hier dringend nötig, der Sex mit ihr war immer intensiv, heftig, wie ein Ventil und dieses hatte er im Moment wirklich nötig. Der Gedanke an den Ranger und an sein heutiges Versagen im Labor, rückte endlich zumindest für den Moment in den Hintergund. Seine Zunge wanderte etwas höher zu ihrer Perle, sein rechter Zeigefinger glitt an ihrer Stelle in ihre Spalte, brachte sie dazu zu stöhnen und sich lustvoll in den Laken zu winden. Während Wesker mit seiner Zunge weiter Druck auf ihre Scham ausübte, glitt sein Finger, sehr langsam und zärtlich aus ihrer Mitte, wanderte ein wenig tiefer. Sie hielt für einen Moment die Luft an, als sein von ihrem Saft benetzter Finger ihre Hinterpforte anstieß. Er achtete genau auf ihre Reaktionen, er wusste nicht recht wie und warum er auf diese Idee gekommen war, aber ihm war danach etwas auszuprobieren. Als er mit vorsichtigem Druck den Finger schließlich hinterrücks in ihr versenkte, stieß sie den Atem etwas abgehackt wieder aus, gab ein helles, überraschtes Stöhnen von sich. Er blickte kurz auf, sah das ihre Wangen ein wenig glühten, aber ihre Erregung war offenbar noch im vollen Gange. Seine Zunge fuhr wieder über ihre Scham, während sein Finger sich langsam in ihr zu bewegen begann. Wesker spielte eine ganze Weile mit ihr, lauschte ihrer Atmung und ihrem leisen Keuchen. Schließlich entzog er sich ihr, schob sie höher, drehte sie herum und legte sich über sie. Wesker richtete sich auf, so das er halb hocken, halb kniend vor ihrem hinreißenden, festen Hinterteil war. Seine Männlichkeit lag pulsierend auf der Falte dazwischen auf. Er presste sich an sie, rieb sich an ihr. Er glitt in ihre feuchte Hitze, stieß sie ein paar Mal leidenschaftlich, dann entzog er sich ihr wieder. Als er mit den Händen nach ihren Pobacken griff, sie leicht auseinander drängte, wurde ihr Stöhnen heller, fast nervös. Aber sie sagte nichts, versuchte nicht ihn daran zu hindern. Sein Becken wanderte ein Stück nach vorn, die Spitze seiner prallen Erektion stieß erneut ihre feuchte Pforte an. Langsam übte er mehr Druck aus, drang wieder in sie, während sein Finger erneut ihr Hintertürchen fand.
„...Albert“ sagte sie leise, atemlos.
„...Ja?“
Es war verdammt schwer seine Stimme zu finden und zu beherrschen, während die Enge ihres Körpers ihn umspannte.
„..Ich...hab...das noch nie gemacht“ brachte sie schließlich hervor.
„Ich auch nicht“ antwortete er ruhig, drang ein klein wenig tiefer, was sie aufzucken ließ.
Er knurrte leise vor Erregung. Als er sich wieder gefangen hatte fragte er: „Alles okay?“
„...denke schon“
Er griff mit der freien Hand um ihren rechten Schenkel herum zu ihrer Mitte, hörte für einen Moment auf seinen Schwanz in ihr zu bewegen, begann sanft ihre Scham zu streicheln, übte nach und nach mehr Druck aus, massierte ihr Lustzentrum mit den Fingern. Als sie begann sich ein wenig zu räkeln und erneut zu stöhnen, bewegte er wieder sein Becken vor und zurück, langsam und vorsichtig. Es gab keinen Grund zur Eile, auch wenn er noch so geil war, es hinauszuzögern gefiel ihm noch viel mehr. Wesker drang nie zur Gänze in sie ein, so viel wollte er ihr nicht zumuten, er wusste das er nicht gerade schlecht bestückt war und wollte ihr keine Schmerzen zufügen. Doch sehr bald war sie durch sein Fingerspiel wieder Feuer und Flamme. Er keuchte überrascht als auch erregt auf, als sie ihr Becken anhob, ihm entgegen drängte und er dadurch sehr viel tiefer in sie vordrang als zuvor. Sie zuckte, stieß erneut seinen Namen aus. Er stieß Zoe nun schneller und fester als zuvor, von ihrem Keuchen angestachelt. Seine Hand auf ihrer Scham spürte wie ihre Mitte heftig pulsierte, mit einem Stöhnen das fast einem Aufschrei nahe kam, schoss er seine Ladung in ihr erhitztes Zentrum, als sie ebenfalls zum Orgasmus kam. Langsam und vorsichtig entzog er sich ihr, kniete noch immer hinter ihr. Er blickte auf sie herunter, ihr Gesicht war halb im Laken verborgen. Sein Blick wanderte an ihren Rücken hinunter zu ihrem Po, der immer noch leicht nach oben gereckt war. Zwischen ihren Beinen, lief etwas von seinem Samen herunter, tropfte auf das Laken. Er strich ihr mit beiden Händen sanft über die Pobacken, genoss für einen Moment den Anblick, sein Werk. Dann begab er sich neben sie, legte sich hin, streckte sich aus und wandte ihr das Gesicht zu. Sie blickte ihn auf etwas seltsame Weise an, ein wenig verschämt, unsicher.
„Warum siehst du mich so an?“, fragte er mit sanfter noch etwas rauer Stimme.
Zoe blinzelte, wich seinem Blick aus.
„Du hast mich überrascht“ antwortete sie leise.
Wesker schmunzelte.
„Ich hoffe doch positiv“
„Ich denke schon...es war nur ein bisschen...anders“
„Hattest du denn Spaß?“
„...ja“
„Wo ist dann das Problem?“
Sie zuckte mit den Schultern, sah ihn endlich wieder an.
„Es gibt kein Problem“
Sie lächelte wieder, wenn auch ungewohnt schüchtern.



Präsdient Benson stand neben dem General, beide blickten sie auf die Konsole vor sich, welche für die Bedienung der nuklearen (Nukular!) Raketen nötig war.
„Es ist gleich soweit, Sir“ sagte der General mit rauer aber ruhiger Stimme.
Benson nickte ernst. Er wusste das die Frist jeden Moment ablief. Er atmete tief durch, redete in Gedanken mit sich selbst, verinnerlichte sich, dass dieser Schritt, ein notwendiger war. Er musste der Sache Einhalt gebieten, eine weitere Ausbreitung unbedingt verhindern. Es blieb ihm praktisch nichts anderes übrig, jede weitere verstreichende Minute war ein unkalkulierbares Risiko.
„Mister President“
Benson blickte auf und sah den General an.
„Es ist soweit“
Benson seufzte. Er und der General gaben ihre Sicherheitscodes ein. Die Flugbahn war bereits programmiert. Die Hand des Präsidenten schwebte über dem endgültigen Auslöser. Seine Nerven flatterten und das nicht zu knapp, aber er wusste was getan werden musste und dennoch, dadurch wurde der nächste Schritt nicht leichter. Er zögerte noch und bis jetzt wagte es niemand ihn zu drängen. Die allgemeine Stimmung im Raum war angespannt, selbst der sonst so abgeklärte General strahlte eine gewisse Unruhe aus.
„Möge Gott mir vergeben“, murmelte Benson und betätigte den Auslöser.


Rebecca war wach geworden. Chris und Claire schliefen tief und fest. Chambers war dankbar dass sie die beiden hatte, dass Claire sich so um sie kümmerte. Sie wusste nicht was sie getan hätte, wenn sie sich dem Ganzen allein hätte stellen müssen. Rebecca schwang vorsichtig die kurzen Beine aus dem Feldbett, wollte die Rothaarige nicht wecken, die immer noch bei ihr auf der Pritsche lag. Langsam und leise, stand sie auf. Sie nahm sich vor, nach Agent Vester zu suchen, vielleicht gab es etwas das sie tun konnte um zu helfen.
Rebecca verließ die umfunktionierte Sporthalle und sah sich um. Draußen standen eine Menge Personentransportfahrzeuge, nicht mehr so viele wie bei ihrer Ankunft wie ihr schien, aber doch eine ganze Menge. Sie blickte hinüber zu dem Nebengebäude des Sporthalle, das vorübergehend als Zentrale für die diversen Agenten und das Militär diente. Vorwiegend sah sie F.B.C Agenten, als sie in diese Richtung ging, da das gesamte Personal aus Harvardville hier her evakuiert worden war. Das Gebäude neben der Sporthalle, war eine alte Schule, eine Highshool. Die Klassenzimmer waren für die unterschiedlichen Bundesbehörden hergerichtete worden, damit diese sich dort koordinieren konnten und ihre Einsätze besprechen. Als Chambers gerade auf den Haupteingang zuging, kam eine ihr wohlbekannte Gestalt heraus. Der drahtige Agent Vester, mit seinem feuerroten Haaren. Er sah müde aus, aber er lächelte sie an, als er sie erkannte.
„Miss Chambers“, grüßte er sie freundlich „Brauchen sie etwas?“
Rebecca lächelte zurück, ihr war ein wenig flattrig zu Mute, jetzt da sie so vor ihm stand.
„Ähm, nein. Ich hatte gehofft ich könnte mich nützlich machen“, gab sie zu.
Er schüttelte langsam den Kopf und blickte in den Himmel.
„Nein, im Moment können sie nichts tun, Rebecca. Alles was getan werde kann, passiert bereits. Ich habe sogar ein paar Stunden Frei bekommen, ich bin seit fast dreißig Stunden auf den Beinen“
„Oh, dass wusste ich nicht“, sagte sie unsicher.
Vester blickte immer noch in den Himmel, nachdenklich hatte er die Brauen zusammengezogen und schien nach etwas am Himmel zu suchen. Chambers folgte seinem Blick, konnte aber nicht wirklich etwas spannendes entdecken.
„Suchen sie da oben etwas?“, fragte sie neugierig.
„Sozusagen. Wir müssten es jeden Moment sehen können“
„Was denn?“
„Die Rakete“
Chambers blinzelte irritiert.
Hat er gerade Rakete gesagt?!
„Welche Rakete?“, hakte sie alarmiert nach.
„Oh stimmt ja, sie wissen es ja noch gar nicht“, sagte er entschuldigend ohne den Blick vom Himmel zu wenden „Raccoon City wird gesäubert, desinfiziert. Die Seuche kann durch die Bodentruppen nicht eingedämmt werden. Der Präsident hat es vor ein paar Minuten im Fernsehen bekannt gegeben, nachdem alle umliegenden Gebiete evakuiert waren“
Rebecca blickte wieder nach oben.
„Es könnten noch Freunde von mir in der Stadt sein, Kameraden“, sagte sie leise.
Vester sah sie an.
„Dast tut mir leid. Vielleicht haben sie es aber schon aus der Stadt geschafft“
Als sie wieder nach oben blickten, schien in der Ferne der Himmel aufzuleuchten und ein Geräusch war zu hören, wie ein sehr fernes, aber sehr tiefes Donnergrollen.
„Wir haben die Rakete verpasst... sie ist eingeschlagen“, murmelte Vester.

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Zoe Wesker

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29

Donnerstag, 3. September 2015, 13:17



Kapitel.29

„Wie finden wir ihn und die Frau?“, fragte Jack der gerade wieder in seine Boxershorts schlüpfte.
Alex lag noch nackt auf den Laken, auf dem Bauch. Sie drehte ihren Kopf und sah ihn an.
„Trent“
„Was ist mit ihm?“, hakte der Kleiderschrank nach.
„Er hat Geschäfte mit meinem Bruder gemacht. Er weiß wo er sich befindet und er wird es mir sagen“, erklärte sie mit einem kühlen Lächeln auf den blutroten Lippen.
Jack sah sie fragend an.
„Wieso sollte er?“
Ihr Lächeln wurde eine Spur breiter.
„Weil ich etwas sehr wertvolles habe, das er gerne hätte. Das ist ihm mehr wert als seine Abmachung mit Albert“
Alex Weskers eisblaue Augen, musterten Krausers gestählten, halbnackten Körper.
„Warum hast du es denn so eilig aufzustehen? Ich dachte wir drehen noch eine Runde“
Jack grinste sie an.
„Du kannst wohl nicht genug kriegen, was? Von mir aus gern, aber du musst mir eine kleine Pause gönnen“, brummte er amüsiert.
Alex winkte ihn mit dem Finger zu sich. Krauser gehorchte, legte sich wieder zu ihr. Sie drängte ihn auf den Rücken, kletterte über seine Beine und griff nach dem Bund seiner Shorts. Sie lächelte ihn verführerisch an, während sie das Kleidungsstücken herunterzog, bis sie es über seine Knöchel streifen konnte und achtlos beiseite warf.
„Morgen früh“, sagte sie und streifte mit den schlanken Fingern über seine muskulösen Schenkel „wird Trent mir sagen was ich wissen will, direkt danach, brechen wir auf und sehen uns das an. Wir müssen nur einen guten Moment abpassen, um die Frau mitzunehmen. Der Rest erledigt sich wie von selbst“
Krauser grinste nur, sah zu wie sie ihn streichelte. Sie neigte ihren Kopf nach unten, berührte seine Haut mit ihren Lippen, küsste sich die Innenseite seiner Oberschenkel im Wechsel entlang, bis zu seinem Schritt. Sie küsste seine Kronjuwelen, leckte mit der Zunge darüber und nahm seinen Schaft in die Hand. Während sie ihn verwöhnte, wuchs sein Prügel in ihrer Hand langsam aber stetig an, wurde härter und größer. Krauser knurrte leise vor Erregung, stützte sich auf die Ellbogen auf, um besser sehen zu können was sie mit ihm anstellte. Alex massierte seinen Luststab, während ihr Mund sich weiter mit seinen Hoden beschäftigte. Nach einer Weile rutschte sie mit dem Mund höher, leckte seinen Schaft entlang bis zu Eichel, küsste diese, fuhr mit der Zunge neckisch darüber. Als sie ihn in ihren Mund einführte, keuchte Krauser erregt auf. Er sah zu wie sie ihn in den Mund nahm, spürte die weiche wärme ihrer Zunge. Sie saugte an ihm, ließ Zunge und Lippen an seinen Schafft gepresst langsam hoch und runter wandern. Er war mittlerweile wieder hart wie Stein. Nicht nur was sie mit ihm anstellte war erregend, auch der Anblick war es. Ihre nackten Brüste berührten seine Schenkel, stießen hin und wieder gegen seine Juwelen wenn sie sich nach vorn bewegte. Alex ließ sich Zeit, legte nach einer Weile einen Zahn zu, erhöhte den Druck und die Geschwindigkeit ihres Spiels mit seinem Schaft. Der Söldner stöhnte genießerisch. Alex setzte sich wieder auf, eine Hand um seinen harten Schwanz gelegt, massierte ihn gleichmäßig und sah auf ihn herunter.
„Bist du jetzt bereit für eine weitere Runde?“, fragte sie ihn mit rauer, anzüglicher Stimme.
„Darauf kannst du wetten! Komm her Schätzchen, aufsitzen, wir drehen noch eine Runde“, knurrte er.
Alex stieß ein kurzes, dreckiges Lachen aus, kletterte über seinen Schoß. Mit einer Hand an seinem Schaft, führte sie ihn an ihre feuchte Blüte, ließ ihr Becken langsam auf ihn sinken und ihn so in sich eindringen. Ihre Nägel krallten sich regelrecht schmerzhaft in seine Brustmuskeln, als sie begann ihn zu reiten, ihr Becken auf seinem auf und ab zu schaukeln. Der Schmerz störte ihn nicht, dafür war er viel zu geil. Sie ließ sich Zeit, bewegte sich langsam auf ihn, wenn auch mit festem Druck. Seine Hände krallten sich in ihre festen Pobacken, drückten sie noch fester an sich. Krauser drängte ihr sein Becken bei jeder ihrer Bewegungen entgegen, sah zu wie ihre vollen Brüste im Takt ihrer Bewegungen wippten. Aber er wollte mehr, dass reichte ihm noch nicht. Nach einer Weile hob er sie von seinem Schoß, warf sie regelrecht neben sich auf das Bett. Er drehte sie auf den Bauch, zog ihr Becken an den Hüften in die Höhe, bis sie vor ihm kniete, den Kopf in das Kissen gepresst, die Finger in das Laken gekrallt und sie ihm wie ein Buffet dargeboten war. Er kniete sich hinter sie, drängte ihre Beine auseinander und fuhr mit seinem harten Schaft in ihre heiße, feuchte Spalte. Krauser stieß sie schnell und ungehemmt. Alex schrie regelrecht in das Kissen, drängte ihm ihr Becken gierig entgegen, während er sie in einem wilden Rhythmus nahm. Als er bemerkte das er bald soweit war, biss er sich heftig in die Zunge, dass es blutete, auf diese Weise versucht er sich zu bremsen ohne aufhören zu müssen. Er wollte auf keinen Fall vor ihr den Höhepunkt erreichen. Seine Hände krallten sich in ihr Gesäß, während er weiter in ihr arbeitete, ihre Hitze ausfüllte. Als ihr ganze Körper zu beben begann, legte er noch einen Zahn zu. Mit einem Aufschrei kündigte sich ihr Orgasmus an, während er mit einem tiefen Grollen, sich in ihr entlud.


Es war eine Ausnahme, dachte Zoe sich, als lange nach dem Verkehr, noch immer in Weskers Armen lag. Sie hätte es niemals zugegeben aber, sie genoss es ihm so nahe zu sein, auch ohne den Sex. Ihm schien es nicht anders zu gehen, denn er hielt sie fest, machte keine Anstalten aufzustehen oder sie loszulassen.
Wenn er redete, schloss sie ihre Augen, lauschte geradezu genießerisch seiner herrlichen Stimme. Er hätte ihr eine Geschichte über Kompost erzählen können, sie hätte ihm trotzdem mit Freude zugehört. Wesker sah gut aus, er war eine starke Persönlichkeit, aber seine Stimme zog sie am meisten in seinen Bann, in diesen bitter-süßen Sog, dem sie hin und wieder erfolglos zu widerstehen versuchte.
„Du willst aber nicht so schlafen, oder?“, fragte sie ihn nach einer Weile unsicher.
Ihr Arm war eingeschlafen und es war viel zu warm um so dicht an dicht in den Schlaf zu finden.
Er lachte leise und sie spürte die Vibration in seinem Brustkorb, wo ihr Kopf auflag. Ein schönes Geräusch, angenehm.
„Wieso nicht? Kannst du so nicht einschlafen?“, wollte er wissen.
„Nein, eher nicht“, entgegnete sie „Abgesehen davon, würde ich mich gerne noch mal waschen und das Bett frisch beziehen, wir haben die Laken versaut“
Wieder lachte er, diesmal etwas lauter.
„Du sagst das, als hätten wir etwas Schlimmes angestellt“
Vielleicht haben wir das ja, dachte sie im Stillen.
„So meinte ich das nicht... ich will nur nicht auf den nassen Laken schlafen“, entgegnete sie ihm nach einer Weile.
Widerwillig ließ Wesker sie los, rollte sich aus dem Bett und stand auf.
„Duschen wir vielleicht mal zusammen?“, fragte er und hielt ihr die Hand hin.
„Du hast doch bestimmt irgendwelche Hintergedanken dabei“, neckte sie ihn mit einem kleinen Schmunzeln.
„Natürlich“, meinte er mit einem Lächeln, dass ihrer Meinung nach Steine hätte erweichen können.
Zoe blickte ihn an, wie er nackt dastand, die Hand immer noch nach ihr ausgestreckt. Schließlich seufzte sie, legte ihre Hand in Seine und ließ sich von ihm aus dem Bett helfen.
„Du gibst das auch noch zu“, spöttelte sie, während er sie ins angrenzende Badezimmer führte.
„Soll ich dich vielleicht nächstes Mal anlügen?“, fragte er ebenso spöttisch zurück.
„Nein, natürlich nicht“, murrte sie, als sie seinen amüsierten Gesichtsausdruck sah.
Wesker schritt über den kühlen Steinboden, auf die Duschkabine zu, in der locker vier Leute Platz gehabt hätten. Die Duschstrahler waren praktisch rundherum angebracht mit einer Regenplatte über ihnen. Zoe stieg hinter ihm ein. Er drehte alle Brausen auf, so dass ihre Körper von allen Seiten mit warmem Wasser bestrahlt wurden.
Ohne abzuwarten oder irgendetwas zu sagen, begann er sie einzuseifen, ihren ganzen Körper mit Duschgel einzureiben und ließ die Brausen die seifige Substanz wieder von ihrem Körper spülen. Sie konnte sich nicht helfen, aber die Art wie er sie berührte, ließ ihr wieder heiß werden. Das Lustzentrum zwischen ihren festen Schenkeln, begann begehrend zu pulsieren. Als hätte er es gemerkt, drängte er sich an sie, während seine Hände nach wie vor über ihre nackte Haut wanderten, ihren Rücken entlang, zu ihrem Po, dort verweilten sie einen Moment, bevor sie wieder nach oben und zu ihren schmalen Schultern wanderten. Sie blickte zu ihm auf, er sah zu ihr herunter. Albert lächelte sie wissend an, ja offensichtlich spürte er sehr wohl, dass er sie bereits erregt hatte. Und der harte Schaft der sich an ihren Unterleib drückte, ließ keinerlei Zweifel zu, dass es ihm ebenso erging. Fasziniert blickte sie eine Weile lang in seine roten Augen, als er sie küsste, ihren Mund mit seiner Zunge öffnete und nach der Ihren suchte, hatte sie die Augen geschlossen und sich in seine Umarmung gelehnt. Ihr langes nasses Haar hing über ihre Schultern, klebte an ihrer nackten Haut. Eine von Weskers Händen, fuhr zwischen sie beide, glitt über ihren flachen Bauch nach unten, zwischen ihre Beine, begann sie rhythmisch zu massieren, streichelte ihren Venushügel, glitt mit den Fingerspitzen sanft aber bestimmt über ihre Perle. Zoe zuckte als er seinen Mittelfinger zwischen ihre Schamlippen schob und in ihr versenkte, während er den Finger bewegte, lag sein Handballen auf ihrem Venushügel auf, massierte sie dabei zur selben Zeit. Sie Stöhnte in den Kuss hinein, klammerte ihre Hände an seine Schultern. Langsam ließ er sich auf den Boden der Duschkabine sinken, zog sie mit sich. Er setzte sich hin, zog sie an ihren Hüften über seinen Schoß. Als er sie ansah, waren ihre Wangen leicht errötet. Sie griff nach seinem harten Schaft, führte ihn an ihre Pforte und ließ sich weiter sinken. Zoe ließ Wesker in sich eindringen, je weiter sie sich auf seinem Schoß niederließ, desto tiefer versank er in ihrer feuchten Hitze. Es war ungewohnt für sie, die Brünette war es gewohnt, dass er das Ruder übernahm, aber sie merkte schon bald, dass nur weil sie auf ihm saß, sie noch lange nicht die Kontrolle hatte. Er griff nach ihrem Po, packte fest zu und gab ihr drängend und ungeniert den Takt vor, den er haben wollte. Albert tat ihr zwar nicht weh, war aber auch nicht zimperlich dabei. Die ganze Zeit über blickte er in ihr Gesicht. Sie sah ihn gerne an, sie fand ihn schön. Dennoch wandte sie ihr Gesicht ab, biss sich regelrecht schüchtern auf die Unterlippe. Aus dem Augenwinkel konnte sie sein Grinsen sehen. Ihr Verhalten amüsierte ihn offenbar. Er neigte sich nach vorn, hielt einen Moment inne, küsste ihren Hals, saugte an ihrer nackten Haut, hinterließ kleine rote Flecken. Schließlich griff er nach ihrem Kinn, zwang sie dazu ihn anzusehen und fragte: „Ist es dir auf diese Weise unangenehm?“
Sie blinzelte überrascht.
„Nein ist es nicht...“, sagte sie nach kurzem Zögern.
„Doch ist es, du brauchst mich nicht anzulügen“, beharrte er mit einem amüsierten Schmunzeln.
Er hob sie an, von seinem Schoß herunter und forderte sie auf, aufzustehen. Zoe kam der Aufforderung irritiert nach. Er packte sie unter den Schenkeln, hob sie an, drängte sie gegen die Wand und drang erneut in sie ein. Zoe keuchte, als er erneut in ihr versank. Einen Arm schlang er um sie, damit ihr Rücken nicht über die Wand scheuerte, während er sie stieß. Zoes Hände klammerten sich an seinen Schultern fest, ihre Beine waren um seinen Körper geschlungen. Heiß und gierig nahm er sie, bewegte sich in ihr, immer schneller. Sie stieß einen heiseren, kleinen Aufschrei aus, als sie zum Höhepunkt kam und spürte wie er sich erneut in ihr entlud.

Sie schwebten über Castle Rock. Eine schöne Kleinstadt, die sich in den Berg an der Küste schmiegte, unterhalb der Ruinen eines alten Schlosses, welchem die Stadt ihren Namen verdankte. Man hatte in Erfahrung bringen können, das andere Überlebende aus dem S.T.A.R.S Team hier untergekommen waren und brachte Burton nun zu seinen Kollegen. Barry war froh, das seine Frau mit den Kindern bei ihrer Schwester in Ohio war, dass war weit genug weg um in Sicherheit zu sein. Er musste sie schnellst möglich anrufen, sie hatte sicher schon im Fernsehen die Erklärung des Präsidenten gesehen und kam bald um vor Sorge. Unruhig wippte er mit dem Fuß, während der Heli runterging. Er war ungeduldig, wollte endlich aussteigen, seine Frau anrufen und nachsehen wer von seinen Kollegen es geschafft hatte. Vielleicht war Marsters unter ihnen, vielleicht konnte er sie sich zur Brust nehmen und herausfinden, was da mit Wesker wirklich vorgegangen war. Endlich setzte der Heli auf, kaum hatte einer der Soldaten die Tür geöffnet, sprang Burton auch schon ins Freie. Einer der Männer rief etwas hinter ihm, doch er winkte ab.
„Kann jetzt nicht, ich muss meine Frau anrufen!“ brüllte er über den Lärm des Hubschraubers hinweg zurück.
Burton marschierte weiter, blickte sich um. Sie waren auf dem Sportplatz neben einer Sporthalle und einer Schule gelandet. Die Straßen rundherum waren vollgestopft mit Fahrzeugen aller Art, er sah auch viele Regierungswagen darunter. Einer der Soldaten holte zu ihm auf. Sein Name war Carter, wenn er sich richtig entsinnte.
„Wo kann ich telefonieren?“, fragte Barry den Mann.
Der Soldat deutete auf das Schulgebäude.
„Da drin ist unsere vorübergehende Notzentrale eingerichtet, dort sollten sie auch ein Telefon finden“
Barry nickte und bedankte sich. Als er weiter lief, bemerkte er, dass Carter ihm auf den Fersen blieb. Offenbar hatte er Order, ihn nicht aus den Augen zu lassen. Zumindest vorläufig. Sollte ihm recht sein, er hatte nichts zu verbergen und er hatte auch nicht vor, wegzulaufen. Carter war einen Kopf kleiner als Burton, aber das war keine Kunst, Barry war ziemlich groß. Der Soldat trug seine Uniform, man konnte nur erahnen wie seine Statur darunter aussah, doch seiner Haltung und seinem Gang nach zu urteilen, schätzte Burton das der Mann ziemlich gut in Form war.

Rebecca traute ihren Augen kaum, als sie sah wer da in ihre Richtung marschierte.
„Barry?!“, rief sie aus in einer Mischung aus Unglauben und erleichterter Freude.
Sie rannte ihm entgegen und fiel ihm um den Hals. Sie hatte sich vermutlich noch nie so gefreut, den bärtigen Hünen zu sehen, wie in diesem Moment.
Burton lachte, ein dunkler, rauer Ton, der tief aus seinem breiten Brustkorb kam.
„Schön dich zu sehen, Mädchen!“, brummte er erfreut.
Agent Vester hielt sich im Hintergrund, ließ den beiden Zeit sich zu begrüßen.
„Ich bin so froh das du es geschafft hast, als Jill uns sagte das ihr im Wald getrennt worden seid, haben wir schon das Schlimmste befürchtet“
„Ich bin nicht so schnell kaputt zu kriegen“, murrte Barry mit einem Schmunzeln und ließ seine Kollegin los.
Fast automatisch griff sie nach Agent Vesters Arm und zog ihn dazu. Der Agent ließ es sich gefallen und ließ sich von ihr vorstellen.
„F.B.C also, wird ein terroristischer Anschlag hinter der Seuche vermutet?“, fragte Barry direkt.
„Zur Zeit wird vieles vermutet, bestätigen konnten wir noch keine der Vermutungen“, gab Raymond unwillig zu.
„Eine Scheiße ist!“, knurrte Burton.
„Das kannst du laut sagen!“, bestätigte Chambers und strahlte dennoch über das ganze Gesicht.
Immerhin war der Barrybär noch lebendig, dass war ein Grund etwas Licht in der Dunkelheit zu sehen.
„Man sagte mir das noch andere überlebt haben. Wer von unseren Kameraden hat es noch geschafft?“, wollte Barry wissen.
„Chris ist mit seiner Schwester in der Halle. Er wurde versorgt, ist über den Berg, aber er wird eine ganze Weile nicht arbeiten können. Jill und Zoe sind zurück in die Stadt... wir haben nichts mehr von ihnen gehört“, erklärte Rebecca.
„Was hat Zoe erzählt? Hat Jill sie befragt?“
Chambers nickte.
„Lass uns reingehen, ich erkläre dir alles bei einem Kaffee“

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30

Samstag, 5. September 2015, 14:25



Kapitel.30

Chris wachte auf, fühlte sich gerädert und spürte den Schmerz in seinem Bein überdeutlich. Er stöhnte und richtete sich langsam auf. Sein Mund war trocken und er hatte einen furchtbaren Geschmack auf der Zunge, welche sich seltsam pelzig anfühlte. Redfield blinzelte und sah sich um. Er war nicht mehr in der Sporthalle. Er lag auf einer kahlen, harten Pritsche, in einem kleinen, leeren Raum. Es roch muffig, alt und abgestanden. Hektisch sah er sich um.
Wo ist Claire???
Der Raum hatte keine Fenster, nur eine alte Holztür. Chris sah an sich herunter und sah, das sein Gips entfernt worden war, seine Kleidung war anders. An seinem kaputten Bein, war anstelle des Gipses eine Art Schiene mit Gelenken, die bis über sein Knie reichte. Das Ding sah beinahe aus wie das Bein eines Roboters. Sein Puls raste, das Pochen in seinem Bein war für den Moment wieder vergessen.
Scheiße... wo bin ich hier?! Was ist passiert?! Träume ich?!
Nein, dass hier war kein Traum. Er wusste zwar nicht wie er hierhergekommen war, aber dieser Raum war real. Vorsichtig versuchte er aufzustehen, hinkte zur Tür. Redfield war überrascht als er spürte, trotz das er das verletzte Bein nicht berührte, wie sich die Vorrichtung an seinem Bein, die seltsame Schiene, seinen Bewegungen anpasste. Probeweise versuchte er das Bein zu belasten, es tat weh, aber bei weitem nicht so sehr wie erwartet. Die Schiene schaffte es irgendwie, die Belastung auf sein Knie zu übertragen und den Unterschenkel zu entlasten, egal wie fest er auftrat. So fasziniert er von dieser Konstruktion auch war, er musste hier raus, herausfinden wo er sich befand und wie er hier her gekommen war. Die Tür war verschlossen, eine schwere Eichentür, allerdings mit einem einfachen Schloss. Aber der kahle Raum bot ihm auf den ersten Blick, keine Werkzeuge an um dieses Hindernis zu überwinden. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken jemanden zu rufen, wie es wohl jeder automatisch an seiner Stelle getan hätte. Doch es war ihm klar, dass dies ein sinnloses Unterfangen wäre. Als er aufwachte, war er weder gefesselt noch geknebelt gewesen. Die Vermutung lag nahe das die Tür von außen bewacht wurde und außer diesem Wachposten, ihn niemand hören würde, sonst hätte man andere Vorkehrungen getroffen. Die neue Schiene an seinem Bein, die Vorgehensweise und die Tatsache das er aus einem überfüllten Raum entführt worden war, ließ ihn vermuten, dass er es ganz sicher nicht mit Stümpern zu tun hatte. Redfield hatte keinen Schimmer was diese Leute, er ging davon aus das es mehrere waren, von ihm wollten. Aber er war sich ziemlich sicher, dass er dies noch herausfinden würde, ob er wollte oder nicht. Die Frage wo sich seine Schwester befand, beschäftigte ihn erneut. Schlief sie noch in der Sporthalle oder hatte man sie ebenfalls mitgenommen? Wie viele Stunden waren vergangen? Falls sie zurück gelassen wurde, hatte sie sein Fehlen bereits bemerkt und jemanden verständigt? Erneut rüttelte Chris am Türknauf, natürlich war sie nach wie vor verschlossen. Entgegen besseren Wissens, rief er: „Hallo?! Kann ich mich irgendjemand hören?!“
Er wartete einen Moment ab, versuchte es erneut und lauschte. Er hörte keine Schritte vor der Tür, niemand antwortete ihm, niemand kam herein.


Rebecca fühlte sich, als wäre sie von einem Bulldozer überfahren worden. Sie öffnete ihre Augen, blickte an eine schmuddelige Zimmerdecke, von der sich der Putz ablöste. Sie lag auf einer nackten Matratze, ohne Laken oder Bettwäsche. Statt der zu großen Kleidung die sie aus dem Krankenhaus bekommen hatte, trug sie eine Uniform, eine ihrer eigenen, wie sie verwirrt feststellte. Eine S.T.A.R.S Uniform in ihrer Größe. Allerdings war in ihrem Holster keine Waffe, das Medpack das sie für gewöhnlich am Gürtel trug, war auch nicht da, ihre Taschenlampe fehlte, ihr Messer... sie trug nur die Uniform, ohne Ausrüstung. Mit heftig pochendem Herzen, stand sie auf. Der Raum hatte keine Fenster, es gab nur eine Tür und diese, stellte sie fest, war verschlossen.
Sie klopfte dagegen, rüttelte daran, rief um Hilfe, aber niemand reagierte darauf.
Sie war allein, hatte keine Ahnung wie sie hergekommen war oder wer ihr das frische Outfit verpasst hatte. Das letzte woran sie sich erinnerte, war der Kaffee mit Burton und Vester, dann war alles schwarz, sie erinnerte sich nicht einmal mehr daran, eingeschlafen oder ohnmächtig geworden zu sein. Was war mit Burton und Agent Vester geschehen?
Sie schritt durch den Raum, klopfte die Wände ab, aber sie schien massiv zu sein, keine versteckten Hohlräume, keine Möglichkeit irgendwie aus dem Raum heraus zu kommen. Die massive Eichentür einzutreten, war für ihre Statur unmöglich. Jill hätte gewusst wie man sie öffnet, sie hätte das Schloss geknackt, daran war sie gut gewesen. Aber Valentine war nicht hier, Chambers war allein und auf sich gestellt. Unsicher ging sie zurück zur Matratze, setzte sich hin und starrte auf die Tür, hoffte auf eine Eingebung oder das jemand sie hier raus holte.


Einige Tage später

Zoe saß mal wieder auf der Veranda vor dem Haus, genoss die frische Luft, hörte ein wenig Musik. Sie hatte die Boxen-Kabel verlängert und sie auf den Fenstersims hinter sich gestellt, einen USB Stick mit einer Mischung aus Songs eingesteckt, die sie sich herausgesucht hatte. Wesker hatte kurz nach ihr gesehen, mit hochgezogenen Brauen ihre Boxen-Konstruktion angesehen und war kommentarlos wieder verschwunden. Diese Auftritte von ihm häuften sich, je mehr sie sich benahm als sei sie zu Hause, desto mehr schien er von ihrer hin und wieder etwas unkonventionellen Art überrumpelt zu fühlen. Eigentlich waren dies keine außergewöhnlichen Dinge, aber für Wesker für den das Privatleben, abseits seiner Arbeit, immer in strikten Bahnen verlief, war ihre Herangehensweise an das Leben, Neuland. Sie bastelte sich Notlösungen für Dinge die seiner Meinung nach nicht nötig waren, wie zum Beispiel die Sache mit den Boxen.
Sie waren sich näher gekommen, abseits des Geschlechtsverkehrs, redeten mehr miteinander und Zoe musste sich eingestehen, dass er sie auch auf dieser Ebene faszinierte. Er war immer geradeheraus, regelrecht stoisch in seiner Rationalität und gleichzeitig verbog er sich immer wieder, um ihr auf eine Weise nahe zu sein, die er bisher nicht gekannt hatte. Das beeindruckte sie ebenso wie es sie verwirrte. Zur selben Zeit da sie bereits aus ihm schlau geworden war, durchschaut hatte wie er tickte, tat er sich andersherum schwer damit, was ihr unter anderem noch mehr über ihn verriet als er vermutlich preisgeben wollte. Er war noch nie zuvor einer Person auch nur ansatzweise so nahe, wie Zoe, da war sie sich sicher. Er hinterfragte immer wieder, die einfachsten Dinge die sie tat oder eben nicht tat, aber er war dabei nie wütend oder gereizt, eher neugierig, als wäre sie eine Studie der er auf den Grund gehen wollte. Das witzige an der Sache war, dass Zoe eigentlich unkompliziert war. Trotzdem schien sie auf Wesker hin und wieder wie ein Buch mit sieben Siegeln zu wirken. Kurz gesagt, Zwischenmenschlichkeiten waren ihm ein Rätsel auch wenn er diese im Zusammenhang mit Zoe suchte, wie ein Süchtiger.
Theoretisches Wissen über Psychologie, war etwas völlig anderes als einen Menschen hautnah zu erleben, dass sollte ihm mittlerweile klar geworden sein. Hin und wieder wirkte Wesker regelrecht berauscht, wenn er das Gefühl zu haben schien, etwas mehr über sie gelernt zu haben. Manchmal hatte sie den Eindruck, er betrachte sie als sein ganz persönliches Projekt. Sie konnte nicht leugnen, dass sie immer wieder darüber amüsiert war, wenn sie ihn mit den einfachsten Dingen überraschte. Allerdings war es manchmal anstrengend Albert zu erklären warum sie welche Filme mochte oder Serien oder warum sie diese generell gerne schaute. Ähnlich verhielt es sich mit der Musik. Er hatte eine Zeit lang mehr oder weniger heimlich ihre Listen angehört und versucht Zoe anhand der Lieder die sie hörte, besser zu verstehen oder zu durchschauen. Er war nahezu niedergeschlagen als er auf sie zukam und ihr gestand in ihrer Musiksammlung gestöbert zu haben. Sie hatte nicht verstanden woher diese Niedergeschlagenheit rührte, bis er ihr unterstellte, eine schwerwiegende Depression vor ihm zu verbergen. Im ersten Moment war sie perplex gewesen, dann musste sie lachen, was ihn nur noch mehr zu verunsichern schien. Als Zoe ihn fragte, wie er darauf kam dass sie depressiv war und dies zu verheimlichen versuchte, war seine Erklärung recht simpel. Mindestens 95 Prozent der Lieder die sie hörte, hätten traurige, anprangernde, melancholische oder wütende Texte. Er konnte sich nicht vorstellen das jemand dieses ganze Zeug hörte, ohne ernsthafte Probleme zu haben. Zoe versicherte ihm, dass es ihr gut ginge und die Erklärung warum sie diese Lieder hörte, war mehr als anstrengend. Wenn sie eine einigermaßen gute Erklärung hatte, versuchte er weiter zu bohren, argumentierte dagegen, sprach bestimmte Songtexte an und raubte ihr den letzten Nerv. Irgendwann bemerkte er ihre Gereiztheit und gab das Thema vorerst auf, doch ihr war nicht entgangen, wie prüfend er sie ansah und wie genau er lauschte, wenn sie Musik hörte. Es hätte sie nicht gewundert wenn Wesker sich in der Näher versteckte, darauf wartete das sie eine Reaktion auf die Musik zeigte. Ihr Argument das sie gerne zur Musik tanzte und dies ein fröhliches Gebärden sei, zog nicht. Albert beschuldigte sie dieses Tanzen als Verschleierung zu verwenden, damit er ihrem seelischen Zustand nicht auf die Schliche kam. Daraufhin beschuldigte sie ihn, stur und kindisch zu sein, was er überhaupt nicht verstehen konnte. Aber Albert ließ sie seit dem mit diesem Thema in Ruhe. Jedenfalls sprach er sie nicht mehr darauf an. Das hieß aber nicht das dieses Kapitel für ihn abgeschlossen war. Warum auch immer er sich so sehr darauf versteifte.
Zoe lehnte sich in dem Gartensessel zurück und lauschte weiter der Musik. Die Sonne ging langsam unter, tauchte den Horizont in Rotorange, ging in Purpur über und wurde schließlich immer dunkler. Zoe zündete die Kerze auf dem Tisch neben ihr an, als plötzlich die Musik ausging. Verdutzt drehte sie sich zu den Boxen um, die auf dem Fenstersims des geöffneten Fenster standen.
„Albert? Hast du die Musik ausgemacht? Oder bist du an den Kabeln hängen geblieben?“, rief sie fragend.
Als sie keine Antwort bekam, stand sie mit einem Seufzen auf und begab sich zur Haustür, welche noch von Weskers letztem Kontrollbesuch offen stand. Zoe tastete nach dem Lichtschalter, fand ihn, betätigte diesen auch... aber es geschah nichts. Kein Licht.
„Kein Strom“, murrte die Brünette.
Sie versuchte in der Dunkelheit im Haus etwas zu erkennen, schritt langsam ins Innere. Sie konnte den künstlichen, kleinen Bach durch das Wohnzimmer plätschern hören, ansonsten war es vollkommen still.
„Albert?!“
Wieder bekam Zoe keine Antwort. Sie ging zurück nach draußen, nahm die Kerze vom Tisch auf der Veranda und ging zurück ins Haus hinein. Erneut rief sie nach Wesker, bekam aber auch diesmal keine Antwort.
„Du hattest Recht, ich bin tot-unglücklich, depressiv und spiele gerade mit dem Gedanken mir das Leben zu nehmen“, versuchte sie es erneut, diesmal provokant.
„Ein Stromausfall ist kein Grund schlechte Witze zu machen“, brummte Wesker hinter ihr.
Erschrocken fuhr sie herum. Er stand in der Haustür, kam von draußen.
„Wo bist du gewesen?!“, fragte sie harsch und versuchte zu überspielen das sie sich erschreckt hatte.
„Im Labor“, antwortete er ihr ruhig.
„Der Zugang zum Labor, liegt also außerhalb des Hauses“, stellte sie fest.
Albert verschränkte die Arme vor der Brust und neigte den Kopf leicht zur Seite. Im flackernden Licht der Kerze, wirkten seine Augen und die scharfen Züge seines attraktiven Gesichts, regelrecht gespenstisch. Sein Ausdruck war wie fast immer neutral, aber mittlerweile konnte sie sehen, wenn dieser Ausdruck ihn Mühe kostete und im Moment war dies der Fall.
„Du hast in den letzten Tagen davon geredet, dass du mehr über mich wissen willst, dass du unsere Beziehung vertiefen willst. Du hast behauptet das dir das ganze mehr bedeutet als es den Anschein hat.... aber du vertraust mir immer noch nicht genug um mich dein Labor sehen zu lassen“ , sagte sie vorwurfsvoll.
Wesker schritt weiter ins Haus hinein, an ihr vorbei und sie hörte ihn seufzen.
„Wieso ist das Labor dir so wichtig?“, wollte er von Zoe wissen.
„Ist es gar nicht. Mein Interesse daran ist einfach nur simple Neugier unter anderem weil es so gut versteckt ist, dass ich nicht mal weiß wo genau der Zugang ist“, murrte sie „Dein Labor ist mir egal, ich verstehe nur nicht, warum du so einen Aufwand um mich betreibst, wenn du mir im Grunde gar nicht vertraust“
Albert drehte sich zu ihr um.
„Ich vertraue dir mittlerweile sehr wohl“, widersprach er ihr.
„Das sieht für mich nicht so aus“
„Mein Labor ist nicht ganz ungefährlich“
Zoe rollte mit den Augen.
„Jetzt willst du also behaupten, du zeigst es mir nur nicht, weil du um meine Sicherheit besorgt bist?“
„Klingt das etwa so abwegig?“, fragte er lauernd.
„Suchen wir erst mal den Grund für den Stromausfall, dann können wir uns wenigstens besser sehen wenn wir uns streiten“, entgegnete sie sarkastisch.
„Ich will mich nicht streiten“, brummte Wesker und lief tiefer in das Haus hinein, bis er aus dem Kerzenlicht verschwunden war.
„Dann solltest du vielleicht mal ehrlich zu mir sein“, murmelte sie.
„Das habe ich gehört“, rief er aus der Dunkelheit „Und ich bin ehrlich zu dir!“
Sie seufzte.
„Brauchst du nicht vielleicht die Kerze?“, fragte sie und lief in die Richtung, aus welcher sie seine sonore Stimme gehört hatte.
„Nein, ich habe eine kleine Taschenlampe“
Zoe hörte ihn fluchen.
„Was ist los, Albert?“
„Der Sicherungskasten ist es nicht, da stimmt alles. Die Geräte welche mit Starkstrom versorgt werden müssen habe ich schon überprüft, nichts durchgeschmort. Wenn irgendetwas mit den Leitungen nicht stimmt... dann muss ich mich an Trent wenden“
„Ist das so schlimm?“, fragte die Brünette mit den grünen Augen unsicher.
Es war ein wenig unheimlich, als zwei rote Punkte aus der Dunkelheit in ihre Richtung blickten und sie nur seine Stimme hörte.
„Nicht unbedingt. Ich wollte nur nicht mehr auf ihn angewiesen sein“
„Das Telefon wird aber ohnehin nicht funktionieren, Handys haben hier auch keinen Empfang“, merkte Zoe an.
„Ich habe ein Satellitentelefon“, entgegnete er schlicht.
Die Roten Augen in der Dunkelheit kamen näher, schließlich wurde er von dem Licht der Kerze erneut erfasst und war besser zu sehen.
„Im Dunkeln sieht du ein wenig unheimlich aus“, sagte sie mit einem schiefen Lächeln.
„Warum?“, fragte er irritiert.
„Deine Augen, man kann sie sehen, auch wenn du komplett von Dunkelheit umgeben bist“
„Du hast Angst“ stellte er fest. „Vor mir?“
„Was? Nein. Wieso denkst du...“
Er tippte sich mit dem Finger an die Nase und unterbrach sie: „Die kannst du nicht belügen, ich kann es riechen“
Für einen Moment blickte Zoe ihn etwas verdattert an.
„So ein Quatsch“, brummte sie schließlich.
Wesker lächelte und kam näher, neigte seinen Mund zu ihrem Ohr und sagte mit sanfter Stimmlage: „Du hast doch nicht etwa Angst vor der Dunkelheit oder?“
Er spürte das sie erschauerte.
„Ich ähm... nein nicht direkt. Wir haben keinen Strom und wissen nicht wieso, dazu kommt die Dunkelheit... es macht mich... nervös“
Wesker richtete sich wieder auf und murmelte: „Interessant“
„Was denn?“
„Du reagierst tatsächlich auf meine Stimme. Das war mir vorher schon aufgefallen, aber ich war mir nicht sicher“
Sie sah ihn fragend an, stellte die Kerze auf einer Kommode in ihrer Nähe ab, schien sich zu sammeln.
„Wie soll ich das denn verstehen?“
Er lächelte.
„Ich kann es auch wittern, wenn du erregt bist. Das passiert dir öfter wenn ich in bestimmten Tonlagen mit dir spreche, fast wie auf Knopfdruck“
Für einen Moment starrte Zoe ihn einfach nur an. Ihr Gesichtsausdruck war schwer zu deuten.
„Wo ist dein Satellitentelefon?“, fragte sie schließlich nach einer kurzen Pause des Schweigens.
„Du möchtest dich also nicht dazu äußern? Na gut. Dann vielleicht ein anderes Mal“,meinte Wesker mit einem wissenden Lächeln „Das Satellitentelefon ist im Labor. Warte hier, ich gehe los und hole es“
Er konnte ihr ansehen das ihr wieder ein scharfer Kommentar auf der Zunge lag, aber sie konnte ihn sich verkneifen.
„Von mir aus“, brummte sie schließlich, nahm die Kerze und begab sich zum Sofa.


Zoe wartete auf dem Sofa, die Kerze stand vor ihr auf der Glasplatte des Couchtisches, flackert vor sich hin. Sie starrte in die kleine orangefarbene Flamme, spürte das sie müde wurde. Es war noch nicht so spät, aber die anhaltende Sommerhitze in den letzten Tagen, machte sie träge und müde. Sie hörte etwas, drehte sich auf dem Sofa um. Hinter ihr in der Dunkelheit stand jemand, hinter der Rückenlehne des Sofas. Sie sah nur grobe Umrisse. Im ersten Moment war sie verwirrt, aber selbst ohne das rote Leuchten von Weskers Augen im Dunkeln, erkannte sie das es nicht er war, der dort stand. Der Schemen den sie sah, war bulliger und größer als Albert. Zoe verharrte in ihrer Postion wie gelähmt. Der Schemen trat näher, kam in das spärliche Kerzenlicht. Sie blickte zu dem Mann auf.
„Der Kleiderschrank“, sprach sie ungläubig im Flüsterton.
„Du kannst mich Jack nennen“

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Zoe Wesker

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Dienstag, 8. September 2015, 14:09

Biohazard
Rakshasa2

Die Insel







Kapitel.1
Rückblick

Raymond wachte auf, als jemand ihn heftig an der Schulter rüttelte. Er blinzelte, schlug den Arm beiseite der nach seiner Schulter gegriffen hatte, und hob hastig den Kopf vom Tisch.
„Was zum Teufel...?!“
„Na endlich! Raymond was zum Henker ist hier passiert?!“
Vester blickte seinen Kollegen Parker an, verwirrt und verärgert.
„Was meinst du?“, fragte er gereizt.
Parker deutete auf die andere Seite des Tisches. Erst jetzt nahm er wahr, dass sie nicht allein im Raum waren. Rettungssanitäter waren mit einer Person am Boden beschäftigt, ein weiterer näherte sich ihm selbst, mit prüfendem Blick.
„Ich habe dich gesucht und diese Szene vorgefunden“, erklärte Parker, deutete erneut auf das was am Boden hinter dem Tisch vor sich ging, mit einer harschen Bewegung seines wuchtigen Armes.
Vester erhob sich, stützte sich mit zitternden Armen schwer auf dem Tisch dabei ab. Er fühlte sich elend. Als er sah was da auf dem Boden vor sich ging, fühlte er sich noch schlechter. Barry Burton lag am Boden, aus der Nase lief etwas Blut, doch viel schlimmer war der Anblick seines Mundes. Blutiger Schaum kam über seine Lippen. Die Augen des S.T.A.R.S Sergeant, waren weit aufgerissen und starrten ins Leere, doch er schien noch zu leben. Hastig sah Raymond sich um, drehte sich dabei so schnell das ihm schwindlig wurde und er beinahe gestürzt wäre, wenn Parker ihn nicht aufgefangen hätte.
„Chambers“, presste er hervor „Wo ist sie? Wo ist das Mädchen?“
Parker schüttelte den Kopf.
„Wir wissen es nicht, wir haben gehofft das könntest du uns sagen“
Raymond, löste sich aus Parkers Griff, ging rüber zu einer Wand und lehnte sich schwer mit dem Rücken dagegen.
„Was hat Burton? Was ist mit ihm passiert?“, fragte er als ein weiterer Sanitäter seinen Puls überprüfte, seine Pupillenreaktion checkte und ihm etwas Blut abnahm.
„Ein komplettes, toxikologisches Screening!“, brummte Parker dem Mann zu, der Raymonds Blutprobe mit sich nahm „Und zwar so schnell wie möglich!“
Ein steifes Nicken war alles, was er als Antwort bekam.
„Wissen wir noch nicht“, wandte er sich wieder an Raymond „Wir warten auf eine Blutanalyse. Wie es aussieht kann man ihm aber nicht mehr helfen. Eine Vergiftung oder eine Überdosis von irgendetwas, vermutet jedenfalls der Notarzt.“
„Wir müssen Chambers finden, sie könnte in Gefahr sein!“, polterte Raymond und bewegte sich auf etwas wackeligen Beinen auf die Tür zu.
Als Parker vorsichtig aber bestimmt nach seinem Arm griff, riss sich Vester wieder los.
„Raymond!“, sagte der Kollege mahnend und folgte ihm hinaus auf den Flur „Du musst dich ausruhen, wir wissen noch nicht was dir verabreicht wurde!“
Die beiden gingen aus dem Weg, als man Burton auf einer Trage, an einer Infusion hängend, eilig aus dem Raum schaffte.
„Es muss der Kaffee gewesen sein... wir hatten nichts anderes im Raum“, murmelte Vester „Aber den Kaffee habe ich gemacht... wenn das Mittel im Kaffeepulver war dann...“
„Ist bereits beseitigt worden. Ich habe dafür gesorgt. Als ich euch so vorgefunden habe, bin ich auf Nummer sicher gegangen und hab einen der Soldaten damit beauftragt das Zeug mit einem Warnhinweis ins Labor zu schicken“
Vester atmete tief durch, nickte schließlich.
„Gut geschaltet“
Parker lächelte milde, doch dann wurde er wieder ernst.
„Wir müssen aber auch bedenken, dass es anders in eure Becher gekommen sein könnte, sofern es denn im Kaffee war. Chambers könnte es gewesen sein. Hat sie vielleicht die Tassen angefasst oder war mit den Getränken für eine Weile allein?“
Raymond schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, außerdem traue ich ihr das nicht zu“
„Bist du sicher?“, hakte Parker nach.
„Ja, bin ich! Wenn du schon mit ihr gesprochen hättest, würdest du das Gleiche sagen!“, beharrte der Rotschopf.
Parker schwieg, blickte seinen Kollegen nachdenklich an. Schließlich sagte: „Du magst sie“
Agent Vester seufzte und schüttelte den Kopf.
„Das ist Unsinn, ich kenne sie ja kaum“
„Na und? Ich war nach den ersten fünf Minuten die ich mit meiner Frau im Supermarkt gesprochen habe, in sie verliebt. Mittlerweile sind wir seit zehn Jahren verheiratet“
Raymond rollte mit den Augen.
„Das ist schön für dich, wirklich. Aber ich bin trotzdem nicht in Rebecca Chambers verliebt!“
Parker grinste.
„Doch bist du. Wir kennen uns jetzt seit fünf Jahren, ich sehe es wenn du lügst, du fängst dann immer an wild zu gestikulieren und dich unruhiger zu bewegen“
Raymond unterdrückte den Impuls genau dies zu tun und sagte: „Von mir aus. Dann mag ich sie eben“
„Und das trübt dein Urteilsvermögen“
„So ein Quatsch“, raunte Vester und schritt energisch weiter, ließ seinen Kollegen stehen.


„Was soll das bitte schön heißen?! Seine Krücken sind noch hier, er ist mitten in der Nacht aus einer Halle voller Menschen verschwunden! Und niemand will etwas gesehen haben?!“, empörte sich Claire lautstark.
Ihre Geduld war am Ende. Chris war verschwunden, ihr Bruder war weg, ebenso Rebecca. Sie hatte geschlafen, seelenruhig. Als sie aufwachte waren die beiden verschwunden.
Claire wandte sich trotzig von dem Soldaten ab, mit dem sie zuvor gesprochen hatte und marschierte in das Schulgebäude. Irgendwo musste doch Agent Vester sein, der würde ihr vielleicht helfen. Tatsächlich kam er ihr entgegen und seinem Ausdruck nach, war er nicht weniger verärgert als sie selbst.
„Agent Vester?“
Der Agent blieb vor ihr stehen und sah sie an.

„Miss Redfield, richtig?“
Sie nickte.
„Ich weiß nicht ob sie es gehört haben, aber mein Bruder ist heute Nacht verschwunden und Rebecca Chambers“
Vester zog die Brauen zusammen.
„Ihr Bruder auch?“
„Wieso auch?“, fragte Claire verwirrt.
„Rebecca war bei mir, zusammen mit einem gewissen Barry Burton. Wir wissen noch nicht was passiert ist, aber wie es aussieht wurden Burton und ich betäubt und Chambers entführt“
„Wer würde sich das trauen, in einem Gebäude voller Bundesagenten?!“
„Das versuchen wir gerade herauszufinden. Burton geht es nicht gut, möglicherweise hat er etwas anderes verabreicht bekommen als ich“
Claire seufzte ergeben.
„Ich kenne ihn nicht sehr gut, habe ihn bisher nur zwei Mal für kurze Zeit gesehen. Aber ich weiß das er eine Familie hat, Frau und Kinder. Wird er es schaffen?“
Vester zögerte bevor er antwortete: „Es sieht schlecht für ihn aus. Er hat gestern seine Familie von meinem Handy angerufen, sie sind bei der Schwester seiner Frau in Ohio. Also erst mal in Sicherheit. Ich warte noch bevor ich mich bei ihnen melde. Sprechen kann er im Moment ohnehin nicht und ich will abwarten ob er es vielleicht doch noch schafft“
Außerdem überbringe ich nicht gerne Nachrichten solcher Art...
Claire schlang ihre Arme um sich selbst, fühlte sich haltlos. Das alles klang so seltsam. Wer würde es wagen mitten in der Öffentlichkeit jemanden zu entführen, dazu noch umgeben von so viel Militär, Polizisten und Bundesagenten. Vielleicht hatten der oder die Entführer, Hilfe von einer dieser Instanzen. Wie sonst wäre das machbar gewesen?!
„Miss Redfield?“
Claire drehte sich zu der fremden Stimme um.
Ein Soldat stand vor ihr, hochgewachsen, blond, ernste graue Augen, steinerner Gesichtsausdruck.
„Ja?“
„Ein gewisser Agent Kennedy möchte sie sehen, er hat mich gebeten nach ihnen Ausschau zu halten“
Claire spürte eine Welle der Erleichterung und Freude über sich hinweg spülen.
„Leon ist hier?“


Agent Kennedy hatte Sherry in die Obhut der Behörden übergeben. Man würde sich um sie kümmern, nach den Eltern suchen. Er mochte das Mädchen, aber er war froh die Verantwortung für sie los zu sein.
Der Hubschrauber hatte sie nach Lewisville gebracht, als er allerdings hörte, dass Claire und ihr Bruder in Castle Rock untergebracht worden waren, bat er den Supervisor um Versetzung, zumindest vorübergehend. Leon bekam was er wollte und hob mit dem nächsten Hubschrauber in Richtung Castel Rock ab. Das Chaos das sich ihm dort zeigte, war typisch für Flüchtlingsszenarios. Überall unter den Zivilisten waren ratlose, besorgte und traurige, zweifelte Gesichter zu sehen. Sie liefen durcheinander, sprachen Soldaten und andere Hilfskräfte an, von denen ihnen keiner eine richtige Antwort geben konnte oder durfte. Hier und da gab es kleinere Handgemenge, aber so weit der Agent es überblicken konnte, hatte man die Situation den Umständen entsprechend unter Kontrolle. Leon hatte ein paar Soldaten angesprochen, die Claire zumindest vom Sehen und namentlich kannten. Er bat sie nach ihr Ausschau zu halten und sie zu ihm zu schicken, in das provisorische Kommandozentrum der DSO. Kommandozentrum war etwas übertrieben. Der Raum war ein großes Klassenzimmer. Es waren Computer aufgebaut worden, er sah Satellitentelefone und ein paar Lagepläne hingen an der Schiefertafel am Kopfende des Zimmers. Die Computer waren besetzt, an den Plänen standen zwei weitere Agenten die sich unterhielten. Leon hatte bereits seinen Auftrag, er wollte nur noch einmal mit Chris sprechen, ob er vielleicht wusste wo Marsters mit Wesker hingegangen sein könnte. Außerdem wollte er unbedingt Claire sehen, sicher gehen das sie okay war. Das Gespräch mit Chris war ein guter Vorwand um dies zu tun. Leon verließ das Zimmer, wartete vor der Tür. Er wollte sich im Moment mit niemand anderem unterhalten, wie gesagt hatte er bereits seinen Auftrag und mit der Koordination vor Ort in Castle Rock, hatte das praktisch nichts zu tun.
Agent Kennedy blickte auf, als er Schritte hörte. Er sah wie Claire mit einem Soldaten zusammen in seine Richtung kam. Als sie ihn sah, beschleunigte sie ihre Schritte, rannte schließlich und fiel ihm um den Hals. Er schlang die Arme um sie und hielt sie einen Moment lang einfach nur stumm fest, die Wärme ihres Körpers spürend. Der Soldat zog sich zurück, seine Arbeit war hier getan und die Szene erschien ihm zu persönlich um sich einzumischen, was Leon sehr begrüßte.
Claire klammerte sich an Leon.
„Ich bin so froh das du hier bist“, brachte sie schließlich mit erstickter Stimme hervor.

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Donnerstag, 10. September 2015, 22:56



Kapitel.2

Sie war seit ein paar Tagen hier, wie viele genau wusste sie nicht. Das Licht im Zimmer ging nie aus, es gab keine Fenster. Nur ein Waschbecken und eine Kloschüssel waren für hygienische Bedürfnisse verfügbar. Durch eine Luke in der Tür wurde ihr hin und wieder etwas essbares gebracht, aber soweit Rebecca das beurteilen konnte, geschah dies nicht in regelmäßigen Abständen und sie sah nie ein Gesicht. Niemand sprach mit ihr. Ihr Gemüt hatte sich bei jeder dieser Nahrungsübergaben verändert. Anfangs war sie höflich gewesen, als sie fragte warum sie hier war und ob man sie freilassen würde, was man von ihr wollte. Irgendwann war sie sehr wütend, schlussendlich hatte sie schluchzend gebettelt. Aber wer auch immer ihr das Essen brachte, dieser jemand gab ihr nie eine Antwort, völlig egal was und wie sie es sagte. Rebecca saß auf der kahlen Matratze, die Knie an den Körper gezogen, die Arme um ihre Beine geschlungen. Sie wusch sich so gut sie konnte an dem Waschbecken, aber sie hatte keine Handtücher, keine Waschlappen. Sie war nur froh das ihr Haar so kurz und somit leichter zu waschen war. Rebecca hielt ihren Arm vor sich und starrte ihn an. Als sie heute morgen aufgewacht war, war da dieses Armband an ihrem Handgelenk gewesen. Es war ein Metallband , wie eine einzelne Handschelle an dem ein kleines Display angebracht war, welches seither die ganze Zeit grün leuchtete. Jemand musste bei ihr gewesen sein, im Raum, als sie geschlafen hatte. Bei dem Gedanken fröstelte es sie. Sie hatte nichts davon bemerkt. Das Armband saß ziemlich fest, war recht schwer und wirkte sehr stabil. Wie hatte sie das nicht bemerken können?! Erschrocken sprang sie von der Matratze auf, als sie etwas hörte. Die Tür. Sie öffnete sich. Nervös und unsicher blickte sie auf den Türrahmen, durch die geöffnete Tür in den dahinter liegenden Flur. Niemand war da, aber die Tür hatte sich geöffnet. Ein Mechanismus vermutete sie. Eine automatische Tür. Etwas nervös trat sie durch die offene Tür, langsam und vorsichtig, als erwarte sie jeden Moment von jemanden angefallen zu werden. Der Gang der nun vor ihr lag, sah genauso aus wie der Raum, war im selben Zustand, schmuddelig, Putz bröckelte von den Wänden und in den Ecken war schwarzer Schimmel, der durch Feuchtigkeit entstanden sein musste. In jenem Gang, gab es nur noch eine weitere Tür am Ende, gegenüber des Zimmers in dem sie eingesperrt gewesen war. Rebecca machte ein paar Schritte in den Flur hinaus, langsam und vorsichtig. Ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust. Als sie einen Stich an ihrem Handgelenk spürte, fluchte sie, blieb abrupt stehen und starrte auf das Armband. Den Stich hatte sie unter dem Metal gespürt, unter dem seltsamen Schmuckstück, welches sie unfreiwillig trug. Erneut versucht sie es abzustreifen, doch es ging nicht, sie fand nicht mal einen Verschluss an dem verfluchten Ding.
„Hallo Rebecca“ sprach eine kühle Frauenstimme zu ihr.
Erschrocken zuckte die junge S.T.A.R.S Rekrutin zusammen. Die Stimme schien aus dem Armband zu kommen, ein kleiner Lautsprecher.
„Was...?! Wer ist da?“
„Mein Name spielt keine Rolle, aber was ich sage, solltest du dir sehr genau anhören“
„Wieso tun sie das?!“, fragte Rebecca in einer Mischung aus Wut und Verzweiflung.
„Meine Motive würdest du nicht verstehen, oder sagen wir, es würde zu lange dauern sie zu erklären und ich verspüre keine Lust dazu“, sprach die Frauenstimme erneut und das Amüsement in jener Stimme, war kaum zu überhören.
Rebecca Chambers wusste das sie sich in einer ausweglosen Situation befand, dieser Stimme hilflos ausgeliefert war, aus welchen Gründen auch immer.
„Höre jetzt gut zu und unterbreche mich nicht. Du befindest dich auf einem recht großen Areal das mir gehört. Eine Insel um genau zu sein. Der Stich den gespürt hast, war eine Injektion...“
„Was für eine Injektion?!“, schrie Chambers, die Panik in sich aufzusteigen fühlte.
„Ich sagte du sollst mich nicht unterbrechen!“ schrie die fremde Stimme zurück.
Rebecca schwieg, presste ihre Lippen vor Wut fest aufeinander.
In ruhigerem Ton sprach die Frau schließlich weiter:„Die Injektion, war ein besonderes Geschenk von mir. Ein Virus der sobald er ausgelöst wird, deine Zellen umstrukturiert, Mutationen verursacht, deinen Verstand infiziert und verändert. Ich habe ihn Rakshasa getauft. Kannst du mir so weit folgen?“
Rebecca zitterte. Heiser presste sie hervor: „Ja“
„Gutes Kind. Der Virus ist ungefährlich, so lange er nicht getriggert wird. Angst ist der Auslöser. Und wie ich sehe, hast du Angst. Dein Armband bleibt grün, so lange du deine Angst im Griff hast. Es färbt sich orange, so wie jetzt, wenn du nahe daran bist, deine Beherrschung zu verlieren und in Panik auszubrechen. Sobald er rot wird, gibt es kein zurück mehr“
Rebecca blickte auf das Armband. Die Stimme hatte recht, es war orange!
„Ich rate dir jetzt, tief durchzuatmen, dich zu sammeln und mir weiterhin zuzuhören, sonst wird deine Rolle in diesem Spiel sehr schnell vorbei sein und du wirst keine Chance mehr haben, es zu gewinnen“
Chambers schluckte, atmete tief durch, mehrfach hintereinander und lauschte weiterhin der Stimme.
„Du bist nicht allein auf dieser Spielwiese. Freunde von dir sind ebenfalls hier, und sie spielen unter den selben Bedingungen wie du. Sie sind alle infiziert und tragen dieses Armband. Was dich erwartet willst du sicher wissen. Auf dieser Insel ist eine Frau, du kennst sie. Ihr Name ist Zoe Marsters. Sie unterhält eine Beziehung zu einem Mann, der herkommen und nach ihr suchen wird. Du kennst ihn ebenfalls. Sein Name ist Albert Wesker“
„Wesker lebt?!“, rief Rebecca ungläubig aus.
„Halt den Rand und hör mir zu! Albert wird kommen um Marsters zu retten, du wirst versuchen ihn daran zu hindern, aber dazu musst du ihn erst finden und du wirst den anderen armseligen Kreaturen begegnen, die ihre Angst nicht im Griff hatten“
Chambers versuchte ihren Worten zu folgen. Wenn sie es richtig verstanden hatte, waren bereits andere Menschen infiziert worden, ihrer Angst erlegen und hatten das Virus ausgelöst. Mutierte Wesen. Vielleicht solche wie im Herren? Und sie war allein. Sie warf einen weiteren Blick auf ihr Armband, noch immer leuchtete es orange.
„Chris Redfield ist auch hier“
„Was?! Aber er ist verletzt, er kann ohne Hilfe kaum laufen! Wie soll er...“
„Würdest du wohl endlich den Mund halten?! Ich habe dafür gesorgt, dass seine Chancen einigermaßen ausgeglichen sind. Er wird allein laufen können“
Darunter konnte sich Rebecca nichts vorstellen, auch mit Krücken war es nicht fair für ihn. Und was sollte sie allein ausrichten?! Sie allein gegen Captain Wesker, den Verräter.
„Es gibt noch etwas das du wissen solltest. Es ist dir erlaubt mit Chris zusammen zu arbeiten, solltet ihr euch über den Weg laufen. Am Ende allerdings, darf nur einer von euch das Spiel gewinnen. Und an Flucht zu denken ist sinnlos. Ihr befindet euch auf einer Insel und es wurde dafür gesorgt das es keine Fluchtfahrzeuge gibt“
Nur einer konnte das Spiel gewinnen...
„Nur einer von uns, darf die Insel wieder verlassen, am Leben bleiben?“, fragte Rebecca atemlos.
Sie hörte ein leises Lachen aus dem kleinen Lautsprecher an ihrem Armband.
„Korrekt. Und sei gewarnt, Chris wird diese Regel auch erfahren, ebenso Zoe. Nur Albert ist der einzige der diese Insel nicht lebend verlassen wird, egal was passiert. Er wird nicht gehen.“
Für einen kurzen Moment herrschte Stille, dann sprach die Frau erneut.
„Versuche nicht irgendwelche Tricks, ich sehe die ganze Zeit was du tust. Solltest du etwas tun das mir nicht gefällt, werde ich eingreifen. Sei versichert, dass würde dir nicht gefallen. Geh in dich, beruhige dich und dann ziehst du los. Viel Glück“

Chris starrte auf das Armband. Er konnte kaum fassen was man ihm gerade gesagt hatte. Er versuchte sich zu erinnern ob er diese Stimme schon einmal gehört hatte, ob er diese Frau kannte. Wer war sie und was wollte sie von ihm und den anderen? Was war das für eine Rechnung, die sie offensichtlich noch mit Wesker zu begleichen hatte? Warum dieses sadistische, perfide Spiel?! Wer war diese Frau?! Wo genau war er?! Eine Insel, wenn sie die Wahrheit gesagt hatte, aber welche Insel, wo auf der verdammten Erdkugel?! Chris atmete tief durch. Zu seinem Glück empfand er momentan sehr viel mehr Wut als Angst. Sein Armband zeigte ein gelbliches Grün an. Orange war kritisch, Rot war der Supergau, Grün war gut. Rebecca. Warum war ausgerechnet sie hier? Die kleine, unerfahrene Rebecca. Das würde kein faires Spiel werden, in keiner Hinsicht, aber das schien auch die Intention dieser Irren zu sein. Fairness lag außerhalb ihres Verständnisses. Wesker lebte. Er war mit Marsters zusammen, wenn es denn stimmte was diese Fremde sagte. Aber wenn dem wirklich so war... dann hatte Zoe vielleicht von Anfang an mit ihm zusammen gearbeitet. Das klang so absurd. Er hatte während der Ausbildung immer das Gefühl gehabt, Wesker würde sie zur sehr einschüchtern. Redfield konnte nicht mal sicher sein, ob auch nur die Hälfte von dem was man ihm eben mitgeteilt hatte, der Wahrheit entsprach. Er hatte keine Waffen und durch sein Bein war er eingeschränkt, auch wenn diese spezielle Schiene sehr praktisch war. Wenn er rennen musste würde es kritisch werden, er war sich nicht sicher, wie viel das Ding aushielt.
Rakshasa, der Name des Virus geisterte ihm durch den Kopf. Was war das nur für ein Teufelszeug dass ihm verabreicht worden war?! Automatisch dachte er an das Herrenhaus, daran was er dort gesehen hatte. An den monströsen Riesen, der ihm das Bein brach. Sie sagte es gäbe noch mehr Menschen auf der Insel, die bereits mutiert waren. Würden die etwa so sein wie jenes Monster?! Er hatte keine Waffen, Rebecca so schätzte er, war ebenfalls unbewaffnet. Wie zur Hölle sollten sie dieses Spiel gewinnen und was dann? Er würde Rebecca nicht töten. Wesker auszuschalten würde ihn nicht all zu viel Überwindung kosten, Marsters zu beseitigen vermutlich auch nicht... sie steckten vermutlich hinter der Sache im Herrenhaus. Seine Kameraden waren gestorben, wegen Wesker und vielleicht auch wegen Marsters. Aber Rebecca...
Noch einmal atmete er tief durch. Er musste einen kühlen Kopf bewahren.

Als Wesker zurückkam, war Zoe verschwunden. Der Strom lief wieder, aber die Frau war weg. Er konnte sie nirgendwo finden, rannte von Zimmer zu Zimmer, rief nach ihr. Auch außerhalb des Hauses war sie nicht auffindbar. Panik stieg in ihm auf. Wie hatte er so leichtsinnig sein können?! Der Stromausfall war kein Zufall gewesen, er spürte es. Etwas war passiert. Wieso hatte er sie allein gelassen?! Warum war er nicht wachsamer gewesen?! Zoe war nicht gegangen, nicht freiwillig. Er hatte versucht es zu ignorieren, wollte es nicht wahrhaben. Doch ihre Witterung lag noch in der Luft, der Geruch nach Panik und Angst. Etwas oder jemand, hatte ihr Angst gemacht. Aber wer sollte sie entführen? Nur Trent wusste von diesem Unterschlupf und nur er hatte gewusst, dass Zoe bei ihm war.
Er horchte auf, als ein Klingeln ertönte. Er sah sich um, folgte dem Geräusch in die Küche. Auf dem Küchentresen lag ein Smartphone, es gehörte nicht ihm, jemand hatte es für ihn hier gelassen. Wesker griff nach dem Handy, nahm den Videoanruf an. Das Gesicht das auf dem Display erschien war ihm sehr wohl bekannt. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit ihr.
„Alex... du steckst also dahinter“
Alberts Schwester zeigte ein breites, schadenfrohes Lächeln.
„Hallo großer, Bruder“, entgegnete sie ihm spöttisch.
„Wo ist Zoe? Was hast du mit ihr vor?!“, knurrte er zornig.
Alex Wesker lachte erfreut.
„Es stimmt also, sie bedeutet dir wirklich etwas!“, sagte sie, als habe sie im Lotto gewonnen.
Es lagen ihm viele Fragen auf der Zunge, aber er war sich sicher, dass sie nicht vorhatte all diese Fragen zu beantworten. Warum? Wohin? Woher wusstest du von ihr? Was willst du? Hat Trent uns verraten? Manche dieser Fragen konnte er sich selbst beantworten, aber dennoch hätte er es gern aus ihrem Mund gehört. Aber er wusste, es war wichtiger sich auf das wesentliche zu konzentrieren und zu lauschen. Alex war eitel, noch mehr als er selbst und sie hörte sich selbst gern reden. Ihr vorerst zu geben was sie wollte, erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass er Zoe an einem Stück zurück bekam.
„Du wirst nicht sprechen, es sei denn ich frage dich etwas. Du wirst zuhören und meinen Anweisungen folgen. Unterbrichst du mich auch nur ein einziges Mal, beende ich die Ganze Sache, indem ich Zoe töte. Hast du das verstanden?“
„Ja“, antwortete Albert zähneknirschend.
„Gut. Dann passe jetzt genau auf. Zoe wird gerade auf eine Insel gebracht, die ich erstanden habe. Sie dient mir als Testgelände für meine... Spielzeuge“
Wesker riss sich zusammen, versuchte mit aller Gewalt den Mund zu halten.
„Mittig jener Insel, wird Zoe ausgesetzt, mit einem Metallarmband an ihrem rechten Handgelenk, dass sie nicht abnehmen kann. Das Armband wird ihr Rakshasa verabreichen. Erinnerst du dich an Rakshasa, erinnerst du dich an das Konzept dass ich ausgearbeitet habe?“
Wesker Puls versuchte die Skala zu sprengen.
„Ja“, presste er hervor.
Alex hatte in den Umbrella Laboren herum experimentiert, aber Spencer hielt ihre Arbeit für unbrauchbar, dennoch arbeitete sie weiter, unermüdlich, in dem Bestreben den Mentor zu beeindrucken. Albert erinnerte sich sehr gut daran, auch an ihren Unmut, als das ersehnte Lob ausblieb. Rakshasa war eine Dämonengestalt aus dem Hinduismus. Nach dem Rigveda waren die Rakshasas nächtliche Geister, die häufig als Tier erscheinen, wie Geier, Eule, Hund oder Tiger, können aber auch in Gestalt Furcht einflößender Menschen auftreten. Auch als unsichtbare Geister drangsalieren sie Menschen und stören deren Opferhandlungen. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie Blut trinken und Menschenfleisch verzehren. In bildlichen Darstellungen haben sie oft große, blutige Fangzähne. Das Ramayana schildert das Aussehen der Rakshasas von Lanka. Hiernach können sie außerordentlich hübsch aussehen, aber auch furchterregend und entstellt. Manche haben Tierköpfe, andere mehrere Gliedmaßen oder nur ein Ohr oder Auge, sie können zwergenhaft oder riesig sein, ausgemergelt oder fett mit hängenden Brüsten. Sie werden meist in weiblicher Form dargestellt. Die Wahl dieses Namens hatte Albert nie verstanden. Das Virus Rakshasa machte Menschen und Tiere zu Monstern insofern war der Name nachvollziehbar.
„Du weiß was es macht? Du weißt was passiert wenn sie Angst bekommt?"
„Ich bin mir der Auswirkungen bewusst.“
"Ist Zoe eine mutige Frau, Albert?“
Wesker zögerte.
Zoe war nicht mutig, nicht genug fürchtete er. So oft wie er bereits ihre Angst gewittert hatte...
„Das du nicht weiter sprichst, lässt mich vermuten das du an ihrem Mut zweifelst. Keine Sorge ich werde ihr sagen was zu tun ist und was sie erwartet. Vielleicht hat sie genug Disziplin und Selbstbeherrschung um die Angst zu überwinden, wer weiß.“
Albert wollte ihr eine Menge Dinge an den Kopf werfen, wollte ausrasten. Aber er blieb stumm, kämpfte verbissen gegen den Drang sie anzubrüllen.
„Wie ich sehe bedeutet sie dir viel. Ich weiß wie schwer es dir gerade fällt den Mund zu halten und zu tun was ich dir sage. Wenn du brav bist, wirst du am Ende dieses Spiels belohnt, wenn nicht, dann verlierst du alles.“
Wenn ich dich in die Finger kriege...
„In wenigen Minuten erhältst du die Koordinaten der Insel. Wie du dort hinkommst ist deine Sache. Aber du wirst exakt diese Koordinaten ansteuern und dort ein kleines Geschenk in Empfang nehmen, ein Armband und eine Dosis Rakshasa“
Das war es also was sie wollte.
„Dieses Smartphone wirst du die ganze Zeit bei dir haben, wenn du es zurücklässt oder es wegschmeißt, wird Zoe sterben. Wenn du gegen meine Regeln verstößt, wird sie sterben. Wenn du dich mir gegenüber im Ton vergreifst, wird sie sterben. Verstanden?“
„Verstanden...“

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Montag, 14. September 2015, 18:03



Kapitel.3

Claire saß Leon gegenüber an einem Tisch, eine Tasse Tee vor sich auf der Tischplatte stehend, beide Hände darum geklammert, als würde sie sich daran festhalten. Es war ein seltsames beunruhigendes Bild, er hatte sie noch nie so gesehen. Sie hatte geweint und auch das hatte der Agent bei ihr bisher noch nie gesehen. Sie hatte ihm alles erzählt, das Chris verschwunden war, ebenso wie seine Kollegin Rebecca Chambers. Barry Burton war vergiftet worden und würde es wahrscheinlich nicht schaffen. All das war unter den Augen so viele Menschen passiert, umgeben von Bundesbehörden und niemand wollte etwas gesehen haben. Agent Kennedy seufzte, strich sich eine Strähne aus der Stirn und sagte: „Wir haben keine Augenzeugen und keine Spuren. Aber ich glaube ich erahne ein Motiv“
Claire blickte überrascht von ihrer Tasse auf.
„Was meinst du damit?“, wollte sie wissen.
„Ich war in Raccoon City wie du weißt. Ich traf dort auf ein junges Mädchen, dass eine interessante Entdeckung gemacht hat. Albert Wesker, der Captain der mutmaßlich seine Leute verraten hat, lebt noch und er hat die Rekrutin, Zoe Marsters bei sich. Sherry, das Mädchen, sagte sie habe gesehen wie die beiden sich stritten und gekämpft haben. Ich habe auch Jill gefunden, sie ist tot. Laut Sherry wurde sie von Wesker erschossen“
Claire starrte ihn an, seufzte schließlich schwermütig.
„Chris wird am Boden zerstört sein. Ich kannte Jill nicht gut, aber ich weiß das sie ihm etwas bedeutet hat“
Zornig schüttelte sie den Kopf.
„Wesker also, er lebt noch und jetzt ist er dabei Spuren und Zeugen zu beseitigen? Ist es das was du als Motiv vermutest?“
Leon nickte langsam.
„Allerdings blicke ich nicht ganz durch. Warum hat man Rebecca und Chris verschleppt aber Barry vor Ort vergiftet und zurück gelassen?“, dachte er laut.
Claire zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht war das nicht so geplant, womöglich ist einfach nur etwas schief gelaufen und deshalb blieb Burton sterbend zurück, oder drei Leute waren zu viel beim Transport... ich meine eine Person hier ungesehen herauszuschmuggeln muss ja schon verdammt umständlich gewesen sein, dass er bei zwei gelungen ist...“
Leon lehnte sich nach vorn, die Unterarme auf der Tischplatte aufgelegt.
„Wieso nur einen vergiften und den Rest entführen? Warum so umständlich? Dieses Verschwinden hängt jetzt jedenfalls mit meinem Fall zusammen. Nun da ich weiß dass Wesker noch lebt und Marsters offensichtlich bei ihm ist, liegt es nahe das alle Antworten am Ende des selben Weges liegen. Die große Frage ist nur, wo beginnt dieser Weg? Wo soll ich anfangen zu suchen?“
„Woher kannte dieses Mädchen, Sherry, Captain Wesker?“, fragte Claire.
„Sie sagte er sei ein Freund ihres Vaters gewesen. Warum?“
„Wer ist ihr Vater, woher kannte er ihn?“
„Ihr Vater ist ein führender Wissenschaftler bei Umbrella Corp. Wie genau sie sich kennen gelernt haben, weiß ich nicht“
„Umbrella“, murmelte Claire nachdenklich „Das Herrenhaus im Wald, dort wo Chris und seine Leute von Wesker in die Falle geführt wurden, das Haus gehörte einem der Gründer Umbrellas. Ozwell E. Spencer“
Leon lächelte die Rothaarige an.
„Claire, ich glaube du hast gerade unseren ersten Anhaltspunkt ermittelt“

Zoes Schädel brummte fürchterlich. Krauser hatte ihr ein ordentliches Veilchen verpasst, als sie versuchte sich zu wehren. Ihr rechtes Auge war dunkelblau, fast schwarz umrandet und fühlte sich dick und geschwollen an. Ihr ganzes Gesicht schien schmerzhaft zu pochen, als sie aus dem Knockout erwachte.
„Blödes Arschloch“ grummelte sie in sich hinein, blinzelte gegen das Sonnenlicht das ihr direkt ins Gesicht schien.
Zoe lag auf hartem Untergrund. Erdboden mit ein paar Büscheln Gras hier und dort. Sie richtete sich langsam in eine sitzende Position auf und sah sich um. Rundherum schien auf den ersten Blick nur Wildnis zu sein, Laubbäume, ein paar Tannen, Sträucher, Gräser... keine Straßen oder Häuser. Sie hörte ein paar Vögel zwitschern und die Luft, sie roch anders, aber sie konnte den Geruch zunächst nicht zuordnen. Sie schnüffelte, aber im ersten Moment wollte ihr nicht einfallen, wo sie diesen Geruch schon einmal wahrgenommen hatte. Der Kleiderschrank der sie entführt hatte, war weit und breit nicht zu sehen. Die Erde unter ihr war steinhart, staubtrocken und rissig, hier hatte es schon eine Weile nicht mehr geregnet. Als sie ein Gewicht an ihrem Handgelenk wahrnahm, sah sie es an und stellte verwirrt fest, dass sie ein Armband trug. Ein hässliches, klobiges Ding aus Metall mit einem kleinen grün leuchtenden Display.
„Was soll der Scheiß?“
Zoe stand auf, klopfte sich den Dreck von der Jeans und seufzte. Irgendwas war hier faul, abgesehen davon das sie entführt worden war und mitten in der Wildnis aufwachte.
War sie noch in der Nähe des Flusses?
War das Haus vielleicht gar nicht weit?
Sie wagte es dies zu bezweifeln.
„Zoe Marsters“, sagte eine kühle Frauenstimme gedehnt.
Sie blickte auf das Armband, die Stimme schien aus diesem Ding zu kommen. Die Brünette suchte nach einem Verschluss, fand aber keinen. Um es abzustreifen, saß es einfach zu eng.
„Spar dir die Versuche“, sprach die Stimme aus dem Armband erneut „du kannst es nicht entfernen“
„Wer zum Teufel spricht da?!“, fragte Zoe verärgert und sah sich um.
Diese Frau, wer auch immer sie war, konnte sie offensichtlich sehen.
„Es spielt keine Rolle wer ich bin, nur das Spiel ist wichtig. Ich bin schon gespannt wie sich die Frau schlagen wird, für die Albert Wesker seine Prinzipien über den Haufen geworfen hat.“
Darum ging es also, Wesker.
„Welches Spiel?“
„Hör mir gut zu und unterbreche mich nicht, dann werde ich dich aufklären“
„Von mir aus“, brummte Zoe widerwillig.
„Du befindest dich auf einer Insel die mir gehört. Hier lebt niemand, außer meinen Schöpfungen und mir selbst. Das Armband an deiner Hand, wird dir einen Virus verabreichen der so lange harmlos sein wird, bis deine Angst Überhand nimmt, dann löst er aus. Was dann passieren wird, ist sehr schmerzhaft und wird deinen Verstand zerstören. Klar so weit?“
Zoes Puls beschleunigte sich. Erneut versuchte sie das Armband zu entfernen. Sie hörte ein Seufzen.
„Ich sagte doch schon das du es nicht entfernen kannst. Also hör auf und höre mir weiterhin zu!“
Die ehemalige S.T.A.R.S Rekrutin lauschte nervös.
„Du bist nicht ganz allein auf der Insel. Rebecca Chambers und Chris Redfield sind ebenfalls hier. Dein geliebter Albert ist auch auf dem Weg. Deine Kameraden haben die Aufgabe, ihn von dir fern zu halten, während er dich finden muss. Es ist ihnen erlaubt zusammen zu arbeiten, du könntest ihnen sogar helfen wenn du wolltest, aber meiner Einschätzung nach, würdest du das wohl kaum tun. Aber egal wie dieses Spiel verläuft, es darf nur einer von euch überleben. Und egal was passiert, der gute Albert muss ausgeschaltet werden, er wird die Insel nicht verlassen. Nur du oder einer deiner Kameraden kann dieses Spiel gewinnen“
Zoes Gedanken überschlugen sich. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen wer diese Frau war, aber sie war wütend auf Albert, so viel war klar. Vielleicht eine Verflossene? Eine Irre, dass stand außer Frage und trotzdem musste dahinter irgendeine Art von Motivation stecken, schätzte sie.
„Noch etwas, bevor ich das Armband aktiviere und das Virus in den Blutkreislauf kommt. Das kleine Display, das sich gerade im Moment langsam verfärbt, es zeigt dir deinen Angststatus an. Grün ist gut. Orange bedeutet du bist nahe an einem Triggerzustand. Rot ist der Auslöser und wird angezeigt wenn du die Kontrolle verlierst und in Panik ausbrichst. Bei Rot ist das Spiel für dich vorbei, der Virus wird automatisch durch die Bodenstoffe welche durch die Angst in deinem Gehirn entstehen ausgelöst.“
Sie wagte es nicht danach zu fragen, was genau dann mit ihr passieren würde. Es war schlecht, durfte nicht passieren, dass war ihr klar. Sie spürte einen Stich, unter dem Metall des Armbandes. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Zoe atmete tief durch, zählte langsam von zehn rückwärts, schloss für einen kurzen Moment die Augen.
„Sei wachsam, Zoe. Es gab schon andere die dieses Spiel verloren haben, sie sind immer noch auf der Insel“
Die ehemalige Rekrutin schluckte, zählte weiter, atmete.
„Das Spiel kann beginnen“


Die Insel lag mitten im Nirgendwo, die Küste war rau und felsig, ähnlich wie in Rockfort Island. An den angegebenen Koordinaten, die seiner Schwester ihm geschickt hatte, fand Wesker eine kleine Anlegestelle vor, wo er das Boot vertäute. Das Smartphone klingelte, als er aus dem Boot auf den Steg gestiegen war. Wesker nahm den Anruf an.
„Schön. Du hast es also geschafft wie ich sehe. Zoe ist im Spiel, bis jetzt schlägt sie sich wacker, aber noch ist sie keinem anderen Spieler begegnet. Der Felsen rechts von dir hat eine Aussparung, darin findest du ein Armband das du anlegen wirst, dann löst du das Boot vom Steg und lässt es davon treiben und schmeißt das Smartphone ins Wasser. Alles andere weißt du schon“
Sie ließ ihm keine Möglichkeit irgendetwas zu erwidern, legte nach dieser Erklärung direkt auf. Wesker griff in das Loch im besagten Felsen und zog das Armband hervor. Ein hässliches Ding. Er seufzte. Albert hatte keine Wahl, wenn er eine Chance haben wollte Zoe zurück zu bekommen, musste er es anlegen. Als er es um seine Handgelenk legte, schien es sich automatisch zu schließen und zog sich stramm um das Gelenk. Er stieß einen gemurmelten Fluch aus, als er den Stich spürte. Er war wütend, unruhig, aber hauptsächlich zornig. Das Display blieb vorerst grün, keine Gefahr. Aber er war anders, wer wusste schon ob das Virus überhaupt triggern würde oder was es mit ihm machte. Albert ging zum Boot zurück, löste das Tau und sah zu wie es langsam von der Strömung fortgetragen wurde. Schließlich warf er das Smartphone ins Wasser. Dann hörte er wieder Alex Stimme, diesmal kam sie aus dem Armband.
„Das Spiel hat begonnen, Albert.“


Rebecca hatte das Gebäude verlassen, fand sich in einer heruntergekommenen, verlassenen Siedlung wieder. Alles hier war schmutzig, kaputt und vernachlässigt worden. Viel mehr allerdings, machte sie sich Sorgen wegen der getrockneten Blutflecken. Sie hatte auf ihrem Weg bereits einige gesehen. Hier war etwas vorgefallen, aber nach allem was diese fremde Frau ihr gesagt hatte, durfte sie sich wohl kaum darüber wundern. Einmal mehr musste sie den Impuls unterdrücken, nach Hilfe zu rufen. Sie wusste es würde ihr niemand antworten und dass diese Irre sie hören konnte, wegen dem Armband. Sie wollte sich keine Blöße geben.
Ich schaffe das schon irgendwie... Chris und ich werden eine Lösung finden... aber zuerst muss ich Chris finden...

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Freitag, 18. September 2015, 20:10



Kapitel.4


Es war unangenehm mit dem Fremdkörper, der Schiene an seinem Bein, zu laufen. Aber immerhin konnte er laufen. Er war raus aus dem Gebäude, stand auf einer unbefestigten Straße. Es gab in der Nähe nur noch drei weitere Häuser, alle in schlechtem Zustand.
Die Gegend sah verlassen aus, wer auch immer hier gewohnt hatte, war bereits seit langem verschwunden. Ihn umgab eine leicht hügelige, bewaldete Landschaft. Diese verlassenen Häuser in Mitten der Natur, wirkten auf eine surreale Weise interessant, vielleicht sogar schön. Aber Chris hatte keine Zeit sich damit zu befassen. Im Moment hatte er ganz andere Sorgen. Rebecca war irgendwo hier auf dieser Insel. Redfield schnupperte, hielt die Nase in den Wind. Er roch tatsächlich frische Salzluft. Die Küste war wohl nicht all zu weit entfernt. Angeblich befand sich Marsters weit im Inneren der Insel. Je nach Größe der Insel, worüber diese Irre kein Wort verloren hatte, würde es schwer werden sie zu finden.
Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Es klang seltsam. Chris konnte es nicht zuordnen. Es klang ein wenig wie ein Tier und dann auch wieder nicht. Tief, gurgelnd. Er sah sich nervös nach der Quelle des Geräusches um und ebenso nach etwas, dass er als Waffe gebrauchen konnte. Redfield marschierte auf eines der verlassenen Gebäude zu, spähte durch ein dreckiges Fenster ins Innere. Er konnte kaum etwas erkennen.
Das Geräusch ertönte erneut, ließ ihn sich hastig und erschrocken umdrehen. Es hatte näher geklungen. Aber Chris konnte immer noch nichts sehen. Etwas steif durch die Schiene, ging er zur Tür des Hauses.
Das Gebäude war unverschlossen. Vorsichtig drückte er die Tür auf, spähte nach innen. Es war dreckig und düster. Durch die schmuddeligen Fensterscheiben, drang kaum Licht ins Innere. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten. Das Geräusch ertönte erneut. Hastig schlüpfte er ins Haus. Er warf einen prüfenden Blick auf das Armband. Es war noch grün.
Chris schlich zu einem der Fenster, duckte sich darunter. Vorsichtig späte er aus der Hocke über den Fenstersims. Die Sicht war nicht sehr gut, aber wesentlich besser als von außen nach Innen. Draußen war mehr Licht. Da! Eine Bewegung, im Fenster des anderen Gebäudes. Die Sicht war so schlecht, er hatte kaum mehr als einen Schatten erkannt und dabei nicht mal sagen können, welche Form dieser besaß. Wieder blickte er auf sein Handgelenk. Grün. Gut.
Alles ist gut, du musst dich nur zusammenreißen. Bleib in Deckung. Verhalte dich ruhig...
Die Fremde hatte kein Zeitultimatum gesetzt, immerhin. Trotzdem musste er sich ran halten. Wesker durfte Zoe nicht finden und wenn er auf Rebecca traf... Er wollte nicht daran denken, musste es aber. Ein Krachen ertönte. Aus geweiteten Augen blickte Chris zu dem anderen Haus herüber. Etwas hatte sich durch die Tür gerammt, stand nun vor dem Gebäude, ihm gegenüber.
Seine Handflächen die sich nervös an das Fenstersims klammerten, waren verschwitzt. Die Gestalt die sich ihm zeigte, war unförmig. Sie schien weder menschlich noch tierischen Ursprungs zu sein. Ein Klumpen Fleisch auf zwei Auswüchsen, die man als Beine bezeichnen könnte. Die Hauptmasse des seltsamen Körpers, war von ekelhaften Wucherungen übersät.
Was zum Teufel ist das...?!
Chris hatte eigentlich gedacht, nach dem Herrenhaus könnte ihn nichts mehr überraschen. Er hatte sich geirrt. Er warf einen verstohlenen Blick auf das Armband, es war orange geworden. Stumm zählte er von zehn rückwärts, atmete tief durch und wagte einen erneuten Blick. Grün. In seiner geduckten Haltung, drehte er sich herum. Hier musste es doch irgendetwas geben, das er als provisorische Waffe benutzen konnte. Eine Eisenstange fiel ihm auf. Chris griff nach der Stange. Sie war mit Rost bedeckt, schien aber noch einigermaßen stabil zu sein. Auf einen Nahkampf wollte er sich mit dem Monster nicht einlassen, auch nicht mit der Stange. Aber vielleicht würde sein Fund an anderer Stelle noch nützlich werden. Diesen Gegner hier, musste er nur irgendwie ungesehen umgehen.

Chambers schritt die Straße entlang, an den verlassenen Häusern vorbei. Der Asphalt der Straße war aufgebrochen und hatte unzählige Schlaglöcher. Hier und dort wucherte Unkraut aus den Spalten in der Straße. Vermutlich war hier schon lange niemand mehr gewesen. Niemand kümmerte sich um diese Siedlung, so viel war klar. Sie erinnerte sich daran, das die Fremde Stimme ihr sagte ihr gehöre diese Insel. Im Stillen fragte sich Rebecca, wie lange diese Insel schon im Besitz dieser Irren war. Hatte sie die Leute die hier lebten vielleicht vertrieben? Oder hatte sie diese auch infiziert?
Rebecca unterdrückte den Impuls zu rufen. Sie konnte nicht wissen wer sie vielleicht hörte. Aber die Versuchung war groß. Sie fühlte sich allein und überfordert. Immer wieder blickte sie nervös auf ihr Armband, aber es blieb vorerst noch grün.
Ein summendes Geräusch drang an ihre Ohren. Es klang wie ein Insekt. Ein großes Insekt. Automatisch zog Rebecca den Kopf ein. Ein schwarzes Etwas rauschte nahe an ihrem Kopf vorbei. Es war zu schnell um es wirklich zu erkennen. Aber es war definitiv die Quelle dieses seltsamen Geräusches. Und es war verdammt groß für ein Insekt. Chambers blickte in die Richtung, in die es geflogen war, sah einige Meter entfernt etwas in der Luft schweben. Die Flügel schlugen so schnell, das man diese kaum sehen konnte, man konnte sie nur erahnen. Das Insekt war wirklich verdammt groß. Rebecca hatte noch nie ein fliegendes Insekt dieser Größenordnung gesehen. Allerdings stellte sie fest, das es nicht schwarz war, wie zuvor geglaubt. Es war ganz dunkel Blau, hatte einen in der Sonne glänzenden Chitinpanzer. Der Körper sah aus wie eine Mischung aus Hausfliege und Vogelspinne, locker so groß wie Basketball. Die Facettenaugen waren auf die junge Frau gerichtet, während es summend in der Luft schwebte. War das hier eine von diesen Mutationen?
Acht lange, haarige Beine hingen an dem Wesen. Der Kopf sah aus wie der einer Stubenfliege, allerdings deutlich größer. Etwas das aussah wie ein neuntes Bein, war in Wahrheit ein riesiger Stachel. Rebecca schluckte. Sie wollte auf keinen Fall von dem Vieh gestochen werden. Ohne Vorwarnung, flog es auf sie zu. Chambers warf sich auf den Boden um auszuweichen. Sie spürte den Luftzug als das Insekt über sie hinweg rauschte. Aus dem Augenwinkel sah sie, das sich das Armband färbte. Es wurde orange. Ihr blieb keine Zeit durchzuatmen und sich zu sammeln. Erneut musste sie ausweichen.
Eine überdimensionale Fliegenklatsche wäre jetzt ganz hilfreich...
Das Insekt flog bei der zweiten Attacke nicht einfach weiter. Es stoppte über ihr in der Luft und stürtze sich herab. Rebecca schrie auf, als es auf ihr landete und den Stachel in ihre Schulter jagte. Mit der Hand des anderen Armes, schlug sie nach dem fliegenden Monster. Chambers erwischte das ekelhafte Ding, fegte es von ihrer Schulter. Mit einem surrealen, dumpfen Geräusch, plumpste es auf den Asphalt. Mit wummerndem Herzen blickte sie darauf herab. Der Stachel fehlte, denn dieser steckte noch in Rebeccas Schulter. Es bewegte sich, wollte sich aufrichten. Sie dachte nicht weiter nach, trat schnell an das Vieh heran und zertrat es unter einem ihrer schweren Stiefel. Mit voller Wucht, trat sie zu, zerdrückte das Insekt. Der Chitinpanzer brach knackend. Gelblich grüne dickflüssige Pampe, quoll aus dem Panzer unter ihrem Schuh hervor. Chambers begann zu zählen, von 100 rückwärts. Mit zwei Fingern, zog sie den Stachel heraus. Es tat fürchterlich weh, doch Rebecca zählte weiter. Es brannte. Sie konnte überdeutlich spüren wie ihre Schulter anschwoll.
„69, 68, 67...“
Das Armband war immer noch orange.


„Der Hauptsitz von Umbrella lag in Raccoon City und der ist zerstört worden, als die Stadt gesäubert wurde“, sprach Leon.
Claire seufzte ergeben.
„Ich kann immer noch nicht fassen, dass die Stadt zerstört wurde“
Leon schritt einmal quer durch den Raum, ein paar Reihen von Schulbänken entlang. Vor der Rothaarigen blieb er stehen.
„Ohne Strahlenschutzanzüge könnten wir gar nicht in die Stadt. Davon abgesehen wird dort niemand mehr sein, den wir befragen könnten“
Die junge Frau nickte verstehend.
„Was dann?“, fragte sie schließlich.
„Es gibt Zweigstellen. Aber da nachzuhaken, wäre vermutlich fruchtlos. Alles kleine Arbeiter, von denen wohl kaum einer viel wissen wird. Ozwell E. Spencer, einer der Gründerväter von Umbrella, hat allerdings ein Herrenhaus an der Küste Englands“
„England? Du willst mir sagen das wir nach England müssen?“, fragte Claire fassungslos.
Leon zuckte mit den Schultern.
„Ich würde sagen, Spencer sollte die beste Informationsquelle für uns sein“
„Wenn wir ihn zum Sprechen bringen“, merkte Claire wenig begeistert an.
„Ich weiß du machst dir Sorgen um deinen Bruder. Zeit ist ein entscheidender Faktor und England ist nicht gerade um die Ecke. Aber wenn dir etwas besseres einfällt, dann bin ich ganz Ohr“
Claire seufzte.
„Dann lass uns keine Zeit verlieren und einen Flug buchen“

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Montag, 21. September 2015, 21:16



Kapitel.5

Agent Vester und Agent Parker saßen draußen vor dem umfunktionierten Schulgebäude. Mittlerweile fühlte sich Raymond nicht mehr ganz so elend, aber nach wie vor gerädert.
Vester und Parker konnten wohl kaum unterschiedlicher sein.
Parker Luciani war eine bullige Gestalt mit dunklem Haar und dunklen Augen. Der Bartschatten in seinem Gesicht, gab seinem Äußeren eine gewisse Verwegenheit. Hände wie Bratpfannen, die Schultern beinahe doppelt so breit wie die von Vester.
Agent Raymond Vester hingegen, war zwar ebenfalls hochgewachsen, aber eher drahtig, schlank und sportlich. Seine Augen hatten ein helles, leuchtendes Blau und sein Haar war rot wie ein Feuermelder. Helle Haut, glattrasiert.
Parker war sicher nicht unsportlich, hatte aber einfach eine ganze Menge mehr Körpermasse. Luciani war ein charmanter Lebemann, flirtete gern, hatte Spaß. Vester hingegen war eher kühl, reserviert. Meistens jedenfalls.
„Hat sich das Labor schon gemeldet?“, fragte Raymond seinen Kollegen.
Parker schüttelte den markanten Kopf.
„Noch nicht. Sobald sie sich melden, werden wir es als Erste erfahren, Ray“
Vester seufzte, er konnte immer noch nicht glauben was passiert war. Chambers entführt... Burton vergiftet...
„Was Neues von Burton gehört?“, wollte er schließlich wissen.
„Auch da sind die toxikologischen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Aber der Arzt der ihn als Erster untersucht hat ist noch hier. Er hält Kontakt mit dem Krankenhaus in das Burton verfrachtet wurde.“
„Wie heißt der Doc und wo ist er genau?“, hakte Raymond nach.
„Hamilton glaube ich. Er ist im Lazarett“
Vester stand auf, Parker folgte ihm hastig.
„Wo willst du hin? Der Mann hat genug zu tun im Lazarett“, sprach Luciani auf seinen Kollegen ein, als er ihn wieder einholte.
„Er wird sicher fünf Minuten Zeit haben um mir ein paar Fragen zu beantworten“, beharrte der Rotschopf.

Das Lazarett war nicht weit entfernt, befand sich auf dem Schulhof. Drei große Militärzelte die nebeneinander aufgestellt worden waren, in denen sich Feldbetten und ein provisorischer OP Bereich befand. Vester und Parker zeigten ihre Ausweise den Soldaten die Wache hielten und fragten nach Doktor Hamilton. Sie wurden in das mittlere Zelt geschickt, dort versorgte der Doc gerade einen Zivilisten mit einer Platzwunde an der Stirn.
„Doctor Hamilton?“, fragte Vester, als sie den Mann erreichten.
„Ja?“
„Kann ich mit ihnen sprechen?“
„Sie sehen das ich gerade eine Wunde versorge, ja?“, lautete die auf fast freundliche Weise, spöttische Gegenfrage.
Der Arzt machte weiter, hatte nicht einmal einen Blick über die Schulter geworfen.
„Ja, das sehe ich durchaus“, gab Vester gereizt zurück.
Parker der eine Krankenschwester ins Visier genommen hatte, hörte gar nicht hin, war viel mehr damit beschäftigt zwinkernde Blicke und vielsagende Lächeln durch das Zelt zu schicken.
„Einer der Soldaten hat mir seine Waffe auf den Kopf geschlagen“, murrte der Zivilist zwischen zusammengebissenen Zähnen, als der Arzt die Wunde reinigte.
Es interessierte den Agenten nicht wirklich, doch trotzdem fragte Raymond: „Warum? Was hat ihn dazu veranlasst?“
„Ich habe mich mit ihm darüber gestritten wie wir untergebracht sind. Meine Frau und ich sind aus der gehobenen Schicht, wir sollten nicht unter all diesen... Leuten schlafen müssen“
Raymond legte missbilligend die Stirn in Falten.
„Als Flüchtlinge, die wir im Moment nun mal sind, sind wir alle gleich. Völlig egal ob sie 50 Millionen oder nur 500 vom Mund abgesparte Dollar auf dem Konto haben“
„Das sehe ich anders“, erwiderte der Zivilist mit stolz erhobenem Kinn.
Der Doc machte einen kleinen Wundverband auf die Stirn des Schnösels und ließ den Mann nach einer kurzen Untersuchung seiner Pupillenreflexe aufstehen.
„Der Soldat hätte sie auf den Hinterkopf schlagen sollen“, brummte Raymond.
„Was? Wieso das?!“
„Schläge auf den Hinterkopf, erhöhen angeblich das Denkvermögen. Davon könnten sie noch reichlich brauchen“
Während Doktor Hamilton ein halb unterdrücktes Grinsen zeigte, rauschte Mister Schnösel kommentarlos ab. Was der Agent gesagt hatte gefiel ihm nicht, aber er hatte auch keine Lust einen weiteren Schlag auf den Kopf zu bekommen.
Der Doc desinfizierte sich die Hände und wandte sich schließlich dem Agenten zu.
„Oh, sie waren heute ebenfalls in diesem Raum, als wir Burton versorgt und abtransportiert haben. Diesen Rotschopf würde ich überall wiedererkennen. Ist das ihre echte Haarfarbe?“
Raymond blinzelte irritiert. Nickte schließlich genervt von der Frage, er hörte sie nicht zum ersten Mal.
„Ja, es ist meine natürliche Haarfarbe. Da sie gerade schon Burton angesprochen haben, wissen sie vielleicht etwas Neues von ihm?“
Hamilton nickte.
„Ja. Allerdings habe ich keine guten Nachrichten was ihn betrifft“
Seine Stimme war so ruhig und sachlich, das Raymond sich fast ein wenig verunsichert fühlte. Die klaren, sanften, braunen Augen waren direkt auf das Gesicht des Agenten gerichtet.
„Klären sie mich bitte auf, Doc“
„Mister Burton leidet unter etwas das in der Medizin als das apallische Syndrom bekannt ist“
Parker stand plötzlich wieder neben Raymond und fragte: „Das was?!“
„Das apallische Syndrom. Das apallische Syndrom ist ein Krankheitsbild in der Neurologie, das durch schwerste Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Dabei kommt es zu einem funktionellen Ausfall der gesamten Großhirnfunktion oder größerer Teile, während Funktionen von Hirnstamm und Rückenmark erhalten bleiben. Dadurch wirken die Betroffenen wach, haben aber aller Wahrscheinlichkeit nach kein Bewusstsein und nur sehr begrenzte Möglichkeiten der Kommunikation“, erklärte Hamilton.
Die beiden Agenten starrten den Arzt für einen Moment stumm an.
„Er liegt im Wachkoma?“, hakte Vester nach.
Wieder nickte der Arzt.
„Ja, das ist der umgangssprachliche Ausdruck dafür“
„Sie wollen uns also sagen, dass Burtons Gehirn zu Gemüse verarbeitet wurde“
Hamilton seufzte, zog die Brauen hoch und entgegnete: „Sehr lapidar ausgedrückt, trifft wohl auch dieser Ausdruck zu. Bei der toxikologischen Untersuchung, wird man wahrscheinlich ein Nerventoxin finden oder ein Medikament das in entsprechend erhöhter Dosis eine ähnliche bis gleiche Wirkung hat. “
Parker und Vester tauschten einen stummen aber vielsagenden Blick aus.
„Danke Doc“ murmelte Raymond schließlich und marschierte seinem Kollegen voran aus dem Zelt.


Alex hatte ihrem Bruder gesagt, dass Zoe sich derzeit mittig der Insel befand. Also schlug Wesker auch den Weg ins Inselinnere ein.
Sich wie ein normaler Mensch, Schritt für Schritt fortzubewegen, erschien dem ehemaligen Captain zu zäh. Wozu hatte er diese besonderen Fähigkeiten, wenn er sie nicht nutzte? Albert gab also Gas, jagte mit halsbrecherischer Geschwindigkeit vorwärts. Wie eine Gewehrkugel. Die Welt um ihn herum verschwamm, er umging Hindernisse so gut es ging, hin und wieder riss er auch den einen oder anderen Strauch mit sich.
„STOP!“
Abrupt bremste er. Eine Wolk aus Staub und Dreck die er aufgewirbelt hatte, senkte sich hinter ihm zu Boden. An seiner Hose hingen ein paar Dornensträucher, die er mit einer einfachen Handbewegung wegwischte. Wesker war noch nicht einmal außer Atem, als er fragend auf das Armband blickte. Hatte er wirklich gerade Alex gehört?
„Deine Fähigkeiten in Bezug auf die Geschwindigkeit einzusetzen, ist verboten. Es verstößt gegen die Regeln!“
Er hatte sie also tatsächlich gehört.
„Du hast nie etwas davon gesagt!“, raunte er gereizt.
Wesker hörte seine Schwester leise lachen.
„Ich hatte es vergessen. Aber jetzt weißt du es. Keine Sorge, dass du davon nichts wusstest, war mein Versäumnis. Zoe wird nicht darunter leiden müssen“, versicherte sie ihm mit kühler Stimme.
Es war kaum zu überhören, dass sie sich amüsierte.
„Sehr großzügig von dir“, brummte Albert.
„So bin ich nun mal. Aber eines solltest du wissen Bruderherz. Solltest du noch ein einziges Mal deine übermenschliche Geschwindigkeit einsetzen, egal wann oder wie, dann töte ich Zoe ohne mit der Wimper zu zucken“
Wesker biss die Zähne zusammen, schluckte den wütenden Kommentar herunter, der ihm auf der Zunge lag. Seine Schwester zu reizen würde zu nichts führen, jedenfalls zu nichts gutem.
„Haben wir uns verstanden?“
„Ja, haben wir“, gab er gepresst zurück.
Er schritt also weiter, ohne seine Fähigkeiten zu benutzen. In seinen Gedanken fluchte er, verwünschte seine Schwester. Wesker hielt einiges aus, doch ein Kopfschuss konnte ihn vielleicht töten. Eigentlich konnte Albert einer Kugel recht einfach ausweichen, aber jetzt durfte er das nicht mehr. Das konnte noch zu einem schwerwiegenden Problem für ihn werden.


Rebeccas Puls raste, die Schulter brannte, war stark angeschwollen. Das Pochen im Fleisch ihrer Schulter, zog sich bis in ihren Schädel hoch. Noch immer war das Armband orange. Doch Chambers spürte wie die Panik in ihr hoch kroch. Sie hatte nichts bei sich um die Wunde zu versorgen.
„Ganz ruhig, Liebes, jetzt nicht den Kopf verlieren“
Rebecca starrte auf das Armband. Die Fremde hatte erneut zu ihr gesprochen. Sie klang beinahe sanft.
„Wir wollen doch nicht das du zu früh aus dem Spiel scheidest“
Als Rebecca ihr nicht antwortete, sprach die kühle Stimme weiter.
„Du wirst dich jetzt beruhigen und zu dem rot gestrichenen Haus weiterlaufen, es ist auf deiner Seite der Straße, zwei Häuser weiter. Dort hat einer meiner Mitarbeiter etwas für dich hinterlegt. Ein Gegengift das gegen die Vergiftung des Insekts helfen wird. Und ein bisschen Desinfektions- und Verbandszeug. Du wirst jetzt noch nicht sterben, das wäre zu früh“
Rebecca lief los, ohne nachzudenken. Ihre Schulter fühlte sich so schwer wie Blei an. Es fiel ihr nicht leicht, das Gleichgewicht zu halten.
„So ist es brav, gleich bist du bei dem besagten Haus“, sprach die kühle Frauenstimme weiter.
Chambers fand das Haus, es war dunkelrot gestrichen. Die Farbe blätterte an vielen Stellen ab, war bereits verblichen. Rebecca trat durch die offene Tür direkt in einen großen Raum, der das gesamte untere Stockwerk einzunehmen schien. In einer Ecke stand ein Tisch, auf dem etwas lag. Eilig schritt sie herüber. Sie schwankte bereits stark, fühlte sich benommen. Aber sie schaffte es bis zum Tisch.
Mit zitternden Fingern öffnete sie das kleine silberne Köfferchen, dass darauf lag. Es war alles drin. Jedenfalls schien es so. Chambers tat sich schwer damit, die Spritze mit dem Gegengift aufzuziehen. Sie musste mehrfach inne halten, tief durchatmen. Schließlich stieß sie sich die Nadel in den Arm und verabreichte sich das Gegengift. Rebecca setzte sich auf den Boden, mit dem Köfferchen. Erlaubte es sich erleichtert aufzuatmen. Ihr war zum Heulen zu Mute, aber sie riss sich zusammen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (16. Oktober 2015, 00:53)


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Freitag, 25. September 2015, 14:09



Kapitel.6

Okay. Das erste Hindernis hatte er hinter sich gelassen. Die Eisenstange mit sich tragend, hatte Chris die winzige Siedlung in Richtung Felder verlassen. Er steuerte auf einen Waldrand zu, in der Hoffnung ungefähr die richtige Richtung eingeschlagen zu haben. Immerhin war der Salzgeruch schwächer geworden. Wenn Redfield es sich nicht einbildete. Das bedeutete wohl, er entfernte sich von der Küste und bewegte sich weiter auf die Mitte der Insel zu. Über offenes Gelände zu marschieren war vermutlich nicht die beste Idee. Aber er wollte Umwege so gut es ging vermeiden. Zeit sparen. Das seltsame Wesen war träge und unaufmerksam gewesen. Es war beinahe ein Leichtes es zu umgehen. Chris hatte sich einfach zur Hintertür heraus geschlichen, hatte sich hinter den Gebäuden auf die Felder zu bewegt. Der Waldrand kam näher. Ein Mischlaubwald, vereinzelt ein paar Tannen. Die Vegetation war zumindest nicht tropisch, dennoch konnte er weiß Gott wo auf der Welt sein. Wie lange war er bewusstlos gewesen, bevor in jenem Raum aufwachte? Wie weit hatte man ihn verschleppt? Fragen auf die er wohl so schnell keine Antwort bekommen würde. Das kalte Eisen der Stange in seiner rechten Hand, vermittelte ihm das Gefühl von wenigstens einem kleinen Bisschen Sicherheit. Eine Schusswaffe wäre Redfield allemal lieber gewesen. Aber die Eisenstange war besser, als nichts zu haben. Chris erwartete nicht, dass irgendwas an diesem Spiel fair sein würde. Im Gegenteil. Aber er musste es spielen, man ließ ihm keine Wahl. Sich zu verweigern, barg Risiken die er nicht recht einschätzen konnte. Im Moment hoffte er das er Rebecca und Zoe fand, bevor Wesker einen der beiden erreichte. Er dachte daran das eine der Regeln beinhaltete, dass nur eine Person überleben durfte. Das kleine bisschen Hoffnung das in ihm aufgekeimt war, begann zu schrumpfen.
Ich muss mir etwas einfallen lassen... dringend...


Auf dem Flughafen war reger Betrieb. Viele Flüge waren gestrichen worden, wegen der Geschehnisse in Raccoon City. Das ganze Land schien in Aufruhr zu sein. Alle wollten weg, aber niemand durfte. Es gab nur wenige Flüge, die für Regierungsbeamte im Dienst reserviert waren. So wie eben jener Flug, den Claire und Leon zu nehmen gedachten. Sie kamen an vielen Zivilisten vorbei, die auf einen Anschlussflug warteten, auf welchen sie vermutlich noch lange warten mussten. Die Flughafensecurity und die örtliche Polizei, hatten alle Hände voll zu tun, die verärgerte Menge in Schach zu halten. Auch wenn dieser Flughafen in Clarkstown zu einem der kleinsten in den USA zählte, schien doch das halbe Land hier zu sein. Claire hielt sich dicht an Leon, der sich ihr voran durch die Menge schlängelte. Hin und wieder warf der Agent einen prüfenden Blick über die Schulter. Als das Gedränge allerdings so dicht wurde, dass sie ihm kaum noch folgen konnte, griff er nach ihrer Hand. Ihre zierlichen Finger verschränkten sich mit Seinen und für einen Moment fühlte er wie sich Wärme in seinem Brustkorb ausbreitete. Vielleicht maß er dieser „Beziehung“ bereits mehr Bedeutung bei, als er ursprünglich geplant hatte.
Sie bewegten sich auf einen abgesperrten und bewachten Bereich zu. Das Terminal 2B.
Leon zeigte seinen Ausweis vor, daraufhin wurden er und seine Begleiterin durch die Absperrung gelassen. Der Kontaktmann der für Leon die beiden Plätze auf der nächsten Maschine nach London klar gemacht hatte, erwartete sie bereits am Gate. Ein kleiner untersetzter Mann mit Nickelbrille und ernsten, dunklen Augen. Der kahle Kopf glänzte in der Neonbeleuchtung. Als er Leon auf sich zukommen sah, winkte er ihn mit einer fleischigen Hand zu sich heran. Der kleine Mann hielt Leon ein paar Papiere vor die Nase.
„Damit kommt ihr in den Flieger und auch wieder zurück“, sagte er mit heiserer Stimme.
„Danke Fred“
„Das war das letzte Mal Leon. Du schuldest mir mittlerweile ein paar Gefallen zu viel. Findest du nicht?“, murrte Fred und wischte sich mit einem Taschentuch über die verschwitzte Glatze.
„Ich hätte dich nicht um Hilfe gebeten, wenn es nicht wichtig wäre. Das weißt du“
Fred schnaufte.
„Ja. Mag sein. Aber wehe du kommst ohne Ergebnisse zurück. Ich muss dem CIA Chef nämlich erklären dass ich einem DSO Agenten und einem Zivilisten Zugang zu den CIA Fliegern gewährt habe. Hopkins wird mir den Arsch bis zu den Ohren aufreißen!“
Die DSO und der CIA waren sich nach den Skandalen in den vergangenen Jahren nicht ganz grün, um es milde auszudrücken. Der DSO deckte ein paar unschöne Dinge auf, die der CIA verbockt hatte und von denen bis zu jenem Zeitpunkt noch niemand gewusst hatte. Leon war an diesen Enthüllungen nicht ganz unbeteiligt gewesen, eher sogar maßgeblich beteiligt. Dennoch waren Fred und der DSO Agent, Kollegen geblieben. Allerdings war es nicht gern gesehen, wenn man sich mit dem Rivalen verbrüderte. Eigentlich ein Witz, eine grenzenlose Dummheit. Zwei Bundesbehörden des selben Landes, die mehr oder weniger inoffiziell verfeindet waren. Vieles hätte schneller aufgeklärt oder erledigt sein können, Menschen Leben gerettet, wenn die Buchstabensuppe DSO/CIA miteinander auskäme. Selbst das Machtwort des Präsidenten hatte nicht viel daran geändert.
So viel zum mächtigsten Mann der Welt...
Fred blickte herunter auf Leons Hände. Erst jetzt wurde dem Agenten klar, dass er noch immer Claires Hand hielt. Etwas zu eilig ließ er sie los.
Der CIA Agent lächelte schief.
„Viel Glück da drüben. Habe gehört das Wetter ist zur Zeit beschissen“, raunte der kleine Glatzkopf und marschierte davon.

Claire sah Fred hinterher.
„Seltsamer Typ“, merkte sie an.
Leon zuckte mit den Schultern.
„Egal wie griesgrämig er auch erscheinen mag, er hilft mir jedes Mal, wenn ich ihn darum bitte. Und er bringt jedes Mal den selben Spruch mit seinem Chef“
Claire grinste, während sie Leon die Gangway entlang in das Flugzeug folgte. Eine kleiner Privatjet. Ziemlich luxuriös.
„Da fließen also die Steuergelder unter anderem hin“, murmelte sie, als sie den Passagierraum betreten hatten.
Drei Köpfe drehten sich zu ihr herum. Alles Männer in Anzügen, so sehr Klischee, dass die Rothaarige im ersten Moment verdutzt war. Vermutlich hatte sie sich mit ihrem Spruch in diesem Flugzeug, gerade keine Freunde gemacht.
Leon zeigte die Papiere vor, als er kontrolliert wurde. Es war offensichtlich das man sie beide nur ungern duldete, aber immerhin warf man sie nicht direkt wieder aus der Maschine. Die beiden setzten sich einander gegenüber an ein kleines Tischchen, als die Turbinen starteten. Leon und Claire legten die Gurte an.


Wald und Dreck. Das war alles was Zoe bisher zu sehen bekommen hatte. Sie war sich nicht sicher, wie weit sie bisher gegangen war. Aber sie glaubte in der Ferne zu sehen, dass sich die Bäume etwas lichteten. Wenn sie sich nicht täuschte, konnte sie hinter der Baumgrenze die Umrisse von Häusern erkennen. Was genau war nun eigentlich ihre Aufgabe in diesem Spiel? Überleben. Das Ziel des Ganzen war das Albert starb, aber das konnte sie auf keinen Fall zulassen. Witzig, vor ein paar Wochen noch hatte sie gedacht, sein Ableben wäre das Beste was ihr passieren könnte, jetzt wollte sie es mit allen Mitteln verhindern. Wie weit würde sie gehen um ihn und sich selbst zuu schützen. Vermutlich weiter als sie es sich eingestehen wollte. Unter den gegebenen Regeln des Spiels, konnte sie sich nicht mit Rebecca oder Chris zusammen tun. Mit keinem von beiden.
Was ist das nur für eine kranke Scheiße?!
Es war recht warm, aber die Temperatur war dennoch angenehmer als in den Tagen davor. Das Veilchen welches Krauser ihr verpasst hatte, leuchtete in allen Farben des Regenbogens. Es tat jedes Mal weh, wenn sie ihre Gesichtsmuskulatur bewegte.
In den nächsten zwei Stunden, in denen sie sich durch das Unterholz kämpfte, änderte sich das Wetter. Die Temperatur sank rapide ab. Ein Wind zog auf, der an Intensität immer mehr zunahm. Durch die Lücken in dem Baldachin aus Baumwipfeln über ihr, sah Zoe eine schwarze Front aus Gewitterwolken heran rollen. Die Bäume ächzten während sie sich ins Erdreich geklammert, gegen den Wind stemmten. Ihr Haar wurde vom stürmischen Wind zerzaust und Laub wurde aufgewühlt, flatterte um sie herum.
Natürlich musste jetzt noch ein Unwetter kommen...wie sollte es auch anders sein...
Der Waldrand kam näher und die Umrisse der Häuser dahinter waren deutlicher zu erkennen. Vermutlich war es das Beste wenn sie versuchte in eines der Häuser zu kommen, zumindest bis das Gröbste vorbei war. Vor allem aber musste sie aus dem Wald raus. Zoe hatte keine Lust von einem großen Ast oder Baum erschlagen zu werden.


„Was soll das heißen?!“, fragte Parker nun schon zum dritten Mal.
„Das ich mitgehen werde! Zum letzten Mal, Parker, ich gehe nach Raccoon City!“ gab Raymond gereizt zurück.
Der FBC Agent hatte sich entschieden. Er wollte Antworten und die schienen in Raccoon City verborgen zu sein.
„Was erhoffst du dir davon?“, fragte Luciani.
„Antworten“
„Antworten worauf? Verdammt noch mal Ray! Die Stadt wurde mit atomarem Beschuss dem Erdboden gleichgemacht! Da gibt es nichts zu finden!“, gab Parker wild gestikulierend zurück.
Luciani war ein typischer Italiener was seine Körpersprache anging. Allerdings der größte Italiener den Vester je gesehen hatte, abgesehen von Carlo Pedersoli alias Bud Spencer.
„Das B.S.A.A geht jedenfalls hin. Also muss irgendetwas dort sein. Ich habe mich bereits gemeldet die Gruppe B.S.A.A Agenten zu begleiten“
„Scheiße, Ray“, fluchte Parker genervt „Wie heißt der Einsatzleiter?“
Vester schritt unbeirrt weiter zum Einsatzlager des B.S.A.A.
„Captain Josh Stone. Der Mann soll einer der Besten sein. Er wurde extra letzte Nacht aus Afrika eingeflogen“, antwortete er schließlich.
„Dann werde ich wohl mit dem Mann reden müssen“, brummte Parker.
Vester blieb abrupt stehen.
„Was? Warum?!“
Luciani grinste seinen Kollegen an und sagte: „Du hast doch nicht gedacht das du mich so leicht loswirst oder?! Wenn ich dich nicht davon abhalten kann, dann komme ich eben mit“


„Warum hast du ihr geholfen?“ fragte Krauser.
Alex die auf die Monitore geblickt hatte, drehte sich zu ihm herum.
„Was meinst du?“
„Na das S.T.A.R.S Küken. Chambers. Warum hast du ihr geholfen?“
Weskers Schwester zuckte mit den schmalen Schultern, wobei ihr weißes Jackett leise raschelte.
„Es war zu früh. Je mehr Spieler, desto besser. Außerdem glaube ich das sie die Einzige von ihnen allen ist, die in Verzweiflung abdriften wird. Ich denke dass sie am Ende dazu bereit sein würde, ihre Kameraden auszuschalten um zu überleben“ erklärte sie gelassen, als spräche sie über das Wetter.
Krauser zog die blonden Brauen hoch.
„Ach ja? Glaubst du denn ernsthaft sie wäre damit erfolgreich?“
Alex Wesker lächelte versonnen.
„Nein, natürlich nicht. Aber ich würde zu gerne sehen wie sie es versucht“
Krauser lachte leise.
„Du bist wirklich grausam“
„Eines meiner Markenzeichen“ erwiderte sie amüsiert und wandte sich wieder den Monitoren zu.
„Das Wetter wird schlechter“ merkte der Kleiderschrank an und trat näher.
Alex nickte. Dessen war sie sich bewusst, aber das gab dem Ganzen noch eine gewisse Würze.
„Gut. Es soll auch nicht zu leicht werden“

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Dienstag, 29. September 2015, 12:20



Kapitel.7

Leon und Claire hatten die Gurte wieder abgelegt. Sie befanden sich seit einer guten Stunde in der Luft. Bisher verlief alles ruhig und ereignislos.
Der Agent war eingeschlafen. Claire beobachtete ihn eine Weile. Sie selbst war ebenfalls etwas müde, allerdings noch nicht müde genug um in einem Flugzeug zu schlafen. Sie fühlte sich bei dieser Reiseart nicht all zu wohl. Wirkliche Flugangst hatte sie nicht. Aber sie litt unter einer gewissen Anspannung.
An Schlaf konnte sie erst mal nicht denken.
Hin und wieder blickte sie zu den C.I.A Agenten die ebenfalls im Flieger saßen. Claire stellte fest das man sie im Auge behielt oder zumindest neugierig war. Vielleicht waren C.I.A Agenten auch von Haus aus paranoid, dachte sie im Stillen.
Sie stand auf, lief ein paar Schritte zwischen den Sitzreihen. Es gab nicht viele Sitzplätze. Der Jet war mehr auf Komfort ausgelegt als auf alles andere wie ihr schien. Die Passagiere hatten eine Menge Platz an ihren Sitzgelegenheiten und um sich die Beine ein wenig zu vertreten. Ihr Spruch über die Steuergelder mochte den Agenten vielleicht nicht gefallen haben, aber sie fand ihn durchaus zutreffend. Dieser Flieger war dekadent, ein Bild der Verschwendung.
„Miss? Würden Sie bitte auf ihrem Platz bleiben“
Claire hörte die Stimme hinter sich. Eine tiefe Männerstimme. Das hatte nicht nach einer Frage geklungen. Es war eine Aufforderung.
„Darf ich fragen wieso ich nicht aufstehen darf?“, gab sie zurück und drehte sich zu der Stimme um.
Sie sah sich einem großen Mann gegenüber. Er hatte ein ernstes, kantiges Gesicht, dunkle Augen und dunkles Haar. Das Jackett seines schwarzen Anzugs hatte er abgelegt, aber die Krawatte saß absolut gerade.
„Sie sind ein ziviler Gast auf diesem Flug. Sie sind ein unkalkulierbares Risiko. Sie sind nur hier weil Agent Kennedy eine Genehmigung hat mit einem Gast an Bord zu kommen. So lange er schläft und Sie nicht im Auge behalten kann, übernehme ich das. Setzen Sie sich wieder hin“
Etwas verdattert und verärgert, hielt sie dem ernsten Blick des Agenten stand.
„Halten Sie mich für gefährlich?“, fragte sie und verschränkte die schlanken Arme vor der Brust.
„Das steht nicht zur Debatte. Ich kenne sie nicht. Das hier ist ein offizieller Regierungsflug. Wir sind auf dem Weg zu einem heiklen Einsatz. Die Sicherheit geht vor. Setzen Sie sich bitte, oder ich muss nachhelfen und das wollen Sie ganz sicher nicht“
Claire zögerte noch einen Moment. Ihr war klar das der Kerl seine Warnung durchaus ernst meinte und sie wollte Leon nicht in Verlegenheit bringen. Sie setzte sich wieder hin, allerdings nicht ohne dem Agenten einen wütenden Blick zuzuwerfen.
Als sie wieder auf ihrem Platz saß sagte sie: „Dieser Flug zieht sich noch einige Stunden. Sie können nicht ernsthaft von mir erwarten dass ich die ganze Zeit hier sitze und stillhalte“
Der Agent trat an ihren Sitz heran und blickte auf sie herab.
„Wenn Agent Kennedy wach ist, obliegen Sie seiner Verantwortung. Er wird das dann entscheiden. Aber jetzt gehören Sie in meinen Verantwortungsbereich und ich sage Sie bleiben sitzen“
Sein Ton war eindringlich und ließ keine Widersprüche zu. Claire schwieg und sah ihn an, mit zusammengebissenen Zähnen. Als der Agent wieder auf seinem Platz saß seufzte sie.
„Das kann ja heiter werden“


Rebecca kauerte auf dem Boden vor dem Tisch auf dem das silberne Köfferchen gelegen hatte.
Sie hatte ihre Wunde gereinigt und versorgt. Die Schwellung und das Brennen waren zurück gegangen.
Draußen war stürmisches Wetter aufgezogen und sie hatte sich entschieden, vorerst in dem Gebäude zu bleiben. Das Armband war nur langsam wieder grün geworden, aber jetzt war sie vorerst wieder sicher. Sie hatte kein Wort gesagt seitdem die Fremde sie zu diesem Haus gelotst hatte. Auch die „Aufseherin“ wie sie die Frau mit der kühlen Stimme in Gedanken nannte, hatte nichts mehr gesagt. Aber jetzt war sie offensichtlich wieder auf sich allein gestellt. Ein Platzregen setzte ein. Der Wind wehte die dicken tropfen durch die kaputten Fenster. Müde und ausgelaugt, krabbelte Chambers unter den Tisch um nicht nass zu werden.
Ich musste mich ja auch unbedingt für diese dämliche Spezialeinheit bewerben... ich wäre gar nicht hier, wenn ich im Labor geblieben wäre...
Aber Rebecca hatte das Abenteuer gesucht. Jetzt hatte das Abenteuer die junge Rekrutin gefunden. Aber auf diese Action hätte sie verzichten können.
Ich hätte auf Vater hören sollen. Ich bin zu jung, bin nicht aus dem richtigen Holz gemacht...
Sie wünschte sich sie könnte jetzt mit ihrem Vater im Labor sitzen und an etwas langweiligem aber ungefährlichem arbeiten.
Sie hörte ein Geräusch. Die Tür.
Das muss der Wind gewesen sein...
Rebecca schlang die Arme um ihren Körper. Es war abgekühlt und sie fröstelte.
Dann hörte sie etwas anderes, es klang wie Schritte. Der Wind heulte durch das Gemäuer, es war schwer zu deuten, ob sie wirklich Schritte hörte. Dann tauchte eine Gestalt in ihrem Sichtfeld auf. Viel mehr sah sie nur die Beine. Lange Beine eines Mannes, in schwarzen Cargohosen. An seinen Füßen waren schwere Stiefel. Chambers hielt den Atem an, blickte hastig auf ihr Armband. Es verfärbte sich.
Innerlich mahnte sie sich zur Ruhe. Sie zählte langsam, stumm von hundert rückwärts. Die Knie des Mannes beugten sich. Er ging in die Hocke und blickte sie direkt an. Mit völliger Gelassenheit, musterte Captain Albert Wesker die junge Rekrutin die unter dem Tisch kauerte. Wie ein verängstigtes Häschen.

Na sieh einer an... wen haben wir denn da...
Albert hatte Chambers gefunden, durch reinen Zufall. Er hatte nur für einen Moment dem Wind und Regen entkommen wollen. Der ehemalige Captain hatte das Gebäude in der Hoffnung betreten, das vielleicht Zoe hier Schutz suchte. Stattdessen fand er Rebecca Chambers vor.
Auch gut...
Sein Blick schweifte über die Utensilien die um sie herum auf dem Boden verteilt waren. Ein kleines silbernes Köfferchen. Verpackungsmaterial von Verbandszeug. Eine Spritze die offenbar benutzt worden war und eine leere Ampulle.
„Sag bloß meine Schwester hatte Mitleid mit dir?“, fragte er spöttisch und blickte auf das Loch in ihrer Uniform an ihrer Schulter.
Verbandsmaterial lugte unter dem Loch im Stoff hervor.
Er schätzte das eines der Insektenspielzeuge die Alex so gerne hatte, Chambers gestochen haben musste. Das würde die Utensilien erklären.
Chambers blinzelte irritiert. Sie war nervös, aber für den Moment überwog ihre Verwunderung alle anderen Gefühle.
„Schwester?“, fragte sie so leise, dass er sie über das Heulen des Windes kaum hörte.
Er lächelte kühl.
„Sie hat es dir also nicht gesagt. Hätte mich auch gewundert. Dieses kleine Abenteuer verdanken wir meiner... kleinen Schwester, Alex“, klärte er sie süffisant auf.
Das S.T.A.R.S Küken lief ihm also als Erste vor die Linse, dachte er bei sich. Sie loszuwerden sollte kein Problem sein. Sie war unbewaffnet und selbst wenn sie eine Waffe gehabt hätte, Chambers würde ein Kinderspiel werden.
Als er aufstand und in ihre Richtung schritt. Grapschte ihre Hand nach der Spritze, umklammerte sie wie ein Messer. Er blieb stehen, blickte auf sie herab und lächelte erneut.
„Ist das dein Ernst?“
Zornig und ängstlich zugleich, presste sie die Lippen aufeinander.
Wesker sah das ihr Armband sich orange färbte. Aber auch ohne die Anzeige an ihrem Handgelenk, konnte er wittern das sie es mit der Angst zu tun bekam.
Beinahe tat sie ihm leid. Sie war noch jung, trug an all dem hier keine Schuld. Er hegte keinen Groll gegen sie, aber das Mädchen war ihm auch ziemlich egal. Er wollte weiter auf sie zugehen als sie plötzlich fragte: „Hat sie dir die Regeln erklärt?“
Wesker blieb stehen, runzelte die Stirn. Was sollte das jetzt? Der verzweifelte Versuch Zeit zu schinden bevor sie starb?
„Was?“, fragte er unwillig nach.
„Deine Schwester, Alex. Hat sie dir die Regeln erklärt?“, wiederholte Chambers die Frage mit leicht zitternder Stimme.
Er sah das sie versuchte krampfhaft, tiefe und gleichmäßige Atemzüge zu machen um ihren Puls zu beruhigen.
„Ich vermute Alex hat uns allen die Regeln erklärt“, murrte er.
„Ja aber manchen von uns vielleicht nicht alle Regeln“, merkte sie an, als ginge sie davon aus etwas zu wissen das er nicht wusste.
Er seufzte genervt.
„Wieso spielst du auf Zeit? Willst du es nicht lieber schnell hinter dir haben?“
„Sie wird dich nicht gewinnen lassen“, presste Rebecca schließlich hervor.
Wesker ging wieder in die Hocke, war nur noch wenige Schritte entfernt.
„Nun ich gehe davon aus das sie es mir nicht leicht machen wird“, gab er selbstsicher zurück.
Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte die Spritze immer noch wie eine Waffe erhoben. Er sah das Rebecca sie mit Luft aufgezogen hatte. Sie war clever, dass hatte er gewusst. Noch cleverer wäre es allerdings gewesen die Spritze vor ihm zu verstecken. Aber sie würde nicht die Gelegenheit bekommen ihm die Luft in den Blutkreislauf zu jagen. Nette Idee allerdings, dass musste er ihr zugestehen. Vielleicht würde er ihr das Ding abnehmen und den Spieß umdrehen. Das war ein wenig grausam. Aber Chambers hatte immerhin diese Idee gehabt und würde sie umsetzen wenn er nicht aufpasste. Sie wirkte nervös aber auch entschlossen zu handeln.
„Das meinte ich damit nicht“, sagte sie schließlich.
Albert breitete fragend die Hände aus, gab ihr schließlich doch noch die Gelegenheit sich zu erklären.
„Sie sagte das sie dich nicht gewinnen lässt. Es ist egal was passiert, du wirst nicht lebend von der Insel kommen“
Wesker dachte einen Moment über das Gesagte nach. Es war durchaus möglich das Alex dies gesagt hatte. Er wunderte sich dass sie nicht schon eingegriffen oder sich über die Armbänder gemeldet hatte. Immerhin verriet Chambers ihm gerade etwas, dass er vermutlich nicht wissen sollte.
„Ich bin nicht wirklich überrascht“, entgegnete er ihr schließlich.
Rebecca schluckte.
„Sie kann gerne versuchen mich aufzuhalten. Aber ich werde Zoe finden und mit ihr diese Insel verlassen. Und wir werden beide lebendig und bei bester Gesundheit sein“
Chambers Arm mit dem sie die Spritze hielt, zitterte leicht.
„Wenn du ohnehin vorhast gegen die Regeln zu verstoßen, dann musst du mich auch nicht töten“, sagte sie gepresst.
Wieder lächelte Wesker.
„Du würdest mir bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen. Oder etwa nicht?“
Chambers schwieg eisern.
„Ich schätze das heißt, ja“
Er seufzte und erhob sich aus der Hocke.
„Zoe würde nicht wollen das ich dich töte. Du kannst dich bei ihr dafür bedanken, dass du noch eine Weile weiterleben darfst“
Wesker zog sich ein paar Schritte zurück, drehte sich um und wollte wieder hinaus in den Sturm, als er noch einmal Rebeccas Stimme hörte.
„Alex hatte Recht, sie bedeutet dir etwas. Mehr als ich erwartet hätte“
Der ehemalige S.T.A.R.S Captain blieb einen Moment stehen. Er entschied sich ihr nicht darauf zu antworten und verließ schließlich wortlos das Gebäude. Rebecca blieb allein unter dem Tisch zurück.

Eine ganze Weile saß sie noch so da, die Spritze zitternd erhoben. Tief durchatmend. Das Armband wurde wieder grün. Gegen ihren Willen liefen ein paar Tränen der Erleichterung über ihre blassen Wangen. Als sie sicher war das Wesker nicht zurück kommen würde, ließ sie die Hand mit der Spritze endlich sinken.
Energisch wischte Rebecca sich die Tränen vom Gesicht.
Das war nur ein Aufschub... er kann mich immer noch bei einer anderen Gelegenheit erwischen und töten... ermahnte sie sich in Gedanken.
Chambers setzte die Schutzkappe wieder auf die Nadel der Spritze. Sie stecke das medizinische Gerät ein. Vielleicht würde es doch noch einmal nützlich werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (16. Oktober 2015, 00:55)


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Sonntag, 4. Oktober 2015, 13:59



Kapitel.8


Er hatte den Waldrand vor einer Weile erreicht. Kurz darauf hatte sich das Wetter recht drastisch verschlechtert. Laub wehte ihm um die Ohren und kleine Äste. Schützend hob er den Arm vor das Gesicht um nichts in die Augen zu bekommen. Chris fluchte innerlich. Hätte er gewusst das das verdammte Wetter so umschlagen würde, wäre er erst mal nicht in den Wald marschiert.
Donner grollte in der Ferne. Der Himmel wurde schwarz und ein Platzregen setzte ein. Es war nicht die beste Idee bei einem stürmischen Gewitter durch den Wald zu laufen. Aber jetzt war er hier und zurück zu dem Monster wollte er ganz sicher nicht.
Mit eingezogenem Kopf schritt er weiter. Hin und wieder verhakte sich ein Ast mit seiner Schiene und er musste abrupt stoppen. Das eine oder andere Mal wäre er fast gestürzt. Erneut hörte er den Donner, gleich mehrfach hintereinander. Er konnte die Erschütterung im Boden unter seinen Füßen spüren, der sich langsam aber sicher durch den Regen in eine Schlammlandschaft verwandelte. Dann hörte er Holz krachen, laut genug um das Wetter zu übertönen. Chris fuhr erschrocken auf dem Absatz herum, verschätzte sich mit seiner Schiene und landete mit seinem Hintern im Matsch. Redfield fluchte und rappelte sich wieder hoch.
Erneut hörte er dieses Krachen. Er nahm die Brechstange wieder auf, die ihm aus der Hand geglitten war.
Mittlerweile hatte der Regen ihn bis auf die Unterwäsche durchnässt. Der Regenschleier war so dicht, dass er Redfields Sicht trübte. Aber als das Geräusch erneut ertönte, sah er in einiger Entfernung Bäume wie Streichhölzer einknicken. Chris starrte auf das seltsame Schauspiel. Ein massiger Körper bewegte sich träge zwischen den Bäumen, riss diese dabei zum Teil um.
Was zum Teufel ist das denn jetzt?!
Was auch immer es war, es war noch zu weit entfernt um es genau zu erkennen. Aber es war groß und ziemlich breit. Fast wie ein laufender Felsen.
Hastig suchte Chris Deckung hinter den Wurzeln eines großen, umgekippten Baumes. Aus seinem Versteck sah er das Ding näher kommen. Ein Riese auf zwei Beinen mit einer seltsamen Panzerung. Der Kopf schien halb im Körper zu stecken, es hatte keinen Hals. Die breiten, muskulösen Schultern waren höher als der hässliche Kopf. Chris blieb wo er war, er hatte keine Ahnung wie schnell das Monster sein würde, wenn es Beute vor sich hatte. Die Eisenstange konnte er vergessen, es sei denn er rammte sie dem Ding vielleicht ins Auge. Aber so viel Glück traute er sich nicht zu. Der Gigant wechselte die Richtung, entfernte sich wieder von ihm. Das war schon das zweite Mal das er Glück hatte. Aber er sollte sich daran vermutlich lieber nicht gewöhnen.
Als das Vieh weit genug entfernt war, stand er auf und seufzte. Der Regen hielt an, es schien auch nicht als würde es all zu bald aufhören. Redfield drehte sich um. Er sah etwas auf sich zurasen. Ein dunkler Schemen der hart auf seinen Körper traf und ihn gegen einen Baumstamm rammte. Ihm gingen die Lichter aus, bevor er verstehen konnte was passiert war.


Die Strahlenschutzausrüstung war ungewohnt. Schwer und unbequem. Raymond saß mit Parker, Josh Stone und dessen B.S.A.A Leuten im Heli. Sie überflogen gerade die Stadtgrenze von Raccoon City.
Das Bild das sich ihnen bot war grausig. Hier war kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Einige Ruinen schwelten noch, vereinzelt brannten ein paar Feuer. Die Stadt war nicht mehr als solche zu erkennen. Das Setting für einen Endzeit Film.
Automatisch dachte er an Menschen die es nicht aus der Stadt geschafft hatten, die versteckt geblieben waren. Es gab immer Leute die sich vor der Evakuierung versteckten, meistens alte Leute die sich nicht verscheuchen lassen wollten. Oftmals auch ausländische Bürger die der englischen Sprache nicht mächtig waren. Menschen die sich in ihrer Angst lieber versteckten als zu fliehen. Und eine Menge Haustiere die zu Hause zurück geblieben waren.
Sie hatten viele gerettet, aber eben nicht alle, dass war praktisch unmöglich.
Durch die Sichtscheibe in seinem Anzug, sah er das Gesicht seines Kollegen. Parker war blass und ernst. Das war das erste Mal das er in einem Einsatz keine Sprüche zum Besten gab. Offenbar war er ebenso geschockt wie alle anderen. Lucianis Frohnatur blieb heute verborgen.
Agent Vester blickte in die Runde.
Alle Gesichter waren ernst.
Agent Stone allerdings wirkte nicht nur ernst sondern auch entschlossen. Vester hatte sich vor dem Abflug mit dem B.S.A.A Captain unterhalten. Der Mann mit der ebenholzfarbenen Haut, sprach mit einem schweren Akzent und tiefer Stimme. Aber jedes seiner Worte strahlte Autorität und Entschlossenheit aus. Alles an dem Mann wirkte als sei er genau da wo er sein sollte. Mitten im Geschehen. Vester war klar, Agent Stone lebte für seinen Job.
Die Männer waren Soldaten, Ermittler. Nur einer von ihnen war ein Experte für die Untersuchung verstrahlter Gebiete. Ein kleiner nervöser Mann, der in seinem Schutzanzug zu ertrinken drohte. Selbst die kleinste Größe, war ihm ein wenig reichlich. Sie alle sahen in ihrer Montur aus, als kämen sie von einem anderen Stern. Im Grunde fühlte sich Raymond ein wenig, als wäre er tatsächlich im Begriff eine fremde Welt zu betreten. All die Zerstörung zu sehen, war nahezu überwältigend.
„Denken Sie daran, dass sie sich von allen aktiven Feuern fernhalten“, hörte er den kleinen nervösen Mann über den Funk in seinem Helm sagen. „Die Satellitenaufnahmen haben gezeigt das es verhältnismäßig wenige gibt, aber sie sind da“
Harper, sein Name war Harper, glaubte Vester sich zu erinnern.
„Haben das alle verstanden?“, hakte Stone mit seiner tiefen Stimme nach.
Ein Nicken ging durch die Runde.

Nahe dem Stadtzentrum ging der Hubschrauber runter und setzte sie ab. Agent Stone verlangte das jeder seine Anzeigen überprüfte und sie mit denen der anderen verglich. Die Geigerzähler waren sich alle einig, die Strahlung war verdammt hoch.
„Die Schutzanzüge werden genau das tun wozu sie gemacht wurden. Sie werden uns vor der Strahlung schützen. Allerdings ist es dennoch nicht ratsam, länger als zwei Stunden im Strahlungsgebiet zu bleiben. Der Anzug hat seine Grenzen und je länger wir hier draußen sind desto wahrscheinlich wird es das wir unachtsam werden. Ein Riss im Anzug wäre fatal. Selbst wenn wir den Heli sofort rufen, wird dieser einige Minuten brauchen um hier her zurück zu kehren. Die Strahlung hier ist noch hoch genug um irreparablen Schaden zu hinterlassen. Und das schon nach wenigen Minuten“, erklärte Harper
Alle Blicke waren auf den Spezialisten gerichtet.
„Diese Anzüge sind Hightech. Das Gesamte Gewebe ist von Sensoren durchzogen und wird Sie sofort warnen, sollte Ihr Anzug beschädigt werden oder aus irgendeinem anderen Grund undicht sein. Ein Alarmton wird Sie darauf hinweisen wenn etwas schief geht. Allerdings sollten Sie beten das Sie ihn nie zu hören bekommen werden.“
Josh Stone stellte sich vor die Gruppe, wandte sich ihr zu.
„Wir haben Sauerstoff für drei Stunden. Der Hubschrauber holt uns in zwei Stunden wieder hier ab. Niemand nimmt auch nur einen Teil seiner Ausrüstung selbst ab! Wenn wir zurück sind, werden wir in den Anzügen abgeduscht und von Fachpersonal aus diesen Dingern geschält“
Parker trat an seine Seite und fragte: „Und? Bereust du deine Entscheidung?“
Vester schüttelte den Kopf.
„Nein. Du?“
Parker seufzte nur.
„Haben sie noch Fragen? Agent Vester? Agent Parker?“, wandte sich Stone an die beiden F.B.C Männer.
„Nein, Sir“, sagten beide und schüttelten den Kopf.
Stone nickte.
„Gut. Doctor Harper und ich werden vorausgehen. Die anderen folgen. Seid vorsichtig, bei jedem Schritt!“


„Ich hasse diese Insel“, brummte Zoe.
Endlich hatte sie die kleine Häusergruppe erreicht. Allerdings war sie bereits nass bis auf die Knochen.
Sie bewegte sich auf eines der Gebäude zu, kletterte durch ein kaputtes Fenster ins Innere. Im Inneren roch es muffig und irgendwie gammlig. Aber man konnte es ertragen. Sie suchte sich eine Ecke abseits der Fenster. Eine Stelle wo es Windstill war und der Sturm den Regen nicht in das Gebäude peitschte Zoe setzte sich für einen Moment auf den staubigen Boden.
Die nasse Kleidung klebte auf ihrer Haut. Es fröstelte sie und ihre Finger wurden etwas klamm. Sommer hin oder her, der Regen und der Wind waren ziemlich kühl.
Zoe dachte nach, wischte sich das nasse, dunkle Haar aus dem Gesicht. Vielleicht sollte sie hierbleiben. Zumindest bis das Wetter besser war. Aber sie konnte nicht wissen wie lange es toben würde. Wenn sie Pech hatte, würde es noch Stunden dauern, bis es sich beruhigte.
Ihre Gedanken wanderten zu Albert. Sie machte sich Sorgen. Die Irre wollte das er starb. Sie wollte nicht das er Zoe erreichte. Und dann waren da noch Rebecca und Chris, irgendwo auf der Insel. Ihre Kameraden, die durch dieses perverse Spiel, durch Zwang zu ihren Gegnern geworden waren.
Mach dir nichts vor, sobald es hart auf hart kommt, wirst du bereit sein sie zu töten... um dich und Albert zu schützen... Aber sie werden vermutlich auch bereit sein, dich und ihn zu töten...
„Jeder ist sich selbst der nächste, besonders dann, wenn es um das nackte Überleben geht“, murmelte sie vor sich hin.
Zoe tastete nach dem Veilchen, dass Krauser ihr verpasst hatte. Es schillerte vermutlich noch immer in sämtlichen Farben des Regenbogens. Es tat immer noch weh, pochte allerdings nicht mehr so penetrant.
„Das kriegst du noch zurück, Kleiderschrank“, knurrte sie in sich hinein.
Wieder wanderten ihre Gedanken zurück zu Albert. Wenn sie weiter herumirrte, riskierte sie vielleicht das sie sich von ihm entfernte statt ihm näher zu kommen. Es wäre möglich das die Chance besser standen von ihm gefunden zu werden, wenn sie blieb wo sie im Moment war. Aber was war, wenn sie sich irrte? Was war wenn Chris und Rebecca sie zuerst fanden?
Dann werde ich tun was nötig ist... falls ich die Chance dazu bekomme...
Der Wind pfiff durch das heruntergekommene Gebäude. Ein lauter Donnerschlag ließ Zoe erschrocken zusammenfahren. Die Welt da draußen war dunkel. Der Himmel war tief dunkelgrau, fast schwarz. Blitze zuckten durch die Wolkendecke. Und immer wieder donnerte es heftig. Das Gewitter war wohl direkt über dieser verdammten Insel. Was anfangs noch ein fernes Grollen gewesen war, hatte sich zu einem Stakkato aus heftigen Schlägen entwickelt. Immer wieder erschrak sie und zuckte zusammen. Doch dann war da noch ein anderes Geräusch. Es kam aus der Ferne, näherte sich schnell und wurde lauter.
Zoe stand auf und ging zu einem der Fenster. Das Bild das sich ihr bot, war so surreal, dass sie es nicht sofort begriff. Erst hielt sie was sie sah für eine Nebelwand. Aber es kam zu schnell näher, schien größer zu werden je näher es kam.
Dieses Geräusch... Wasser, das ist Wasser! Viel Wasser!...eine Welle...
Das Armband wurde schlagartig orange.
Wegrennen war sinnlos, die Welle wäre schneller, so oder so. Hügel gab es ohnehin keine in der Nähe, die hoch genug wären.
Hastig sah sie sich um, entdeckte eine Treppe und rannte ins obere Stockwerk. Das Geräusch kam näher, es war laut, übertönte für den Moment alles andere. Sie nahm die nächste Treppe. Rannte vier Stockwerke nach oben. Höher ging es nicht. Das musste also reichen.
Zoe atmete heftig und tief ein und aus. Die Erde schien zu Beben, als die Wassermassen das Haus erreichten. Die Welle war hoch, gute sechs Meter. Aber so lange das Wasser das untere Stockwerk nicht mit sich riss, würde sie hier oben sicher sein. Das Gebäude war ein Betonklotz, die Chancen standen vielleicht gar nicht so schlecht.
Zoe setzte sich auf den Boden, atmete, zählte. Sie hörte wie das Wasser in die unteren Stockwerke floss, wie es sich um das Haus herum, unaufhaltsam weiter bewegte. Eine Gewalt die nicht gestoppt werden konnte. Sie hatte das Gefühl das Gebäude würde sich bewegen. Aber das war Unsinn, es würde eher brechen als sich vom Fundament zu lösen. Ihr wurde schlecht und schwindlig. Zoe presste sich die Hände auf die Ohren. Ihr Puls raste. Das Herz hämmerte hart gegen ihren Brustkorb.
Ich muss mich beruhigen!
Das Armband war noch orange, aber wenn sie sich nicht bald im Griff hatte, würde es rot werden.
Albert wird kommen und mich hier raus holen... er wird kommen... alles wird gut... alles wird gut...
Wie ein Mantra wiederholte sie diese Worte in ihren Gedanken. Wartete ab.
Hoffentlich hat die Welle ihn nicht erwischt.... schoss es ihr unvermittelt durch den Kopf.
Nein! Es wird alles gut! Alles wird gut....es muss einfach alles gut werden!


So war das nicht geplant.
Erst das Unwetter, was ja noch zu verkraften war, aber jetzt das. Ein Tsunami! Ein verdammter Tsunami!
Wütend starrte Alex auf die Monitore, sah die Welle über ihre Insel wälzen, Bäume und Häuser niedermähen.
„Verdammt noch mal! Das Wasser könnte sie allesamt töten!“, fluchte sie und unterdrückte gerade noch so den Impuls, mit den Fäusten auf die Konsole vor sich einzudreschen.
„Es gab ein Seebeben, einige Kilometer von hier entfernt“, meinte Krauser. „Das nennt sich dann wohl höhere Gewalt. Aber du wolltest doch so oder so das sie sterben. Was spielt es also für eine Rolle?“
Alex Kopf fuhr zu ihm herum, ihr blondes Haar flog dabei schwungvoll durch die Luft.
Krauser verstummte augenblicklich und blickte sie fragend an.
„Ja, Jack, sie sollten sterben. Besonders mein Bruder. Aber ich wollte dieses Spiel spielen! Ich wollte das er leidet!“
„Verstehe. Die Welle hat dir dein Spiel versaut“, brummte er trocken.
„Ich kann ihn nicht sehen! Die meisten Sensoren und Kameras sind ausgefallen und momentan laufen wir auf Notstrom...ich weiß nicht ob sie noch leben, ob Albert noch lebt. Ich habe fast die komplette Kontrolle über das Spielfeld verloren!“
Alex zitterte vor Wut, ihre Stimme klang gepresst und angestrengt.
Krauser hielt sich ruhig im Hintergrund. Ihr Blick schien ihn durchbohren zu wollen.
„Finde ihn“, sagte sie unvermittelt.
Jack zog die Brauen hoch.
„Und dann?“
„Bleibst du an ihm dran. Aber pass auf das er dich nicht sieht. Erstatte mir über dein Handy Bericht. Alles Weitere sage ich dir dann“

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Zoe Wesker

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Mittwoch, 7. Oktober 2015, 16:43



Kapitel.9


Sein Kopf dröhnte. Das Wetter tobte noch immer, er hörte den Donner, spürte den Regen, schmeckte Blut.
Chris hatte sich auf die Zunge gebissen, als er gegen den Baum gerammt worden war. Er lag im Matsch auf dem Rücken. Das S.T.A.R.S Mitglied blinzelte gegen den Regen, als er die Augen öffnete.
Was zum Teufel hat mich da erwischt... wieso hat es mich nicht getötet?! Wie lange liege ich hier schon? Minuten? Stunden?
Redfield war dankbar das er noch am leben war, aber ebenso überrascht. Es war nicht das gigantische Monster gewesen, dass er gesehen hatte, da war er sich sicher. Er glaubte nicht das es so schnell war oder sich teleportieren konnte. Das Ding war schließlich in eine ganz andere Richtung gelaufen, war bereits weit entfernt gewesen. Wer oder was auch immer ihn angegriffen hatte, es war weg und hatte ihn hier zurückgelassen.
Der Wind hatte etwas nachgelassen, allerdings regnete es noch immer.
Etwas schwerfällig richtete er sich in eine sitzende Position auf. Da saß Redfield, mitten im Dreck, durchnässt.
„Ich muss ins Trockene“, murrte er.
Als er sich aufrichtete, drang ein neues Geräusch an seine Ohren. Wie ein fernes, stetiges Grollen.
Was ist das jetzt schon wieder?!
Etwas ungelenk und steif durch die Schiene an seinem Bein, richtete er sich auf. Und wieder krachten Bäume um, doch diesmal vereinzelt an unterschiedlichen Stellen.
Verwirrt beobachtet er wie etwas durch den Wald rollte, wie eine Welle, und einige Bäume mit sich riss.
Das sieht nicht nur aus wie eine Welle, es ist eine!
Chris wandte sich hastig ab und begann zu rennen.


Kurz nachdem er Rebecca hinter sich gelassen hatte, entdeckte Wesker einen weiteren Bekannten. Redfield.
Er war im Wald unterwegs, versteckte sich vor einem von Alex Spielzeugen. Albert lächelte als er die Eisenstange in Chris Hand sah. Die würde ihm reichlich wenig nutzen.
Ungesehen näherte sich der ehemalige S.T.A.R.S Captain, während Redfield auf das Monster fixiert war, beobachtete wie es sich wieder von ihm entfernte.
Als Chris aufstand und sich umdrehte, schlug Wesker direkt zu. Es war ihm verboten die schneller zu laufen, aber sie hatte nicht erwähnt das er nicht seine Kraft nutzen durfte.
Redfield segelte durch die Luft, donnerte gegen einen Baum und sank bewusstlos auf den Boden. Vermutlich hatte er nicht einmal gesehen, was ihn da getroffen hatte.
Wesker schmunzelte zufrieden. Vielleicht hätte er ihn töten sollen, aber er dachte automatisch daran, was Zoe sagen würde, wenn sie davon erfahren würde.
Wesker hatte Chris seit fast einer halben Stunde hinter sich gelassen, befand sich auf offenem Feld und sah in der Ferne eine weitere kleine Siedlung.
Unvermittelt fragte er sich, was Zoe eigentlich tun würde, wenn sie vielleicht auf Redfield oder Chambers traf, bevor er sie fand. Was würden die beiden S.T.A.R.S mit ihr tun? Rebecca wusste von den Regeln, Zoe und Chris vermutlich auch.
Wesker stieß einen Fluch aus, während er durch ein aufgeweichtes Feld stapfte. Er sank bei jedem Schritt so tief in den Morast ein, dass er nur langsam vorankam.
„Ich hätte die beiden töten sollen... Verdammt noch mal!“
Die Siedlung lag noch ein paar hundert Meter von ihm entfernt vor ihm. Vielleicht war Zoe ja dort. In die Geräuschkulisse des Wetter fügte sich urplötzlich weiterer Lärm. Wesker drehte sich um. Im ersten Moment sah er nichts.
Doch dann sah er es. Der Waldrand der schon einige hundert Meter hinter ihm lag, dort war Bewegung. Einige Bäume wurden gewaltsam umgerissen. Zwischen den Bäumen die standhaft blieben, preschte eine gräulich, braune Masse hervor, die Trümmer und umgerissene Bäume mit sich trug.
Albert blinzelte verwirrt. Er fluchte als ihm klar wurde, was da heranrollte. Sein erster Impuls war los zu rennen, zur Siedlung. Er hätte ohne Probleme weglaufen können. Aber er bremste sich gerade noch selbst davor, seine volle Geschwindigkeit einzusetzen. Alex würde Zoe töten, wenn er seine Fähigkeiten nutzte. Also rannte Wesker so schnell seine menschlichen Fähigkeiten es zuließen. Aber er wusste das er es nicht schaffen konnte. Der Lärm kam näher. Er spürte die kalte Luft welche von der Welle vor sich her geschoben und verdrängt wurde. Kurz darauf traf ihn die Welle. Im Bruchteil einer Sekunde, wurde er von den Füßen gerissen, befand sich plötzlich unter Wasser. Sein Körper wurde herumgewirbelt. Etwas hartes traf seinen Rücken, ein Baum oder ein Trümmerteil. Der Schmerz fuhr durch sein Rückgrat wie ein Blitz.
Die dreckige Brühe riss ihn unaufhaltsam mit sich, zusammen mit Schutt und Bäumen. Er biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen, kämpfte sich an die Oberfläche. Gierig schnappte er nach Luft, versuchte sich zu orientieren. Die Siedlung war mit einem Mal verdammt nah. Die Strömung steuerte ihn genau auf eines der Häuser zu.
Wesker zog die Beine an, als er auf die Hausmauer traf. Der Aufprall war schmerzhaft, aber er lebte und bekam einen Fensterrahmen zu fassen.
Angestrengt zog er sich durch das Fenster ins Innere.
Im Haus selbst stand das Wasser im zweiten Stock bis zu seiner Hüfte. Es schien als würde das Gebäude vorerst standhalten.
Fluchend fasste er an seinen Rücken. Die Wunden heilten, gebrochene Rippen und Prellungen verschwanden und hinterließen für kurze Zeit ein pochendes, unangenehmes Echo.
Alles wegen einer Frau und für eine andere Frau...
„Ich bin weich geworden“, murmelte er vor sich hin.
Er wollte seinen Status überprüfen, blickte auf sein Handgelenk, aber das Armband war verschwunden. Er musste es bei seinem Kampf mit dem Wasser verloren haben.
„Das ist vermutlich nicht gut“, knurrte Wesker.
Wenn seine Schwester ihn nicht mehr durch das Armband kontaktieren konnte, hatte sie vielleicht auch jede andere Möglichkeit verloren ihm auf den Fersen zu bleiben. Der Tsunami hatte die Spielregeln verändert. Vermutlich kochte seine Schwester gerade vor Wut und war auf der Suche nach ihm und Zoe. Er musste sie unbedingt vor ihr finden.
Aber erst einmal wollte er aus dem Wasser raus und sich einen Überblick verschaffen.
Albert entdeckte die Treppen zum nächsten Stockwerk, watete durch das Wasser darauf zu und stieg sie nach oben.
Das obere Stockwerk war genauso kahl und unpersönlich wie das untere. Als wäre das alles nur Show, als hätte hier nie jemand gelebt. Aber vielleicht hatte hier tatsächlich nie jemand gewohnt. Wesker traute seiner Schwester durchaus zu, so etwas wie ein Filmset für ihr Spiel aufzuziehen. Sie hatte schon immer einen Faible für derartige Spielereien gehabt.
Er trat an eines der Fenster und blickte hinaus. Das Wasser wurde langsamer, es floss noch stetig aber bei weitem nicht mehr so schnell. Es würde eine Weile Dauern bis es verschwand. Das spielte auch ihm nicht gerade gut in die Karten. Die Suche würde jetzt noch umständlicher und schwerer werden. Er hatte ein beklemmendes Gefühl in der Brust, bei dem Gedanken daran ob Zoe sich vor der Welle in Sicherheit bringen konnte.
Ein Gutes hatte die Sache, Chris war vermutlich tot. Vielleicht war auch Rebecca der Welle zum Opfer gefallen, dann wären sie keine Gefahr mehr für Zoe.
Er streckte den Kopf zum Fenster hinaus. Die Wassermassen und all der Schutt und Dreck den diese mit sich gebracht hatten, störten seine Witterung. Auf seine Nase konnte er sich bei der Suche also vorerst nicht mehr verlassen. Zu viele Gerüche störten seine Wahrnehmung. Mit einem Seufzen sah er sich um.


Leon wachte auf, war einen Moment verwirrt da die Umgebung ihm so fremd erschien. Doch dann sah er Claire die ihm gegenüber saß und erinnerte sich mit ihr in das Flugzeug gestiegen zu sein.
„Wir haben schon die Hälfte des Weges geschafft“, sprach sie zu ihm mit ihrer sanften Stimme.
Doch ihr Ausdruck wirkte angespannt und verstimmt.
„Gut. Ist irgendwas passiert als ich geschlafen habe?“, wollte er aufmerksam wissen.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, was ihn dazu veranlasste, fragend die Brauen hochzuziehen.
„Man hat mir nahe gelegt meinen Platz nicht zu verlassen, so lange du schläfst“, klärte sie ihn schließlich auf.
Der Agent blinzelte irritiert.
„Ich durfte nicht mal zur Toilette und ich muss seit einer halben Stunde dringend pinkeln“, murrte sie.
„Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte er überrascht.
„Weil du den Schlaf dringend gebraucht hast, Leon“
„Aber jetzt bin ich wach. Geh schon“, forderte er sie mit einem Lächeln auf.
Eilig stand die Rothaarige auf und bewegte sich in Richtung der Toiletten.
„Sie gehen nicht allein“, dröhnte der kantige Agent, der sie schon zuvor ermahnt hatte.
Leon stand auf und folgte Claire.
„Aber ich muss nicht mit in die Kabine oder?“ fragte er im vorbeigehen mit spöttischem, scharfem Unterton.
Als Antwort erhielt er lediglich ein dämliches Grinsen, dass er dem Kerl nur zu gerne aus der Visage gewischt hätte.
Stumm folgte Leon Claire und wartete vor der Kabine auf sie.
Als sie herauskam meinte sie: „Das ist so bescheuert! Was denken die denn was ich alleine machen würde?!“
Kennedy schüttelte den dunkelblonden Kopf.
„Das ist nur Schikane, weil ich vom DSO bin. Mach dir nichts draus“
„Aber es nervt gewaltig“, brummte sie auf dem Rückweg zu ihren Plätzen.
„Da musst du jetzt erst mal durch, Prinzessin“, tönte es von einem Sitz auf der anderen Seite des Flugzeugs.
Offenbar hörte man sehr genau auf das was sie sagten.
Claire schwieg und blickte trotzig aus dem Fenster. Sie war genervt und in Sorge um ihren Bruder. Das alles dauerte viel zu lang und diese Anzugträger machten die ganze Sache nicht leichter für sie.
Leon spürte ihre Sorge, setzte sich neben sie und griff nach ihrer Hand.
„Ich weiß, die lange Reise und die Ungewissheit sind frustrierend und die Umstände hier auf dem Flug machen es nicht leichter. Aber wir werden Chris finden. Er ist ein Kämpfer, er ist gut ausgebildet. Wir finden ihn und bringen ihn heil nach Hause“
Mit einem Seufzen schloss Claire die Augen und lehnte ihren Kopf an Kennedys Schulter.
„Ja, das werden wir“, flüsterte sie müde.


Mittlerweile befanden sie sich auf dem was von dem alten Firmengelände Umbrellas übrig geblieben war. Schutt, schwelende Überreste, ein paar Mauerreste. Ansonsten schien alles zerstört zu sein.
„Und was genau hoffen wir hier zu finden?“, fragte Parker entnervt dem die ganze Mission nicht gefiel.
„Du hättest nicht mitkommen sollen“, brummte Vester der wiederum von Luciani genervt war.
Er hatte nicht viel Hoffnung etwas zu finden, schwitzte in dem verdammten Anzug, die ganze Situation führte zu Anspannung. Und Parker musste natürlich noch trotzig sein, wie ein verdammter Schulbengel. Er mochte seinen Kollegen gewöhnlich, aber manchmal war er einfach unglaublich nervtötend. Gerade als älterer, erfahrenerer Agent hätte Luciani eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen sollen. Meistnes tat er das auch, aber nicht heute.
„Und dich allein hier her kommen lassen? Na klar“, brummte Parker schließlich.
„Ich komme sehr gut ohne dich zurecht“, gab Raymond scharf zurück.
Stone blieb stehen und drehte sich um.
„Was ist los? Seid ihr ein altes Ehepaar oder was?! Konzentriert euch gefälligst!“
Die Strenge in der Stimme des Captains, ließ die beiden automatisch verstummen.
„Tut uns leid , Sir. Es kommt nicht wieder vor“, presste Raymond hervor und warf seinem F.B.C Kollegen einen genervten Seitenblick zu.
„Ich glaube ich habe etwas gefunden“, ließ sich Harper über den Funk vernehmen.
Alle drehten sich um, sahen nach dem kleinen Mann in seinem Anzug. Er war ein paar Meter abseits der Gruppe in die Hocke gegangen, blickte auf etwas das sich scheinbar am Boden befand.
„Siehst du. Vermutlich hat es sich doch gelohnt“, brummte Vester spöttisch und schloss sich dem Captain an, der sich Harpers Fund ebenfalls ansehen wollte.
„Was haben sie gefunden?“, wollte Captain Stone wissen.
Harper deutete auf einen metallenen Griff am Boden.
„Das da. Helfen sie mir mal den Schutt beiseite zu schieben. Aber Vorsicht, beschädigen sie nicht ihre Anzüge dabei!“
Vester, Harper und der Captain machten sich mit den beiden Soldaten ans Werk. Nach und nach, legten sie etwas frei. Eine große Luke im Boden, ein Schott, wie von einem Bunker.
Harper lachte erfreut.
„Das könnte tatsächlich etwas sein“, murmelte Parker in sich hinein.

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Samstag, 10. Oktober 2015, 11:51



Kapitel.10

Rebecca hockte in der Baumkrone einer riesigen alten Eiche. Sie hatte aus ihrem Versteck weg gewollt, aus Angst Wesker könnte es sich anders überlegen und zurückkommen. Die Welle hatte sie überrascht. Diesen alten Baum, hatte sie gerade noch so erreichen und erklimmen können. Es war reines Glück, das die mächtigen alten Wurzeln dem reißenden Strom aus Wasser standhielten. Aber nun saß sie erst einmal hier fest. Chambers saß auf einem gewaltigen, ausladenden Ast, blickte nach unten auf das fließende Wasser. Eine Dreckbrühe. Das Wasser hatte alles mit sich gerissen das nicht niet- und nagelfest gewesen war.
Sie rutschte näher an den Stamm heran, lehnte sich dort an und atmete erst einmal durch.
Das Armband war grün. Sie mochte festsitzen, aber vorerst ging es ihr gut. Sie hatte Glück gehabt, verdammtes Glück.
Rebecca war nass und ihr war kalt. Das Gewitter war vorüber aber es regnete noch immer. Die Temperatur war empfindlich gesunken. Aber für den Moment hatte sie keine Möglichkeit ins Trockene zu kommen. Zu schwimmen war zu riskant. Sie konnte nicht sehen was ich im Wasser befand. Davon abgesehen war die Strömung noch zu stark, sie könnte mitgerissen werden und ertrinken.
Erneut blickte sie fragend auf das Armband. Es war grün, sie hatte keine Angst. Sie war geschlaucht, saß fest, aber Angst hatte sie keine.
Diese Welle gehörte sicher nicht zum Spiel. Das konnte sich Rebecca jedenfalls nicht vorstellen. Einen solchen Tsunami zu erzwingen war zwar vermutlich nicht unmöglich, dennoch hielt Chambers es für unwahrscheinlich.
Allerdings wunderte sie sich, dass Weskers Schwester sich noch nicht wieder gemeldet hatte. Aber vielleicht sah sie dazu im Moment keinen Grund.
Sie blickte auf den Strom des Wassers, blickte auf das was da fort getrieben wurde. Äste, kleinere Bäume, Laub und andere Trümmer. Doch dann erblickte sie etwas, dass sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Es war etwas das in ihre Richtung getrieben wurde. Es war ein Trümmerteil, sah aus wie eine Holzplatte. Aber das war es nicht was ihre Aufmerksamkeit fesselte. Es war das was an dieser Platte hing.
Ein Körper, stellte sie fest, als es näher kam. Eine Uniform.
„Chris?!“
Langsam trieb die Holzplatte mit dem reglosen Kollegen an ihr vorbei.
„Scheiße!“, fluchte sie harsch.
Chambers hangelte sich am Stamm der Eiche entlang nach unten zum Wasser.
Der kalte Strom umschloss ihren Körper als sie sich hinein gleiten ließ. Sie stieß einen weiteren Fluch aus und schwamm Redfield hinterher.
Bitte sei nicht tot...
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sie die verdammte Platte erreichte. Sie klammerte sich daran fest um Chris nicht wieder zu verlieren, fühlte nach seinem Puls.
Gott sei Dank, er lebt...
Die Holzplatte trieb weiter durch die Dreckbrühe. Zwischen den noch stehenden Bäumen hindurch.
Hin und wieder stießen sie gegen etwas und Rebecca musste Chris festhalten, damit er nicht ins Wasser abrutschte. Irgendwie musste sie ihn und sich selbst aus dem Wasser schaffen.

Chris erwachte langsam aus seiner Ohnmacht, als er spürte wie jemand an ihm zerrte. Er öffnete die Augen und sah über sich einen grauen Himmel. Er war noch immer klatschnass und ihm war kalt.
Als er den Kopf nach hinten neigte, sah er das es Rebecca war die ihn da schleifte. Beinahe hätte er erleichtert gelacht.
„Becky“, sagte er mit heiserer Stimme.
Chambers legte ihn vorsichtig ab, kniete sich neben ihn und sah ihn an.
„Chris. Wie geht es dir?“
Er lächelte müde und sagte: „Es ging mir schon schlechter glaube ich. Du glaubst gar nicht wie froh ich bin dich zu sehen“
Rebecca schien erst zu lächeln doch dann bebten ihre Lippen und sie begann zu weinen.
Schwerfällig richtete er sich zum Sitzen auf.
„Hey, schon gut. Wir schaffen das. Immerhin haben wir uns jetzt gefunden“, sprach er sanft auf sie ein.
Ein leises halb ersticktes Schluchzen kam aus ihrer Kehle.
Chris griff nach ihrem Arm und zog sie zu sich heran, legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie vorsichtig an sich.
„Du bist stärker als du denkst“ sagte er leise „Du hast mir gerade den Arsch gerettet“
Von einem Moment auf den anderen, klammerte sie sich an ihn. Er war etwas perplex aber ließ es geschehen, hielt sie einfach weiter im Arm.
Nebenbei sah er sich kurz um und stellte fest das sie auf dem Flachdach eines niedrigen Gebäudes saßen, welches geradeso einen halben Meter aus dem umgebenden Wasser ragte.
Hier konnten sie nicht bleiben. Sie waren wie auf einem Silbertablett. Aber zumindest waren die beiden erst mal aus dem Wasser raus.
Nach einer Weile fragte er sie: „Hast du Zoe oder Wesker schon gesehen?“
Rebecca blickte auf und nickte.
„Zoe habe ich nicht gesehen, aber den Captain“
Chris blinzelte.
„Was ist passiert?“ hakte Redfield nach.
Rebecca zuckte mit den schmalen Schultern.
„Er hat mich gehen lassen.“
„Du bist ihm direkt begegnet?!“
„Ja. Er sagte das Zoe nicht wollen würde das er mich tötet und das er mich deshalb am Leben lässt“
Chris dachte über das Gesagte nach.
„Also hat sie tatsächlich Einfluss auf ihn?“
„Es scheint so. Ja“


Der kantige Agent kam zu Claire und Leon herüber.
„In einer Stunde landen wir in London“, klärte er sie auf.
Leon nickte.
„Endlich. Der Flug kam mir wie eine Ewigkeit vor“, brummte Claire.
Der Agent blickte sie aus seinen ernsten Augen an.
„Es war ja auch ein langer Flug. Entschuldigen sie die Unannehmlichkeiten, aber so sind nun mal die Vorschriften was Zivilisten an Bord betrifft“
Claire blickte aus ihren grünblauen Augen zu ihm auf, mit kritischem Blick.
„Sicher. Das verstehe ich natürlich“, gab sie ihm mit leicht sarkastischem Unterton zurück.
Der C.I.A Mann erwiderte nichts darauf, er zog sich still und mit steinerner Mine zurück an seinen Platz.
Leon hatte vor ihnen auf dem Tisch eine Karte ausgebreitet und machte etwas an seinem PDA.
Er nahm schließlich einen Stift zur Hand und markierte einen Bereich auf der Karte.
„Hier an der Küste liegt das Herrenhaus von Spencer. Ein Freund von mir behält es im Auge. Er sagt der Alte habe das Gebäude in den letzten zehn Stunden nicht verlassen“
Claire warf einen kurzen Blick auf die Markierung auf der Karte.
„Ein Freund?“, hakte sie nach.
„Ein Privatdetektiv aus Manchester, ich hatte vor ein paar Jahren mit ihm zu tun. Ich half ihm und jetzt hilft er mir“
Claire lächelte schief.
„So einige Leute scheinen dir den einen oder anderen Gefallen zu schulden“, merkte sie an.
„Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch“, gab Kennedy amüsiert zurück.
Erneut blickte Claire auf die Karte.
„Das scheint im Nirgendwo zu sein. Rundeherum ist einige Meilen gar nichts. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße. Ziemlich abgelegen.“
„Wundert dich das?“, fragte Leon mit hochgezogenen Brauen „Sein Herrenhaus in Raccoon City, lag mitten im Wald“
Claire nickte.
„Guter Punkt“, gab sie zu.
Leon kaute einen Moment auf seiner Unterlippe herum, wischte sich eine Strähne seines dunkelblonden Haares aus der Stirn.
„Aber ich weiß was du meinst. Es ist abgelegen, einsam. Wenn wir nicht von vorn herein Verstärkung mitnehmen, brauchen wir gar nicht erst an eben solche zu denken“
Die Rothaarige nickte zustimmend, etwas in der Art, war ihr tatsächlich durch den Kopf gegangen.
„Ich bin momentan der einzige D.S.O Agent der sich auf britischem Boden befinden wird. Die örtliche Polizei darf ich nicht einweihen, sagt jedenfalls mein Vorgesetzter.“
Kennedy warf einen kurzen Blick zu den drei Agenten auf der anderen Seite des Flugzeuges.
„Und unsere Freunde hier, brauche ich wohl gar nicht erst zu fragen“
Claire seufzte.
„Also gehen wir allein? Ist das klug?“
„Vermutlich nicht. Aber wenn alles gut läuft, treffen wir nur auf den alten Mann und ein paar Bedienstete. John, mein Kollege vor Ort, sagt jedenfalls das er bisher nichts anderes zu Gesicht bekommen hat“
Seine Augen hefteten sich auf ihr hübsches Gesicht.
„Ich würde dir ja gerne sagen, dass du nicht mitgehen musst. Eigentlich solltest du es auch gar nicht. Aber ich werde dich wohl kaum davon abhalten können oder?“
Claire lachte mit einem Schnauben.
„Schon gar nicht nach diesem langen Flug. Ich komme auf jeden Fall mit!“
Agent Kennedy schmunzelte mit einem Seufzen. Nichts anderes hatte er erwartet.

Albert starrte noch immer aus dem Fenster. Er kannte diese verdammte Insel nicht und die Wassermassen die nun alles überschwemmt hatten, machten die Orientierung noch schwerer.
Mit seinem Blick suchte er die einzelnen Häuser ab die noch standen. Er suchte auf den Dächern und in den Fenstern nach Bewegungen. Und tatsächlich wurde er fündig.
In einem der Fenster, glaubte er eine Gestalt zu sehen. Es war zu weit entfernt um sagen zu können, um wen es sich handelt oder um was. Es wunderte ihn ohnehin schon, dass er nicht bereits auf mehr von Alex Spielzeugen getroffen war.
Ohne hinüber zu schwimmen, werde ich wohl kaum herausfinden um was oder wen es sich handelt...
Wesker seufzte ergeben.
Er schwang die Beine über das Fenstersims und sprang in das zweit Meter unter ihm dahinfließende Wasser. Es war kalt und schmutzig. Der Geruch war ekelerregend, besonders da er ihn stärker wahrnahm als jeder andere Mensch.
Mit ausholenden, kräftigen Zügen, schwamm er auf das Haus zu. Hin und wieder stieß er gegen ein Hindernis unter Wasser und fluchte. Die Brühe war so dunkel das er nicht sehen konnte was sich unter der Oberfläche befand.
Sein Blick wanderte immer wieder zu dem einen Fenster, doch die Gestalt schien verschwunden zu sein. Trotzdem würde er weiter schwimmen und sich in dem Haus umsehen. Vielleicht würde er ja doch etwas finden, oder jemanden.
Albert erreichte schließlich das Gebäude, hangelte sich durch eines der Fenster ins Innere.
Hier sah es genauso aus wie in dem anderen Haus. Kahl, unpersönlich und unbewohnt.
Er lauschte.
Hatte er da gerade Schritte gehört? Im Stockwerk über ihm? Also hatten seine Augen ihn wohl doch nicht getäuscht.
Auf leisen Sohlen begab er sich zu den Treppen.


Der Blick aus dem Fenster war alles andere als erbaulich.
Zoe blickte auf das Wasserchaos. Sie traute sich nicht hindurch zu schwimmen. Also saß sie hier vorerst fest. Mit einem Seufzen zog sie sich vom Fenstersims zurück.
Was jetzt? Soll ich wirklich hier warten? Was soll ich sonst tun?!
Ihr Armband war wieder grün. Immerhin etwas. Die Fremde Lady mit der kühlen Stimme hatte sich nicht mehr gemeldet. Vielleicht war sie tot? Von den Wassermassen überrascht worden und ertrunken?
Schön wäre es ja... aber so viel Glück habe ich nicht...
Unruhig und nachdenklich, begann sie im Raum auf und ab zu laufen.
Ihre Klamotten trockneten, aber nur langsam. Sie fror noch immer und ihre Finger waren klamm und etwas steif.
Sie hörte etwas hinter sich und fuhr erschrocken auf dem Absatz herum.
Da stand ein Mann. Kein Geringerer als der Kleiderschrank.
„Krauser...“, sagte sie fassungslos.
Jack trug einen Schwimmanzug aus Neopren. Das knallenge Ding betonte seine enormen Muskeln. Der ganze Kerl schien ein verdammter Muskel zu sein. Das Outfit wirkte nichts desto trotz lächerlich, oder vielleicht gerade deswegen. Wie ein Bodybuilder im Ballerina-Kostüm nur ohne Röckchen.
„Sieh einer an wen ich da gefunden habe“
„Wenn du mich nicht im Wald ausgesetzt hättest, hättest du mich gar nicht suchen müssen“, gab Zoe sarkastisch zurück.
Krauser lachte. Es war ein raues Geräusch, als würde er regelmäßig mit Kieselsteinen gurgeln.
„Hast du mich vermisst?“, fragte er ebenso sarkastisch.
„Witzbold“, brummte sie und deutete auf das Veilchen.
Der Kleiderschrank zuckte mit den breiten Schultern.
„Es war der einfachste Weg damit du die Füße stillhältst“
„Du bist ein Arschloch“, gab sie trocken zurück.
Krauser zog die Brauen hoch.
„Glaubst du wirklich es ist eine gute Idee mich zu beleidigen?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, aber das musste mal gesagt werden“
Wieder lachte er sein raues Lachen.
„Warum bist du hier?“ wollte sie wissen „Wurden die Spielregeln geändert?“
„So was in der Art. Die Überwachung ist durch den Tsunami ausgefallen, also musste ich persönlich los um dich zu suchen“
„Die Frau hat dich geschickt, die Irre die mit mir über das Armband gesprochen hat“, stellte Zoe verärgert fest.
Als Krauser mit einem Nicken auf sie zukam, wich sie vor ihm zurück.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (16. Oktober 2015, 00:59)


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