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Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

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Montag, 18. April 2016, 22:02



Kapitel.19

Leon hatte den Untoten von Ada heruntergerissen und ihn zur Seite gestoßen.
Mit schneller, geschickter Hand zog er sein Messer und rammte es in den verfaulten Schädel des Toten, direkt durch das rechte Auge.
Der verwesende Körper fiel zu Boden und war dieses Mal endgültig tot.
Als Leon auf Ada hinab blickte, war Claire bereits dabei mit einem Stück Stoff das sie sich von der Jacke gerissen hatte, die Blutung zu stoppen.
Gutes Mädchen...
„Lass mal sehen“, sagte Leon und kniete sich zu ihr.
Ada stöhnte, aber es klang eher wütend als unter Schmerzen.
Claire hob den Stofffetzen kurz an und entblößte eine hässliche kleine Fleischwunde.
„Das wird schon. Wir müssen die Wunde nur gut säubern sobald wir im Unterschlupf sind und sie richtig versorgen“, murmelte Kennedy.
„Kannst du aufstehen und das selbst auf deine Wunde drücken?“, fragte Claire die Asiatin.
Ada richtete sich in eine Sitzende Position auf und Leon half ihr auf die Beine.
„Das wird schon gehen. Es tut weh ist aber halb so schlimm“, meinte die Söldnerin.
Sie löste Claires Hand auf dem Stofffetzen ab und drückte ihn selbst auf die Wunde.
„Das hätte mir nicht passieren dürfen, ich war unvorsichtig“, grummelte die Asiatin verärgert.
„Das hätte jedem von uns passieren können“, versicherte Claire.
Ada schüttelte den Kopf mit einem schiefen Lächeln.
„Nein, eigentlich passiert mir so was nicht. Wie gesagt, ich war zu nachlässig“
„Wir sollten weiter gehen. Je früher wir im Herrenhaus ankommen desto besser“, sagte Leon ernst.



Zoe schlenderte zwischen den Regalen herum, suchte nach nützlichen Dingen, während Wesker sich eine Runde aufs Ohr gelegt hatte. Er hatte seine Jacke ausgezogen, sie zusammengefaltet und nutzte sie als Kissen. Da lag er auf dem Tresen und atmete ruhig und gleichmäßig vor sich hin.
Offenbar musste er immer noch Energie nachtanken, für gewöhnlich brauchte Albert eigentlich nicht viel Schlaf. Als sie zusammen im Haus am Fluss gewohnt hatten, war er oft tagelang ohne Schlaf ausgekommen.
Marsters erreichte die Elektronikabteilung, hier würde sie sicher etwas finden, vielleicht auch etwas sehen das sie auf eine nützliche Idee brachte. Sie stellte sich zwischen die Regale, ließ ihre Blick schweifen und musterte die Dinge die sie umgaben.
Batterien, Taschenlampen, Staubsauger, Mikrowellenherde, Baulampen und andere Dinge. Die Sortierung war nicht gerade logisch oder übersichtlich, aber sie hatten eine doch recht große Auswahl.
Das Licht im Laden begann zu flackern. Zoe blickte nervös zu den Deckenlampen auf. Die Neonröhren blinkten hektisch, wie in einem schlechten Horrorfilm. Kurz darauf gingen sie aus und nicht wieder an.
„Scheiße“, fluchte Marsters leise.
Es war stockfinster. Die Brünette tastete sich das Regal entlang, in die Richtung in der sie die Taschenlampen und Batterien vermutete. Es dauerte eine kleine Weile in welcher sie immer wieder leise, zornig und nervös fluchte. Aber schließlich bekam sie etwas zu fassen das sich nach einer verpackten Taschenlampe anfühlte.
Sie riss die Packung auf. Die beiliegenden Batterien fielen zu Boden und kullerten über die Fliesen.
„Das darf doch nicht wahr sein!“
Zoe ging auf die Knie und tastete den kalten Boden ab. Eine der Batterien bekam sie zu fassen, die andere blieb verschwunden, war vermutlich unter das Regal gerollt.
Verärgert drehte sie sich zu dem Regal herum und tastete nach den Batterien. Sie riss mehrere Packungen auf bis sie endlich etwas fand das sich nach Batterien anfühlte die passend waren. Zoe bestückte die Taschenlampe mit den Energiezellen und schaltete sie ein.
„Na endlich“, seufzte sie.
Sie schritt zurück nach vorn, nahm sich einen der Einkaufskörbe am Eingang und hastete wieder in die Elektroabteilung. Sie befüllte den Korb, mit ein paar weiteren Taschenlampen und den passenden Batterien. Schließlich lief Zoe weiter, auf der Suche nach Kerzen und anderen eventuellen Lichtquellen. Sie fand eine Auswahl an Teelichtern und legte zwei Packungen davon in den Korb.
Marsters wanderte schließlich zurück nach vorn, zum Tresen wo Wesker nach wie vor selig schlafend dalag.
„Der Kerl hat die Ruhe weg“, brummte sie in sich hinein.
„Wovon redest du?“, fragte er unvermittelt mit müder Stimme, machte aber keine Anstalten aufzustehen.
„Der Strom ist weg, wir sitzen im Dunkeln fest“, klärte sie ihn auf und leuchtete ihn mit ihrer Taschenlampe an.
Er blinzelte, richtete sich auf und murrte: „Halt das Ding nicht in mein Gesicht“
„'tschuldige“
Zoe riss eine Packung Teelichter auf und stellte ein paar davon neben ihm auf dem Tresen auf. Sie holte eines der Feuerzeuge aus dem Ständer an der Kasse und zündete sie an.
„Das ist ja fast romantisch“, spöttelte er.
„Halt den Mund und denk dir lieber was produktives aus“, gab sie spitz zurück.
Sie nahm den Korb vom Boden auf, und hielt ihn Wesker hin.
„Taschenlampen und Batterien. Nimm dir eine, du wirst sie sicher noch brauchen“
„Gut mitgedacht“, sagte er und nahm sich was er brauchte.



Als Rebecca in das Schlafzimmer kam und vorsichtig mit der einzigen Taschenlampe die sie hatten ins Zimmer leuchtete, lagen Ana und William Arm in Arm in dem großen Bett.
Sie schliefen tief und fest.
Chambers klopfte kräftig an den Türrahmen.
Williams Kopf schoss beinahe sofort in die Höhe
„Was ist los? Sind die vier Stunden schon um?“ fragte er flüsternd.
„Nicht nur das. Der Strom ist ausgefallen, es gibt im ganzen Haus kein Licht“, sagte Rebecca unruhig.
„Das wundert mich nicht“, murmelte er und schälte sich vorsichtig aus Anas Armen.
Will schlich sich leise aus dem Bett und aus dem Zimmer.
„Sie wollte doch mit dir Wache halten“, merkte Rebecca an.
„Ja. Aber sie braucht den Schlaf sehr viel dringender als ich. Ich halte einige Zeit ohne Schlaf aus, wenn es sein muss mehrere Tage. Ana muss sich ausruhen“
Chambers nickte langsam und meinte: „Ich wollte unten auf dem Sofa schlafen, wenn es dich nicht stört“
William schüttelte den attraktiven Kopf.
„Tut es nicht“
Der Wesker Klon lief voraus und Rebecca folgte ihm nach unten. Sie stellten zwei Kerzen auf dem Couchtisch auf und zündeten sie an. William schaltete die Taschenlampe wieder aus, um die Batterien zu schonen.
Rebecca rollte sich auf dem Sofa zusammen, nahm eines der Sofakissen und deckte sich mit einer grob gehäkelten Decke zu, die zuvor dem Sofa als Ziergegenstand gedient hatte. Es war nicht gerade sehr komfortabel, aber besser als nichts.
William setzte sich in den freien Sessel gegenüber dem Sofa. Rebecca blickte ihn neugierig an und fragte: „Wie kommt es das du so anders bist als Wesker... ich meine den anderen Wesker- Albert“
Will nahm einen Schluck Wasser aus der Flasche die er aus der Küche geholt hatte bevor er antwortete.
„Wir haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Vor Allem hat er mehr davon als ich“
Chambers blinzelte und fragte: „Und wieso siehst du so aus als wärst du genauso alt wie er? Wann wurdest du... geboren?“
„Vor fünf Jahren und vier Monaten. Ein Wachstumsbeschleuniger, entwickelt von Umbrella, hat meiner körperlichen Entwicklung auf die Sprünge geholfen“, erklärte er ruhig.
„Fünf Jahre... aber du wirkst so... erwachsen. Mental meine ich“
William lachte leise.
„Nun ja, ich lerne sehr schnell. Die meisten Dinge zumindest, bei manchem hinke ich Albert mit Sicherheit hinterher“
„Zum Beispiel?“, wollte Rebecca wissen, ihre klaren blaugrauen Augen ruhten neugierig auf ihm.
„Zwischenmenschlichkeiten. Beziehungen, wie man mit Frauen umgeht... solche Dinge“
„Ana scheint das nicht zu stören“, meinte die zierliche Rekrutin lächelnd.
„Bis jetzt nicht, nein“
Chambers sagte zuversichtlich: „Ich denke nicht das sich das ändern wird. Sie mag dich glaube ich sehr“
„Und ich sie“
Rebecca grinste.
„Das sieht man sehr deutlich“
„Wirklich?“
„Ja, allerdings. Wie ihr euch anseht, schmachtend. Außerdem wart ihr gerade im Bett ineinander verkeilt“
„Wir hatten aber keinen Sex“
Rebecca stutzte aufgrund der sehr direkten Aussage.
„Das meinte ich ja auch nicht. Aber ihr genießt es einander nahe zu sein, dass kann man deutlich sehen“
William nickte und meinte schließlich: „Du solltest versuchen zu schlafen“
„Gehe ich dir auf die Nerven?“
„Nein. Aber wer weiß wann du das nächste Mal die Möglichkeit bekommst dich wirklich auszuruhen“

Ana wachte auf.
Das erste was sie spürte war, dass es kühler geworden war. Williams warmer Körper war nicht mehr an ihrer Seite.
Im Dunkeln tastete sie fast panisch die leere Seite des Bettes ab. Das Laken war bereits kalt, also war er nicht gerade eben erst aufgestanden.
Nervös blickte sie sich um, doch es war zu dunkel um wirklich etwas zu erkennen.
William?... WILLIAM?!“
Sie hörte unten ein Geräusch, kurz darauf raste jemand die Treppen nach oben und ein Lichtkegel tanzte durch den Flur auf das Schlafzimmer zu.
Der Wesker Klon stand schließlich mit einer Taschenlampe im Türrahmen.
„Ana? Ist alles in Ordnung?“
Williams vertraute Stimme war Musik in ihren Ohren.
„Wo warst du?!“, fragte sie verärgert und nervös zugleich „Du hast gesagt das wir zusammen Wache halten!“
Will kam näher, setzte sich auf die Bettkante.
„Tut mir leid, aber du hast tief und fest geschlafen und ich wollte dich nicht wecken. Du brauchst den Schlaf dringender als ich“
Ana kroch auf dem Bett in seine Richtung, setzte sich schließlich neben ihn und sagte: „Tu das nie wieder!“
„Dich schlafen lassen?“
„Mich allein lassen! Im ersten Moment dachte ich du bist einfach verschwunden“
William lachte leise.
„Ohne dich gehe ich nirgendwo hin“



Zoe stolperte über eine Kiste, geriet ins Straucheln und wollte sich mit der Hand an der Tür zum Abstellraum abfangen. Das dünne Glas in der Tür gab unter dem Aufprall nach und zerbrach in Scherben.
Marsters fand sich auf Händen und Knien zwischen den Scherben wieder. Eine der Scherben hatte sich tief in ihre Hand gebohrt. Sie zog sich gerade fluchend mit zusammengebissenen Zähnen die Scherbe aus der Handfläche, als Wesker sie mit seiner Taschenlampe anleuchtete.
„Was ist passiert?“
„Ich bin gestolpert, schon gut. Nur ein Kratzer“, gab sie eilig zurück.
Sie hörte seine Schritte näher kommen und versteckte ihre Hand unter ihrer Jacke.
„Du hast eine Scherbe aus deiner Handfläche gezogen, sie saß ziemlich tief, ich hab es gesehen. Das ist nicht nur ein Kratzer“, sagte er ernst.
„Quatsch, das war nur oberflächlich“, widersprach Zoe ihm.
Albert trat näher heran.
„Ich hole Verbandszeug. Wir werden die Wunde sauber machen und verbinden müssen. Wenn du dir eine Infektion einfängst haben wir ein Problem. Ich habe kein Antibiotikum in der Tasche“, murrte er streng.
„Ich sagte es ist nichts“, gab sie zurück und wich ihm aus als er nach ihrem Arm greifen wollte.
„Stell dich nicht so an“, knurrte Albert ungeduldig.
Sie wollte erneut ausweichen, doch diesmal griff er blitzschnell zu und bekam ihr Handgelenk zu fassen. Wesker zog sie zu sich heran.
Zoe hatte ihre Hand zur Faust geschlossen. Sie war rot von ihrem Blut.
„Da ist viel Blut, wie ich vermutet hatte. Öffne die Hand“, forderte er.
Als sie seiner Aufforderung nicht nachkam drückte er schmerzhaft an ihrem Handgelenk zu. Sie stieß einen Fluch aus.
„Öffne die Hand, dann höre ich auf damit“
Marsters öffnete schließlich die Faust. Ihre Handfläche war ebenfalls voller Blut.
Albert zog sie zum Tresen, legte die Taschenlampe ab und zog ihre Hand in den Lichtkegel. Er schien überrascht zu sein, dann verwirrt und schließlich skeptisch bis hin zu verärgert. Er wischte mit dem Ärmel seiner Jacke über die Handfläche, entfernte das Blut. Da war kein Schnitt, nicht mal ein Kratzer. Gar nichts.
Er blickte von ihrer Hand auf in ihre nervösen, hübschen, grünen Augen.
„Ich habe genau gesehen das die Scherbe in deiner Hand gesteckt hat. Aber da ist gar nichts, keine Verletzung“, sagte er mit tiefer, eindringlicher Stimme.
„Ich sagte doch es...“
Wage es nicht mich noch einmal anzulügen!“ polterte er und unterbrach ihren Satz.
Zoe verstummte erschrocken.
„Ich habe es genau gesehen und das Blut ist deines, da war also eine Verletzung. Aber sie ist verheilt, innerhalb von Sekunden“, sprach er zornig.
Als sie versuchte sich loszureißen, riss Albert sie zu sich heran. Schlang einen Arm um ihren Körper und presste sie mit dem Rücken gegen seine Brust. Er hielt sie so fest wie ein Schraubstock.
Weskers Mund näherte sich ihrem Ohr. Leise aber sehr eindringlich sprach er: „Du scheinst mir mehr zu verheimlichen als ich dachte. Ich mag es nicht im Ungewissen gelassen zu werden. Du wirst mir jetzt Rede und Antwort stehen oder ich werde wirklich ungemütlich“

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Samstag, 23. April 2016, 10:11




Kapitel.20

Immer wieder warf Leon einen besorgten Blick auf Ada. Die Asiatin hielt sich wacker auf den Beinen und hielt mit Claire und dem Agenten Schritt.
Weit war es nicht mehr, er schätzte das sie noch eine knappe halbe Stunde brauchen würden, bis sie ihr Ziel erreichten.
Ada war blass, aber sie schien nicht langsamer laufen zu wollen oder eine Pause zu machen. Das war gut so. Je schneller sie im Herrenhaus waren desto schneller konnte ihre Wunde richtig versorgt werden.
Es gab nur eine schmale Zufahrtsstraße zum Herrenhaus die gut versteckt lag. Diese Straße schritten sie gerade entlang. Der Kies knirschte unter den Sohlen ihrer Stiefel, bei jedem Schritt.
Das Licht der Taschenlampen tanzte bei jeder Bewegung über den Boden. Der Wald um sie herum war in Dunkelheit getaucht, die Bäume welche den Weg säumten standen da wie dunklen Schemen. In der Finsternis schienen ihre Äste nach den Reisenden greifen zu wollen. Alles Einbildungen überreizter Hirne auf einem Gewaltmarsch durch die Nacht.
„Wie lange noch?“, fragte Claire mit einem kurzen prüfenden Blick auf die Söldnerin, welche hinter ihr lief.
„Nicht mehr ganz eine halbe Stunde“, antwortete Leon ihr „Wir haben es fast geschafft“
„Seht mich nicht ständig so an. Das ist nur eine kleine Fleischwunde, ich schaffe das“, murrte Ada .
„Ein Infizierter hat dich gebissen, ich weiß ja nicht wie sich das Zeug überträgt aber wir müssen damit rechnen das du dich... veränderst“, meinte Claire ernst.
Leon warf der Rothaarigen einen unwilligen Blick zu.
„Richtig, wir wissen es nicht. Es könnte ebenso gut gar nichts passieren“, entgegnete er widerspenstig.
Claire schwieg. Sie wusste das Leon sich bewusst war was passieren könnte, auch wenn er sich dagegen sträubte. Die Rothaarige hatte nicht vor sich mit ihm zu streiten.
Ada sagte ruhig: „Ich schaffe das schon. Ich habe schlimmeres erlebt“
Kennedy nickte stumm. Er wusste was sie meinte, mehr als einmal hatte er geglaubt sie wäre tot. Das eine oder andere Mal war sie schwer verletzt verschwunden, mit Verletzungen die durchaus tödlich hätten sein können. Wong hatte verdammt viel Glück. Er hoffte das dieses Glück sie heute nicht verlassen würde.



Nachdem Ana nach unten ins Wohnzimmer gekommen war, hatte Rebecca sich nach oben ins Schlafzimmer verzogen um dort noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
William saß wieder auf dem breiten, grauen Ledersessel dessen Oberfläche bereits von jahrelangem Gebrauch abgenutzt war.
Anassa lag nun an Chambers Stelle auf der Couch und beobachtete ihn so wie er sie.
„Du kannst auch hier schlafen, Ana. Ich bleibe in deiner Nähe. Versprochen“
Ana war so müde, sie wusste sie würde zwangsläufig früher oder später wieder einschlafen. Aber sie wollte William nur ungern mit der Wache allein lassen.
Sie lächelte ihn müde an und sagte: „Bist du sicher das du nicht wieder türmst wenn ich eingeschlafen bin?“
Will lachte leise.
„Das nimmst du mir wirklich übel oder?“
Sie zuckte ansatzweise mit den Schultern und gähnte.
„Na ja, wir hatten eine Abmachung. Du hast sie nicht eingehalten. Solche Dinge sind mir wichtig. Du solltest nicht das eine sagen und dann das andere tun“, entgegnete sie ihm ruhig.
Der Wesker Doppelgänger nickte langsam.
„Das war also mein erster Fehler“, stellte er fest.
Anassa nickte stumm.
„Okay. Ich werde es mir merken“, versprach er mit feierlich erhobener Hand.
Sie lachte leise.
„Was ist?“, fragte William sie überrascht.
„Mir ist nur gerade eingefallen wie Albert darauf reagiert hat als er seine Augen das erste Mal sah. Er hatte vergessen das sie sich verändert hatten“
Will schmunzelte amüsiert.
„Ja, er war sauer das wir ihn nicht gewarnt hatten. Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht daran gedacht“
Ana nickte.
„Ich auch nicht“, murmelte sie schläfrig.
Immer wieder fielen ihr die Augen zu. Sie wollte wach bleiben, sein schönes Gesicht noch eine Weile länger betrachten. Aber irgendwann waren ihre Augenlider zu schwer und ihr Geist zu müde. Mit Williams Gesicht in ihren Gedanken, driftete sie schließlich in den Schlaf.



Zoe zappelte in Weskers Klammergriff. Je mehr sie sich wehrte, desto fester packte er zu. Sie ächzte unter dem Druck seiner Arme auf ihrem Brustkorb. Sie wusste das er ihr mit Leichtigkeit alle Rippen brechen und ihre Organe zerquetschen konnte. Der Gedanke war alles andere als ermutigend.
„Lass.... mich los“, keuchte sie angestrengt.
„Du sagst mir jetzt wer du wirklich bist und warum du mit mir reist!“, forderte Albert rau.
„Du musst mich loslassen... ich kann kaum atmen“
Er ließ Zoe los, nur um sie dann bei den Schultern zu packen und gegen eines der Regale zu pressen.
„Du tust mir weh!“, fauchte sie ihn an.
„Ich weiß“, gab er ungerührt zurück.
„Du blöder Mistkerl“, sagte sie mit einem humorlosen Lachen.
Es war kein amüsiertes Lachen, ganz und gar nicht, es klang resigniert.
„Also. Je schneller wir das hier hinter uns gebracht haben, desto schneller bist du von dem Schmerz erlöst“
„Du willst mich also töten, ja?“, fragte sie bitter.
„Das kommt auf deine Antworten an. Wer bist du?“
„Zoe Martsers. Du hast meine Akte gelesen. Du weißt wer ich bin“
Wesker schnaubte.
„Von deinen besonderen Fähigkeiten stand nichts in der Akte“
„Die hatte ich damals auch noch nicht“, antwortete sie ihm gepresst.
Albert zeigte ein zufriedenes Schmunzeln.
„Na also, wir kommen der Sache doch schon näher“, brummte er mit seiner tiefen, sonoren Stimme.
„Vor deinem Unfall, ein paar Wochen davor, waren wir auf einer Insel. Deine Schwester hatte dort ihr Testgelände. Sie hat mich mit etwas infiziert. Rakshasa“
Wesker stutze einen Moment, blickte sie skeptisch an.
„Rakshasa ruft bösartige Mutationen hervor, zerstört den Verstand. Du bist ein bisschen zu hübsch und clever für einen Rakshasa-Mutanten“, knurrte er.
„Schön das dir das aufgefallen ist“, gab Zoe sarkastisch zurück.
„Und warum ist das bei dir nicht passiert?“, wollte er schließlich wissen.
Sie schüttelte den Kopf.
„Das weiß ich wirklich nicht“
„Warum hat meine Schwester dich überhaupt infiziert?“
„Sie wollte uns beide töten. Warum weiß nur sie. Chambers und Redfield hat sie auch auf diese Insel verschleppt. Redfield hat es nicht geschafft. Trents Leute waren auch dort, sie haben deine durchgeknallte Schwester getötet und uns wollten sie auch töten“, sie hat die letzte Ampulle des Antivirus zerstört bevor sie starb und alle Unterlagen dazu“
Wesker ließ sie langsam los.
„Du bleibst genau da stehen. Wenn du versuchst weg zu gehen, breche ich dir die Beine“, brummte er und machte einen Schritt zurück.
Er schien sie prüfen zu betrachten, bevor er sagte: „Da ist noch mehr. Habe ich recht?“
Zoe leckte sich nervös über die Lippen. Es tat weh das er so mit ihr umsprang, nicht nur körperlich. Der Druck in ihrem Brustkorb, der emotionale Schmerz kam ihr schlimmer vor.
„Rebecca und du, ihr wurdet auch infiziert. Aber bei euch wurde meines Wissens nach noch kein Trigger ausgelöst. Das Virus ist in eurem Blut, aber es ist inaktiv“
Wesker knirschte wütend mit den Zähnen.
„Das ist eine verdammt wichtige Information die du mir schon viel früher hättest geben müssen! Wussten Ana und William davon?“
Zoe nickte langsam.
„Der Auslöser war Angst, wenn ich mich recht entsinne. Wann war dein Triggermoment? Was ist passiert?“, wollte Wesker wissen.
Marsters ließ sich langsam auf den Hosenboden sinken und seufzte.
„Der Kleiderschrank hat mich angegriffen“
Albert zog fragend die Brauen hoch.
„Der was?!“
„Kleiderschrank.... Krauser war sein Name so weit ich weiß“
„Reden wir von Jack Krauser?“
Sie nickte.
Wesker neigte den Kopf leicht zur Seite.
„Kleiderschrank“, murmelte er „Ja der Ausdruck passt“
„Er hat für deine Schwester gearbeitet“
Albert schnaubte.
„Hinterhältiger Bastard. Eigentlich hat er für mich gearbeitet. Davon ging ich jedenfalls aus“
„Die beiden haben dich verarscht“, klärte Zoe ihn trocken auf.
Eine Weile herrschte Schweigen. Wesker schien über das Gesagte nachzudenken und Zoe kämpfte darum ihre Gefühle im Zaum zu halten, sie nicht nach außen zu zeigen.
Schließlich erhob die Brünette wieder ihre Stimme und sagte: „Das war alles. Mehr habe ich dir nicht zu sagen“
Alberts Blick suchte den ihren in der Dunkelheit.
Die Taschenlampe lag noch auf dem Tresen an der Kasse, gab allerdings kaum Licht in die Ecke ab in welcher sie sich befanden.
Aber selbst in dem Zwielicht, bohrte sich sein Blick mühelos in ihren.
Zoes Blick schweifte ab und sah das seine rechte Hand zu dem Griff der Desert Eagle an seinem Gürtel gewandert war.
„Warum hast du daraus so ein Geheimnis gemacht? Du hättest mir diese Dinge schon viel früher erzählen können“
Sie blickte von der Hand auf seiner Waffe wieder in sein Gesicht.
„Ich war mir nicht sicher wie du auf die Tatsache reagieren würdest das Rakshasa in deinem Blut ist und in dem von Chambers.... und in meinem. Ich befürchtete du würdest uns töten wollen oder die überraschende Neuigkeit könnte einen Triggermoment bei dir auslösen“
Das war nur die halbe Wahrheit, aber es war auch nicht gelogen.
Er nahm die Erklärung fürs erste schweigend hin. Langsam aber sicher, entfernte sich seine Hand vom Griff der Waffe.


Sie roch den Wald, die abgefeuerte Kugel. Alles erschien so real.
Albert stand vor ihr, taumelte rückwärts, dann fiel er. Marsters bekam seinen Arm zu fassen. Sie spürte den Schmerz als ihre Schulter ruckartig aus dem Gelenk gerissen wurde.
Zoe sah den Ausdruck in Weskers Gesicht, sie kannte dieses Bild, diese Szene-- sein Körper wie er an ihrem nutzlosen Arm hing, tief unter ihm das steinige Ufer eines Flusses.
Doch etwas war anders. Rebecca kam hinzu, so wie beim letzten Mal, doch diesmal packte Chambers sie bei beiden Schultern und schüttelte sie. Mit einem wütenden, verzweifelten Schrei riss Zoe die Augen auf und blickte in Weskers Gesicht der ihre Schultern fest gepackt hielt.
Irgendwann ein paar Stunden nach dem Verhör durch Wesker, war Zoe offenbar eingeschlafen.
Sie hatte geträumt. Alles nur ein Traum, das Abbild einer bösen Erinnerung.
„Du hast offensichtlich schlecht geträumt. Du hast geschrien und gejammert“, murrte er genervt.
Das sie seinen Namen dabei mehr als nur ein paar Mal erwähnt hatte, behielt er vorerst für sich.
„Tut mir leid. War ein heftiger Albtraum“, gab Marsters mit leiser Stimme zurück.
„Worum ging es in diesem...“
Die Regale begannen zu wackeln. Klirren, Rascheln und Knirschen erfüllte den Raum. Die Erde unter ihren Füßen begann zu beben und unterbrach Wesker mitten im Satz.
Die Gegenstände aus den Regalen fielen zu Boden. Dosen, Gläser und Tüten platzten auf, verteilten ihren Inhalt auf den Fliesen.

Erschrocken riss Ana ihre Augen auf.
Das Haus schien sich zu bewegen. Die Schränke wackelten, der Deckleuchter schwankte bedenklich und das Geschirr klirrte im Küchenschrank.
„Was ist hier los?!“, rief Ana aus.
„Ein Erdbeben wie es scheint“, gab William zurück und kam zu ihr herüber.
Der Wesker Doppelgänger legte schützend einen Arm um sie und wollte ihr vom Sofa aufhelfen, als das Erdbeben ganz abrupt endete.
Stille erfüllte das Haus, bis sie Rebeccas aufgeregte Schritte auf der Treppe hörten.
Chambers kam hinunter ins Wohnzimmer.
„Das habe ich mir doch nicht eingebildet oder?!“
Ana schüttelte den Kopf.
„Das war eindeutig ein Erdbeben“
„In dieser Gegend allerdings sehr ungewöhnlich“, merkte William an.
„Vielleicht hängt das irgendwie mit diesem Nebel zusammen“, vermutete Ana „Er kam von den Bergen herunter aus der Richtung in der die Umbrella Labore liegen. Albert sagte man hätte dort mit dunkler Materie gearbeitet“
Rebecca ging ans Fenster, spähte zwischen den Fensterläden hinaus.
„Es ist nach wie vor alles neblig, ich kann fast nichts sehen“, murrte sie.
Anassa blickte William ernst an.
„Ich glaube nicht das sich das bald ändern wird. Wir müssen uns etwas ausdenken wie wir an Zoe und Albert herankommen und einen Plan ausarbeiten der uns von hier wegbringt“

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Zoe Wesker

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Mittwoch, 27. April 2016, 22:12



Kapitel.21

Das alte Herrenhaus schälte sich langsam aus der Dunkelheit zwischen den Bäumen. Je näher sie kamen desto mehr erkannten sie von dem Koloss, der dort einsam mitten im Wald stand.
Das ausladende Gebäude zwängte sich zwischen die Baumreihen, hob nur um so deutlich hervor, das es eigentlich nicht dorthin gehörte. Es war ein Fremdkörper in Mitten der Natur.
Adas Schritte waren langsamer geworden. Leon und Claire hatten sich wortlos der Geschwindigkeit der Asiatin angepasst.
„Na endlich“, stieß Wong hervor „Wir sind da. Meine Füße bringen mich um“
Leon blickte auf die Absätze ihrer Stiefel.
„Das sind auch nicht gerade Wanderschuhe“, bemerkte er.
„Halt den Schnabel, Kennedy“, sagte Ada mit einem leisen lachen „Ich kann mit diesen Absätzen Dinge machen, die würden dir glatt die Schuhe ausziehen“
„Ich glaube das will ich nicht genauer wissen“, murrte Leon.
Claire lief rechts von Ada, behielt die dunkelhaarige Frau mit den Mandelaugen im Auge. Die Söldnerin war nicht nur langsamer geworden. Ihre Schritte waren wacklig und Claire konnte sehen das ihre Oberschenkel leicht zitterten.
„Vielleicht sollten wir dich den Rest des Weges tragen. Es ist ja nicht mehr weit“, schlug die Rothaarige unschuldig vor.
„Kommt nicht in Frage“, brummte Ada „Das fehlt mir gerade noch, euch die Genugtuung zu geben mich in einem schwachen Moment zu sehen“
Leon verdrehte die Augen, aber keine der Frauen konnte es sehen da er ein kleines Stück vor ihnen lief.
„Wenn du umkippst bevor wir ankommen, werde ich dich bis ans Ende deiner Tage damit nerven“, sagte er spöttelnd.
„Die letzten paar Meter schaffe ich schon“, grummelte Ada störrisch.
Leon seufzte und schwieg.
Seine Gedanken rasten in alle Richtungen, dachten an alle Eventualitäten. Angestrengt versuchte Kennedy sich auf das Geräusch des Kieses zu konzentrieren, welcher unter den Sohlen seiner Schuhe knirschte, um seinen Verstand für einen Moment zur Ruhe zu bringen. Claire hatte natürlich recht, Ada könnte bereits infiziert sein. Sie mitzunehmen war ein Risiko, aber er würde sie auf keinen Fall zurücklassen.
„Du hast schon wieder diese Unruhe an dir“, hörte er Ada hinter sich sagen.
Ihre Stimme klang müde und angestrengt, aber das hinderte sie nicht daran diesen typischen, frechen Unterton einzubauen.
„Ich weiß“, erwiderte Leon seufzend.





Chips, eingemachter Fisch, Oliven und andere Lebensmittel hatten sich unfreiwillig zu einer unappetitlichen Masse vermischt. Der Boden war stellenweise klebrig und rutschig zugleich. Dort wo Lebensmittel in den Regalen gestanden hatten, war das Benutzen der Gänge nur mit Vorsicht zu genießen.
Albert und Zoe sahen sich im Supermarkt um, verschafften sich einen Überblick.
„Einiges ist zu Bruch gegangen. Vieles was wir vielleicht noch gebraucht hätten“, bemerkte Zoe seufzend.
Wesker schwieg, doch sie hörte seine Schritte auf der anderen Seiten des Regals, im Gang dahinter. Etwas knirschte unter seinen Stiefeln.
Schweigend schritten sie weiter die Gänge entlang.
Als Wesker plötzlich sprach, zuckte sie erschrocken zusammen.
„Das Erdbeben hat uns vorhin unterbrochen. Du wolltest mir erzählen wovon du geträumt hast“
Sie konnte ihn nicht sehen, hörte nur seine Stimme auf der anderen Seite des Regals. Er klang ruhig, distanziert, wie immer.
„Was?“, fragte sie perplex.
„Dein Albtraum. Ich fragte dich nach dessen Inhalt, als die Erde plötzlich anfing zu beben“, erläuterte er.
„Das geht dich nicht wirklich etwas an“, antwortete sie ihm kühl.
Albert lachte leise, dieses Geräusch ging ihr unter die Haut.
„Du hast meinen Namen gesagt, mehrfach. Eigentlich hast du ihn eher geschrien“
Er schien zu ahnen das es ihr unangenehm sein würde, er klang amüsiert.
„Ich kann mir nicht vorstellen warum ich das getan haben sollte“, gab sie stur zurück.
„Du hast es aber getan“, beharrte er.
„Wir haben jetzt wirklich andere Sorgen“, brummte Zoe.
Ich entscheide welche Sorgen du hast. Deine größte Sorge sollte sein dass ich wütend werden könnte“
Marsters schwieg.
Als sie das Ende des Ganges erreichte, stand sie schließlich Wesker gegenüber. Sie hatten ihre Taschenlampen zu Boden gerichtete um sich nicht gegenseitig zu blenden.
„Weißt du was ich glaube?“, fragte Albert.
Zoe seufzte und zuckte mit den Schultern.
„Woher sollte ich das wissen?“
Sein Gesicht lag zum größten Teil im Schatten, aber sie konnte das rotorange Glimmen seiner Augen sehen und die Züge um seinen Mund.
„Das du mit meinem Unfall zu tun hattest. Davon hast du geträumt. Vielleicht war es wirklich ein Unfall, aber du hast ein schlechtes Gewissen nicht wahr?“
Weskers sonore Stimme war so ruhig das sie nicht recht wusste welche Emotion hinter diesen Worten steckte. Viel mehr erschreckte sie aber die Tatsache, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.


„Nein Ana, wir werden nicht herum wandern und auf gut Glück nach den Beiden suchen. Jedenfalls nicht jetzt. Wir warten bis zum Morgen. Der Nebel und die Dunkelheit werden es uns unmöglich machen etwas zu finden. Wir haben nur eine Taschenlampe und die ist nicht gerade eine von den Besten“, sprach William eindringlich.
Rebecca die neben Ana auf der Couch saß stimmte ihm zu.
„Morgen ist vielleicht auch dieser komische Nebel weg oder wenigstens etwas dünner“, sagte die zierliche Chambers hoffnungsvoll.
Anassa seufzte. Gegen ihren Willen machte sie sich mehr Sorgen um die Beiden als sie wollte. Besonders um Zoe machte sie sich Gedanken.
„Was ist wenn er die Geduld mit ihr verliert?“, fragte sie leise.
Will zögerte einen Moment bevor er antwortete: „Er wird sie nicht töten“
„Aber er könnte ihr wehtun“, meinte Rebecca mit ernstem Gesicht.
„Wir können ihr jetzt aber nicht helfen ohne uns alle zu gefährden“, beharrte der Weskerklon ein wenig ungeduldig.
Ana seufzte erneut.
„Sobald die Sonne aufgeht, nehmen wir unsere Sachen und suchen nach ihnen. Wir bleiben zusammen, am besten verbinden wir uns irgendwie, vielleicht mit einem Seil oder etwas ähnlichem. Auf diese Weiser verlieren wir niemanden im Nebel“, schlug sie vor.
„Die Idee ist gut“, stimmte Rebecca zu „Also ich will jedenfalls ganz sicher nicht verloren gehen“
„Hinter dem Haus ist ein Garten, ich habe vorhin ein bisschen aus den Fenstern gesehen. Wenn ich richtig gesehen habe steht da ein Schuppen. Da könnte noch etwas nützliches sein. Sobald die Sonne aufgeht werde ich nachsehen“, sagte William.
„Du willst doch nicht allein gehen?“, fragte Ana alarmiert.
„Ihr beide werdet hier warten, es wird nicht lange dauern“, gab William unnachgiebig zurück.
Anassa seufzte müde.
„Das gefällt mir nicht, Will“
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich kann sehr gut auf mich aufpassen. Ihr beide werdet hier warten und ich sehe mich um. Ich werde mich beeilen. Versprochen“
„In ungefähr vier Stunden geht die Sonne auf“, sagte Rebecca leise mit einem nervösen Blick auf ihr Armband.
Es war grün, so wie die meiste Zeit. Das schwere metallene Schmuckstück war unbequem und es erinnerte sie immer wieder daran, dass für Chambers noch jederzeit alles ganz schnell vorbei sein sollte. Wesker musste sich dazu vermutlich nicht mal erinnern. Wenn sie zu sehr in Angst verfiel, würde es vorbei sein.
Chambers blickte auf und bemerkte das Ana und William sie ansahen, als wüssten die Beiden was ihr durch den Kopf ging.


Als Zoe nicht antwortete, neigte Albert den Kopf leicht zur Seite und fragte: „Ich bin nah dran, nicht wahr?“
„Und wenn es so wäre?“, fragte sie mit leiser Stimme zurück.
„Dann würde ich wollen das du mir erzählst was wirklich passiert ist. Williams Version scheint offenbar nur die halbe Wahrheit zu sein“
Wesker war schon so nah dran, seine Einschätzung war es jedenfalls. Zoe glaubte nicht das es clever wäre ihm eine Antwort zu verweigern, nachdem was zuvor passiert war. Sich eine Lüge einfallen zu lassen war vermutlich auch nicht besonders hilfreich. Albert schien es immer zu spüren wenn sie versuchte ihn anzulügen.
„Ja. Es war ein Unfall und ja... ich war daran maßgeblich beteiligt“
Ihr Puls beschleunigte sich bei jedem Wort das sie aussprach.
Wesker trat einen Schritt näher an sie heran, nach außen wirkte er vollkommen ruhig und beherrscht. Marsters konnte im Moment überhaupt nicht einschätzen, was er als nächstes tun würde. Etwas an dieser Situation fühlte sich an wie die Ruhe vor dem Sturm.
„Was genau ist passiert?“, fragte er eindringlich aber ruhig.
Zoe versuchte dem Glühen in seinen Augen standzuhalten, versuchte nicht den Blick zu senken. Sie wollte ihm nicht zeigen das seine Haltung einschüchternd auf sie wirkte.
Ich habe diesem Mann einmal vertraut, hätte ihm bedenkenlos mein Leben in die Hände legen können... und jetzt muss ich jeden Moment damit rechnen das er mir den Hals umdreht...
„Könnten wir... uns vielleicht setzen? Ich könnte auch einen Drink vertragen“
Wesker blinzelte, schien einen kurzen Moment nachzudenken und nickte schließlich.
„Aber du solltest dich nicht betrinken, wir müssen einen klaren Kopf behalten“
„Ein Drink reicht mit schon, ich will mich nicht betrinken“, antwortete sie und griff neben sich in ein Regal nach einer Flasche Whiskey.




Sie hatten das Herrenhaus erreicht.
Ada hatte sich kraftlos in einen Sessel fallen lassen. Leon suchte nach dem Verbandskasten und Claire half der Asiatin aus ihren Stiefeln.
„Endlich“, murrte Wong.
Die Rothaarige lächelte.
„Viel weiter hättest du es wohl nicht mehr geschafft“
„Stimmt. Aber sag das bloß nicht Leon“
Als Kennedy zurückkam versorgte er wortlos Adas Wunde und sie ließ die Prozedur über sich ergehen.
„Täglicher Verbandswechsel, ich will die Wunde jeden Tag kontrollieren. Wenn sich etwas ändert, dir schwindlig wird oder übel, oder du Fieber bekommst sagst du sofort Bescheid“, verlangte er schließlich.
„Ist okay Chef“, gab sie sarkastisch zurück.
„Ich meine das ernst, Ada. Vergiss den falschen Stolz, wenigstens einmal“
Wong nickte seufzend.
Claire sah sich im Haus um, bereitete ein paar Sandwiches zu und setzte sich schließlich zu den beiden ins Wohnzimmer.
Ada kaute eher lustlos an ihrem Essen herum, während Claire und Leon sich hungrig über die Sandwiches hermachten.
Als Kennedy den letzten Bissen geschluckt hatte sagte er: „Ich habe nachgedacht, über das was du wegen Wesker gesagt hast. Wir haben die ganze Zeit darauf gewartet das er Kontakt aufnimmt. Könnten wir nicht stattdessen ihn kontaktieren?“
Wong dachte einen Moment nach und erwiderte schließlich: „Wenn es hier ein Satellitentelefon gibt, könnte ich versuchen sein PDA anzupeilen. Wesker schleppt es für gewöhnlich immer mit sich herum“
Leon stand auf.
„Ich werde mich mal umsehen. Trent hat bestimmt mindestens eins davon hier“



Ana und Rebecca hielten Wache. Die Frauen hatten darauf bestanden, damit William noch ein paar Stunden Schlaf bekam.
Der Weskerklon lag oben im Bett, die beiden Frauen befanden sich unten im Wohnzimmer.
Auf dem Tisch brannte bereits die dritte Kerze in dieser Nacht ab.
„Wir müssen sparsamer mit unseren Sachen umgehen“, murmelte Ana nachdenklich während sie auf die kleine Flamme blickte.
Chambers blickte müde zu ihr herüber, sie war fast im sitzen noch einmal eingeschlafen.
„Du meinst die Kerzen?“, fragte sie schläfrig.
Anassa nickte, ihre dunkelgrünen Augen glitzerten, im orangen Licht der Kerze wirkten sie beinahe schwarz. Es sah ein wenig unheimlich aus, aber gleichzeitig auch auf faszinierende Weise schön.
Rebeccas blaue Augen waren ein wenig gerötet von der Müdigkeit und wirkten kleiner als sonst.
„Wenn wir sie nicht benutzen, sitzen wir hier in der Dunkelheit. Es ist so schon sehr gruselig hier. Ganz ohne Licht würde ich vermutlich irgendwann durchdrehen“, meinte Chambers mit einem schiefen Lächeln.
„Dann müssen wir eine andere Quelle finden, vielleicht eine die leichter zu erneuern ist“, warf Ana ein.
„Normalerweise würde ich ein Feuer vorschlagen, Holz gibt es hier ja überall. Aber das Haus hat keinen Kamin und Feuer in geschlossenen Räumen sind nicht unbedingt clever“
Anassa nickte erneut und blieb stumm. Ihr gingen so viele Dinge durch den Kopf. Sie sorgte sich um jeden einzelnen aus der Gruppe, machte sich Gedanken darüber wie es weitergehen sollte. Wie sollten sie die anderen finden und ihren Weg fortführen? Der verdammte Nebel hatte alles verkompliziert.
Ana Darius blickte von der kleinen Kerzenflamme auf und sah das Chambers schon wieder an ihrem Armband herumspielte. Wieder strahlte der Rookie diese Unruhe und Nervosität aus. Es war wie ein Kribbeln als würden tausende Ameisen über ihren Rücken laufen. Anassa wollte sich automatisch schütteln und kratzen, aber sie unterdrückte den Impuls.
„Mach dir keine Sorgen, wenn wir an unserem Ziel angekommen sind werden wir eine Lösung für dein Problem finden. Wesker hat bestimmt ein Labor, Albert und ich kennen uns mit solchen Dingen aus. Wir werden etwas finden um dir zu helfen“
Rebecca blickte auf, sie fühlte sich ertappt.
„Erstmal muss ich es bis dorthin schaffen“, erwiderte Chambers schließlich zweifelnd.
Ana lächelte sie aufmunternd an.
„Du hast schon so viel erlebt seit du das Armband hast. Der Trigger wurde nie ausgelöst, du bist mutiger und stärker als du denkst“
Zwei blaue Augen blickten sie dankbar an. Rebeccas Mund formte sich zu einem kleinen Lächeln.
„Danke“
Das Lächeln erstarb in der Dunkelheit, als ein kurzer aber heftiger Luftzug die Kerze löschte.
Rebecca stieß einen kleinen, erschrockenen Schrei aus.
Ana tastete in der Dunkelheit nach dem Feuerzeug das sie in der Küche gefunden hatte. Sie hatte es irgendwo neben der Kerze auf dem Tisch abgelegt. Sie erfühlte das kühle Plastik, schloss ihre Finger darum und tastete nach der Kerze, sie fluchte als sie in das noch heiße Wachs griff. Einen kurzen Moment später, hatte sie den Docht wieder entzündet.
„Was war das?“, fragte Chambers nervös.
Ana spürte ihre Angst, den Druck auf der Brust, das Kribbeln in den Armen, einen kühlen Hauch auf ihrem Rücken.
„Das war ein Luftzug“, antwortete sie leise.
„Aber woher kam der? Alle Türen und Fenster sind verschlossen!“, wisperte Chambers aufgeregt.
Irgendwo im Haus knarrte eine Diele. Die beiden Frauen blickten erschrocken in die Richtung des Geräusches.
Es war nichts zu sehen, aber Ana spürte eine Präsenz die nicht zu ihnen gehörte. Es war etwas Kaltes, etwas Dunkles. Es gingen keine Emotionen von dieser Präsenz aus, es war einfach nur da. Trotzdem wirkte es bedrohlich, gerade weil sie keine Gefühle wahrnehmen konnte.
„Wir sind nicht allein“, sagte sie so leise das Rebecca sie fast nicht gehört hätte.
Chambers wurde blass, griff aber im nächsten Moment entschlossen nach der Axt die neben dem Couchtisch lehnte.
„Du spürst etwas?“, fragte sie leise, den Griff der Axt mit beiden Händen fest im Griff.
Anassa nickte stumm und blickte zur Treppe die in den ersten Stock führte. Oben stand eine Gestalt, wie sie erschrocken feststellte. Im nächsten Moment erkannte sie aber, dass es William war. Allerdings sah sie noch etwas anderes, überraschendes. Das kühle Eisblau seiner Augen schien in der Dunkelheit zu leuchten. Das hatte sie zuvor noch nie an ihm gesehen.
Er kam langsam die Treppe herunter, angespannt, sah sich um. Jeder Schritt schien als würde er schleichen und lauschen.
Als er am Ende der Treppe im Erdgeschoss angekommen war fragte Ana ihn: „Hast du es auch gespürt?“
William nickte.
„Es wurde plötzlich kalt im Schlafzimmer, da bin ich aufgewacht“, sagte er mit leiser, tiefer Stimme.
„Was genau hast du gespürt?“, hakte Anassa nach.
„... Gefahr“

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Zoe Wesker

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84

Dienstag, 3. Mai 2016, 22:19



Kapitel.22

Zoe saß auf dem Tresen neben der Kasse. Sie hatte noch immer die Flasche Whiskey in der Hand, hatte sie aber noch nicht geöffnet.
Wesker stand ungefähr anderthalb Meter von ihr entfernt, ihr gegenüber an ein Regal gelehnt. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte sie wartend an.
Marsters hielt die Flasche mit beiden Händen umklammerte, hob schließlich den Blick und sah den ehemaligen Captain an. Eine Strähne seines blonden Haares hatte sich gelöst und hing ihm in die Stirn.
Ein paar Kerzen sorgten für ein warmes Licht. Der Kassenbereich des Supermarktes war in Kerzenlicht gehüllt, der Rest des Gebäudes lag in Dunkelheit.
In Alberts Augen war ein leichtes Glimmen, ein orangerotes unterschwelliges Leuchten. Der Anblick vermittelte einem das Gefühl das in Wesker etwas unter der Oberfläche schwelte.
Ganz unvermittelt fing Zoe an zu reden: „Wir waren schon eine Weile unterwegs. Was mit deiner Schwester auf dieser Insel passierte weißt du ja bereits. Was das betrifft hat William dir die Wahrheit erzählt“
Wesker nickte langsam um ihr zu zeigen das er zuhörte und sie weitersprechen sollte.
„Redfield starb. Rebecca du und ich, schafften es die Insel zu verlassen. Du und ich, wir hatten eine Diskussion als wir bei der Hütte ankamen. Du wolltest Chambers loswerden, sie beseitigen. Du meintest sie wüsste zu viel und sei Ballast“
Albert runzelte die Stirn, lauschte ihr aber weiterhin schweigend.
„Es war mir möglich dich zu überzeugen ihr... Aufschub zu geben. Sie blieb bei mir während du dich um Trent gekümmert hast. Was dort passierte weiß ich nicht, ich war nicht dabei. Darüber musst du mit William und Ana sprechen. Als du zurückkamst hattest du die beiden bei dir. Du hast sie zur Hütte gebracht“
Wesker neigte den Kopf leicht zur Seite.
„William und Ana waren bei dem Unfall dabei?“
Zoe schüttelte den Kopf.
„Nicht direkt, nein“
„Erzähl weiter“, forderte er schließlich.
„Du warst immer noch der Meinung das wir Rebecca loswerden sollten. Ich war dagegen, ich hatte ihr versprochen ihr zu helfen. Also diskutierten wir erneut darüber, du und ich. Wir stritten uns eine kleine Weile. Diesmal konnte ich dich nicht überzeugen. Du bist stur geblieben“
Wesker löste sich von dem Regal und kam zwei Schritte näher, stand nun direkt vor ihr.
„Chambers lebt noch. Der Unfall hat mich also davon abgehalten sie zu töten“
Marsters schluckte, nickte schließlich und sprach weiter: „Du hast sie von der Hütte weg gezerrt. In die Nähe einer Schlucht im Wald. In dieser Schlucht liegt ein Fluss mit steinigem Ufer. Ich weiß nicht genau wie tief sie ist, ich schätze um die 30 – 40 Meter. Aber ich kann so was nicht gut schätzen, es könnte auch mehr oder weniger sein“
Zoe machte eine Pause, sie stellte die Flasche weg weil sie merkte das ihre Hände ein wenig zitterten. Sie faltete die Hände, presste die Handflächen aneinander um das Zittern zu unterdrücken.
„William und Ana blieben bei der Hütte. Ich folgte dir zu der Schlucht. Ich sah wie du Rebecca zu Boden gestoßen hast und deine Waffe zogst. Ich rannte gegen dich aus vollem Lauf, rammte dich dabei von den Füßen. Wie verkeilten uns ineinander, rangelten eine Weile um die Waffe“
Wieder machte Marsters eine Pause und machte einen tiefen, nervösen Atemzug. Sie fühlte sich zittrig und hatte das Gefühl jeden Moment in Tränen auszubrechen. Es fiel ihr schwer sich zusammenzureißen.
Wesker musterte sie neugierig, beobachtete jede Regung und Reaktion.
„Während unserem Gerangel, löste sich ein Schuss. Die Kugel schlug in deiner Schulter ein. Wir hatten ein paar harte Wochen und Tage hinter uns, du warst so schon etwas angeschlagen, die Schusswunde brachte dich aus dem Gleichgewicht“
Ihre Unterlippe bebte, wütend bis sie einen Moment die Zähne zusammen um das Zittern aus ihrem Gesicht zu verbannen. Es dauerte einen Moment indem sie beide schwiegen. Schließlich erzählte sie weiter.
„Du bist rückwärts getaumelt. Hinter dir war der Abgrund in die Schlucht. Ich bekam dich noch zu fassen, aber dein Gewicht und die Wucht deines Falls kugelte mir die Schulter aus.
Da hingen wir also an der Schlucht. Du konntest dich selbst nicht hochziehen, du warst zu angeschlagen, die Kugel war noch in der Schulter, die Wunde konnte sich nicht schließen. Meine Schulter war wie gesagt unbrauchbar, also konnte ich dich auch nicht hochziehen. Chambers hatte ebenfalls nicht die Kraft. Sie wollte helfen, obwohl du sie kurz zuvor töten wolltest“
Zoes Stimme hatte einen bitteren Klang angenommen. Sie blickte in sein Gesicht und er sah im Schein der Kerzen ihre Augen feucht schimmern.
„Du konntest dich nicht mehr an meinem Arm halten und ich konnte dich nicht halten. Du bist aus meinem Griff gerutscht und gestürzt und auf dem steinigen Flussufer unten aufgeschlagen. Wir dachten erst du wärst tot. William wollte sich um deine sterblichen Überreste kümmern damit die Aasfresser dich nicht kriegen. Als er deine Leiche bergen wollte, stellte er fest das du noch gelebt hast“
Zoe blinzelte und gegen ihren Willen rollten zwei Tränen über ihre Wangen.
Albert betrachtete sie einen Moment lang schweigend.
„Wieso weinst du?“ fragte er schließlich „Du hast keine Angst vor den Konsequenzen deiner Beichte, das würde ich riechen. Also? Was ist es?“
„Ich habe nicht gewollt was passiert ist. Aber ich konnte es nicht mehr ändern“, sagte sie leise und wischte sich mit dem Ärmel ihrer Jacke die Tränen vom Gesicht.
Albert gab ein abfälliges Geräusch von sich.
„Du wusstest wo meine Verstecke sind, du wusstest vermutlich auch wie man hineinkommt. Wenn ich weg gewesen wäre, hättest du das Zepter übernehmen können“
Marster blickte ihn an und wirkte fassungslos.
„Sag mal wie blöd bist du eigentlich?! Wir haben dich versorgt, wir hätten dich auch liegen lassen oder dir den Rest geben können!“
Wesker kam noch näher, neigte sich ein wenig vor und sagte: „Falsch, William hat das übernommen, du hast mich die ganze Zeit über nur beobachtet. Hast du vielleicht gehofft ich schaffe es nicht?!“
Zoe sprang ruckartig vom Tresen und drängte Wesker dadurch automatisch ein Stück zurück.
„Jetzt hör mal gut zu du primitiver Blödmann! Du warst schon immer stur und misstrauisch, aber jetzt gehst du zu weit! Ich habe NIE deinen Tot gewollt!“
Dicht an dicht standen sie sich gegenüber wie rivalisierende Gockel, von Angesicht zu Angesicht.
„Du musst zugeben es klingt schlüssig“, brummte er mit rauer Stimme.
„Für dich vielleicht! Aber nicht für mich!“
„Beweise mir das Gegenteil!“, forderte er lautstark.
„DAS KANN ICH NICHT WEIL DU ALES VERGESSEN HAST!“, brüllte sie ihn an.
Wütend stellte sie fest das sie schon wieder weinte und wischte sich energisch die Tränen vom Gesicht.
Ein Schluchzen kam aus ihrer Kehle das sie nicht unterdrücken konnte.
„Töte mich oder lass mich in Ruhe. Ich will jetzt nicht mehr reden“, sagte sie leise und wandte ihm den Rücken zu.


Sie hatten sich genau umgesehen, aber nichts und niemanden gefunden.
Ana wurde dieses seltsame Gefühl aber nicht los, dass sie nicht allein waren.
„Vielleicht schleicht ja jemand oder etwas ums Haus. Die Fenster und Türen sind alle noch intakt und verschlossen. Es ist niemand außer uns hier drin“, sagte William nachdenklich.
Anassa blickte ihn ernst an.
„Was auch immer es ist, es ist.... kalt, gefühlskalt, es empfindet einfach nichts. Ich kann nur die Anwesenheit wahrnehmen, sonst nichts“
Chambers hatte noch immer die Axt in den Händen und es sah nicht danach aus als ob sie diese in naher Zukunft loslassen würde.
„Wenn es nichts fühlt, verspürt es vielleicht auch keine Mordlust“, murmelte Rebecca unsicher.
„Es könnte dennoch ein Jäger sein, eine Art Raubtier. Es wird jagen und töten wenn es Hunger hat, dazu bedarf es keiner Emotionen“, holte William die beiden Frauen zurück in die Wirklichkeit.
Ana schüttelte sich, sie wurde diese unangenehme Gänsehaut einfach nicht los.
„Aber wieso strahlt es diese Kälte aus? Was ist das? So was habe ich noch nie wahrgenommen“
Will setzte sich in den Sessel und sagte: „Vielleicht weil du noch nie ein Lebewesen ohne Emotionen wahrgenommen hast. Vielleicht ist die Abwesenheit von Emotionen diese Kälte die du wahrnimmst“
Anassa setzte sich auf die Armlehne des Sessel und lehnte sich Wärme suchend an ihn.
„Ich will nicht das du da rausgehst. Was auch immer da draußen ist, wartet vielleicht nur darauf. Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen, aber du kannst jetzt nicht zu dem Schuppen gehen“
Rebecca nickte.
„Das wäre jetzt vermutlich wirklich keine gute Idee“, stimmte sie ihr zu.
„Wir können nicht für immer hier bleiben“, seufzte William.
„Könnten wir den Supermarkt sehen? Ich meine von hier aus, wenn der Nebel nicht wäre“, fragte Rebecca unvermittelt.
Ana zuckte mit den Schultern.
„Also ich habe im Nebel die Orientierung verloren, ich habe keine Ahnung in welcher Richtung er liegt. Als William uns hier her führte, war ich einfach nur froh aus dem Nebel raus zu sein“
„Warum fragst du?“, hakte William nach.
„Na ja, vielleicht sollten wir öfter aus den Fenstern sehen, es wäre doch möglich das sie irgendwie versuchen Kontakt zu uns aufzunehmen“
Ana nickte langsam.
„Im Supermarkt gibt es vielleicht Taschenlampen und Batterien. Wäre möglich das sie es tatsächlich versuchen“
„Sie haben vermutlich mehr Möglichkeiten als wir“, meinte William.
Er legte sanft einen Arm um Ana und sagte: „Kannst du nicht versuchen sie aufzuspüren? Zoe, meine ich. Du sagtest mir vor ein paar Tagen das sie eine besondere Intensität an sich hätte, was dafür sorgt dass du sie schneller und intensiver wahrnimmst als andere Menschen. Dann wüssten wir in welcher Richtung sie sind“
Anassa dachte einen kurzen Moment nach, dann nickte sie.
„Ich glaube es wäre einen Versuch wert“, stimmte sie schließlich zu.
Sie löste sich aus Williams Umarmung, stand auf und ging zu einem der Fenster. Sie atmete tief durch, schloss die Augen und begann ihre Fühler auszustrecken. Ihre Wahrnehmung dehnte sich aus. Ana spürte wieder diese kalte Präsenz, für einen Moment zog sie sich erschrocken wieder zurück, riss ihre Augen auf. Sie sagte kein Wort, wollte die anderen nicht beunruhigen. Aber sie spürte diese kalte Präzens überall, egal wohin sie ihren Geist sandte.
Erneut schloss Anassa ihre Augen, konzentrierte sich mit aller Macht, versucht die Kälte auszublenden und sich auf die Dinge dazwischen zu konzentrieren, weg von dem Haus, hinaus auf die Straße und die Häuser entlang. Mit aller Kraft tastete sie sich weiter, nahm ein paar ängstliche Kleintiere wahr die sich in ihrem Bau versteckten, irgendwo hinter den Häusern.
Dann ganz plötzlich und ohne Vorwarnung stieß sie auf Zoe. Sie war wie ein heißes Glühen inmitten der Kälte. Ana hatte sich so fest konzentriert, sich so weit geöffnet, dass Zoes Emotionen sie mit sich rissen. Anassa gab einen kleinen, leisen, klagenden Laut von sich.
Als sie die Augen öffnete, blickte sie in Williams besorgtes Gesicht. Sie war umgekippt und er hatte sie aufgefangen. Sie hatte nicht einmal bemerkt das sie aus dem Gleichgewicht geraten war.
Anas Gesicht war feucht, offenbar hatte sie geweint.
„Was ist los? Was ist passiert?“, fragte William sanft und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
„Zoe, ich habe sie gefunden... sie ist sehr unglücklich... verzweifelt und wütend. Sie sind Richtung Norden, ein paar Häuser weiter“, antwortete sie ein wenig atemlos.
Der Druck auf ihrem Brustkorb ließ nur langsam nach.
Rebeccas Gesicht tauchte neben dem von William auf.
„Wir haben uns Sorgen gemacht, du warst fast fünf Minuten bewusstlos“
Ana blinzelte erschrocken, auch davon hatte sie nichts gemerkt.
„Ich war zu konzentriert, hatte mich zu weit für ihre Gefühle geöffnet, ich habe alles gespürt was sie spürte. Es geht ihr sehr schlecht, emotional jedenfalls. Ich weiß nicht warum, aber die Verbindung zu ihr ist jedes Mal extrem intensiv, als wäre sie... voller Feuer. Ich weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll. Die letzten Male konnte ich mich davor abschirmen, aber diesmal habe ich mit aller Macht nach ihr gesucht, deshalb war ich... verletzbar“
„Das machst du besser nie wieder“, meinte William ernst.
„Einverstanden“


„Was war das?“, fragte Zoe flüsternd.
„Was meinst du?“, wollte Wesker wissen der noch immer hinter ihr stand.
„Irgendwas hat mich berührt“
„Hier ist niemand außer mir und dir und ich habe dich nicht angefasst“, sagte Albert trocken.
„Ich meinte nicht körperlich... ich hatte das Gefühl das mich jemand... es hat sich angefühlt als wäre etwas unsichtbares durch mich hindurch.... ach vergiss es“, murmelte Zoe nachdenklich.
Ein Piepen lenkte die beiden ab.
Wesker holte sein PDA aus der Innentasche seiner Jacke hervor.
„Ein Anruf“, sagte er perplex.
„Ich weiß zwar nicht wie das möglich ist, aber an deiner Stelle würde ich den Anruf annehmen“, meinte Zoe eindringlich.

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85

Mittwoch, 11. Mai 2016, 18:03



Kapitel.23

Wesker starrte auf das Display seines PDA.
„Ich wusste nicht mal das ich mit dem Ding Anrufe oder Nachrichten empfangen kann“, murmelte er.
„Jetzt nimm schon ab!“, drängelte Zoe „Vielleicht ist es wichtig oder wenigstens hilfreich auf irgendeine Weise“
„Es könnte auch das Gegenteil der Fall sein, aber ich bin neugierig“, meinte Albert und nahm den Anruf an.
Das Gesicht einer Frau tauchte auf dem kleinen Bildschirm auf. Eine Asiatin mit pechschwarzen, kurzen Haaren und dunklen Mandelaugen. Haar und Augen hoben sich in starkem Kontrast zu ihrer ungesund blass wirkenden Haut ab.
Ihre Augen waren leicht dunkel umrandet, sie war hübsch, wirkte aber kränklich.
„Ada?“, fragte Wesker verblüfft.
„Albert, endlich. Warum hast du mich so lange warten lassen?“
Selbst ihre Stimme klang belegt und kränklich.
„Wie kannst du mich auf meinem PDA anrufen?“
„Du hast es modifiziert und mir gesagt wie ich dich darauf erreichen kann. Weißt du das denn nicht mehr?“, fragte sie verblüfft.
Wesker seufzte genervt.
„Ich weiß einiges nicht mehr. Angeblich hatte ich eine Art Unfall, die letzten sechs Monate sind aus meinem Gedächtnis verschwunden“
Wong zog die Brauen hoch.
„Ein angeblicher Unfall? Wo ist deine kleine Freundin?“
Zoes Herz machte einen unangenehmen Satz.
„Welche kleine Freundin?“
„Die hast du auch vergessen? Ist jemand bei dir?“
„Ja, wir waren zu fünft. Aber wir wurden getrennt. Trent hat einen Klon von mir geschaffen, William, er gehörte zur Gruppe. Chambers von den S.T.A.R.S und Trents Schwester Ana ebenfalls. Ansonsten ist noch mein ehemaliger Rookie hier, Marsters. Hier ist etwas passiert das sich schwer erklären lässt, so eine Art Nebel kam, aber es ist kein Nebel. Jedenfalls sind wir durch diesen Nebel getrennt worden. Ich bin mit Zoe in einem Supermarkt, die anderen sind irgendwo in der Nähe in einem anderen Haus. Man kann die eigene Hand vor Augen nicht sehen. Wir können also nicht nach ihnen suchen ohne uns zu verlaufen. Davon abgesehen bin ich im Nebel angegriffen worden. Irgendetwas ist da draußen“
Ada blickte ihn verblüfft an.
„Nebel? Das klingt alles recht seltsam... Aber Marsters, der Rookie von dem du sprachst, die habe ich gemeint. Sie ist deine kleine Freundin, war sie jedenfalls als wir uns zuletzt gesprochen haben“
Wesker warf einen Seitenblick auf Zoe. Sie erwiderte seinen Blick, ihr Ausdruck war allerdings schwer zu deuten.
„Haben sie dir von dem erzählt was zuvor passiert ist? Von deiner Schwester?“, hörte er Ada fragen und blickte wieder auf das Display.
„Ja, wir wurden auf diese Insel entführt, sie hat eines ihrer Spielchen gespielt“
Ada schüttelte den Kopf.
„Du wurdest nicht entführt. Sie haben Zoe entführt. Du warst nur dort weil du sie zurückholen wolltest. So hast du es mir jedenfalls erzählt als du später nach der ganzen Sache nach Trent gesucht hast. Von mir hattest du die Information über sein Versteck“
Wieder blickte Albert zu Zoe herüber. Sie hatte sich umgedreht und blickte in eine andere Richtung, aber er war sicher sie hörte zu.
Wesker sah erneut auf das Display.
„Du sagtest kleine Freundin, was genau hast du damit gemeint?“
Ada lachte leise.
„Albert du bist ihr gefolgt auf diese Insel, du wusstest das deine Schwester dich tot sehen wollte und bist trotzdem in die Höhle des Löwen gegangen. Was glaubst du denn was ich damit meinte?“
„Ich werde mich wohl noch mal mit ihr unterhalten müssen“, murmelte er.
„Ist sie gerade in deiner Nähe?“
„Ja, sie ist hier im Raum und kann uns beide hören“
„Sie wird sicher ihre Gründe gehabt haben es dir nicht zu sagen“, meinte Wong.
„Vermutlich“, brummte Albert.
Diese Neuigkeit irritierte ihn. Sie war hübsch, unter anderen Umständen wäre er sicher an ihr interessiert gewesen. Aber sie hatte sich so seltsam verhalten, die ganze Zeit über hatte er das Gefühl gehabt dass sie ihm etwas verheimlichte. Er hatte ihr nicht wirklich getraut, deshalb hatte er nach seinem Erwachen nach dem Unfall nie in diese Richtung gedacht, jedenfalls nicht ernsthaft. Er dachte darüber nach was alles passiert war, wie grob er mit ihr umgegangen war. Von einem Moment auf den anderen, fragte er sich was sie dabei empfunden haben musste.
Fürs erste schüttelte er den Gedanken wieder ab und konzentrierte sich auf Ada.
„Du siehst krank aus, Ada, was ist passiert?“
Wong seufzte.
„Nichts weltbewegendes. Eine kleine Fleischwunde“
„Das sieht aus als hättest du eine Infektion, von einer einfacheb kleinen Fleischwunde kommt das nicht. Du bist viel zu blass, hast Augenränder. Dir steht der Schweiß auf der Stirn. Hast du Fieber? Vielleicht ist die Wunde infektiös“
„Wir haben die Wunde gereinigt und desinfiziert. Ich habe ein Antibiotikum genommen. Das wird schon wieder“, entgegnete Ada.
„Welcher Art ist die Wunde? Eine Schussverletzung?“
„Nein, eine Bisswunde“
Wesker horchte auf und fragte ernst: „Was hat dich gebissen?“
„So ein wandelnder Toter“
Albert seufzte schwermütig.
„Da werden keine Antibiotika helfen, Ada. Du bist infiziert“
„Du meinst... ich werde einer von denen?“, fragte sie leise.
Im Hintergrund hörte er einen Mann fluchen.
„Du bist nicht allein?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich habe Freunde bei mir... sie haben mir geholfen“
„Wenigstens bist du nicht allein“, meinte Wesker.
„Was genau passiert jetzt mit mir? Ich weiß das du für Umbrella gearbeitet hast. Du weißt was passiert oder nicht?“
Wieder seufzte Albert.
„Ja, dass weiß ich“
Nach einer kurzen Pause verlangte sie schließlich: „Dann sag es mir“
„Du hast bereits Fieber, es wird schlimmer werden. Es wird so hoch werden, dass du halluzinieren wirst. Du wirst irgendwann Rötungen auf deiner Haut entdecken. Es wird anfangen zu jucken während dein Verstand sich langsam verabschiedet. Deine Organe versagen. Dein Herz bleibt irgendwann stehen, aber ein letzter Impuls in deinem Gehirn wird erhalten bleiben. Du wirst weder fühlen noch denken, du wirst nur noch Hunger haben“
Ada schluckte, atmete durch und nickte langsam.
Wesker sah wie die Hand einer Frau sich auf Adas Schulter legte um sie zu trösten.
„Falls du es nicht zuvor beenden willst oder kannst, solltest du deine Freunde bitten dich zu fesseln wenn du nicht willst das du sie später angreifst. Du wirst keine Kontrolle darüber haben, egal wie gern du sie vielleicht hast. Du wirst versuchen sie zu fressen“
„Scheiße...“, fluchte Wong leise.
Einen kurzen Moment schwiegen beide, aber schließlich ergriff Ada noch einmal das Wort.
„Ich vermute das ich nicht mehr viel Zeit habe, aber es gibt da etwas wichtiges, ein letzter Gefallen den du mir tun könntest“
Albert nickte.
„Ich bin ganz Ohr“
„Du sagtest das Trents Schwester bei dir war, dass sie noch in deiner Nähe ist. Da ihr offenbar als Gruppe reist werdet ihr vermutlich versuchen einander zu finden“
Wieder nickte Wesker und sagte: „Ja, das hatten wir vor. Warum? Was willst du von Ana?“
„Ich will gar nichts von ihr. Aber mein Freund hier braucht ihre Hilfe. Auch wenn er sie vermutlich ohnehin nicht mehr als Entlastungszeugin braucht weil die Welt den Bach runtergeht. Sie hat Informationen, Antworten die mein Freund haben will. Die Koordinaten von Trents Versteck, dem Herrenhaus, müssten noch in deinem PDA sein. Das ist der Ort wo ich gerade mit meinen Freunden bin“
„Du willst das wir sie zu euch bringen, zu deinem Freund? Wer ist dieser Freund?“
„Ja. Du kennst ihn nicht, aber spielt das eine Rolle?“
Wesker seufzte.
„Nein. Ich schulde dir was, es spielt also keine Rolle“
„Sein Name ist Leon, er war Bundesagent bevor die Pandemie ausbrach. Trent hat ihn ebenfalls reingelegt, ähnlich wie dich. Derek Simmons, sagt der Name dir etwas?“
„Ja, hohes Tier beim N.S.A“
„Er hat scheinbar mit Trent gearbeitet und wollte Leon loswerden weil dieser ihm auf die Schliche kam. Eine lange Geschichte. Jedenfalls will er mit Ana reden“
„Ich verstehe. Ich glaube nicht das wir es schaffen werden bevor... falls wir es überhaupt bis dorthin schaffen. Die Umstände gestalten sich schwierig“


Sie sprachen noch ein paar Minuten, Wesker versicherte ihr das er Ana zurück zu Trents Herrenhaus führen würde damit Leon mit ihr sprechen konnte. Sie verabschiedeten sich voneinander und Ada legte auf.
Claire stand rechts neben ihrem Sessel, legte ihr eine Hand auf die Schulter. Im ersten Moment wollte sie die Hand wegschieben. Sie wollte diesen Trost nicht, dachte sie jedenfalls, aber sie ließ es dann doch geschehen.
Kennedy war irgendwo hinter ihr, stand am Fenster und blickte stumm nach draußen. Ihm schienen die Worte zu fehlen.
„Du bekommst was du willst. Falls sie es bis hierher schaffen“, sagte Ada zu ihm, ohne sich nach ihm umzudrehen.
Wong hörte Leon seufzen.
„Bist du sicher das er die Wahrheit gesagt hat? Ich meine über das was mit dir passieren wird“
Seine Stimme klang seltsam tonlos.
„Wieso sollte er lügen?“
„Keine Ahnung... vielleicht ist er ein Sadist“
Ada lachte leise und öffnete die oberen Knöpfe ihrer Bluse. Ihr Körper schien zu glühen.
Als hätte Claire ihre Gedanken gelesen, griff sie nach einer Zeitung die auf dem Couchtisch lag und fächelte ihr etwas Luft zu.
Die Söldnerin lächelte. Leons kleine Freundin war viel zu nett für diese Welt, sie hoffte das er gut auf sie aufpassen würde.
„Wesker hat die Wahrheit gesagt und er wird sein Wort halten“
„Woher weißt du das?“
Leon stand plötzlich neben ihr.
„Ich kenne ihn seit einer Weile. Er kann ein echter Mistkerl sein, aber angelogen hat er mich bisher noch nie“
Kennedy setzte sich ihr gegenüber auf die Tischplatte des wuchtigen Couchtisches und sah sie an.
„Du siehst wirklich krank aus. Können wir irgendetwas tun um dir den weiteren Verlauf zu erleichtern?“
Ada senkte den Blick und sagte: „Das Beste wäre es, die Sache jetzt zu beenden, bevor es schlimmer wird. Aber zu meiner Schande muss ich gestehen, ich glaube nicht dass ich das kann“
Als sie wieder aufblickte sah er sie immer noch an.
„Soll ich es für dich tun?“, fragte er leise.
„Das kann ich nicht von dir verlangen“
„Doch, kannst du. Wenn du es wirklich willst dann lass es mich wissen. Ich will nicht das du leidest“
Ada lächelte wehmütig.
„Ich habe so viel erlebt, dann gehe ich einmal auf eine öffentliche Toilette und fange mir etwas tödliches ein“
Wong sah Leon an das die Situation ihm zu schaffen machte. Sie konnte es leider nicht ändern. Ada hätte es nie zugegeben, aber sie war froh das ausgerechnet er es war, der in ihren letzten Stunden bei ihr war.

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Zoe Wesker

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Sonntag, 22. Mai 2016, 23:58



Kapitel.24

„Wie fühlst du dich?“
Ana blickte auf und sah in Williams eisblaue Augen.
„Besser. Ich habe es geschafft... das Gewicht ihrer Emotionen abzuschütteln, endlich“
Will setzte sich neben sie auf den Boden.
Anassa war an dem Fenster geblieben, an welchem sie zuvor Zoe aufgespürt hatte. Sie hatte sich auf den Boden, unter das Fensterbrett gesetzt.
„Gewicht?“, fragte er neugierig.
„Ja. Depressive, traurige oder auch verzweifelte Gefühle, nehme ich wie ein Gewicht wahr. Es ist als würde, sich etwas sehr schweres auf meine Brust setzen, mir die Luft abschnüren und mich an den Schultern nach unten ziehen“, erklärte sie und rieb sich müde über die dunkelgrünen Augen.
Der Weskerklon blickte sie von der Seite an.
„Das klingt unangenehm“
Ana nickte zustimmend.
„Ist es auch. Es ist sehr unangenehm. Zoe hat all diese negativen Dinge gefühlt. Es schien als wäre sie in einem Sog der alles aus ihrer Gefühlswelt zieht das glücklich ist. Und zu allem Überfluss hat sie eine ganz eigene Intensität an sich. Ich nehme sie viel direkter und intensiver wahr als andere Menschen“
William blickte sie fragend an.
„Weißt du warum du diese besondere Verbindung zu ihr hast?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein. Wir sind nicht verwandt, kennen uns noch nicht sehr lang. Vielleicht ist es einfach nur Zoe selbst, die anders ist. Oder die Gefühle in ihr sind wirklich so stark dass... aber das wäre grausam...“
„Was meinst du?“
„Wenn diese Intensität nicht durch eine spezielle Verbindung käme, sondern wirklich von ihr selbst, ihren Gefühlen. Wenn dem so sein sollte, leidet sie viel mehr als wir gedacht hatten“
Ana seufzte schwermütig.
„Ich mache mir Sorgen. Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen, aber ich glaube Albert hat etwas getan was diese Gefühle verstärkt hat“
William schwieg einen Moment lang und dachte nach.
Schließlich sagte er: „Vielleicht haben wir ihre Gefühle für ihn unterschätzt“
Anassa nickte.
„Ich glaube das haben wir“
William legte sanft einen Arm um ihre Schultern und zog sie etwas näher an sich heran.
Ana lehnte sich in seine Umarmung, schmiegte sich an ihn und genoss die Wärme seines Körpers.
„Warum berührt es mich so sehr was Zoe fühlt?“, fragte sie murmelnd.
„Du warst schon immer empfänglich für die Gefühle anderer“
„Aber nicht so, nicht so extrem“, beharrte Ana.
Rebecca die auf dem Sofa saß hob ihren Kopf.
„So weit ich weiß wurdest du adoptiert, nicht wahr?“
Will und Ana blickten zu der zierlichen Brünetten herüber. Ihre klaren blauen Augen erwiderte den Blick der beiden nachdenklich und viel zu ernst für ihr jugendliches Gesicht.
Anassa nickte schließlich zur Antwort.
„Du weißt nicht wer deine wirklichen Eltern sind oder waren und ob sie noch andere Kinder hatten. Ihr seid vielleicht doch verwandt“
William zog die Brauen hoch.
„Das wäre ein extremer Zufall. Aber das würde die Sache erklären“
„Falls wir je im Unterschlupf ankommen sollten, werde ich in Alberts Labor einen Test machen“, sagte Ana nachdenklich.
„Aber zuerst müssen wir die beiden finden“, brummte William.


Wesker hatte aufgelegt.
Zoes gesamte Körperhaltung war angespannt, er konnte es an ihren Schultern sehen, als er sich zu ihr umdrehte.
Sie stand immer noch mit dem Rücken zu ihm und blickte in Richtung eines der Fenster.
„Ich wusste dass du mir etwas verheimlichst, allerdings hatte ich eher etwas anderes erwartet“, sagte er schließlich mit ruhiger Stimme.
„Es tut mir leid wegen deiner Kollegin“, sagte sie nach einer kleinen Weile des Schweigens „Das ist keine schöne Art zu sterben“
Albert steckte den PDA wieder in die Innentasche seiner Jacke und entgegnete ihr: „Ada ist zäh und sie ist nicht allein. Das ist nicht sehr viel, aber immerhin etwas“
Langsam drehte Zoe sich um.
Wesker musterte sehr aufmerksam ihr Gesicht. Er sah ihr an, dass sie ihre Gefühle hinter einer emotionslosen Maske zu verstecken versuchte.
„Du empfindest Bedauern über ihren Tod“, stellte sie überrascht fest.
„Ich hege keinen Groll gegen sie. Wir haben zusammen gearbeitet, sie hat mir ein paar Gefallen getan, so wie die Info über Trents Verbleib zum Beispiel. Sie war... nützlich“
Zoe lachte humorlos.
„Natürlich musst du es wieder herunterspielen. Warum kannst du nicht einfach zugeben dass sie eine Freundin war und du bedauerst sie zu verlieren?“
Wesker neigte den Kopf leicht zur Seite.
„Habe ich das nicht gerade?“
„Du hast sie als nützlich beschrieben, als sei sie ein Gegenstand“, bemerkte Marsters zynisch.
„Weil es zutreffend ist“
Zoe seufzte.
„Vergiss es. Es ist wohl ein sinnloses Unterfangen dir irgendwelche Emotionen entlocken zu wollen“
Albert trat ein paar Schritte näher und fragte: „Hast du es mir deshalb nicht sagen wollen? Weil du glaubtest das ich nichts empfinden würde?“
Sie schien im ersten Moment nicht darauf antworten und sich abwenden zu wollen. Doch mitten in der Bewegung hielt sie inne und antwortete ihm mit leiser Stimme: „Ja... so was in der Art“
Er musterte sie neugierig, versuchte zu verstehen was da zwischen ihnen beiden wohl gewesen sein konnte.
Für seine Begriffe war sie schön, in vielerlei Hinsicht, auch wenn sie ihn immer wieder geärgert hatte. Selbst das schien auf eine seltsame Weise seinen Reiz zu haben. Während sie ihn stumm ansah, analysierte er sie. Er mochte ihre Körperhaltung, diese Mischung aus Anmut und schwungvollem Übermut den sie an sich hatte - zumindest bevor er sie einschüchterte – hatte eine gewisse Anziehungskraft.
„War das zwischen uns etwas Ernstes?“, wollt er schließlich wissen.
Zoe zuckte mit den Schultern, ihre Maske schien ein wenig zu bröckeln als sie antwortete: „Es hatte irgendwann den Anschein, ja. Aber es begann... kompliziert“
Wesker schritt an ihr vorbei zum Verkaufstresen und setzte sich darauf.
Sie wandte sich ihm zu, blickte ihn unsicher an.
„Erzähl mir davon“, bat er sie mit seiner sonoren Stimme.
Marsters setzte sich ihm gegenüber auf ein umgekipptes Regal. Sie steckte die Hände in die Jackentaschen, schien nicht zu wissen was sie sonst mit ihnen anfangen sollte.
„Ich war noch nicht lange beim S.T.A.R.S Team. Tatsächlich war ich noch in der Ausbildung und du warst mein Ausbilder, mein Vorgesetzter. Du warst streng, hast es mir alles andere als leicht gemacht“
Albert schmunzelte und meinte: „Ja, das klingt nach mir“
„Jedenfalls hatte ich ziemlichen Respekt vor dir, um es vorsichtig auszudrücken. Ich habe schon eine Gänsehaut bekommen wenn du mich länger als nur ein paar Sekunden lang angesehen hast“
Sie lachte leise, diesmal war es ein echtes Lachen.
„Trotzdem habe ich es geschafft... mich Hals über Kopf in dich zu verknallen. Das machte mich in deiner Gegenwart noch nervöser als es ohnehin schon der Fall war“
Wesker lauschte ihr mit einem seichten Schmunzeln.
„Eines Abends kam ich in dein Büro, es ging nur um eine Formalität, aber ich nutzte die Gelegenheit um nachzufragen ob du ebenfalls in J's Bar kommen würdest. So wie all die anderen. Chris hatte mir davon erzählt und er merkte an das du sehr selten oder fast nie dabei wärst. Und irgendwie hatte ich gehofft, wenn ich dich darauf anspreche, kommst du dieses Mal doch“
Albert nickte.
„Du warst Neu im Team, vermutlich war allein schon durch diesen Umstand meine Neugier geweckt“
Zoe antwortete: „Ja. Du hast jedenfalls zugesagt und bist tatsächlich erschienen“
Wieder lachte sie, es wirkte auf hinreißende Weise schüchtern, ihre Wangen nahmen einen zarten rosa Ton an.
„Alle anderen waren vor dir da und ich habe die ganze Zeit heimlich die Tür im Auge behalten, auf dich gewartet. Irgendwann als ich schon dachte du kommst nicht mehr und nicht mehr auf die Tür geachtet habe, bist du plötzlich neben mir gestanden, hast die Leute begrüßt und dich neben mich gesetzt. Du sahst... gut aus. Schwarze Hose, weißes Hemd mit langen Ärmeln, schwarze Schuhe. Dein Aftershave war... sagen wir das Gesamtpaket war sehr angenehm“

Als Wesker mit seiner tiefen Stimme lachte, ging ihr das Geräusch unter die Haut.
„Offenbar habe ich einen gewissen Eindruck auf dich gemacht“
Sie nickte und gab zu: „Das kann ich wohl nicht leugnen“
„Wie ging es weiter?“
„Du schienst auch ein gewisses Interesse an mir zu haben, hast versucht mich in Gespräche zu verwickeln. Und du nanntest mich beim Vornamen, das war dass Highlight meines Tages“
Es war erleichternd diese Dinge auszusprechen, sie noch einmal in ihrem Kopf zu erleben und ihn daran teilhaben zu lassen. Wesker reagierte sehr viel offener und gelassener als Zoe erwartet hatte.
„Es wurde also ein wenig persönlicher?“, wollte er wissen.
„Ja. Man könnte das durchaus so ausdrücken. Wir waren am Ende die Letzten am Tisch und du hast mich nach Haus begleitet, ich wohnte nicht sehr weit von J's Bar entfernt“
„Ich habe dich persönlich nach Hause gebracht? Dann muss ich wirklich Interesse gehabt haben“
„Das war mir spätestens nach dem Kuss klar“
„Kuss?“, fragte er verblüfft „Ich war dein Ausbilder“
„Wir haben ein wenig geflirtet, Interesse war beidseitig vorhanden, aber gleichzeitig sagtest du mir das eine Romanze zwischen uns nicht stattfinden könne. Nachdem ich mich dann bis auf die Knochen blamiert hatte, weil mir die Fähigkeit sinnvolle Sätze zu bilden abhanden gekommen war, hast du mich geküsst und gesagt: Einmal ist keinmal.“
Wesker zog die Brauen hoch und meinte: „Das klingt jetzt so gar nicht nach mir“
„Es ist aber genau so passiert“
Albert lachte erneut und sagte: „Keine Sorge ich glaube dir und das zum ersten Mal seit dem ich nach meinem Unfall erwacht bin“
Zoe seufzte leise. Es war ein wenig Erleichterung aber auch Nervosität in diesem Seufzer.
„Am nächsten Tag wollte ich das Team verlassen, weil ich nicht glaubte das ich mit dir arbeiten konnte. Ich hatte Angst etwas dummes zu tun, etwas dass unserer beider Karrieren beenden könnte. Du warst ein wenig wütend darüber, warum genau weiß ich nicht. Dann kam der Einsatz dazwischen. Die Bravos hatten Schwierigkeiten und wir mussten nachrücken und ich war die einzige verfügbare Pilotin weil Vickers krank war“
„Der Vorfall im Herrenhaus. Ich hatte die Sache seit einem Jahr durchgeplant. Es war nicht vorgesehen das du dabei bist“, murmelte Wesker nachdenklich.
„Ja... das habe ich dann auch festgestellt. Du hast mich praktisch mitgeschleift. Ich hatte die ganze Zeit Angst das du mich töten würdest“
Er blickte sie ein wenig betreten an.
„Tut mir leid das zu hören“
Zoe zuckte mit den Schultern.
„Ich habe es überlebt, das Mitschleifen, den Verrat, Raccoon City... dein angebliches Ableben und meine Entführung durch dich“
Wieder wanderten seine Brauen nach oben.
„Ich bin angeblich gestorben und habe dich entführt?“
Zoe nickte, erzählte ihm davon wie der Hunter ihn vor ihren Augen tötete und wie er sie aus dem R.P.D entführte nachdem er Jill getötet hatte.
„Ich habe tatsächlich einige, wichtige Dinge vergessen“, brummte er „Ich habe also Valentine erschossen. Interessant. Noch interessanter ist aber der Umstand das ich dich entführt habe. Das hätte nur noch mehr Komplikationen für mich bedeutet. Wäre ich bei Verstand gewesen hätte ich dich getötet nachdem ich hatte was ich wollte. Du gabst mir den USB Stick und dann...“
„Hättest du mich erschießen und abhauen sollen. Ja so was in der Art hast du damals auch zu mir gesagt, es aber nicht getan“, unterbrach sie ihn ein wenig mürrisch „Aber du hast auch einen Piloten gebraucht. Danach allerdings hättest du mich ebenfalls töten können, aber du hast es nicht getan“
„Ich nahm dich mit zu dem Haus am Fluss in den Wäldern?“
Marsters nickte.
„Ja“, sagte sie leise „dort wurde die Sache dann nach und nach, intimer und handfester...ernster. Es dauerte allerdings eine Weile bis sich die Sache eingependelt hatte“
„Wie lange waren wir dort, bevor meine Schwester uns das Leben schwer machte?“, wollte Wesker wissen.
„Ein paar Monate“
Albert nickte schweigend und schien über das Gesagte nachzudenken.
Zoe spürte eine leise Panik in sich aufsteigen, sie wollte nicht wirklich hören was er dazu zu sagen hatte, er wirkte noch immer so distanziert und unpersönlich.
„Wir haben jetzt andere Sorgen“, meinte sie aus heiterem Himmel „Wie finden wir die Anderen? Wir können hier nicht ewig bleiben“
Er schien von ihrem Themenwechsel überrascht zu sein, doch er ließ sie vorerst gewähren.
„Als du die Taschenlampen geholt hast, wie viele waren da noch?“, fragte er.
„Einige. Warum?“
Wesker lächelte.
„Ich habe vielleicht eine Idee wie wir die Anderen auf uns aufmerksam machen können“

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Montag, 30. Mai 2016, 13:15



Kapitel.25

Erinnerungen und Wahnvorstellungen schienen sich in Adas Verstand zu vermischen. Nach außen hin schaffte sie es nach wie vor ruhig zu wirken, aber in ihrem Kopf spielten sich ganz andere Dinge ab.
Erinnerungen an frühere Missionen vermischten sich mit Szenen aus Fleisch und Blut, zerfetzten Körpern und einer Flut aus grell bunten Bildern die sie nicht zuordnen konnte.
Das Fieber war gestiegen, ihr war unerträglich heiß, am liebsten wäre sie aus ihrer eigenen Haut geschlüpft um der Hitze zu entkommen. Zu allem Überfluss begann das was Wesker gesagt hatte, sie entdeckte Rötungen an ihren Unterarmen, die nach kurzer Zeit anfingen zu jucken. Auch an ihrem Hals fing es an. Ada unterdrückte mit aller Macht den Impuls sich zu kratzen. Die Kopfschmerzen waren bestialisch und wurden wahrscheinlich vom Fieber verursacht, es war so schlimm das ihr langsam aber sicher davon schlecht wurde.
Leon kam zu ihr, kniete sich vor den Sessel auf dem sie saß und blickte besorgt zu ihr auf.
„Wie geht es dir?“
„Willst du eine ehrliche Antwort?“
Kennedy seufzte und nickte.
„Es geht mir sehr schlecht, Leon. Das Fieber steigt, ich fange an Dinge zu sehen die nicht da sind...noch kann ich erkennen das es Einbildung ist und nicht real... allerdings verschwimmen die Grenzen immer mehr“
„Was für Dinge sind das die du siehst?“, fragte er besorgt.
„Das willst du nicht wirklich wissen Leon. Vielleicht sollten wir die Sache jetzt beenden, bevor ich euch gefährlich werden könnte“
„Und was ist wenn das Fieber vorübergeht und alles wieder... normal wird?“
Ada seufzte.
„Hör auf Leon. Es wird nicht wieder normal, das wissen wir beide. Es ist schön zu wissen das du mich nicht aufgeben willst, aber du solltest dich nicht an Strohhalmen festhalten“
Kennedy senkte den Blick und schwieg.
„Noch kann ich es selbst machen“, sagte Wong plötzlich.
Leon blickte wieder auf, überrascht und erschrocken.
„Ich dachte du könntest es nicht selbst tun“
„Ich muss es tun Leon. Ich will noch bei Verstand sein und es selbst in der Hand haben“
Sie sah ihm an dass er es nicht akzeptieren wollte, dass es ihm schwerfiel.
„Bring mich bitte nach draußen, Leon“




Es war bereits wieder dunkel geworden.
Immer wieder hatte Ana ihre Fühler ausgestreckt und jedes Mal hatte sie diese kalte Präsenz wahrgenommen. Was auch immer es war, es schien nicht vorzuhaben diesen Ort all zu bald zu verlassen.
Abwechselnd standen sie am Fenster und blickten in Richtung Norden, in der Hoffnung ein Zeichen zu sehen, irgendetwas das ihnen sagte das Zoe und Wesker noch da waren.
Im Moment stand Rebecca am Fenster, hatte sich mit den Ellbogen auf das Fensterbrett gestützt und blickte durch die Schlitze der Fensterläden hinaus.
„Es ist egal was da draußen ist, wir haben kaum Vorräte hier, schon in zwei Tagen werden wir nichts mehr zu essen oder zu trinken haben. Wir können nicht bleiben und warten“, sagte Anassa in die Stille hinein.
William der ihr gegenüber auf dem Sessel saß, seufzte vernehmlich.
„Ich weiß“, sagte er schlicht.
„Also? Was machen wir dann?“, hakte Ana ungeduldig nach.
„Wir warten noch einen Tag. Wenn sich bis dahin nichts getan hat, gehen wir los, in die Richtung in der du Zoe wahrgenommen hast“
Ana seufzte leise und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Der Kontakt zu Zoe saß ihr noch immer in den Knochen, auch wenn die Symptome bereits weg waren. Es war eine Art Echo geblieben, das leise aber eindringlich in ihrem Körper widerhallte. Sie wollte Zoe sehen, sicher sein das sie unverletzt war um dieses Echo loszuwerden. Es war unangenehm und ständig da, Ana konnte es nicht komplett ausblenden.
„Du machst dir immer noch Sorgen“, stellte William nüchtern fest.
„Ja. Nachdem was ich gefühlt habe als ich versuchte sie zu finden... kann man mir das wohl kaum verübeln“
Will schüttelte den Kopf.
„Das nimmt dir auch niemand übel“
William hatte versucht ihr nahe zu sein und Trost zu spenden, aber sie hatte sich immer wieder zurückgezogen, also hielt er im Moment ein wenig Abstand. Er wartete ab bis sie wieder zugänglicher war.
„Es hatte jedenfalls eine starke Wirkung auf dich“, fügte er an.
„Tut mir leid, darüber habe ich keine Kontrolle“
„Es muss dir nicht leid tun“, sagte Rebecca aus dem Hintergrund.
„Sie hat recht“, stimmte Will zu „Wie du schon sagtest, du hast keine Kontrolle darüber“
Ana seufzte.
„Trotzdem“
„Vielleicht hilft dir noch ein wenig Schlaf?“, mutmaßte Rebecca.
Anassa zuckte mit den Schultern.
„Ja, vielleicht“


„Clever“, meinte Zoe „Wir müssen nicht nach ihnen suchen, wir zeigen ihnen einfach wo wir sind“
Wesker, der genau wie sie, Taschenlampen mit Batterien bestückte, nickte und entgegnete ihr: „Es ist in jedem Fall sicherer für uns“
Marsters schwieg und befüllte die letzte Taschenlampe mit Energiezellen.
Die Taschenlampen in Einkaufskörben transportierend, begaben sich die beiden nach draußen vor den Supermarkt. Es war Nacht und stockfinster, das Mondlicht drang kaum durch den dichten Nebel.
Sie begannen die Taschenlampen einzuschalten und in einem Halbkreis vor dem Schaufenster abzulegen. Auf diese Weise zeigten mehrere Lichtkegel in jede relevante Richtung der Straße.
„Und was nun?“, fragte Marsters schließlich.
„Wir gehen rein und warten“
Sie folgte ihm zurück ins Innere, sie setzten sich auf die breite Fensterbank am Schaufenster und blickten hinaus. Außer dem Licht der Taschenlampen und dem Nebel der an ihnen vorüber waberte, war allerdings vorerst nichts zu sehen.
Wesker saß direkt neben ihr, kaum ein paar Zentimeter Abstand zwischen ihnen beiden. Angestrengt versuchte sie draußen etwas zu erkennen und zu ignorieren das Albert so nah war.
„Wir waren also auch intim wenn ich das richtig verstanden habe“, sagte er völlig unvermittelt.
Perplex sah sie ihn einen Moment an, dann blickte sie wieder nach draußen.
„Ja. Das sagte ich doch schon“, antwortete sie ohne ihn anzusehen.
„Und wie war es?“
Zoe rollte mit den Augen und grummelte: „Du fragst mich doch jetzt nicht ernsthaft die -Und? Wie war ich?- Frage“
Wesker lachte.
„Nein. Das hat mein Selbstwertgefühl nicht nötig. Ich wollte wissen wie unsere Chemie war, nicht nur im Bett. Intimität besteht nicht nur aus Sex“
„Hört, hört“, gab Zoe lachend zurück.
„Und? Klärst du mich auf?“, hakte er weiter nach als er keine Antwort bekam.
„Die Chemie zwischen uns war sehr viel besser als du mir je glauben würdest. Wenn wir uns nah waren hatte ich manchmal das Gefühl wir wären zwei Teile eines Puzzles die zusammengehörten“
Sie seufzte und starrte weiter hinaus in den Nebel.
„In anderen Momenten wiederum... hatte ich das Gefühl wir wären wie Feuer und Wasser“, fügte sie schließlich an.
„So wie in jenem Moment mit Chambers, als der Unfall passierte?“
Marsters nickte stumm.
„Ich wäre... dir überallhin gefolgt, hätte mein Leben ohne zu zögern in deine Hände gelegt.. Und jetzt, ist alles anders. Wenn du mich ansiehst blickst du in ein fremdes Gesicht“
Albert lachte leise.
Er drehte sich so das er ebenfalls nach draußen sehen konnte.
„Es ist jedenfalls ein hübsches Gesicht“, kommentierte er.
„Das ist ein geringer Trost. Du analysierst mich weil du mich nicht kennst. Du traust mir nicht. Und du hast wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung wie sich das für mich anfühlt“
Für eine Weile herrschte Schweigen, doch Marsters ergriff irgendwann wieder das Wort.
„Ana und ich haben uns darüber unterhalten. Sie sagte mir das ich abwarten soll, dass es einen Neuanfang für uns geben könnte. Ich war blöd genug zu hoffen das es diesen Neuanfang wirklich geben würde“
„Wir hatten einen unglücklichen Start“, gab er zu „Und ich muss sagen das ich daran wohl nicht ganz unschuldig bin“
Sie seufzte: „Wie dem auch sei. Die Dinge sind wie sie sind“


Ana hatte gerade die Augen geschlossen, als sie Chambers aufgeregte Stimme hörte.
„Da ist ein Licht... zwei... drei! Seht doch!“
Ana und William eilten zu Rebecca ans Fenster.
Ein Licht nach dem anderen, flammte im Nebel auf. Es war diffus, aber es war eindeutig da.
„Sie zeigen uns wo sie sind!“, rief Chambers aufgeregt aus.
„Packt eure Sachen zusammen, das ist nicht weit und wir werden das Licht vermutlich nur gut sehen können so lange es dunkel ist. Wir warten nicht länger, wir gehen“


„Ich glaube wir könnten...“
„Da ist etwas im Nebel“, unterbrach Zoe den ehemaligen S.T.A.R.S Captain.
„William und die anderen?“, fragte er „Ich sehe nichts“
„Nein, es hat sich sehr schnell bewegt, es war ungefähr so groß wie ein... Medizinball und es ist geflogen, sehr schnell“
„Ich habe nichts gesehen“
„Weil du mich angesehen hast, Albert“
„Hmm, schuldig im Sinne der Anklage“, murrte er trocken.
„Da!“
Ein dunkles Etwas schoss durch den Nebel, am Supermarkt vorbei und verschwand wieder in der Dunkelheit.
„Ja diesmal habe ich es auch gesehen. Was zum Teufel war das?“
„Da ist noch was anderes... das könnten sie sein!“, rief Zoe aus „Ich glaube das ist William!“
Die hochgewachsene Gestalt des Wesker Doppelgängers tauchte im Nebel auf. Kurz darauf sah man die beiden Frauen. William hielt Rebecca links an der Hand und Ana rechts.
Zoe eilte zur Tür, öffnete sie und rief: „Hier drüben!“
Ein Geräusch drang an ihre Ohren, ein tiefes Summen, wie von einem Insekt.
Marsters ahnte was die Quelle des Geräusches war, dieses Etwas das sie zuvor durch den Nebel haben fliegen sehen.
„Beeilt euch! Da ist etwas im Nebel!“
Sie kamen näher, waren nur noch weniger Meter entfernt, als etwas aus dem Nebel hervor schoss und gegen Rebeccas Rücken prallte.
Sie wurde von Williams Hand losgerissen, landete hart auf dem Asphalt.
Das Geräusch wurde lauter, es schien überall um sie herum zu sein.

Chambers stützte sich auf die Unterarme auf, blickte hektisch um sich. Sie hatte sich nicht verletzt. Ein paar blaue Flecken würde sie vielleicht haben, aber hauptsächlich hatte sie sich erschreckt, so sehr das sie für einen Moment in ihrer Haltung am Boden verharrte.
Sie hörte das allgegenwärtige Summen und erinnerte sich mit Schrecken an das Insekten Wesen welches sie auf der Insel angegriffen hatte.
Sie hatte keinen Stich gespürt nur den Aufprall von etwas auf ihren Rücken. Es war gegen sie geprallt und dann wieder im Nebel verschwunden.
Im nächsten Moment wurde ihr Arm gepackt und Chambers wurde unsanft auf ihre Füße gerissen.
„Kommen Sie Chambers, Sie können sich später ausruhen“, brummte Wesker und zog sie mit sich.

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Sonntag, 5. Juni 2016, 01:27



Kapitel.26

Eilig hatten sie die Tür hinter sich geschlossen und ein Regal vor eben jene geschoben.
„Es ist ein Schwarm“, murmelte Ana leise „Das ist es was ich gespürt habe. Es ist nicht nur ein Wesen, es ist ein Schwarm. Insekten... und du hattest recht William, sie fühlen nichts, deshalb strahlen sie auf mich diese Kälte aus“
Zoe blickte sie verwirrt an.
„Ich glaube ich kann dir nicht ganz folgen“
„Ich habe nach dir gesucht“
„Du meinst mit deiner... Intuition?“, fragte Marsters.
Anassa nickte.
„Dich zu finden war leicht, deine Gefühle wieder abzuschütteln allerdings nicht. Was ist hier passiert als ihr allein wart? Der Aufruhr in dir war... gewaltig. Ich habe sogar das Bewusstsein verloren für einige Minuten“
Wesker blickte kritisch von einem zum anderen.
„Wovon sprecht ihr?“, wollte er wissen.
„Können wir das vielleicht später besprechen? Wir sollten ein Auge auf das haben was da draußen passiert“, rief Chambers dazwischen.
Rebecca deutete auf das Schaufenster nach draußen.
Das Summen war laut genug um ins Innere des Supermarktes zu dringen, durch verschlossene Türen und Fenster.
Die Taschenlampen waren umzingelt von dunklen Klumpen, so groß wie Medizinbälle, die im Nebel kaum zu erkennen waren. Aber eines war durchaus zu sehen – es waren verdammt viele. Die dunkle Masse schien sich zu bewegen und das Summen immer mehr anzuschwellen.
„Ich hasse Insekten“, murrte Masters angeekelt.
Ana neben ihr schüttelte sich.
„Ich bin auch nicht gerade ein Fan“
„Das ist faszinierend“, murmelte Chambers.
Zoe zog die Brauen hoch und warf Ana einen „Die hat sie nicht Alle“- Blick zu.
„Du kannst ja rausgehen und sie dir genauer ansehen“, spöttelte William mit einem schiefen Grinsen.
„Nein Danke, so interessant sind sie dann doch wieder nicht“, gab Rebecca zurück.

Wesker griff nach Williams Arm und zog ihn beiseite.
Der Klon folgte der Aufforderung.
„Was ist los?“
„Zoe hat mich aufgeklärt“
William zog überrascht die Brauen hoch.
„Sie hat dir alles gesagt?“
„So ziemlich, glaube ich jedenfalls. Ihr habt mich ganz schön im Dunkeln gelassen“
„Sie hat uns darum gebeten“, erwiderte William.
„Weißt du auch warum? Welchen Grund hat sie dir genannt?“
„Sie hatte Angst wie du reagieren würdest“
Wesker blickte nachdenklich zu Zoe herüber, die mit den anderen Frauen am Schaufenster stand und den Schwarm beobachtete.
„Das hat sie mir auch gesagt“, murmelte er.
„Und? Wie sieht es jetzt zwischen euch aus?“, fragte William vorsichtig nach.
„Nicht so gut. Ich denke nicht das sie besonders gut auf mich zu sprechen ist. Abgesehen davon das sie sich darüber ärgert was passiert ist und ich alles vergessen habe, war ich ein wenig... grob“
Will seufzte.
„Ana hatte also recht, du hast Mist gebaut“
Albert zog die Brauen hoch.
„Sie hat etwas verheimlicht, ich hatte das Gefühl es sei etwas wichtiges, ich konnte ihr nicht trauen. Also musste ich handeln“
„Ist das deine Rechtfertigung?“, fragte William sarkastisch.
„Ich brauche keine Rechtfertigung. Ich war und bin im Recht“, zischte Wesker.
„Was tuschelt ihr da hinten?“, rief Ana den Männern zu.
Beide blickten zu den Frauen herüber, alle drei sahen in ihre Richtung. Zoe allerdings nur kurz mit einem düsteren Ausdruck im Gesicht.
Marsters wandte sich schließlich wieder dem Fenster zu und tat so als wäre es vollkommen uninteressant was die Männer zu bereden hatten. Vermutlich ahnte sie worum es ging.
„Nichts wichtiges“, brummte Albert und entfernte sich von seinem Doppelgänger in Richtung Hinterzimmer.

Ana blickte William fragend an.
„Was ist los? Wieso ist er schon wieder verärgert?“
Will seufzte, kam zu ihr herüber und antwortete ihr leise: „Zoe hat ihm alles erzählt“
Anassa zog ihre schmalen, dunklen Brauen hoch.
„Und wieso ist das ein Grund für ihn verärgert zu sein?“
Will zuckte mit den Schultern.
„So weit ich das verstanden habe, hat sie es ihm nicht wirklich freiwillig erzählt. Die beiden hatten eine Auseinandersetzung der unangenehmen Art“
„Das hatte ich schon geahnt“, murmelte Ana und blickte an ihm vorbei zu Zoe.
Marsters blickte weiterhin auf den Schwarm dieser seltsamen Insektenwesen die sich um die Taschenlampen vor dem Supermarkt tummelten.
„Was machen wir jetzt?“, fragte sie William schließlich.
„Woher soll ich das wissen?“, gab er überrascht zurück „Ich habe keine Ahnung was man in so einer Situation macht“
Ana blickte nach draußen und schauderte.
„Die Kälte ist intensiver geworden seit diese Dinger sich gezeigt haben“
William rückte etwas näher und griff sanft nach ihren Schultern.
„Vielleicht solltest du vom Schaufenster wegbleiben“
„Wir müssen sie beobachten. Die Dinger sind groß genug um die Scheiben der Schaufenster zu zerstören wenn sie sich dazu entscheiden dagegen zu fliegen“
„Die Gitter müssten sie aufhalten, selbst wenn das Glas kaputt geht, das Sicherheitsgitter wird halten und es ist zu engmaschig für diese... Klumpen, um da durch zu schlüpfen“, sagte Zoe.
Sie drehte ihren Kopf, sah die beiden an und sagte: „Ich kann euch hier drüben übrigens hören“
Bevor William oder Ana etwas darauf erwidern konnten meinte Rebecca: „Ich glaube sie werden von dem Licht der Taschenlampen angezogen. Wir sollten hier drin so wenig Licht wie möglich machen. Auch wenn das Gitter wahrscheinlich hält, sollten wir sie nicht unnötig anlocken“
Es wurde dunkler im Raum.
Sie drehten sich um und sahen das Wesker ein paar der Teelichter löschte, die Zoe zuvor auf dem Tresen angezündet hatte.
„Chambers hat recht“, sagte er schlicht.
Mit einem kurzen Blick zu Zoe, wandte er sich wieder ab und zog sich erneut in die hinteren Räume des Supermarktes zurück.



Leon trug Ada aus dem Haus, hinaus in den Wald.
Der Himmel wurde in der Ferne langsam wieder hell.
Kennedy lief eine ganze Weile, das Herrenhaus lag schon recht weit hinter ihnen zurück. Eigentlich hatte er kaum mehr die Kraft sie noch zu tragen, aber er wollte nicht anhalten. Sobald er stehen blieb, würden die Dinge ihren Lauf nehmen. Wong würde sich verabschieden und dann wäre es vorbei, endgültig. Diese Endgültigkeit war ihm zuwider, er wollte es verdrängen, hinauszögern. Aber er wusste dass er bald stehen bleiben müssen würde, wenn er sie nicht irgendwann kraftlos fallen lassen wollte.
Ada hing kraftlos in seinen Armen. Ihr schlanker Körper war schwerer als er gedacht hatte, aber er trug sie auch bereits seit einer ganzen Weile und mit jedem Schritt schien sie schwerer zu werden.
„Das reicht, Leon, bleib stehen“
Adas schwache Stimme war so leise, fast hätte er sie gar nicht gehört.
Kennedy lief noch ein paar weitere Schritte bevor er schließlich stehen blieb und die Asiatin vorsichtig vor einer alten Eiche, auf dem Boden absetzte.
Er lehnte sie gegen den Baumstamm, da sie ohne Hilfe kaum mehr aufrecht sitzen konnte.

Ada blickte zu ihm auf, als Leon vor ihr in die Hocke ging. Für einen Moment wich ihr alter Freund ihrem Blick aus, doch schließlich sah er sie an. Was sie in seinem Gesicht erkannte, tat ihr in der Seele weh. Sein Gesicht schien neutral zu sein, doch seine Augen verrieten den ehemaligen Agenten. Seine Arme und Beine zitterten von der Anstrengung die es ihn gekostet hatte, sie so weit hinaus in den Wald zu tragen. Er war blass und wirkte müde und in seinen Augen sah sie die Trauer die er zu verbergen versuchte.

Es fiel ihm schwer sie anzusehen. Ihr Gesicht war aschfahl, die Augen dunkel umrandet, glasig und fiebrig rot. Sie sah nicht nur krank aus, sie strömte auch den Geruch von Krankheit aus, der an seine Nase drang.
Leon versuchte es zu ignorieren so gut er konnte.
Stumm kniete er vor ihr und sah zu wie sie ihre Waffe mit zitternder Hand aus dem Holster zog. Er wusste nicht was er sagen sollte und war schwer damit beschäftigt den Impuls ihr die Waffe abnehmen zu wollen, zu unterdrücken.
„Du musst mir etwas versprechen, Leon“, sagte sie mit leiser Stimme.
Er wollte etwas sagen, doch sein Mund fühlte sich so unerträglich trocken an, das er lediglich nickte.
„Pass auf dich auf und auf deine kleine Freundin. Sie gehört zu den Guten“
Wieder nickte Leon, atmete tief durch.
„Ich weiß, wir beide hatten eine komplizierte... Beziehung. Wir waren Freunde und manchmal auch mehr als das... aber das mit uns, konnte nie etwas Ernstes werden“, sagte sie mit einem wehmütigen Lächeln.
„Ich weiß...“, entgegnete er ihr mit belegter Stimme.
„Trotzdem war es etwas Besonderes“, beharrte sie „Für mich war es das jedenfalls“
Erneut nickte er. Es gab so viele Dinge die er ihr noch sagen wollte, aber die Worte purzelten in seinem Kopf durcheinander, wollten sich nicht sinnvoll aneinanderreihen lassen. Also schwieg Leon auch wenn irgendwo tief in ihm eine Stimme lauthals schrie, voller Wut und Widerwillen.
„Du solltest jetzt gehen“
Kennedy blickte die Söldnerin fragend an.
„Ich will allein sein. Wenn du dabei bist... wird es nur noch schwerer für mich“, sprach sie stockend.
Leon wollte gern irgendetwas tun, sie umarmen oder etwas sagen. Aber er wusste, wenn er sie jetzt umarmte oder anfing zu sprechen, würde er nicht mehr aufhören, sie nicht mehr loslassen weil er diesen Moment der Endgültigkeit hinauszögern wollte.
Langsam stand er auf, blickte sie noch einmal an und nickte langsam. Er versuchte mit seinem Blick mehr zu sagen als er es mit Worten im Moment konnte.

Ada erwiderte das Nicken und wartete darauf das er sich umdrehte und ging.
Es dauerte noch einen Moment, bis er sich endlich überwinden konnte. Sie sah zu wie er fortging, mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf, wie ein geprügelter Hund.
Er hatte nichts gesagt, aber das war auch nicht nötig. Seine Haltung und seine Augen hatten ihr weit mehr erzählt als Leon vermutlich überhaupt zugeben wollte.
Sie versuchte ihn in Gedanken loszulassen, richtete ihren Blick schließlich auf die 9mm in ihrer Hand. Die Waffe war bereits entsichert und durchgeladen. Sie musste die Waffe nur noch ansetzen und abdrücken.
Dieses Ende war ihr zuwider, aber zu enden wie die anderen Infizierten war das größere Übel.
Das Metall der Schusswaffe lag kalt und schwer in ihrer Hand. Langsam mit zitterndem Arm hob sie die Waffe an, drückte sich den Lauf unter das Kinn und begann langsam von zehn rückwärts zu zählen.

Sein Puls spielte verrückt während er sich von der Söldnerin entfernte und den Rückweg antrat.
Leon lief zurück zum Herrenhaus, jeder Schritt fiel ihm schwer und seine Beine schienen mit Blei gefüllt zu sein.
Schließlich und endlich tauchte das Herrenhaus vor ihm auf. Claire stand an der großen Doppeltür auf den Treppen zum Eingang. Sie blickte ihm besorgt entgegen.
Er war unglaublich froh über ihre Anwesenheit. Jetzt waren sie allein, unter sich. Hier waren keine Vorgesetzten, es wartete kein Auftrag auf ihn. Hier und jetzt, würde er sich endlich fallen lassen und ihren Trost zulassen können.
In der Ferne hallte ein Schuss durch den Wald. Vögel flogen aufgeschreckt aus den Baumwipfeln auf. Das Echo drang bis zum Herrenhaus und legte sich schwer auf seine Brust.
Leons Knie begannen zu zittern und gaben schließlich unter ihm nach.

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Biohazardcleaner (05.06.2016), Wesker's Lady (29.09.2018)

Zoe Wesker

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Sonntag, 12. Juni 2016, 00:07



Kapitel.27

Wesker saß in einem kleinen Büro im hinteren Bereich des Supermarktes. Er saß an dem kleinen Schreibtisch der mit diversen Papieren zugemüllt war, alte Rechnungen, Mitarbeiterunterlagen, Bestelllisten und ähnliches.
Desinteressiert wühlte er eine Weile in dem Chaos herum, las ein paar Notizen und hing seinen eigenen Gedanken nach.
Eigentlich brauchte er keinen aus der Gruppe um weiter zu kommen. Im Grunde wäre es einfacher allein weiterzuziehen. Aber er hatte Ada ein Versprechen gegeben und er hatte vor es einzuhalten. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt würden sie als Gruppe reisen. Danach würde er allein weiterziehen.
Die anderen konnten in dem Herrenhaus bleiben in dem Wongs Freunde untergekommen waren. Dort würden sie vermutlich in Sicherheit sein und nicht mehr sein Problem.
Seine Gedanken wanderten zu Zoe und er ärgerte sich darüber. Er fragte sich was sie gerade über ihn dachte, wie sie sich fühlte. Solche Dinge interessierten ihn eigentlich nicht, aber jetzt dachte er gegen seinen Willen darüber nach.
In Gedanken verloren, riss er das Papier auf dem Schreibtisch in viele Streifen und verteilte sie auf der Tischplatte.
Die Tür zum Büro öffnete und schloss sich wieder. Langsam blickte er widerwillig auf und sah Ana vor dem Schreibtisch stehen.
„Was willst du?“, fragte er harsch.
„Da hat aber jemand schlechte Laune“
Anassa setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber und blickte ihn an.
Genervt seufzte er.
„Ich habe dich gefragt was du willst“, erinnerte er sie.
„Ich will mit dir über Zoe sprechen“
„Das ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Im Moment habe ich nicht das geringste Interesse daran mich mit irgendetwas auseinanderzusetzen was mit dieser Frau zu tun hat“
Ana zog kritisch die Brauen hoch.
„Erst hast du sie nicht in Ruhe gelassen und jetzt willst du gar nichts mehr von ihr wissen?“
Wesker schwieg und starrte sie an als wolle er sie mit seinem Blick aufspießen.
„Du hast Angst“, behauptete sie.
„Vor Zoe?! Ganz sicher nicht!“
„Nein nicht vor ihr als Person. Du hast Angst vor den Veränderungen die sie mit sich gebracht hat. Was sie in dir auslöst verunsichert dich, weil du es nicht gewohnt bist“
„Ihr alle seid ein lästiger Anhang, Zoe ist da keine Ausnahme. Da gibt es keine Verunsicherungen und keine Veränderungen“, widersprach Albert herablassend.
„Du weißt jetzt alles, unter anderem auch das sie für deinen Unfall in gewisser Weise verantwortlich ist... oder zumindest mitverantwortlich. Sie hat es dir gesagt als ihr beide allein wart, trotzdem lebt sie noch“
Wesker schwieg, durchbohrte Ana weiterhin mit seinem Blick während er ihr zuhörte.
„Wir haben viel über dich in Erfahrung gebracht als Trent und ich damals... dein Ableben geplant hatten. Ich weiß das du früher nicht gezögert hättest. Jemand anderen hättest du vermutlich nicht verschont“, sprach sie weiter.
„Ihr alle lebt nur so lange wie ich euch brauche“, knurrte er.
Ana blickte ihn unbeeindruckt an.
„Wir beide wissen das ist nicht wahr. Du leugnest was du fühlst, dass du dich zu ihr hingezogen fühlst. Du spürst das da noch viel mehr ist, aber du wehrst dich dagegen. Verleugne es so lang du willst, irgendwann wirst du dich nicht mehr dagegen wehren können. Das war schon einmal so und es wird wieder passieren“
Wesker war wütend, hielt sich nur mit Mühe davon ab ihr nicht einfach den Hals umzudrehen.
Er bedachte sie mit einem eiskalten Blick und sagte: „Vielleicht hast du recht und ich sollte sie beseitigen bevor sie mein Schwachpunkt wird“
Für einen Moment schien Anassa die Luft anzuhalten, doch dann lächelte sie.
„Sie ist bereits dein Schwachpunkt, sonst wäre sie längst tot, vermutlich wir alle“
Ihre dunkelgrünen Augen blitzten amüsiert auf, als sie aufstand.
„Du wirst sehen, ich habe recht. Ich fühle solche Dinge, ich weiß was in dir vorgeht“
„Dann weißt du sicher auch, dass ich dich töten werde, wenn du mich noch einmal auf Marsters ansprichst“, entgegnete er kalt.


William hielt mit Rebecca Wache am Schaufenster.
Die Batterien waren mittlerweile leer, die Taschenlampen erloschen und die Insekten davongeflogen, als Ana wieder zu ihnen stieß.
Mit einem Seufzen lehnte sie sich an Weskers Doppelgänger.
„Was ist los?“
„Dieser sture Bock ist ganz schön gereizt“
„Albert?“, hakte Will nach.
Anassa nickte müde.
„Ja. Aber die Dinge werden ihren Lauf nehmen, ich spüre sie bereits. Der Weg ist da, er weigert sich noch ihn zu beschreiten, aber irgendwann wird der Weg so breit sein das er nicht mehr ausweichen kann und ihn benutzen muss“
Chambers runzelte die Sitrn.
„Seltsame Metapher. Geht es um Zoe und den Captain?“
„Er ist kein Captain mehr Becky“, erinnerte Ana sie.
Chambers zuckte mit den schmalen Schultern.
„Macht der Gewohnheit“
„Es geht tatsächlich um die beiden. Und ich finde wir sollten uns nicht mehr einmischen und die Dinge ihren Lauf nehmen lassen“, antwortete William schließlich.
Ana blickte zu Marsters herüber. Die Brünette lag zusammengerollt auf einem Schlafplatz den sie sich aus gefalteten Kartons zurechtgemacht hatte. Ihre Jacke hatte sie zusammengefaltet und als Kissen benutzt. Sie sah auch das Williams Jacke ihr als Decke diente.
„Sie hat im Schlaf gezittert, ich dachte sie friert vielleicht“, meinte William, als hätte er Anas Gedanken gelesen.
Sie lächelte ihn an.
„Das war sehr nett von dir“
„Hey Leute“, sagte Rebecca „Ich glaube da war wieder eins von diesen Dingern im Nebel“


Ein lautes Geräusch weckte Zoe. Ein Klirren und ein erschrocken Aufschrei. Sie riss die Augen auf und versuchte sich zu orientieren.
William fluchte, Wesker kam aus dem hinteren Bereich in den Hauptraum gerast.
Marsters richtete sich auf und sah sich um.
Ana, Rebecca und William standen am Schaufenster, vor einem Loch in der Glasscheibe. Das Gitter war noch intakt, aber das Glas hatte tiefe, lange Risse rund um das Loch darin.
Scherben lagen auf dem Boden und ein schwarzer Klumpen hing an den gezackten Rändern des Glases Fest.
Eines der Insekten war zurückgekommen und gegen das Schaufenster geflogen. Eine dunkle Flüssigkeit tropfte an der Scheibe entlang nach unten. Das Insektenwesen hatte sich offensichtlich verletzt.
Ana machte ein paar Schritte zurück. Sie war blass, wirkte erschrocken.
Zoe stand auf und ging zu ihr herüber.
Anassa atmete schwer.
„Es hat Angst und Schmerzen“
„Es fühlt also doch etwas“, stellte William fest.
Marsters musterte das Ding das da im Schaufenster feststeckte. Sie hatte noch nie ein solches Insekt gesehen, schon gar nicht in dieser Größe. Es sah aus wie eine viel zu große Stubenfliege, etwas dicker, rundlicher als normal, fast wie ein Ball. Es hatte durchscheinende, glänzende Flügel und keinen Stachel oder Zangen.
„Was ist das?“, fragte sie in den Raum.
Niemand gab ihr eine Antwort. Das Summen hatte sich verändert, man schien beinahe das Leiden des Wesens darin hören zu können.
Obwohl Zoe sich ekelte, empfand sie gegen ihren Willen Mitleid. Ana schien es nicht anders zu gehen.
„Albert. Erschieß es bitte“, bat Zoe den ehemaligen S.T.A.R.S Captain.
Er blickte sie für einen Moment überrascht von der Seite her an, dann wurde sein Ausdruck kalt.
„Das ist Munitionsverschwendung“
„Bitte, Albert. Es leidet, Ana spürt es und wenn du ehrlich bist, siehst du es auch“
„Warum sollte mich das Leid dieses Dings interessieren? Es ist ein Insekt!“
„Es fühlt und es leidet“, zischte Ana „Vielleicht könntest du einmal in deinem Leben ein kleines bisschen Einfühlungsvermögen beweisen?!“
„Es ist Verschwendung“, beharrte er ungerührt.
Zoe blickte ihn an, er schien ihren Blick zu spüren, denn er drehte den Kopf in ihre Richtung und sah sie an.
„Und du wunderst dich darüber das ich dir über meine Gefühle für dich nichts erzählen wollte“, brummte sie sarkastisch.
Mit wütendem Ausdruck zog er seine Waffe, zielte und drückte ab.
Der Schuss knallte laut durch den kleinen Supermarkt. Ließ die anderen zusammenzucken.
Die Wucht der Kugel riss das Insekt aus seiner misslichen Lage. Mit einem kleinen Hagel aus weiteren Scherben, wurde es nach draußen geschleudert und klatschte leblos irgendwo im Nebel auf den Asphalt.
Das Summen war schlagartig verstummt. Das Echo des Schusses klingelte noch immer in den Ohren der kleinen Gruppe.
„Ich hoffe ihr seid zufrieden. Wenn es hart auf hart kommt und uns diese eine Kugel fehlt, werdet ihr merken das ich recht hatte. Aber dann wird es zu spät sein“
„Du übertreibst, Albert“, sprach William ruhig.
Wesker schoss einen wütenden Blick auf ihn ab, mit glühenden Drachenaugen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, begab er sich wütenden Schrittes zurück in das Büro.


Claire kam eilig die Treppen vor dem Haus herunter, rannte zu Leon der auf die Knie gesackt war.
Auch sie hatte den Schuss gehört und schauderte. Ada Wong war nun tot und ihr Abschied war sicher kein schöner gewesen.
Die Rothaarige kniete sich vor Leon und legte ihm sanft die zierlichen Hände auf die breiten Schultern.
„Du konntest es nicht verhindern, niemand hätte das gekonnt. Du hast getan was möglich war, warst bei ihr, warst ihr ein Freund“, sprach sie leise auf ihn ein.
„Wieso fühle ich mich dann so schuldig?“, fragte er mit erstickter Stimme.
„Weil du sie gern hattest und du dir wünschst du hättest mehr tun können. Sie half uns und hat dabei ihr Leben gelassen. Aber es war ihre Entscheidung dies zu tun und ich hatte nicht das Gefühl das sie es bereut hat uns geholfen zu haben“
„Ich kann nicht fassen das sie tot ist. Die unzerstörbare Söldnerin... sie hat so vieles überlebt... es fühlt sich so falsch an“
„Das Ableben eines geliebten Menschen fühlt sich immer falsch an, Leon. Aber ich denke ich weiß was du meinst“
„Ich hätte erwartet das sie irgendwann im Kampf ums Leben kommt, in einem Feuergefecht oder etwas ähnlichem, aber doch nicht so“
„Wäre das denn besser gewesen?“
„Vermutlich nicht... aber so war es einfach.. nicht richtig“
Claire, half ihm wieder auf die Füße und führte ihn zurück ins Herrenhaus. Im Kaminzimmer angekommen, sorgte sie dafür das er sich in einen Sessel setzte und machte ein Feuer an. Es war kälter geworden. Der Herbst war längst angekommen und der Winter nicht mehr weit.
Claire kannte sich in dem Haus nicht aus und hatte auch kein Bedürfnis jetzt im Keller herumzuirren und nach dem Schalter für die Heizung zu suchen.
Als das Holz brannte und leise knisterte, setzte sie sich zu Leon, auf die Armlehne seines Sessels.
„Ihr seid euch näher gestanden als ihr beide es mir gesagt habt, nicht wahr?“, fragte sie leise.
Kennedy seufzte, schließlich nickte er.
„Ja, irgendwie schon. Allerdings war das sehr kompliziert“
Claire spürte einen leichten Stich, ein wenig Eifersucht. Aber im Moment war dafür nicht der richtige Augenblick, also ging sie vorerst nicht weiter auf das Thema ein.
„Es war in jedem Fall besser so. Sie hätte nicht so werden wollen wie diese wandelnden Toten. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du Ada so nicht sehen wolltest“
Leon nickte erneut.
„Das stimmt wohl. Ich bin froh das du hier bist, denn ich weiß du wirst nicht zulassen, dass ich aufgebe“
Claire lächelte schief.
„Da hast du verdammt recht“
Eine Weile lang herrschte Schweigen. Leon griff wortlos nach Claires Hand, umfasste sie sanft aber bestimmt mit seinen Fingern, als würde er sich an ihr festhalten, bei ihr Kraft suchen.
Sie legte den freien Arm um seine Schultern und lehnte sich an ihn.
„Wir werden hier auf Wesker warten. Ada sagt er wird sein Wort halten. Falls er es also bis hierher schafft, wird er Ana mitbringen, Trents Schwester.
„Ja, ich habe nicht alles gehört was gesprochen wurde. Weiß einer von ihnen etwas über meinen Bruder?“
Leon lief es kalt den Rücken runter. Er hatte die Unterhaltung zwischen Ada und Wesker gehört, von Anfang an, bevor Claire in den Raum gekommen war. Chris Redfield war tatsächlich erwähnt worden. Aber aus seiner Verlustangst heraus, hatte er diese Information verdrängt und vergessen, bis zu diesem Moment gerade.
„Wäre möglich“, sagte er schließlich ausweichend „Wir werden sie fragen wenn sie hier ankommen“
Er schämte sich dafür dass er ihr nicht sofort die Wahrheit sagte, aber im Moment fühlte er sich nicht im Stande, seine eigene und ihre Trauer gleichzeitig zu tragen. Ihm war bewusst das es egoistisch war. Aber an Redfields Ableben, konnte er ohnehin nichts ändern.
Als Claires Bruder starb, war er bei Wesker, Marsters und Chambers gewesen, sollten die drei ihr alles erklären.
„Ich hoffe sie wissen etwas“, sprach Claire mit leiser nachdenklicher Stimme.

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Zoe Wesker

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Donnerstag, 16. Juni 2016, 23:57



Kapitel.28

Das Loch im Schaufenster hatte Rebecca mit etwas Folie und Klebeband geschlossen, da ein kalter Wind um das Gebäude zog.
Zoe hatte ihr geholfen, war allen Unterhaltungen aus dem Weg gegangen und hatte sich schließlich wieder auf den Pappkartons zusammengerollt.
Marsters war müde, war diese ganze Situation leid und wollte einfach nur noch ihre Gedanken abschalten.

Ana, William und Rebecca saßen zusammen auf einem umgekippten Regal und unterhielten sich.
„Ich glaube Zoe hatte nicht viel Schlaf in der Zeit in der wir getrennt waren“, mutmaßte Rebecca.
Ana nickte.
„Nicht nur das, Albert war vermutlich auch ziemlich anstrengend. Für den Moment sollten wir ihr einfach eine Weile Ruhe lassen“
William stimmte ihr zu, blickte kurz zu Zoe herüber, die sich wieder mit seiner Jacke zugedeckt hatte, da diese immer noch auf ihrem improvisierten Schlafplatz gelegen hatte.
„Wir müssen hier weg. Wir sollten so schnell wie möglich in diesen Unterschlupf kommen. Je länger wir warten desto schwerer wird es uns fallen. Vielleicht werden die Umstände da draußen auch nur schlimmer anstatt besser. Selbst wenn der Nebel irgendwann verschwindet, was ich langsam nicht mehr glaube, werden die Infizierten trotzdem noch da draußen sein. Je länger wir warten, desto mehr werden es vermutlich sein und desto weiter werden sie sich verteilt haben“, sprach Chambers schließlich aus, was auch die anderen beiden dachten.
William nickte zustimmend.
„Aber wir sollten nicht ohne unsere Waffen und den Proviant weiterziehen und schon gar nicht ohne ein Fahrzeug“
Ana seufzte.
„Es wird nicht leicht sein an unsere Sachen und ein Fahrzeug zu kommen. Wir sollten uns genau überlegen wie wir vorgehen“
William deutete in Richtung der Hinterzimmer und sagte: „Albert und ich werden allein gehen. Ihr wartet hier“
Ana als auch Rebecca blickten ihn erschrocken an.
„Das kann nicht dein Ernst sein. Was ist wenn ihr nicht mehr hier her zurückfindet? Was ist wenn etwas passiert und wir können euch nicht helfen?“, warf Anassa ein.
Will schüttelte den Kopf.
„Wir schaffen das schon. Albert und ich sind jeweils schneller und stärker als ihr drei Frauen zusammen es je sein könntet. Wenn wir das nicht schaffen, schaffen wir es auch ganz sicher nicht alle zusammen. Wir können schneller dorthin und wieder hierher zurück ohne euch“
Chambers zuckte mit den Schultern und sagte zu Ana: „Du musst zugeben da ist was dran“
„Ich will nicht das du da draußen mit ihm allein bist. Ich traue Wesker nicht“, merkte sie unsicher an.

„Er könnte uns auch hier schaden“, brummte es aus Marsters Schlafecke „Er ist der einzige von uns der eine Schusswaffe hat. Ein kleiner unachtsamer Moment würde reichen und er könnte uns alle töten“
Sie richtete sich zum Sitzen auf und blickte in die Richtung der drei.
„Wenn er es tun wollte, hätte er es längst gekonnt“, fügte sie an.
„Lauschst du schon wieder?“, fragte William belustigt.
„Das ist wohl kaum nötig, ihr habt nicht gerade geflüstert. Selbst Albert könnte euch da hinten gehört haben. Vergiss nicht, seine Ohren sind genauso gut wie deine, William“
Nervös warfen alle drei einen kurzen Blick zu der Tür des Büros. Es blieb ruhig.
„Vielleicht schläft er“, vermutete Rebecca.
„Oder es ist ihm einfach egal“, brummte Zoe und rollte sich wieder auf den Kartons zusammen.
Die Bürotür ging auf und Albert kam mit düsterer Mine in den Raum.
„Es ist mir nicht egal“, murrte er.
„Schön“, gab Zoe trocken zurück, ohne sich nach ihm umzusehen.
„Chambers hat recht. Es wird Zeit zu handeln. Je früher wir hier wegkommen, desto besser“
„Die Sonne geht auf. Sollen wir direkt aufbrechen?“, fragte William.
Albert nickte.
Zoe richtete sich erneut in eine sitzende Position auf und blickte zu den anderen.
„Wir beide gehen los und holen unsere Sachen aus dem Diner, die Frauen bleiben hier“, sprach Wesker befehlsgewohnt.
Es war Ana anzusehen, dass sie davon nicht begeistert war. Aber sie schwieg als die beiden sich vorbereiteten zu gehen.
Albert kontrollierte seine Waffe und das Magazin. Als er damit zufrieden schien, steckte er sie wieder ins Holster an seinem Gürtel und wandte sich William zu.
„Nimmst du irgendeine Waffe mit?“, fragte er den Klon.
„Ich habe keine“
„Hier im Laden gibt es Baseballschläger, vielleicht nimmst du einen davon mit. Nur zur Sicherheit“, warf Marsters aus dem Hintergrund ein.
Will nickte.
„Warte ich hole dir einen“, sagte Zoe und verschwand für einen Moment zwischen den Regalen. Als sie wieder kam, hatte sie einen silbernen Alubaseballschläger bei sich, auf dem in schwarzem Druck das Logo des Herstellers war. Cold Steel
Zoe warf einen Blick auf das Preisschild das noch am Schläger hing und sagte trocken: „Dann bekomme ich Vierzig Dollar von dir“
„Später“, meinte William mit einem schiefen Grinsen „Schreib es an“
Marsters rupfte das Bändchen mit dem Preisschild vom Schläger und reichte ihn an seinen neuen Besitzer weiter.
„Seid vorsichtig da draußen“, murmelte sie.

Der Nebel war genauso dicht wie am ersten Tag als er aus den Bergen ins Tal kam.
William hatte den Baseballschläger fest in der rechten Hand, hielt sich dicht hinter Albert um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Wesker hatte natürlich wie selbstverständlich die Führung übernommen.
„Weißt du wo wir hin müssen?“, fragte der Klon unsicher.
„Wir halten uns dicht an den Häusern zu unserer Linken, einfach immer geradeaus den Bürgersteig entlang“, antwortete Albert selbstsicher.
William rief sich in Gedanken das Bild der Straße in den Kopf, ohne den Nebel und nickte stumm. Wesker hatte recht, die Richtung die sie einschlugen müsste stimmen.
Will streckte hin und wieder den linken Arm aus, tastete nach der Fassade der Gebäude um sicher zu gehen dass sie wirklich noch auf ihrem Weg waren. Die Dichte des Nebels variierte von Meter zu Meter, mal konnte man kaum die eigene Hand vor Augen sehen, mal hatte man eine Sichtweite von zwei bis drei Metern.
„Zoe hat erwähnt das du im Nebel angegriffen worden bist“, fiel William ein.
„Sagt sie das?“
„Ja. Sie sagte auch das du glaubst das es nicht menschlich war“
„Menschen haben selten Krallen, William“, merkte Albert trocken an.
„Du hast es aber nicht genau gesehen, was immer es auch war?“
„Korrekt. Nach den gigantischen Stubenfliegen, den wandelnden Toten und allem anderen was ich in den Laboren von Umbrella gesehen habe, überrascht mich allerdings nichts mehr“
„Kann ich mir vorstellen“, brummte William.
Doch der Gedanke ließ ihn nicht los.
„Was glaubst du was es war?“, fragte er einen Moment später.
Albert seufzte.
„Das weiß ich nicht. Irgendetwas das Krallen hatte. Ein Bär, ein Berglöwe, eine Banane... es könnte alles gewesen sein“
„Warum bist du so genervt? Ich dachte nur es wäre gut zu wissen was hier vielleicht auf mich zukommt“
Wesker blieb stehen und drehte sich zu ihm herum.
„Und ich sagte dir bereits das ich es nicht weiß. Jetzt halte den Mund, jedes Geräusch könnte etwas aus dem Nebel locken, was auch immer es sein mag“, knurrte er ungeduldig.
Als er sich umdrehte und den Weg wieder aufnahm, schwieg der Weskerklon.

Sie erreichten schließlich das Diner, welches nach wie vor verlassen war. Ihre Rucksäcke standen noch an Ort und Stelle, vor dem Snackautomaten.
Albert öffnete jeden und wühlte darin herum.
„Was machst du da?“, fragte William kritisch.
„Welcher gehört Zoe?“
Als der Klon nicht antwortete und Wesker aufsah, blickte er in Williams verärgertes Gesicht.
„Du solltest nicht in ihren Sachen wühlen“
Wesker stand auf und stellte sich vor seinen Doppelgänger.
„Wie ich schon sagte, hat sie mir alles erzählt, aber ich verstehe noch nicht alles. Ich suche nach Hinweisen. Freiwillig wird sie mir die wahrscheinlich nicht geben. Also welcher ist es?“
„Der dunkelblaue“, brummte William widerwillig.
Wesker griff nach dem Rucksack und schüttete den gesamten Inhalt aus, sah sich die Gegenstände einzeln an.
Nahrung, Wasser, 9mm Munition, Messer, Colt1911, ein paar Kosmetika...
„Keine Fotos oder andere persönliche Dinge“, murrte Albert.
„Natürlich nicht. Ihr kamt von der Insel hier her, ihr hattet nichts bei euch außer den Klamotten an eurem Körper. In der Hütte war nichts von euren persönlichen Sachen“, merkte William bissig an.
„Was soll das? Warum bist du wütend darüber was ich mache? Tue ich ihr damit vielleicht weh?!“
„Man wühlt nicht in den Sachen anderer Leute“
„Tatsächlich nicht?“, gab Wesker sarkastisch zurück.
Er stopfte die Sachen zurück in den Rucksack, stellte die Riemen weiter ein damit er ihn über die Schultern ziehen konnte und schnappte sich einen zweiten den er in der Hand behielt.
William tat es ihm mit zwei anderen Rucksäcken gleich und nahm auch noch den letzten fünften Rucksack in die Hand.
„Du wirst mir Deckung geben müssen“, sagte er zu Albert „Ich habe keine Hand mehr frei“
Wesker blickte ihn kurz an und nickte knapp.
„Gib Laut wenn du Deckung brauchst, ich habe keine Augen im Hinterkopf“, sagte er trocken.


„Wie lange werden die Männer wohl brauchen?“, murmelte Ana vor sich hin.
Zoe die sich stumm neben sie auf die Fensterbank gesetzt hatte, zuckte mit den Schultern und sagte: „Nicht lange. Fünfzehn Minuten maximal, wenn es keine Zwischenfälle gibt“
Anassa wandte ihren Kopf und sah das Rebecca sich auf den Platz gelegt hatte, auf dem zuvor Zoe versucht hatte zu schlafen.
„Becky scheint nicht allzu angespannt zu sein“, meinte sie schließlich.
Marsters nickte: „Ja, sie hat auch keine emotionale Bindung zu den beiden. Nicht so wie wir“
Ana dachte einen Moment nach, schließlich fragte sie: „Es ist also nicht so gut gelaufen? Dein Gespräch mit Albert meine ich“
„Nicht gut- die Untertreibung des Jahrhunderts. Es lief furchtbar schief. Er hatte keine Geduld, kein Vertrauen... er war abweisend, aggressiv...“
Ana seufzte.
„Es tut mir leid. Ich war mir so sicher... das alles gut werden würde“
Zoe lachte leise.
„Noch ist nicht aller Tage Abend. So schnell werde ich ihn nicht aufgeben, auch wenn er mir ganz schön zugesetzt hat. Das was wir vorher hatten, kann ich nicht einfach so loslassen. Es ist mitunter meine Schuld, dass er alles vergessen hat, umso mehr will ich das er sich erinnert“
„Das kann immer noch passieren. Progenitor- das was Albert verändert hat, ist manchmal sehr... launisch, auch was Heilungsprozesse angeht. Das Gehirn ist ein sehr kompliziertes Organ, durchaus möglich das es noch immer regeneriert“
„Das würde einiges erklären“, sagte Zoe trocken.
Anassa lachte.
„Ja, so ungefähr“
Eine Weile schwiegen die Frauen, bis Ana fragte: „Wie lange sind die beiden schon weg?“
Zoe blickte auf ihre Armbanduhr.
„Ziemlich genau zehn Minuten“
Marsters beobachtete die Frau mit dem Pechschwarzen Haar, sah ihre Unsicherheit, die Nervosität.
„Wenn jemand auf sich aufpassen kann, dann sind es die beiden“, bemerkte Zoe am Rande.
Anassa lächelte und nickte, aber es wirkte ein wenig gezwungen.
„Ich weiß. Nur seit dem das Virus weltweit ausgebrochen ist... und dieser Nebel“, sie unterbrach sich selbst mit einem Seufzer, bevor sie weiter sprach: „Die Umstände sind alles andere als normal“
„Albert ist so etwas gewohnt“
„William aber nicht“
Zoe dachte einen Moment nach und entgegnete ihr schließlich: „Albert wird ihn da draußen nicht im Stich lassen“


„Wir werden verfolgt“, sagte William leise.
Albert blieb stehen und drehte sich zu ihm um.
„Wovon? Ich sehe nichts“
„Glaub mir, da ist irgendetwas hinter uns“
Wesker knirschte mit den Zähnen.
„Okay, du gehst vor, aber langsam. Ich halte hinter dir Ausschau. Sag mir wenn sich vor uns etwas tun sollte“, meinte er schließlich.
William ging an ihm vorbei und lief langsam weiter. Albert lief hinter ihm langsam rückwärts, die freie Hand am Griff seiner Desert Eagle.
Das war nicht unbedingt eine clevere Strategie oder Formation, aber sie mussten weiter und der Nebel ließ nicht viele Möglichkeiten zu.
Schließlich sah er es, in den kurzen Abschnitten in denen der Nebel nicht ganz so dicht war, zeichnete sich eine gebeugte Gestalt ab, die sich schlurfend aber äußerst zielstrebig in die Richtung der beiden Männer bewegte.
„Ein Toter“, brummte Wesker „Einer von diesen verfaulten Aasgeiern, nichts wirklich gefährliches“
William murmelte: „Wenn du das sagst“
„Der ist zu langsam, er wird uns nicht einholen können bis wir da sind. Und selbst wenn er es doch tut, diese Dinger sind nicht gerade schwer zu töten oder auszutricksen“
„Warum schießt du nicht einfach?“
Albert seufzte.
„Du musst noch viel lernen, kleiner Bruder. Laute Geräusche locken noch mehr von Denen an und vielleicht auch andere Dinge, abgesehen davon wäre es Munitionsverschwendung“
„Bruder?“, fragte William überrascht.
„Bilde dir nichts darauf ein“, brummte Wesker „Es klinkt nur einfach besser als „Klon“ und es ist kürzer als Doppelgänger“
Will lachte leise.
„Was ist so witzig?“, fragte Wesker während er weiter rückwärts hinter ihm herlief.
„Zoe hatte recht - Du versuchst wirklich jede emotionale Bindung zu meiden, völlig egal welcher Art. Und weißt du was ich glaube was dafür der Grund ist?“
Albert seufzte genervt.
„Nein. Erleuchte mich“, raunte er schließlich.
„Du hast Angst dich zu öffnen, denn sobald du das tust, könnte man dich verletzen“
„Erspare mir deinen Möchtegern - Psycho - Quatsch „
„Vielleicht solltest du mal in Erwägung ziehen das die Leute die bei dir sind, dir nicht weh tun wollen“
„Halt den Mund und konzentriere dich auf die Umgebung“, knurrte Wesker.
„Gute Idee, vielleicht kommt ja die Banane zurück die dich schon zuvor angegriffen hatte“
„Halt einfach den Rand“
„Es gibt keinen Grund feindselig zu sein, ich...“
„Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, laufe ich ohne dich weiter und lasse dich hier ste...“
Etwas traf Wesker hart in die Seite, riss ihn mit sich gegen eine Haustür und mitsamt dieser in den Hausgang des Gebäudes. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen. Als er versuchte einzuatmen, schmerzte sein gesamter Brustkorb höllisch. Ein paar Rippen waren gebrochen.
Albert ächzte, biss die Zähne zusammen und versuchte schwerfällig sich aufzurichten, während er seine Waffe zog.
Den Rucksack den er in der Hand gehalten hatte, hatte er verloren, er war aufgerissen und der Inhalt auf dem Holzfußboden vor ihm verteilt.
Was auch immer ihn erwischt hatte, war nach dem Zusammenprall über ihn hinweg ein Stück weiter in den Gang geschlittert.
Wesker hob den Kopf während er sich langsam auf die Knie hocharbeitete, blickte auf das Ding das ihn erwischt hatte.
Das Wesen war ganz sicher kein heimisches Raubtier, so viel war klar.

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Zoe Wesker

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Donnerstag, 23. Juni 2016, 23:33



Kapitel.29

Ein paar Facettenaugen die ihn tausendfach widerspiegelten, blickten Albert an. Das Wesen richtete sich langsam auf zwei schmale, sehnige Beine auf. Die Muskeln zeichneten sich deutlich unter der ledrigen, fast schwarzen Haut ab. Es ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.
Die Arme waren schmal und lang, genau wie die Beine und ebenfalls sehnig. So schlank, fast grazil die Körperform und die Bewegungen auch wirkten, die Kraft die dahinter steckte, hatte er bereits deutlich zu spüren bekommen.
Aber warum hatte es ihn umgerannt? Das wirkte nicht wie eine Jagdstrategie und im Moment musterte dieses Ding ihn einfach nur abschätzend, den ovalen Kopf leicht zur Seite geneigt.
Albert hörte Schritte hinter sich und wusste dass William zu ihm kam.
„Was zur Hölle ist das?“, fragte der Klon mit leiser Stimme.
„Keine Ahnung. Ich hab so was noch nie gesehen“
Wesker blickte auf die Hände, die langen Finger, die mehr Glieder zu haben schienen als die eines Menschen und in langen, scharfen Krallen endeten.
„Aber ich glaube das könnte es sein was mich schon das erste Mal angegriffen hat. Sieh dir die Hände an“
„Es hat Krallen“, bemerkte William „Das ist also die Kampfbanane“
„Ist nicht unbedingt der richtige Zeitpunk für deinen unlustigen Humor“, grummelte Wesker.
„Ich bin nicht unlustig, du bist einfach nur humorlos“
Das Wesen bewegte sich, machte einen Schritt zur Seite und gab ein paar seltsame Klicklaute von sich. Die Haltung war leicht nach vorn gebeugt, die Schultern vorgestreckt, die Arme zu den Seiten leicht ausgebreitet als wäre es im Begriff die Männer anzuspringen und zu umarmen.
Die beiden spannten sich an, aber es geschah nichts, weiterhin starrten die drei einander an.
Wesker hievte sich langsam von den Knien auf die Füße. Er stöhnte leise als sich zwei seiner Rippen zurechtrückten. Das Knackende Geräusch hatte Selbst William gehört.
„Hat dich ganz schön hart getroffen“, stellte er fest.
„Was du nicht sagst“, gab Albert trocken zurück.
Die Kreatur wirkte wie eine Mischung aus Mensch, Insekt und etwas anderem das Wesker im ersten Moment nicht recht zuordnen konnte.
„Kann es uns vielleicht verstehen?“, fragte Will unsicher.
„Versuch doch mal es in ein Gespräch zu verwickeln“, spöttelte Albert.
Der Blick des Mischwesens fiel für einen Moment auf die Utensilien am Boden, die aus dem Rucksack gefallen waren den Wesker verloren hatte. Als es die Männer wieder anblickte verlagerte es immer wieder sein Gewicht, als würde es sich im stehen leicht hin und her wiegen, wie ein Schiff bei sanftem Wellengang. Die Bewegung hatte etwas hypnotisches an sich.
„Was tut es da? Ist das ein... Tanz?“, fragte William konfus.
„Keine Ahnung, es sieht fast so aus... könnte auch der Versuch sein uns abzulenken, in Sicherheit zu wiegen. So wie es mich erwischt hat, muss es verdammt schnell sein. Diese sanften Bewegungen könnten eine Ablenkung sein, damit wir nicht mit einem Angriff rechnen. So was gibt es auch in der Tierwelt. Es gibt Schlangen die das mit ihrer Beute machen“
Will spannte die Muskeln, jederzeit bereit auf einen Angriff zu reagieren, Albert tat es ihm gleich und griff nach seiner Waffe.
Die Kreatur schaukelte weiterhin hin und her, ohne die Männer aus den seltsamen Insektenaugen zu lassen.
„Was ist wenn das noch stundenlang so weitergeht?“, fragte William.
„Dafür haben wir keine Zeit“, brummte Albert, entsicherte die Desert Eagle und zielte.
„Aber du kannst es doch nicht einfach...“
Der Knall des Schusses unterbrach Will mitten im Satz und stanzte ein Loch mitten zwischen die Facettenaugen der Kreatur. Der schlanke, seltsame Körper des Wesens wurde nach hinten gerissen, über einen Couchtisch hinweg und blieb dort reglos liegen.
„Wir können nicht hier stehen und warten, die Frauen warten auf uns, wir müssen weiter“, raunte Albert, begann die Gegenstände auf dem Boden aufzusammeln und zurück in den Rucksack zu stecken.

„Hast du das auch gehört?“, fragte Ana.
Zoe nickte.
„Das war ein Schuss, nicht sehr weit von hier entfernt, ein paar Häuser vielleicht“
„Albert hat also geschossen“, stellte Anassa fest.
„Oder sie sind auf andere bewaffnete Menschen getroffen“
Ana deutete aufgeregt in den Nebel hinein, dabei berührte ihre Fingerspitze das kalte Glas der Schaufensterscheibe.
„Da! Ich glaube da kommen sie!“
Zwei Gestalten zeichneten sich im dichten Nebel ab. Sie waren nicht sofort zu erkennen, aber Zoe glaubte Alberts Körperhaltung zu erkennen, seinen Gang. William bewegte sich ähnlich aber nicht genau gleich.
„Ja das sind sie“, bestätigte die Brünette ihr.
Ana eilte zur Tür und riss sie auf. Zoe rannte ihr nach.
„Warte!“
Anassa drehte sich überrascht zu Marsters um.
„Mach die Tür wieder zu! Warte bis die Männer davor stehen! Oder willst du vielleicht irgendwelche Viecher reinlassen?!“, grummelte Zoe.
Ana schloss die Tür und blickte die ehemalige S.T.A.R.S Rekrutin betreten an.
„Entschuldige... Die Aufregung hat mich für einen Moment unsere Situation vergessen lassen“
Marsters seufzte.
„Schon gut. Ist ja nichts passiert“

Als sie die Männer in den Supermarkt ließen, schienen diese auf den ersten Blick unversehrt zu sein. Sie stellten die Rucksäcke ab und schlossen die Tür wieder hinter sich.
„Was ist passiert? Hast du vorhin geschossen?“, fragte Ana Wesker.
Albert nickte.
„Wir hatten eine unangenehme Begegnung mit irgendeinem seltsamen Wesen“
„Was für ein Wesen?“, fragte Zoe.
„Es war vermutlich dasselbe welches mich schon zuvor im Nebel angegriffen hatte. Es könnte eines von Umbrellas Spielzeugen gewesen sein. Es sah aus wie einer dieser Hybriden aus menschlicher und tierischer DNA“, antwortete William.
Wieder nickte Albert.
„Ja, es wäre durchaus möglich. Auch wenn ich in den Laboren noch keins von dieser Sorte gesehen habe“
„Seid ihr verletzt?“, wollte Anassa besorgt wissen und nahm den Weskerklon genauer in Augenschein.
„Nein. Albert war verletzt, aber seine Verletzungen heilen wie ihr wisst ja sehr schnell“
„Ihr seid schon zurück?“, meldete sich eine müde Stimme aus dem Hintergrund.
„Bist du auch wieder unter den Lebenden, Chambers?“, spöttelte Wesker.
Rebecca errötete ein wenig.
„Ich war eben müde, ich bin ein ganz normaler Mensch“, gab sie leicht gereizt zurück.
Wesker ignorierte sie, wandte sich Zoe zu und drückte ihr den dunkelblauen Rucksack in die Hand.
Sie runzelte die Stirn als sie hineinsah und die Unordnung zu Gesicht bekam.
„Was zum Teufel hast du mit meinen Sachen gemacht?!“, fragte sie ihn schneidend.
„Beim Zusammenprall mit besagter Kreatur ist dein Rucksack ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden“, entgegnete Albert ungerührt.
„Du hast ihn durchwühlt“, behauptete sie.
„Warum sollte ich? Wie kommst du darauf?“
Zoe zog die Brauen hoch.
„Weil William, als ich dich gerade fragte was mit meinen Sachen passiert ist, sich hastig abgewandt hat. Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er hat es gesehen und wollte dich nicht verraten. Versehentlich hat er das aber“
„Du bist paranoid“
„Und du ein Lügner“
„Das musst du gerade sagen!“
Um sie herum war betretenes Schweigen ausgebrochen.
„Das war eine völlig andere Art von Lüge, ich habe nicht gelogen sondern dir etwas verschwiegen, weil ich es für das Richtige hielt!“
„Das macht es nicht besser!“
Zoe wollte sich am liebsten die Haare raufen.
„Hast du gefunden was du gesucht hast?“, fragte sie ihn schließlich sarkastisch.
„Nein“
„Also hast du doch darin herum gewühlt!“
Wesker rollte mit den Augen und wandte sich ab um sich wieder in das Hinterzimmer zurück zu ziehen.
Zoe ließ ihn diesmal aber nicht in Ruhe. Sie folgte dem ehemaligen Captain in das Büro.
„Was willst du von mir?!“, raunte er als er sah das sie ihm ins Zimmer folgte.
„Was hast du gesucht?“, wiederholte sie ihre Frage.
Albert trat wütend gegen den Schreibtisch und ließ ihn lautstark durch den Raum schlittern. Kaum eine Sekunde später stand William angespannt in der Tür, hinter ihm Rebecca und Ana.
„Schon gut“, sagte Zoe trocken „Er reagiert sich bis jetzt nicht an mir ab“
„Das wäre auch besser für ihn“, brummte Anassa und blickte an William vorbei in den Raum.
„Raus hier!“, brüllte Albert in Williams Richtung.

„Reiß dich gefälligst zusammen, oder wir beide bekommen ein ernstes Problem“, raunte Will in drohendem Ton.
Diese Gemüts- und Tonlage kannte Ana an ihm noch nicht. Er wirkte als würde er unter Hochspannung stehen.
Anassa legte dem Doppelgänger sanft die Hand auf die Schulter.
„Komm schon, wir lassen den beiden einen Moment Ruhe. Wir sind ja in der Nähe, falls doch noch etwas passieren sollte“
Nur widerwillig wandte sich William ab und folgte ihr und Rebecca zurück in den Verkaufsraum.

Wesker schloss die Tür hinter ihnen, dann schoss sein Kopf in Marsters Richtung.
„Ich habe nach Beweisen für das gesucht was du mir erzählt hast. Anhaltspunkte, Erinnerungen, so etwas wie Bilder“, knurrte er schließlich.
Zoe seufzte und setzte sich auf eine Kommode auf der rechten Seite des Zimmers. Wesker blieb mitten im Raum stehen und sah sie an.
„Ich hatte nichts dergleichen bei mir, als ich ich auf die Insel entführt wurde. Alle persönlichen Dinge dieser Art sind in dem Haus am Fluss geblieben“, klärte sie ihn schließlich auf.
„So etwas in der Art hat William mir auch schon gesagt“
„Und er hat dir die Wahrheit gesagt“
Einen Moment schwiegen sie beide und Wesker setzte sich auf den Bürostuhl der jetzt frei im Raum stand, da Wesker gewaltsam den Schreibtisch verrückt hatte.
„Glaubst du mir immer noch nicht?“, fragte Zoe schließlich leise in die entstandene Stille.
Albert antwortete nicht sofort, er schien einen Moment nachzudenken.
Marsters beobachtete ihn unsicher.
„Eigentlich schon, aber ich wollte eine Bestätigung, etwas handfesteres“, gab er nach einer kleinen Weile zu.
Zoe nickte.
„Ja, irgendwie verstehe ich das sogar. Würde mir vermutlich nicht anders gehen“, lenkte sie ein.
Er hob den Blick und sah sie an. Albert musterte sie eine kleine Weile nachdenklich. Sein Ausdruck war undurchdringlich, es arbeitete hinter seiner Stirn, aber in seinem Gesicht war nichts davon zu lesen.
Er war hin und her gerissen, wütend auf sich selbst, die Situation. Unsicher was genau er tun sollte. Wesker fühlte sich als wäre sein Innerstes in mehrere Teile gespalten worden.
Ein Teil von ihm, wollte alle töten, jeden aus seiner kleinen Gruppe, auch Marsters um jeder Komplikation aus dem Weg zu gehen.
Ein anderer Teil war neugierig und wollte beobachten, analysieren.
Der dritte Teil wollte einfach ohne weitere Umschweife hier und jetzt über sie herfallen, Gefühle hin oder her, sie hatte eine sehr starke sexuelle Anziehungskraft auf ihn die mit jedem Tag stärker zu werden schien.
Der vierte und letzte Teil, verfluchte Ana dafür das sie recht hatte - er fürchtete sich davor schwach und verletzlich zu werden, durch das was Marsters in ihm auslöste.
Keiner dieser Teile behagte ihm sonderlich, er wollte einen annehmbaren Mittelweg finden, aber er hatte bereits das Gefühl das er dazu nicht in der Lage sein würde.
„Ich habe das Gefühl, wenn wir wieder darüber reden, machen wir es nur schlimmer“, sagte er schließlich mit einem Seufzen.
Marsters zuckte unsicher mit den Schultern.
„Dann reden wir eben nicht darüber“
„Wir können es aber auch nicht ignorieren“, meinte Albert.
„Was genau kannst du nicht ignorieren?“, fragte sie leise.
Wesker stand langsam auf, zog seine Jacke aus und lief ein paar Schritte durch den Raum.
„Ich mache dir einen Vorschlag“
Zoe blickte ihn fragend an.
„Und der wäre?“
„Wir setzen den Zähler auf Null. Wir fangen einfach noch einmal an, mit dem was wir beide jetzt übereinander wissen“
„Du willst von mir also eine Freikarte für das was du bereits getan hast?“
Albert seufzte.
„So was in der Art, ja“
Einen Moment herrschte Stille.
„Okay“, sagte sie schließlich.
Albert drehte sich zu ihr um.
„Das war ja einfach“, meinte er lauernd.
Zoe lachte humorlos.
„Ich bin es leid mich mit dir zu streiten. Außerdem tut es mir weh“
Wesker ging zu ihr herüber, blieb zwei Schritte von ihr entfernt vor ihr stehen.
Er hatte ein freches Schmunzeln auf den Lippen.
Marsters blickte ihn fragend an.
„Woran denkst du gerade?“
„Mir ist eingefallen wie du mir mehr oder weniger beweisen könntest, dass wir uns so nah waren“
Zoe zog die Brauen zusammen.
„Ach ja?“
„Ich könnte dir intime Fragen stellen, Dinge die du über mich nur wissen kannst wenn es stimmt was du sagst“
„So was wie das Muttermal an der Innenseite deines rechten Oberschenkels, sehr nahe Richtung Kronjuwelen?“, fragte sie keck.
Beinahe hätte er automatisch danach getastet, aber er riss sich gerade noch zusammen.
Er nickte anerkennend.
„Okay, das ist schon mal nicht schlecht, aber ich meinte das anders“
„Dann stell eine deiner Fragen“, forderte sie ihn lächelnd auf.
„Was war mir wenn wir zusammen im Bett waren am liebsten“
Zoe lachte leise.
„Du meinst was dich am meisten angemacht hat? Das ist einfach. Wenn du die Kontrolle hattest und dominant sein konntest, dann warst du ganz in deinem Element“
Wesker schmunzelte.
„Ja, das klingt nach mir“
„Das gute an der Sache war“, meinte sie „Es gefiel mir genauso wie dir“
Das Schmunzeln wurde eine Spur breiter.
„Das ist gut zu wissen, sehr gut sogar“

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Freitag, 1. Juli 2016, 22:00



Kapitel.30

Wesker trat näher, kam auf sie zu. Das wohlbekannte Prickeln war wieder da, dieses Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, zu viel Energie im Herzmuskel und das leichte Zittern in den Gliedern, als würde sie jeden Moment einen Schwächeanfall erleiden. Sie war froh das sie bereits auf der Kommode saß, sie war sich nicht sicher ob ihre Knie ihr Gewicht im Moment gehalten hätten.
Ihr Puls raste ihm regelrecht entgegen, mit jedem Schritt den er näher kam.
Schließlich stand er dicht vor ihr. Seine Hände legten sich auf ihre Knie, drückten ihre Beine auseinander und sein Körper drängte sich an sie.
Er atmete tief ein und lächelte zufrieden.
„Du stößt Unmengen an Hormonen aus, meine Liebe“
Seine Stimme hatte eine tiefe, leicht raue Tonlage angenommen, die ihre Sinne vibrieren ließ.
Zoe schluckte, hatte plötzlich einen Klos im Hals.
Seine Hände wanderten zum Verschluss ihres Gürtels, öffneten ihn und zogen ihn aus den Schlaufen ihrer Jeans.
Er blickte von seinem Tun an ihrer Hose auf in ihr Gesicht. Sein Daumen strich beinahe Zärtlich ihr Kinn entlang – ein krasser Kontrast zu seinem vorhergehenden Verhalten.
Nach und nach entblätterte er ihren Körper, legte die nackte Haut darunter frei. Er war nicht grob aber er wirkte hungrig und ungeduldig als er sie auszog und ihr schließlich dabei half sich selbst zu entkleiden.
„Die Tür ist nicht abgeschlossen“, murmelte sie atemlos, als er seinen nackten Körper erneut an sie drängte.
„Egal“, gab er schlicht zurück und legte drängend seine Lippen auf ihre.
Seine Zungenspitze fuhr die Konturen ihrer Lippen entlang und öffnete sie schließlich, um in die feuchte Wärme dahinter vorzudringen.
Wesker streichelte ihre Schenkel, erkundete jede Nische und Rundung ihres Körpers, stahl ihr den Atem.
Die Sehnsucht nach seinen Berührungen brachte sie schier um den Verstand. Zoe löste sich aus seinem Kuss, ihr Mund fuhr auf die Stell zwischen Hals und Schulter, küsste die Haut dazwischen, grub sanft aber bestimmt ihre Zähne hinein, schmeckte das Salz auf seiner Haut.
Seine Hand fuhr zwischen sie beide nach unten, erfühlte ihre Weiblichkeit. Als seine Finger begann sie zu streicheln, die Feuchte Stelle des einladenden Dreiecks zwischen ihren Schenkeln zu liebkosen, gruben sich ihre Finger in seinen Rücken.
Wesker stöhnte, die Vibration des Geräusches spürte sie von seinem Brustkorb auf den Ihren übergehen.
Er schob ihre Schnekel sanft aber bestimmt noch weiter auseinander und presste sich voller Verlangen an sie.
Zoe spürte ihn, hart, heiß und drängend. Doch nicht nur ihre Kehle schien vor Aufregung auf einmal wie zugeschnürt zu sein. Sie verkrampfte sich gegen ihren Willen, konnte ihn im ersten Moment nicht in sich aufnehmen. Als sie unsicher zurückwich und versuchte ihre Position zu verlagern um sich zu entspannen, umfasste Albert ihre Hüften und hielt sie fest.
„Es gibt keinen Grund nervös zu sein, wenn es stimmt was du sagst, dann ist das hier nicht unser erster Tanz“, sagte er beinahe flüsternd, nahe an ihrem Ohr.
Zoe konnte seiner Stimme nicht widerstehen. Wie von selbst, glitt ihr Mund wieder zu seinem Hals, fand seinen hämmernden Puls und liebkoste die Stelle mit der Zunge. Wesker umklammerte ihre Hüften beinahe schmerzhaft.
Sie senkte ihre Zähne erneut in die Haut an seinem Hals, und Albert drang gleichzeitig tief in sie ein. Zoe stieß einen Lustschrei aus, der sich mit Weskers triumphierenden Stöhnen vermischte.

Er bewegte sich in ihr, beinahe unfähig, ihre Wärme und Enge noch länger zu ertragen. Er wollte sich in ihr verlieren, doch die Lust trieb ihn weiter, die Intensität die er im ganzen Körper spürte, machte ihn wahnsinnig.
Er atmete den Duft ihres Körpers ein, die Signale ihrer Hormone und spürte wie sein Verstand vollkommen von dem Verlangen nach dieser Vereinigung eingenommen wurde.
Zoe klammerte sich an seinem Rücken fest. Sie fürchtete von der Welle der Lust davongetragen zu werden. Sie biss sanft in sein Ohrläppchen und umspielte seine Ohrmuschel mit ihrer Zunge.
Albert hielt ihre Hüften fest, um tiefer in sie eindringen zu können, zog sie näher zu sich heran, an den Rand der Kommode auf der sie noch immer saß.
Ihre Hände glitten seinen Rücken entlang nach unten, krallten sich schließlich in das knackige Hinterteil. Albert stöhnte leise auf, er hob den Kopf und sah sie an. Seine Augen glühten, die Lust schien ein Feuer darin entzündet zu haben.
„Du gehörst mir!“, raunte er, als hätte sie je einen Zweifel daran angemeldet.
Es klang wie eine Feststellung, ein Befehl, dem sie sich nicht zu widersetzen wagte.
Sie lächelte versonnen und erregt, mochte den Befehlston den er angeschlagen hatte.
Kurz darauf stieß sie einen weiteren Lustschrei aus, als er sie fest an sich presste, sie noch härter und schneller nahm. Seine Bewegungen waren leidenschaftlich, fast gierig. Sie spürte sein Feuer überall in ihrem Körper, in ihrer Seele, ihrem Blut. Ihre Herzen schlugen einen wilden Rhythmus, waren im Einklang.
Albert dränge ihren Oberkörper zurück an die Wand, umfasste ihre Handgelenke und nagelte ihre Arme über ihren Kopf erhoben ebenfalls dort fest. Er hörte nicht auf sich in ihr zu bewegen, ihr lustvolle kleine Schreie zu entlocken. Die sehnsüchtige Leidenschaft die sie in seinem Blick sah, war nur für sie bestimmt.
Zoe lächelte glücklich, sodass ihre smaragdgrünen Augen aufleuchteten. Wie sehr hatte sie diese Intimität mit ihm vermisst...
Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie spürte wie sie sich unaufhaltsam in halsbrecherischem Tempo dem Höhepunkt näherte, während sein Schaft in ihrer Spalte arbeitete.
Die Erregung schien in ihrem Körper zu explodieren und Wesker erstickte ihren Aufschrei mit einem innigen Kuss. Kurz darauf stöhnte er in ihren Mund, als er sich heiß in ihr entlud.


„Ich glaube jetzt ist es vorbei“, murmelte William.
„Na endlich!“, rief Rebecca aus.
Als im Büro eine seltsame Geräuschkulisse entstand, hatte William nach dem Rechten sehen wollen, doch Ana hielt ihn zurück und sagte ihm das es nicht nötig sei.
Genau wie sie immer gespürt hatte wenn es Zoe schlecht ging, spürte sie auch dieses Mal wie... zufrieden sie war.
Anassa, Rebecca und Will hatten sich in die hinterste Ecke des Verkaufsraumes zurückgezogen, um zuvor erwähnter Geräuschkulisse zu entkommen, aber das lautstarke Liebesspiel schien in jede Ecke des Gebäudes zu dringen.
Ana saß am Fenster von den anderen abgewandt. Ihre Wangen waren gerötet und sie fächelte sich mit einer alten Zeitung etwas Luft zu.
William näherte sich ihr vorsichtig.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte er.
„Das ist kaum auszuhalten, selbst wenn sie... glücklich ist, ist ihre Intensität kaum zu ertragen“, entgegnete Anassa ihm ein wenig atemlos.
„Du redest von Zoe, nehme ich an“
Ana nickte.
„Wir sollten einen Weg finden wie du dich davon abschirmen kannst. Du wirst irgendwann verrückt werden wenn du jeden ihrer Gefühlsausbrüche auf diese Weise wahrnehmen musst“, merkte William an.
Wieder nickte Anassa. Sie wusste er hatte recht, aber im Moment fiel ihr nichts dazu ein.

Die Tür zum Büro ging auf.
Alle Blicke wandten sich in Weskers Richtung der aus dem Hinterzimmer kam, kurz darauf erschien Zoe hinter ihm, die kontrollierend an ihrer Kleidung herum zupfte.
Albert blickte sich um und sah die anderen in der hintersten Ecke sitzen.
„Was macht ihr denn da hinten?“, fragte er verwirrt.
Die drei blickten sich vielsagend an. Schließlich war es Rebecca die sagte: „Eigentlich will ich ja nicht indiskret sein, aber wir haben versucht dem Krach zu entkommen den ihr zwei veranstaltet habt. Ihr wart ziemlich laut, alle beide“
Marsters riss erschrocken die Augen auf, als hätte sie versehentlich einen riesigen Käfer verschluckt.
Wesker stand da, schien einen Moment unschlüssig zu sein wie er darauf reagieren wollte. Nach außen hin blieb er relativ gelassen, zuckte mit den Schultern und meinte: „Der Unterschlupf ist besser isoliert und bietet allgemein mehr... Privatsphäre. Ihr werdet es später also nicht mehr ertragen müssen“, antwortete er nach einer kleinen Weile.
„Ihr habt also vor das zu wiederholen?“, wollte William überrascht wissen.
„Es liegt im Bereich des Wahrscheinlichen“, entgegnete Albert trocken.
Bevor jemand darauf reagieren oder etwas sagen konnte, meldete sich Ana zu Wort: „Da draußen ist wieder irgendwas“
Alle Blicke wandten sich ihr zu.
Anassa starrte unsicher nach draußen, entfernte sich langsam ein wenig von dem Schaufenster. Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus, als sich etwas großes und schweres gegen die Scheibe warf. Das Glas splitterte und regnete in den Verkaufsraum. Das Sicherheitsgitter bog sich unter dem heftigen Aufprall ein ganzes Stück nach innen.
William war sofort an ihrer Seite, zog sie weiter vom Fenster weg und schob sie hinter sich.
Rebecca holte sich eine der Waffen aus ihrem Rucksack. Zoe holte ihre Colt 1911 aus ihrem eigenen.
Hastig checkte Marsters das Magazin und entsicherte die Waffe.
Da stand es, das Ungetüm das sich gegen das Schaufenster geworfen hatte. Ein großes Ding, mit Echsenaugen, ledriger Haut, einem breiten Froschmaul das voller großer, scharfer Zähne war und langen gebogenen Krallen an den Fingern.
„Das ist ein Hunter“, brachte Zoe hervor, die das Wesen wiedererkannte.
Sie schauderte bei der Erinnerung daran wie eines dieser Monster Wesker angegriffen und getötet hatte.
„Das ist nicht irgendein Hunter“, brummte Albert ärgerlich „Das ist ein Elite“
„Ein was?“, hakte Marsters nach.
„Eine stärkere und widerstandsfähigere Form des Hunters als du sie kennst“
„Na ganz toll“
Rebecca zielte mit ihrer Waffe, doch Wesker drückte ihren Arm nach unten und schüttelte den Kopf.
„Du würdest ihn nur noch rasender und dadurch noch gefährlicher machen. Die Kugeln dringen nicht durch die dicke, harte Haut. Ein Schuss hinterlässt höchstens Kratzer, selbst von einer Magnum“
„Das wird ja immer besser“, murmelte Ana sarkastisch „Vielen Dank Umbrella“
„Sie haben eine Schwachstelle im Nacken, dort kommt man mit einem Messer oder einer Kugel durch, aber dazu müsste es zuerst einem von uns den Rücken zukehren“, erklärte Albert konzentriert, ließ das Monstrum nicht aus den Augen.
Die kalten Echsenaugen wanderten von einem zum anderen. Die scharfen Krallen schlüpften durch die Maschen im Sicherheitsgitter und zerrten ungeduldig daran. Der einzige Schutz der zwischen ihnen und dem Hunter stand, schwankte bedenklich, knirschte in der Verankerung.
„Ich schätze wir müssen sehr genau zielen um effektiv zu sei?“, fragte William dessen Muskeln angespannt waren wie eine Bogensehne.
Ana die Hinter ihm stand, blickte für einen Moment erstaunt auf das Muskelspiel das sich unter seinem Shirt abzeichnete. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Arm- er war hart wie Stein.
„So ziemlich“, brummte Albert.
Zoe kramte in einem der Rucksäcke und förderte eine weitere Waffe zu Tage.
„Ana, fang!“
Marsters warf ihr die 9mm Pistole zu. Anassa war so überrascht das sie die Waffe beinahe hätte fallen lassen.
„Ich hoffe du weißt wie man damit umgeht“
„Ein bisschen... mit Sprengstoff kenne ich mich besser aus“, murmelte Ana.
„Den haben wir leider nicht“, brummte Zoe.
Marsters beobachtete wie Ana die Waffe entsicherte. Sie wirkte etwas nervös aber dennoch entschlossen.

Das Metall des Sicherheitsgitters kreischte als es aus den Angeln gerissen wurde und über den Beton der Mauer schleifte. Das Gitter kippte geräuschvoll in den Raum, kaum eine Sekunde später, hatte sich der Elite-Hunter blitzschnell in den Verkaufsraum gerollt und Regale wie Spielzeug umgeworfen.
Die kleine Gruppe stob hastig auseinander um den umfallenden Regalen zu entkommen und von dem Hunter nicht erdrückt zu werden.
Der Supermarkt war nicht gerade riesig und der Hunter hatte eine große Spannweite mit seinen hässlichen langen Armen. Viel Spielraum für einen Rückzug hatten sie nicht.
Das Monster hatte nur wenige Zentimeter Platz zwischen seinem Kopf und der Zimmerdecke. Der Raum wirkte mit einem Mal winzig, nun da das Ungetüm den Platz auszufüllen schien.
Ein langer Arm raste in Rebeccas Richtung, sie schaffte es gerade noch sich fallen zu lassen und wegzurollen, die Krallen zerrissen ihre Jacke im Rücken, aber ihre Haut blieb unversehrt. Noch hatte niemand freies Schussfeld auf die Schwachstelle, aber Ana feuerte seitlich auf den Hals des Hunters um ihn von Rebeccas abzulenken.
Sofort schoss sein Kopf in ihre und Williams Richtung. Die Bewegung war so abrupt, dass Anassa erschrocken zusammenzuckte.
Wesker und Zoe versuchten hinter das Monster zu schleichen, da es sich von ihnen abwandte.

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Mittwoch, 6. Juli 2016, 23:33



Kapitel.31

Diese Augen waren kalt und doch voller zornigem, blutgierigem Feuer, dachte Ana entsetzt. Dieses Wesen strahlte pure Mordlust aus. Es ging hier nicht um Hunger, oder Verteidigung, dieses Ding wollte einzig und allein zerfleischen, sie alle in Stücke reißen.
Anassa lief es eiskalt den Rücken hinunter, eine eiskalte Hand hatte sich fest um ihr Herz geschlossen.
Ihr Hand umklammerte den Griff ihrer Waffe, so fest das ihre Knöchel sich weiß unter der Haut abzeichneten.
Einmal mehr verspürte sie Hass auf Umbrella und auf alles was damit zu tun hatte. Spencer, die Ashfords, Birkin, Doktor James Marcus...
Die kalten Echsenaugen blickten auf sie und William herab, Letzterer stand noch immer schützend vor ihr.
Im Augenwinkel nahm Ana wahr, wie Albert, Rebecca und Zoe versuchten sich hinter dem Monster in Stellung zu bringen.
Albert hatte als Erster freies Schussfeld, nur knapp eine Sekunde bevor er abdrückte, schnellte der Hunter nach vorn, auf sie und William zu. Weskers Schuss verfehlte die Schwachstelle im Nacken, zischte am Kopf des Wesens vorbei und Schlug durch mehrere Regale, wirbelte Holz und Lebensmittel auf bis sie irgendwo stecken blieb.
Alles ging so schnell. Anassa wurde zur Seite gestoßen und fiel zwischen Chipstüten in ein umgekipptes Regal. William hatte keine Zeit gehabt Samthandschuhe anzuziehen und sie schnell aus der Gefahrenzone schubsen müssen.
Im nächsten Moment schrie William.
Ana blickte auf und sah warum. Der Hunter hatte zwei seiner Krallen der rechten Hand durch seine linke Schulter gebohrt. Dunkelrotes Blut tropfte auf den Boden, färbte den Stoff seines Hemdes.
Anassa wich vor Entsetzen alle Farbe aus dem Gesicht. Kreidebleich starrte sie auf die Szene.

Der Hunter hob ihn an, Williams Füße hoben vom Boden ab ohne das er etwas dagegen tun konnte. Der Schmerz war bestialisch und trotzdem nahm er den unerträglichen Gestank wahr, der ihm aus dem hässlichen froschartigen Maul entgegen kam.
Der Wesker Klon wollte schreien, doch der Schmerz erstickte seine Stimme, nur ein Ächzen kam aus seiner Kehle. Sein linker Arm war nutzlos, aber er hielt seine Waffe in der rechten Hand. Will hob die Waffe an, in einer schnellen, wütenden, verzweifelten Bewegung, presste den Lauf auf das linke Auge des Ungetüms und drückte schnell zwei Mal hintereinander ab.
Das Biest brüllte auf, ein seltsam blechern und kreischend klingendes Geräusch, fast als würde Metall auf Metall reiben.
Der Hunter riss die Arme in die Luft, wodurch William erst gegen die Zimmerdecke und dann durch den Raum geschleudert wurde. Haltlos schlitterte er über die Bodenfliesen und hinterließ eine breite Blutspur. Er stöhnte war kaum noch bei Bewusstsein, aber der Schmerz hielt ihn wach und sorgte dafür das ihm übel wurde.

Wild um sich schlagend torkelte das gigantische Echsenmonster durch den Raum, warf die einzigen noch stehenden Regale dabei um, zerfetzt deren Inhalt und verfehlte Rebecca als auch Ana nur knapp.
„So kriegen wir nie ein klares Schussfeld!“, brüllte Zoe um das lautstarke Monstrum zu übertönen.
Im nächsten Moment wandte es sich entschlossen und verdammt zornig Marsters zu, als würde es auf ihre Stimme reagieren.
Aus der linken Augenhöhle floss ein dünnes Rinnsal Blut über das schuppige Gesicht, das verbliebene rechte Auge starrte die ehemalige S.T.A.R.S Rekrutin an.
Zoe riss nicht weniger entschlossen ihre Colt1911 hoch, zielte auf das gesunde Auge.
Der Hunter zögerte.
„Wie intelligent sind diese Dinger?“, fragte sie Albert der ein paar Meter rechts von ihr stand und den beiden Frauen Deckung gab, die sich um William kümmerten.
„Weitaus intelligenter als sie aussehen“, brummte Wesker trocken.
„Na? Willst du dein anderes Auge auch noch verlieren?“, fragte Zoe an den Hunter gewandt.
Sie hatte keine Ahnung ob er sie verstand, vermutlich nicht. Aber die Illusion diesem Ding drohen zu können, machte ihr Mut.
„Ich bin ein verdammt guter Schütze, du hässliches Vieh!“
„Ich glaube nicht das es dich versteht, allerdings erkennt es die Bedrohung die von der Waffe ausgeht. William hat ihm eine ordentliche Lektion erteilt. Wenn du es blendest wird es aber nicht tot sein, es wird blindlings durch den Laden toben. Es würde einige von uns verletzen oder sogar töten, bevor wir dazu kämen es auszuschalten“, meinte Albert.
Zoe seufzte.
„Was schlägst du vor?“
„Dränge ihn zurück, ins Freie“
Zoe schnaubte.
„Du machst Witze oder?!“
„Nein. Geh auf ihn zu, langsam, behalte die drohende Haltung bei“
„Albert...“
„Zögere nicht, zeig nicht das du dich fürchtest!“, unterbrach er sie mahnend.
Zoe straffte ihre Schultern, machte einen Schritt nach vorn. Der Hunter rührte sich nicht und Marsters wollte direkt wieder zurückweichen, doch sie riss sich zusammen. Das Wesen war so gigantisch und noch immer tropfte Williams Blut von seinen Klauen. Der Anblick war furchteinflößend.
Mit rasendem Herzen machte sie einen weiteren Schritt. Endlich wich der Hunter zögernd zurück, erst einen Schritt, dann einen weiteren. Zoe folgte ihm, durch das zerstörte Schaufenster zurück nach draußen, raus in den Nebel.
Sie hörte das Wesker ihr folgte, direkt hinter ihr war.
„Gut so. Jetzt bleib stehen“, sagte er ruhig und stellte sich neben sie.
Er hatte seine Desert Eagle in der rechten Hand, zielte ebenfalls auf das Monster.


Ana und Rebecca knieten zu beiden Seiten des Wesker Klons. Rebecca hatte aus dem Chaos Verbandszeug hervorgekramt und versuchte die Blutung zu stoppen, aber die Wunde begann sich bereits zu schließen.
Chambers blickte von Ana zu William und wieder zurück.
„Schwer zu sagen wer von euch beiden gerade blasser ist“, meinte sie trocken und warf einen kurzen Blick über die Schulter.
„Was auch immer die beiden da vorhaben, bis jetzt scheint es zu funktionieren“, merkte die Sanitäterin an.
Als Rebecca sah wie angespannt Anassa dasaß und Williams Hand hielt, legte sie der jungen Frau mit dem pechschwarzen Haar eine Hand auf die Schulter.
„Er wird schon wieder. Siehst du? Die Wunde verheilt bereits. Will hat die gleichen regenerativen Fähigkeiten wie der Captain“
„Ich weiß... trotzdem... dieser Anblick...“, brachte Ana mit leiser Stimme hervor.
William stöhnte leise, aber er schaffte es zu lächeln und den Druck ihrer Hand zu erwidern.
„Mach dir keine Sorgen, Ana, so leicht wirst du mich nicht los“, feixte er.
Anassa musste grinsen, auch wenn sie kurz zuvor noch dachte jeden Moment in Tränen auszubrechen.
„Siehst du“, kommentierte Rebecca „Eine große Klappe hat er auch schon wieder“
Ana blickte William an und dachte daran das er bereit gewesen war sich diesem Monster zu stellen nur um sie zu schützen. Vermutlich hatte er ihr Leben gerettet. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihrem Brustkorb aus. Ihr wurde ganz warm und ein wenig schummrig.
Ihr wurde klar das da mehr zwischen ihnen war, als sie ursprünglich gedacht hatte. Sie lächelte ihn an.
„Danke“, sagte sie leise.
„Wofür?“, fragte William dessen Gesicht langsam wieder etwas Farbe bekam.
„Du hast mich beschützt“
Er lachte leise und ließ sich von den beiden Frauen dabei helfen sich aufzusetzen.
„Jederzeit, Kleines“

Zoe und Albert standen draußen auf der Straße vor dem Supermarkt. Vor ihnen stand der Hunter, sein verbliebenes Auge war voller Wut aber das Monster schien auch verunsichert zu sein. Immerhin war es vor ihnen beiden zurückgewichen.
„Du machst das gut“, sagte Wesker mit ruhiger Stimme zu ihr.
„Ach ja? Ich mach mir trotzdem gleich ins Hemd“, gab Zoe nervös zurück „Muss dieses Ding so riesig sein?!“
Aus dem Augenwinkel sah sie wie Wesker schmunzelte.
„Keine Sorge, ich lasse nicht zu das dir etwas passiert“
Sie wollte ihm gerne glauben, nicht nur weil sie Angst hatte, sondern auch weil ihr der Gedanke gefiel, dass er schließlich und endlich doch wieder um ihr Wohlergehen besorgt war.
Ruckartig wandte sich das Monster ab, machte einen heftigen Satz und war im Nebel verschwunden.
Zoe war erschrocken zusammengezuckt und hatte beinahe abgedrückt.
„Es ist abgehauen“ kommentierte sie erleichtert.
„Ja. Aber es wird zurückkommen, früher oder später. Ein Grund mehr diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen“, entgegnete Albert ihr ernst.

Ana blickte auf als Zoe und Wesker zurück in den Supermarkt kamen.
„Was ist passiert?“
„Es ist geflüchtet. Aber Albert ist der Meinung das es zurückkommen wird. Wir müssen unsere Sachen packen, einen Wagen finden und hier verschwinden“, antwortete Marsters ihr.
William stand wieder auf seinen Füßen. Sein Hemd war von seinem Blut beschmutzt, aber es schien ihm wieder gut zu gehen.
„Du hast nicht zufällig noch ein Hemd übrig?“ fragte er seinen Bruder.
Albert blickte ihn einen Moment nachdenklich an, schließlich nickte er.
„Ich denke schon“, sagte er und ging in das Büro zu seinem Rucksack.
Als Wesker zurück kam, hatte er ein sauberes T-Shirt dabei und reichte es an William weiter.
„Danke“
„Mach das nicht auch noch kaputt, es ist noch ein weiter Weg und ich habe nicht gerade ein Bekleidungsgeschäft dabei“, murrte Albert.
„Es ist ja nicht so das ich es absichtlich zerstört und mit Blut getränkt habe“, gab William trotzig zurück.
„Reißt euch zusammen, Jungs“, brummte Zoe „Wir haben keine Zeit für euer albernes Gezanke“
„Ich bin nicht albern“, raunte Albert.
„Weiß zufällig jemand wo wir nach einem Fahrzeug suchen sollen?“, fragte Rebecca um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen.
„An der Tankstelle stand ein Geländewagen, der ist groß genug für uns alle“, glaubte Ana sich zu erinnern.
„In welcher Richtung lag die Tankstelle?“, fragte Chambers.
William deutete nach Norden die Straße runter.
„Nicht sehr weit von hier, 150 Meter vielleicht“
Zoe blickte nach draußen. Der seltsame Nebel waberte langsam aber sicher durch das kaputte Schaufenster in den Supermarkt.
„Hier ist es ohnehin nicht mehr sicher, selbst wenn der Hunter nicht mehr zurückkommen sollte“, murmelte Ana die Zoes Blick folgte.
Albert verschwand für einen Moment im Büro und kam mit seinem als auch Zoes Rucksack zurück. Er schulterte sein Gepäck und drückte Zoe den dunkelblauen Rucksack in die Hände.
„Es ist noch Vormittag. Wir haben also eine ganze Weile Tageslicht. Wir brechen jetzt auf. Je länger wir warten desto wahrscheinlicher ist die Gefahr das wir uns dem Hunter noch einmal stellen müssen. Und es ist nicht gesagt das er allein zurück kommt. Diese Biester jagen auch schon mal ganz gern im Rudel. Ich weiß nicht wie viele es in den Laboren in der Nähe gab, aber ganz sicher mehr als einen“, sagte er ernst.

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ramboxxx

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94

Freitag, 22. Juli 2016, 09:54

Wann geht es denn hier mal weiter?
in der Ruhe liegt die Kraft :uzi:

Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

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95

Sonntag, 24. Juli 2016, 19:33

Wann geht es denn hier mal weiter?

Das weiß ich leider noch nicht. Momentan habe ich nicht die Nerven dafür. Tut mir leid.

Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

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96

Sonntag, 4. Dezember 2016, 22:50



Kapitel.32

Leon aß lustlos die Dosenpfirsiche die er sich aus der Vorratskammer geholt hatte. Die Auswahl war riesig gewesen und er brauchte eine Weile sich zu entscheiden. Eigentlich hatte er keinen Appetit, doch er wusste er musste etwas zu sich nehmen um bei Kräften zu bleiben.
Er stand am Fenster im Kaminzimmer und blickte hinaus. Claire saß hinter ihm auf dem Sofa und beobachtete ihn stumm.
Im Kamin brannte ein Feuer und knisterte leise vor sich hin. Draußen war es kälter geworden, der Herbst neigte sich dem Ende zu. Der Wald um sie herum wirkte trostlos und kahl, die Bäume hatten ihr Blätterkleid verloren und ihre Äste reckten sich nackt und knorrig gen grauem Himmel.
Nachdem der ehemalige Agent die Hälfte der Dose geleert hatte, stellte er sie auf dem Fenstersims ab und seufzte leise.
„Was denkst du wie lange dieser Wesker brauchen wird bis er hier ist?“, fragte Claire in die Stille hinein.
Leon zuckte stumm mit den Schultern.
„Es hieß er habe meinen Bruder und die anderen verraten, sie in Gefahr gebracht. Das hat er mir jedenfalls erzählt, nach dem Vorfall im Herrenhaus in Raccoon City“
Kennedy drehte sich zu ihr um, lehnte sich gegen das Fensterbrett und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust.
„Ja, so was hatte ich auch gehört. Allerdings gab es dafür keine direkten Beweise“
„Warum sollte mein Bruder lügen?“, fragte die Rothaarige mit lauerndem Unterton.
„Das habe ich nicht gesagt, ich sagte nur das es keine handfesten Beweise gab“
Claire seufzte müde.
„Agent Vester vermutete das er etwas mit dem Verschwinden meines Bruders und einer Kollegin von ihm zu tun haben könnte“
„Vester?“, fragte Kennedy.
„Ja, Raymond Vester, er war Agent beim F.B.C. Er begleitete eine Art Mission des B.S.A.A so weit ich weiß. Die Agenten sind aber nie zurückgekehrt, jedenfalls habe ich nichts mehr von ihm gehört“, klärte Claire ihn auf.
„Dann haben wir vielleicht beide etwas davon wenn Wesker hier auftaucht. Vielleicht hat er wirklich Antworten für dich“, vermutete Leon.
Claire schien ihm gar nicht mehr zuzuhören, sie starrte an ihm vorbei aus dem Fenster.
„Was zum... Leon dreh dich um und sieh dir das an!“
Er kam ihrer Aufforderung nach.
Kennedy blinzelte überrascht, dann spürte er wie sich eine Gänsehaut über seinen Rücken zog. Die kahlen Bäume wurden von einer Art Nebelwand verschluckt. Der Wald schien zu einer grauweißen Masse zu werden. Hier und da konnte er die Umrisse eines Baumes oder Strauches sehen, der Rest der Welt schien zu verschwinden.
„Das muss der Nebel sein von dem Wesker sprach. Es sieht jedenfalls so aus wie er es beschrieben hat. Aber wie kann dieser Nebel so weit reichen?!“
Claire stand vom Sofa auf und kam an seine Seite. Auf ihrem Gesicht lag ein besorgter Ausdruck.
„Das ist ganz offenbar kein gewöhnlicher Nebel. Was hat er noch darüber gesagt“
Kennedy zögerte einen Moment bevor er antwortete: „Das Wesen in diesem Nebel sind, gefährliche Wesen. Wir sollten sichergehen das alle Türen und Fenster verschlossen sind“




Mit einer Leine aus der Haushaltswarenabteilung, die eigentlich zum Wäsche aufhängen gedacht war, hatte die kleine Gruppe sich miteinander verbunden. Albert führte die Prozession an, direkt hinter ihm war Zoe, dann Chambers, hinter ihr Ana und zum Schluss kam William.
Gemeinsam schritten sie durch den Nebel die Straße entlang.
Die Tankstelle und das Fluchtfahrzeug waren nicht mehr weit, auch wenn der Nebel die Sicht darauf noch nicht freigab.
Die Gruppe war angespannt, lauschte auf verräterische Geräusche. Der Hunter war vermutlich noch irgendwo in der Näher oder auch andere Gefahren.
Langsam erkannten sie die Umrisse der Tankstelle im Nebel. Zielstrebig gingen sie darauf zu und erkannten das Ana recht hatte -an einer der Zapfsäulen stand ein dunkler Geländewagen neueren Baujahres. Wesker schritt darauf zu und die anderen folgten ihm.
Der Wagen war abgeschlossen. William löste sich von der Leine und ging auf die andere Seite des Wagens, spähte durch die Scheibe ins Innere.
„Der Wagen ist zu neu, zu viel Elektronik, Kurzschließen wird wohl nicht funktionieren. Ich wüsste jedenfalls nicht wie“, murmelte er.
„Ich leider auch nicht“, gab Albert zu.
„Vielleicht befindet sich der Schlüssel im Gebäude“, mutmaßte Rebecca.
Will nickte.
„Ich werde gehen und nachsehen. Ihr wartet hier“
„Sei vorsichtig“, mahnte Anassa ihn besorgt.
„Bin ich doch immer“
William verschwand im Nebel in Richtung Gebäude.
„Sollen wir die Leine lösen? Wir sind ja jetzt am Fahrzeug“, meinte Rebecca.
„Noch nicht. Wir warten bis Will zurück ist“, entgegnete Albert mit konzentrierter Stimme, während er sehr aufmerksam die Umgebung im Auge behielt.

Sofort als William die Glastür zur Tankstelle aufdrückte, schlug ihm der beißende, faulig-süße Geruch von Verwesung entgegen.
Auf den ersten Blick war die Quelle des Gestanks nicht zu sehen.
Langsam schritt der Weskerklon in den Raum hinein. Er ging um den Tresen herum um dahinter zu schauen und fand schließlich die Ursache der Geruchsbelästigung. Die Leiche eines Mannes lag hinter dem Tresen, in der Nähe der Kasse. Er trug einen dunklen Anzug mit Krawatte, er sah eher nicht so aus als hätte er hier gearbeitet.
William trat näher an den Toten heran und entdeckte die Todesursache. Er hatte ein kleines Einschussloch in der Stirn, fast exakt in der Mitte zwischen den Augenbrauen. Der Mann war offensichtlich erschossen worden, vor ungefähr einer Woche, schätzte William.
Er war nicht besonders erpicht darauf die Leiche zu berühren, aber musste die Taschen durchsuchen, da der Tote vermutlich der Besitzer des Geländewagens gewesen war.
Den Gestank ignorierend, begann William alle Taschen zu durchsuchen und fand schließlich einen Schlüsselbund. Einer der Schlüssel war ein Autoschlüssel mit Fernbedienung und hatte das Emblem der Geländewagenmarke aufgedruckt.
„Scheint als hätten wir Glück“, murmelte William.
Er blickte auf den Toten und meinte: „Von dir kann ich das allerdings nicht behaupten“

Alle Blicke wandten sich in Richtung Gebäude als sie Schritte hörten. William tauchte aus dem Nebel auf, mit einem Grinsen im Gesicht. Klimpernd hielt er einen Schlüsselbund in die Höhe.
Albert begann die Leine von sich und den anderen zu lösen.
„Wurde auch mal Zeit für eine gute Nachricht“, brummte er.
„Braucht jemand ein Taxi?“, fragte William keck.
„Der Schlüssel war wirklich in der Tankstelle?“, fragte Rebecca freudig überrascht.
„Ja, der Besitzer des Wagens ebenfalls“
Albert zog die Brauen hoch.
„Es ist noch jemand hier?“
William schüttelte den Kopf.
„Er ist tot, wie es aussieht wurde er vor einer Weile erschossen, aber er hatte den Schlüssel noch bei sich“
„Armer Kerl“, murmelte Anna.
„Ein Kopfschuss, gelitten hat er jedenfalls nicht“, klärte William sie auf.
„Was glaubst du wer das war?“, wollte Zoe wissen.
Will zuckte mit den breiten Schultern.
„Keine Ahnung, da müsste ich raten“
Albert brummte: „So lange der oder die Täter nicht mehr in der Nähe sind um weitere Leute zu erschießen, ist mir das egal. Immerhin haben wir jetzt einen Wagen“
Diese Aussage war nicht besonders feinfühlig, aber er hatte Recht.
Ein Geräusch lenkte die Gruppe von ihrem Thema ab, als William gerade den Wagen aufschloss.
„Was war das?“, fragte Zoe wachsam.
Anassa drängte sich nervös an Williams Seite.
„Klang wie... Schritte... von einem oder mehreren kleinen Tieren oder so was“, mutmaßte Rebecca.
„Gefällt mir nicht“, raunte Albert „Alles was hier herumläuft ist irgendwie gefährlich. Steigt ins Auto“
William öffnete eine Wagentür und drängte Ana sich auf die Rückbank zu setzen. Er wollte gerade Rebecca nach ihr einsteigen lassen, als etwas knapp an seinem Ohr vorbei zischte und es dabei streifte.
Er brüllte auf als ein brennender Schmerz sein Ohr erfasste. Er blickte vor sich und sah das Rebecca den Rest von dem was ihn da gestreift hatte, auf ihre rechte Schulter und einen Teil des Rücken bekommen hatte.
Sie begann zu schreien als hätte man sie bei lebendigem Leib aufgespießt. Es war ein seltsames weißes Gewebe auf ihr gelandet, feinmaschig wie ein Spinnennetz. Ihr Kleidung dampfte, als sich das Zeug durch den Stoff fraß, kurz darauf roch es nach angesenkter Haut und verbranntem Fleisch.
Wie versteinert standen sie alle da, Chambers Schreie in ihren Ohren. Zoe erwachte aus ihrer Starre, hastete herbei und versuchte das Gewebe von ihr zu ziehen.
Marsters schrie auf vor Schmerz, hörte aber nicht auf, bis Albert sie wütend von Rebecca wegriss.
„Bist du wahnsinnig?!“
„Lass mich! Meine Wunden heilen wieder!“, presste sie unter Wut und Schmerz hervor.
Albert blickte auf ihre Hände, das Gewebe hat stellenweise das Fleisch bis runter auf die Knochen weggeätzt. Rebecca hatte sehr viel mehr abbekommen, man sah bereits ihr Rückgrat und einen Teil des Schulterknochen unter schwelendem Fleisch hervorschauen. Aber sie brüllte noch immer, taumelte vom Wagen weg und viel auf die Hände und Knie.
Wesker ließ Zoe nicht los, stattdessen beobachtete er genau wie ihre Hände verheilten.
„Du kannst ihr nicht mehr helfen, dafür war es schon längst zu spät!“, knurrte er, als sie sich immer noch gegen seinen Klammergriff wehrte.
Anassa war zu einem Häufchen Elend auf der Rückbank zusammengesunken. Ihr Gesicht war aschfahl, sie hatte die Hände auf ihre Ohren gepresst, die Augen geweitet und tränend.
„Ana du musst dich abschirmen, konzentriere dich auf etwas anderes!“, sprach William drängend auf sie ein und packte sie bei den Schultern.
„Wir können doch nicht einfach nur zusehen!“, schrie Zoe Wesker an.
Wesker zog seine Waffe, doch noch bevor er zielen konnte, sah er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Er riss Zoe mit sich als er in Deckung sprang. Ein unförmiges, vielbeiniges Etwas schoss an ihnen vorbei und landete mit einem Klonk auf der Motorhaube des Wagens.
„William schließ sie ein und komm her!“ brüllte Albert.
Will der das Geräusch gehört hatte und durch die Windschutzscheibe auf die Kreatur blickte, kam der Aufforderung langsam und vorsichtig nach. Das Wesen hatte viele haarige Beine, Zangen und Facettenaugen. Es sah aus wie eine viel zu groß geratene Spinne. Er wollte Anassa jetzt gerne beistehen, aber wenn er den anderen jetzt nicht half, würde wohl keiner von ihnen hier lebend wegkommen. Er hoffte nur das Ana im Auto sicher sein würde.
Das Brennen an seinem Ohr hatte er fast vergessen, aber es hatte auch nachgelassen. Ein kleines Stück seiner Ohrmuschel fehlte und der verbliebene Teil kribbelte furchtbar. Er hatte keine Ahnung ob und wann es heilen oder ob das fehlende Stück nachwachsen würde. Aber im Moment galt es dafür zu sorgen das sie alle überlebten, oder zumindest fast alle. Rebecca konnten sie unmöglich retten.
Chambers lag am Boden, das Bild wie ihr Rückgrat aus dem verätzten Fleisch hervorragte, war surreal und verursachte ihm Übelkeit. Sie hatte aufgehört zu schreien, doch sie schien noch zu leben.
Ein lauter Knall ließ William erschrocken auf dem Absatz herumfahren. Albert hatte das seltsame Spinnentier von der Motorhaube des Geländewagens geschossen.

„Das sind Spinnweben, ätzend wie Säure“, murrte Zoe wütend mit zitternder Stimme. „Ich hasse Insekten und ganz besonders Spinnen“
Angewidert blickte sie auf die Tote Kreatur die hinter dem Wagen auf dem Asphalt gelandet war.
Der Schock saß ihr in den Knochen, aber auch Wut und Entsetzen. Sie blickte durch die Fensterscheibe zu Ana, die sich auf der Rückbank zitternd zusammengerollt hatte. Sie wagte es nicht in Rebeccas Richtung zu blicken, sie war sich sicher sie würde den Anblick nicht ertragen.
„Albert wir müssen etwas tun, sie lebt noch“, hörte sie William sagen.
Verblüffte wandte sie nun doch ihren Kopf in die entsprechende Richtung und bereute es sofort. Hastig wandte sie sich wieder ab.
Das kann sie gar nicht überleben, es wundert mich das sie überhaupt noch atmet... Was jetzt?!
„Gott verdammt!“, fluchte Albert.
„Was ist?“, fragte Zoe nervös.
„Das Armband- es ist rot“

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Biohazardcleaner (05.12.2016), ramboxxx (05.12.2016), Wesker's Lady (29.09.2018)