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Sa!nt on Trip

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Dienstag, 8. September 2015, 09:46

Review: Midnight Club Los Angeles



(Anmerkung: Gespielt wurde die Complete Edition auf der Xbox 360.)



Bei Midnight Club: L.A. handelt es sich um einen Open World-Racer aus dem Jahr 2008 und dieser ist genau die richtige Adresse für alle, die mit der Fast & Furious-Reihe groß geworden sind. Der Spieler schlüpft hier in die Rolle eines namenlosen Helden, der die illegale Rennszene in der Mega-Metropole aufmischen will. Gar nicht mal so einfach, bei drei möglichen Startautos, die nicht unbedingt im Bestzustand sind und man auch noch von der Szene belächelt wird.

Zu Beginn steht die Open World noch nicht zur Verfügung, die ersten Rennen dienen als Tutorial. Wie gehabt, hat der Spieler eine kleine Auswahl an drei Fahrzeugen, wobei die Unterschiede hier eher marginal sind. Erst nachdem man den Händler und Mechaniker Karol getroffen hat, stehen die Straßen von L.A. offen. Da man nicht als No-Name einfach mal so bei den ganz Großen anklopfen kann, muss der Spieler sog. Reputation-Punkte sammeln, um vorwärts zu kommen und neue Rennen freizuschalten und auch Zugang zu neuen Autos zu erhalten.. Natürlich muss hierzu die Kasse gefüllt werden, denn das Startkapital ist mit 5000 $ arg begrenzt und reicht gerade mal dazu, den ersten Wagen ein wenig aufzuhübschen. Die Auswahl der Autos besteht aus typischen Modellen der US-Rennszene, also Muscle-Cars oder japanische Hochdrehsportler, aber auch einige Exoten und Luxuskarossen. Der South Central-DLC steuert noch einige Lowrider und SuV's bei. Auch steht ein Polizei-Paket zur Verfügung, welches 4 hochgezüchtete Streifenwagen beinhaltet.

Es gibt 6 unterschiedliche Arten von Rennen: Best-of-3, Ampelrennen, Turnier, Einsatz-Rennen, Pinkslip und Freeway. Am häufigsten sind Rennen, bei denen man 2 oder 3 Siege gegen die anderen einstreichen muss. Auch Turniere werden häufig gefahren, hier sind es 3 Rennen, für die man je nach Platzierung eine Punktzahl erhält. Bei diesen gibt es manchmal eine Belohnung in Form seltener Autos, wobei man dafür jedoch einen höheren Schwierigkeitsgrad wählen muss. Die Strecken selbst sind nicht begrenzt, es müssen Checkpoints absolviert werden, jedoch hat der Spieler freie Wahl, wie er sie ansteuert. Auf den Strecken warten teils zahlreiche Abkürzungen - je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr stehen davon zur Verfügung. Gleichzeitig steigt aber auch die Gefahr, dass man sich verfährt und häufig reicht ein Fehler, um ein Rennen zu versemmeln. Bei Ampelrennen gilt es, an einen bestimmten Punkt zu kommen - gute Kenntnisse der Map sind hier vonnöten. Bei Einsatz- und Pinksliprennen fährt man um Geld bzw. Autos und Freeway-Rennen spielen sich, wie der Name sagt, auf Autobahnen ab.

Ein großes Problem, gerade für Anfänger, sind die zahlreichen Verkehrshindernisse auf den Straßen. Wie es sich für eine solche Stadt gehört, tummeln sich dort viele unbeteiligte Verkehrsteilnehmer. Innerhalb eines Rennes wird deren Anzahl zwar stark reduziert, aber trotzdem fordert das Spiel maximale Aufmerksamkeit, denn häufig sieht man den Verkehr erst im letzten Moment. In seltenen Fällen kommt es auch vor, das plötzlich ein Unbeiligter vor der eigenen Nase spawnt. Besonders nervig ist das bei Lieferungen, bei denen man in einem begrenzten Zeitlimit von A nach B kommen muss und dabei nicht allzuviel einstecken darf. Ein Segen ist hierbei das arcadelastige Fahrverhalten. Alle Autos lassen sich recht gut steuern, selbst mit den Muscle-Cars kann man einen langen Drift hinbekommen, ohne dass sich das Auto um die eigene Achse dreht. Auch lassen sich die Autos meistens nicht großartig stoppen, wenn man seitlich irgendwo einkracht. Allerdings sollten sich direkte Konfronationen mit der Umgebung oder anderen Autos nicht allzu sehr häufen, da man ansonsten irgendwann zur Immobilie wird. Hilfreich sind auch 4 Spezialfähigkeiten, die man im Laufe des Spiels erhält: EMP, Focus, Agro und Roar. Ersterer stört die Elektrik der Gegner, wodurch sie für einige Sekunden nicht beschleunigen können. Focus verlangsamt die Zeit und ist nützlich, um besonders enge Kurven sicher zu überwinden, während man sich mit Agro selbst durch den dichstesten Verkehr rammt. Roar schiebt alle anderen Autos zur Seite, jedoch ruckelt das Spiel dabei seltsamerweise auch für kurze Zeit.

Das Spiel verwendet die gleiche Engine, wie sie auch in GTA 4 zum Einsatz kommt. Zwar sieht alles auch heute noch recht hübsch aus, jedoch bringt sie auch hier eine Beleuchtungsschwäche mit, welche dazu führt, dass Bereiche im Schatten viel zu dunkel sind. Hin und wieder wird das Bild für kurze Zeit unscharf, und wenn man sich im South Central-Bezirk aufhält, ruckelt es manchmal arg. Ansonsten hat man die Metropole aber sehr gut nachgebildet, auch der Sound gibt sich immer noch perfekt.

Hat man einen Kontostand von 1 Million $ erreicht, kann man in den örtlichen Autohandel investieren, wodurch man sämtliche Tuningteile für Lau erhält. Neben dem Storymodus bietet das Spiel noch diverse Online-Modi, darunter normale Rennen, flaggenbasierte Modi wie etwa Capture the Flag oder einfach Freies Fahren. Zudem gibt es noch den Goal Attack-Modus, bei dem alle bisher erspielten Rennen nochmal fahren kann, allerdings diesmal bestimmte Vorgaben eingehalten werden müssen. Auch können eigene Strecken entworfen werden. Das Prinzip dabei ist simpel: Man fährt einfach die gewünschte Route ab und per Tastendruck werden Start, Checkpoints und Ziel abgelegt. Eigene Strecken können auch online geteilt werden.

Midnight Club: L.A. ist mit alle dem ein Rennspiel, dass alles andere als angestaubt ist und jede Menge Langzeitspaß bietet - wenn man denn in der Lage ist, dem Verkehrsdschungel von L.A. zu trotzen. Sonst kann es gerne mal frustig werden.

Fazit: Motivierender Open World-Racer ohne Realismusallüren.

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Biohazardcleaner (08.09.2015)

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