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Sa!nt on Trip

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Dienstag, 24. November 2015, 21:53

Review: Rise of the Tomb Raider





Eine der kultigsten Figuren der Videospielgeschichte kehrt zurück. Im neuesten Streich der bekannten Spielreihe rund um Lara Croft verschlägt es die Archäologin nach Sibirien. Irgendwo dort soll sich eine göttliche Quelle befinden, welche ewiges Leben verleiht. Schon ihr Vater war besessen nach diesem Artefakt, woran er letztendlich zerbrach. Lara will die Suche nun vollenden. Leider bekommt sie Konkurrenz in Form des "Trinity"-Ordens, der schon seit Jahrhunderten danach sucht. So wird die Suche letztendlich zum Wettlauf, bei dem sich auch noch eine Intrige innerhalb Laras Familie anbahnt.

Das Spielsystem in Rise of the Tomb Raider kann man korrekt als Semi-Open World bezeichnen. Nach einem kurzen Tutorial in Syrien erforscht der Spieler nach und nach neue Gebiete, die teils recht weitläufig sind, sich jedoch nicht um mehrere Kilometer erstrecken. Innerhalb eines Gebietes gibt es viel zu entdecken. Überall sind nützliche Gegenstände wie z.B. Crafting-Objekte, alte Dokumente oder Relikte versteckt. Deren Fundorte lassen sich mit Karten aufdecken, zudem lassen sich auch einige Höhlen erforschen. Oftmals jedoch wird bestimmte Ausrüstung verlangt, um in die ein oder andere Höhle vordringen zu können. Der Spieler wird also hin und wieder zu bereits endeckten Orten zurückkehren müssen, wenn er das Spiel komplett abschließen möchte.

Wie oben kurz abgedeutet, gibt es auch ein Crafting-System. Aus Fellen, natürlichen Ressourcen oder Kleinteilen stellt Lara Waffenteile, Heilung, Munition und größere Taschen her. Im Gegensatz zu anderen Spielen ist dieses System jedoch deutlich stärker ausgeprägt. Es reicht also nicht, zwei Felle einzusacken, um damit einen großen Munitionsbeutel herzustellen. Hier ist viel mehr Sammelleidenschaft gefragt. Man ist manchmal häufiger mit der Jagd oder Schatzsuche beschäftigt als mit der Hauptstory, was für eine ordentliche Spielzeit sorgt. Herstellen kann man allerdings nur an Basislagern, kleine Rastplätze mit einem Lagerfeuer. Von hier aus können auch Waffen gewechselt werden. Jedes erworbene Waffenupgrade wird auch für andere Modelle gleicher Kategorie übernommen, damit man nicht alles doppelt und dreifach herstellen muss. Stellenweise gibt es noch kleinere Nebenmissionen und Herausforderungen zu entdecken. Herzstück der Entdeckertour sind jedoch die Herausforderungsgräber. Diese sind teils recht gut versteckt und warten mit allerlei Rätsel und Fallen auf, welche es zu knacken gilt. Hier ist Scharfsinn und Kombinationsausgabe gefragt, aber die Mühe lohnt sich, denn jedes abgeschlossene Grab wird mit einer besonderen Fähigkeit belohnt. Normale Fähigkeiten eignet sich Lara mit Hilfe von Erfahrungspunkten an.

Neben der Sammelei gibt es viele Hindernisse zu überwinden, um weiterzukommen. Sollte man nicht direkt auf die Lösung kommen, hat Lara ihren Überlebensinstinkt parat, welcher Schlüsselstellen hervorhebt. Mit entsprechenden Fähigkeiten wird dieser noch ausgebaut, sodass sich mit ihm auch Schätze und Tiere ausfindig machen lassen. Jedoch hat man recht schnell den Dreh raus und erkennt erklimmbare Stellen an ihrer Textur. Besondere Bedeutung kommt an vielen Stellen dem Bogen zu. Mit diesem können im späteren Verlauf Seil- und Kletterpfeile abgefeuert werden, was auch für das Lösen von Rätseln vonnöten ist. Action hingegen ist eher Nebensache. Gegner können frontal angegriffen oder leise dezimiert werden, Dauerkonfrontationen gibt es jedoch nicht. So ergibt sich ein angenehm abwechslungsreiches Gameplay, welches heutzutage leider nicht mehr allzu häufig vorkommt.

Ebenfalls verwöhnt wird das Auge, denn grafisch zählt ROTR zu den aktuellen Schwergewichten. Schön und detailreich gestaltete Tundren wechseln sich mit einem sommerlich anmerkenden Tal und alten Ruinen ab. Die Umgebung hinterlässt auch Spuren an Lara selbst, so bleibt z.B. nach einer Landung im Schnee auch solcher an ihrer Kleidung haften. Zusammen mit der perfekten Beleuchtung ergibt sich ein beeindruckendes Gesamtbild. Auch der Sound gibt sich erstklassig. Lara wird in der deutschen Fassung diesmal von Maria Koschny vertont, welche ihren Job sehr gut macht. Ebenfalls gut gestrickt ist die Story um Laras Familie und ihre Verbindung zum Orden. Nach Beenden der Story kann das Spiel weitergespielt werden, falls man noch nicht alle Nebenmissionen und Gräb abgeschlossen hat. Zusätzlich können die Hauptmissionen in sogenannten Expeditionen mit 4 verschiedenen Modi wiederholt werden, um sich mit Freunden zu messen. In diesen Szenarien kommen auch die Sammelkarten zum Einsatz, die man während des Spiels erhalten oder mit Credits kaufen kann.

Anlass zur Kritik gibt es so gut wie keine, weshalb sich Xboxer dieses Adventure auf keinen Fall entgehen lassen sollten. PS4-Eigner müssen sich wie gehabt noch ein Jahr gedulden.

Fazit: Klare Kaufempfehlung, hier dürfte jeder auf seine Kosten kommen.

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Dienstag, 24. November 2015, 22:08

Wie immer sehr schöne Review :uzi:

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Sa!nt on Trip (25.11.2015)

Sander Cohen

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Donnerstag, 31. März 2016, 23:31

Gute Review, allerdings hat das Spiel einen mehr oder weniger starken Kritikpunkt, nämlich die Story. Crystal Dynamics schafft es seit fünf Spielen nicht, Laras Familie außen vor zu lassen. Jedes Mal dreht sich alles um die Mutti, den Vater oder Laras Herkunft. Bei diesem Spiel bringt man sogar eine Stiefmutter ins Spiel von der noch nie jemand zuvor gehört hat.

Da macht Uncharted mehr richtig was die Story betrifft. Tomb Raider hingegen hat gelernt, dass sammelbare Schätze auch eine Geschichte verdient haben, was wiederrum Naughty Dog bisher nicht auf die Reihe bekommen hat. Jedenfalls wäre es endlich mal gut, wenn Lara den toten Vater und die olle Mutti begraben lassen könnte. Es gibt genügend spannende Geschichten, die auch ohne Eltern oder Persönlichkeitskomplexe auskommen können. Abseits dessen hat Crystal Dynamics ein gutes Spiel abgeliefert, dessen beste Neuerung die Nebenmissionen mit den Einheimnischen ist. :)

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Sa!nt on Trip (01.04.2016)