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CanadianMike

Kanadischer Schwabe / Maultaschenkönig

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Freitag, 22. April 2016, 12:11

Review: Brothers - a Tale of Two Sons

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Warum nichtmal was Neues ausprobieren? Das dachte ich mir, als ich im Media Markt (oder war es Saturn?) eher beiläufig auf das Spiel gestoßen bin. Ihr kennt das sicher alle. Man hat eigentlich grad keine Zeit und Lust auf ein neues Spiel, geht aber trotzdem in die Spieleabteilung "um einfach mal zu gucken, was es so gibt". Da sah ich dann das Spiel und hab so bissl geguckt wie es aussieht, worum es geht etc. Das Spiel hatte durchgehend hohe Wertungen bekommen, den ein oder anderen Award eingesackt. Für 20 Euro, dachte ich, kann man wohl nicht viel falsch machen. Also die PS4 Version gekauft. Gespielt hab ich das Spiel aber aus Zeitgründen erst nach 2-3 Wochen.

Die Story klingt erstmal nicht so innovativ und ist auch in einem Satz vollumfänglich erklärt: Zwei Brüder machen sich auf die Reise um ein Heilmittel für ihren todkranken Vater zu finden. Damit ist tatsächlich alles gesagt, um mehr geht es wirklich nicht.

Interessant fand ich den Hinweis darauf, dass man beide Brüder gleichzeitig steuert. Und tatsächlich ist es auch so. Den großen Bruder mit dem linken Stick, den kleinen Bruder mit dem rechten. Dazu gibt es jeweils eine Aktionstaste (Schultertaste) um mit Gegenständen oder Personen zu interagieren - fertig. Alle anderen Tasten am Controller haben keine Bedeutung, was die Steuerung zwar übersichtlich, aber nicht unbedingt einfach macht. Zwei Personen gleichzeitig zu steuern, das ist mal was Anderes.

Das Spiel beeindruckt durch seine Reduktion auf das Wesentliche. Es gibt kein HUD, keine Untertitel, keine Einblendungen. Selbst die gesprochene Sprache (eine Fantasiesprache, die ans Arabische angelehnt ist) wird nicht übersetzt. Muss auch nicht sein, denn durch Mimik und Gestik versteht man wirklich alles, was es zu verstehen gibt.

Die Grafik ist sehr liebenswert umgesetzt und ist dem Spiel wirklich angemessen.Mit viel Liebe zum Detail, ohne die Konsole dabei vor Herausforderungen zu stellen. Es ist alles etwas schlicht und einfach gehalten, aber was man gemacht hat, hat man ordentlich hinbekommen und man hat zu keiner Zeit das Gefühl dass es zu wenig wäre.

Das Spiel selbst ist... naja was ist es? Ein Adventure? Bissl Jumb 'n Run? Bissl Action? Kann man gar nicht so genau sagen, aber eher noch ein Adventure. Wobei man sich das nicht im klassischen Sinne vorstellen darf. Man sammelt keine Gegenstände ein, die man an anderer Stelle kombinieren oder einsetzen muss. Auch hier wieder ganz reduziert, es geht darum dass man gemeinsam eine Reise antritt, die man nur erfolgreich bestehen kann, wenn man miteinander agiert. Die Stärken des Einen müssen die Schwächen des Anderen aufwiegen. Rätsel muss man durch Interaktion miteinander lösen, Gegner gemeinsam bekämpfen.

Das Spiel selbst ist nicht besonders schwer, ich glaube das war auch nicht die Intention. Vielmehr geht es darum, eine Geschichte zu erzählen, an der man sich durch Interaktion selbst beteiligen darf. Meist ohne Hektik, in einem Tempo das man selbst bestimmt und das einem die Möglichkeit bietet, das ein oder andere zu Entdecken, mit Personen zu agieren, auch wenn es nichts zur Geschichte beiträgt, die Landschaft und Grafik zu genießen und sich von der Story gemütlich treiben zu lassen. Ich habe es gespielt, meine holde Maid hat zugeschaut und fand sich wirklich bestens unterhalten. Es wird nie langweilig oder langatmig, es ist abwechslungsreich gestaltet. Alles in allem wirklich ein schönes, gemütliches Spiel. Fühlt sich an wie ein gutes Glas Wein wenn man vorm Kamin sitzt, dem Knistern des Feuers lauscht und ein Buch liest. Ganz entspannt eben und richtig toll erzählt mit nicht wenigen lustigen Momenten.

Wer mal was Anderes erleben und nicht viel Geld ausgeben will, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Ich kann es wirklich nur empfehlen :Pinky neu:

Gespielt wurde die PS4 Version. Das Spiel selbst in von 2013 und ist seinerzeit erst auf der xbox und dann auf PC und PS3 erschienen. Man hat die Grafik jetzt für die current gens aufgehübscht und mit ein paar Boni versehen, wie dem Soundtrack, einer Bildergalerie mit Entwurfsskizzen und sowas, sowie einem Audiokommentar des Produzenten (ca. eine knappe Stunde mit deutschen Untertiteln).

Der Produzent, Josef Fares, ist eigentlich ein Filmregisseur. Vielleicht hat der Andy schonmal was von ihm gehört oder gesehen, ich selbst kannte ihn nicht. Es ist sein erstes Werk in der Videospielbranche und er konnte sich nicht vorstellen, wie schwer sowas ist. Viel schwerer als einen Film zu drehen, meinte er.

Fazit:
Einer dieser Momente, wo man froh ist, dass man einfach mal was ausprobiert hat. Ein tolles Spiel insgesamt, ich würde 8/10 Punkten geben. Ich hätte mir gewünscht dass es etwas länger geht.

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Sa!nt on Trip (22.04.2016)

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