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Sander Cohen

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Dienstag, 10. September 2013, 14:14

Capcom: Angst um Existenz? Die Verkaufszahlen von 2013!

Könnte Capcom der nächste Entwickler sein, der ordentlich ins Straucheln gerät? Zumindest die Zahlen des Geschäftsjahres 2013 könnten darauf hinweisen.

Normalerweise werfe ich bei solchen Threads gerne haufenweise mit Zahlen um mich, aber ich lasse es einfach mal sein. Wichtig ist, das Capcom einen Profit von 31 Mio. Dollar erwirtschaftet hat. Capcom hat also Geld verdient. Schockierend ist, dass der Profit im Jahre 2012 doppelt so hoch war. Schockierender ist, das 31 Mio. Dollar als Profit das schlechteste Ergebnis im Punkt "Profit" seit 2005 ist. Capcom ist also auf einem Stand, der rein vom Geld her im Jahre 2005 - dem schlechtesten Jahr vom Capcom - angesiedelt ist.

Die Frage ist natürlich, wie es dazu kam. Nun, viele Entwickler legen die Erwartungen an ihren Spielen viel zu hoch an und investieren zu viel. Ein großer Flop, nicht nur bei den Wertungen, war Resident Evil 6. Capcom hat unzählige Mengen an Geld in das Spiel investiert, weil man das größte Entwicklerteam in der Firmengeschichte erschaffen hat, um Resident Evil 6 überhaupt stemmen zu können. Capcom war quasi zu gierig gewesen. Man hat erhofft, dass ein großes Spiel durch viele, viele Entwickler erfolgreich sein würde. Die Erwartungen lagen also bei 7 Mio. verkauften Exemplaren. Bis heute hat sich der sechste Teil der Serie weltweit 4,9 Mio. mal verkauft.

Die nächste Enttäuschung war von der Qualität her keine Enttäuschung gewesen. Das neue Devil May Cry wurde von der Presse als eines der besten Serien-Reboots gefeiert und der Entwickler Ninja Theory hat einmal mehr bewiesen, dass sie gute Spiele entwickeln können. Doch das Spiel fand trotz der guten Wertungen keine Käufer. 1,2 Mio. verkaufte Exemplare wurden erreicht, während Capcom 2 Mio. verkaufte Exemplare erwartete.

Der einzige Lichtblick war Dragon's Dogma. Ausgerechnet eines der Spiele mit der schlechtesten deutschen Synchronisation seit Metal Gear Solid war für Capcom ein Gewinn gewesen. 1,3 Mio. verkaufte Exemplare haben die Erwartungen von Capcom erfüllt und viele Fans wollen bereits einen Nachfolger sehen.

Aber was ist mit "Remember Me" und "Lost Planet 3"? Nun, Remember Me hat die Erwartungen nicht erfüllt, hat sich aber immerhin bei einigen Fans durchgesetzt. Sprich die Wertungen bei Remember Me waren (wie bei Dragon's Dogma) nicht überragend, aber das Spiel scheint trotzdem genug Leuten Spaß zu machen. Frustrierend hingegen war die Hoffnungsperle "Lost Planet 3". Man hatte viel von Lost Planet 3 erwartet, am Ende ist das Spiel schlecht von der Presse bewertet worden, ist ein Ladenhüter und ein Kandidat für die Top 3 der Flops des Jahres 2013.

Hoffen kann Capcom momentan auf Monster Hunter 4. Die Serie verkauft sich in Japan wie warme Semmeln und man erwartet beim vierten Teil rund 2.8 MIo. verkaufte Exemplare.

Die finalen Zahlen zum grandiosen Ducktales-Remake "Ducktales: Remastered" liegen leider noch nicht vor. Insgesamt hat Capcom aber im Jahr 2013 rund 14 Mio. Spiele verkauft. Trotzdem hat es nicht gereicht.

Für die Zukunft möchte man mehr DLCs veröffentlichen, westliche Entwicklungen sollen stark reduziert werden und man möchte mehr Leute einstellen, um wieder in Japan die Spiele zu entwickeln. Gerade die DLC-Pläne sind für Capcom besonders wichtig. Ausschlageggebend sind die Zahlen dafür.

Im Jahr 2012 haben rund 40% aller weltweiten Spieler zu einem Spiel auch die erhältlichen DLCs gekauft. Bei den Spielen von Capcom haben von allen Käufern der Capcom-Spiele im Jahre 2012 nur rund 14% auch die passenden DLCs zum Spiel gekauft.

Das Thema DLCs ist deshalb so wichtig, weil die Geldreserven von Capcom momentan bei 152 Mio. Dollar liegen. Das klingt nach viel Geld, ist aber entscheidend zu wenig, wenn eine neue Konsolengeneration vor der Tür steht. Daher darf man sich die Frage stellen, ob Capcom der nächste Entwickler ist, der um seine Existenz bangen muss?

Quelle:
games-news.de

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