Resident Evil Community Forum

RE5 und RE6 haben noch sehr vom RE4 Hype gelebt. Ich bin überzeugt wenn RE7 wieder genauso gekommen wäre, dann würden die Verkaufszahlen nicht so rosig aussehen.

Ich habe zwar meine Meinung in diesem Thread schon weitläufig kund getan, aber um dir das Durchwälzen zu ersparen hole ich nochmal aus.

Zitat von »Tulle73«

Spiele auch seit resi auf der ps1 und finde das hat nichts mit den alten spielen zu tuen.

Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Es gibt nur zwei Elemente welche im Vergleich zu den Klassikern nicht vorhanden sind, aber eine Überzahl an Eigenschaften welche ein klassisches Resident Evil ausmachen.

Die zwei offensichtlich fehlenden Merkmale sind: First person camera und fehlende Zombies.

Besonders letzteres habe auch ich vermisst, aber das Spiel funktioniert auch so. Außerdem ist es nicht der erste Teil der ohne die hirntoten Beißer auskommen muss. Lässt man mal das schreckliche RE6 außen vor, hatte seit 2002 kein Teil der Hauptreihe mehr Zombies mit im Gepäck. Ich drücke jedoch die Daumen für einen weiteren Auftritt der Untoten in RE8.

Die Kameraperspektive war auch für mich beim ersten Trailer ein kleiner Schock. (Wie zu sehen in REC TV Episode 3 bei 20:50 Min.) Jedoch war bereits das erste Resident Evil von 1996 aus Ego Sicht geplant und wurde nur wegen der Hardwarelimitierung in fixen Kameraperspektiven so entwickelt wie wir es heute kennen. Ein Artwork von Capcom hat aus diesem geplanten Spiel noch überlebt.



Die Wahl zur Ego-Sicht zu wechseln war der vermutlich kleverste Move den Capcom hätte machen können. An over the shoulder haben sich die meisten Fans satt gesehen, ebenso an der Action. Statische Kamera hätte wohl die meisten Hardcorefans zufrieden gestellt, jedoch wäre RE7 dann bei den Casuals durchgefallen. Versteh mich nicht falsch, ich bevorzuge auch die statischen Perspektiven, jedoch funktioniert die Ego Sicht wunderbar für das was RE7 sein will und das ist wichtiger als ein Kostüm aufzuzwingen welches am Ende nicht passt.

Kommen wir zu den Elementen die sich mit RE 1 von 1996 überschneiden.
Wir haben...

- Klassisches Speichersystem (auf Madhouse)
- Backtracking
- Item Management
- Kistensystem
- Fokus auf Puzzles
- Munitonsknappheit
- Ein grusliges Awesen
- Heilpflanzen
- B.O.W.
- Horrorfilmhomage

Die Anspielungen auf TCM und vor allem Evil Dead sind ja unübersehbar. Aber auch damals verstand sich Resident Evil als leichtes Augenzwinkern in Richtung der Dawn/Day/usw. of the Dead Reihe von Romero.

Doch auch für Fans der anderen alten Teile hat sich Capcom etwas einfallen lassen. Über das gesamte Spiel sind Eastereggs der Klassiker verstreut. Das Gemälde der Arklay Mountains in der Halle, der Zeitungsartikel von Alyssa Ashcroft aus RE Outbreak, die verschiedenen Menü Sounds aus RE2 und RE3 usw. usw.

Man kann Resident Evil 7 sicherlich kritisieren und es gibt einige Punkte die mir rückblickend nicht so geschmeckt haben, jedoch würde ich nie unterschreiben, RE7 hätte mit den alten Spielen nichts gemeint. Im Gegenteil, ich glaube so nah waren wir an einem wirklichen Resident Evil nicht mehr seit dem Remake/Zero von 2002. Und dafür sollten wir dankbar sein.

Naja, in RE7 wirst du auch nicht gleichzeitig laufen und schießen, auch wenn es möglich ist. Macht einfach keinen Sinn weil die Trefferquote automatisch für die Tonne wird. Wirkliche Auswirkung auf den Körper gibt es im Vergleich zu den alten Spielen ebenfalls wenig. Man kann direkte Treffer auf den Körper landen, Gliedmaßen oder den Kopf abschießen. Abgesehen von den Gliedmaßen war das auch alles auch schon früher steuerbar. Gliedmaßen war immer schon so eine "Glückssache", aber mal ehrlich... bringt weder in RE2 noch in RE7 einen taktischen Vorteil.

Statische Kamera sehe ich generell auch nicht als altbacken an und hat z.B. in Until Dawn sehr gut gezeigt wie sowas modern aussehen kann. (click me) Wobei hier das HD Remake und Zero auch als gute Beispiele herhalten können. Die leichten Schwenks die aus der Not hinzugefügt wurden habe ich eher als Gewinn betrachtet und nicht als störend wie manche Hardcorefans.

Das einzige wirkliche Element welches aus den klassischen Teilen aus meiner Sicht nicht vermisst wird sind die Ladeanimationen der Türen/Treppen usw. Der Rest funktioniert auch noch nach heutigen Maßstäben ohne angestaubt zu wirken. Weshalb sich viele Gamer mit der Steuerung schwer tun habe ich btw. noch nie verstanden. 20 Minuten konzentirerte Übung und "der Kas is gebissen" wie man bei uns so schön sagt.

Zitat von »Risen fr0m the Ashes«

Wo ich Nate allerdings zustimme, ist das Kampf System der alten Teile. An sich komme ich damit auch extrem gut zurecht, aber es ist doch schon nice, die Angriffe dennoch richtig steuern zu können.

Wie gesagt, die Frage die sich mir hier stellt ist: ergibt sich daraus wirklich ein taktischer Vorteil? Den kann ich beim besten Willen nicht erkennen da die von mir genannten Trefferzonen auch in den klassischen Teilen so anvisiert werden konnten. Ein Headshot mit der Pumpgun ist in RE2 genauso effektiv und einfach auszuführen wie in RE7.

Zitat von »Nathan.Drake«

Gerade auf Madhouse macht es bei RE7 aber Sinn, die wirklich schnellen Molded mit einem Beintreffer zu bremsen. Insoweit gibt es hier trotzdem eine taktische Komponente.

Die es ebenso in den alten Teilen gibt. Genau das war ja mein Argument.
Man konnte in RE2 auch einfach die Beine wegschießen um dadurch die Zombiesmassen zu verlangsamen bzw. weniger gefährlich zu machen und/oder sie mit einem Beintritt auszuschalten. Der taktische Mehrwehrt zu den alten Teilen ist marginal, darum ging es mir.

Habe mir gerade die einstündige Präsentation Capcoms auf der GDC 2017 zu Resident Evil 7 und in kleinen Stellen auch der Zukunft der Serie angeschaut. Ich fand es sehr interessant und aufschlussreich. Schaut doch mal rein...

Reliving the Horror: Taking 'Resident Evil 7' Forward by Looking Back